Liebe erobert alle – 2

Um Liebe geht es im Christentum und in der Nachfolge Christi. Deshalb lasst uns bei diesem Thema verweilen, denn lieben zu lernen, darum geht es bei Gott für uns Menschen. Im ersten Teil wurde erwähnt, dass es nicht immer einfach ist, unsere Nächsten zu lieben, aber wozu haben wir Gott? Er selbst besteht ja aus Liebe und Liebe gibt, wir müssen nur bitten.

Ich erinnere mich, als junger Christ ist es mir zum ersten Mal aufgefallen, wie selbstgerecht-kritisch ich eigentlich bin. „In der Welt“ ist das vielleicht normal, sich über andere lustig zu machen und sie runterzuputzen und selbst einen Freund einen Idioten oder Schlimmeres zu nennen, aber nicht so bei Gott. Bei einem Treffen betrachtete ich die „neuen“ Gesichter nach meinem alten Denkschema von: schau dir bloß diese Dicke an, sie bildet sich tatsächlich ein, jeder liebt sie (weil die anderen sie auch so behandelt haben) und der da… Es hat nicht lange gedauert, da konnte ich mich selbst nicht mehr aushalten. Ich bin auf die Toilette gelaufen und habe verzweifelt gebetet, dass Jesus mich mit seiner Liebe erfüllt und mich liebend und verständnisvoll sein lässt. Ich habe mir tatsächlich vorgestellt, Jesus nimmt jetzt einen Kübel voll Liebe und übergießt mich damit und dann bin ich ganz voll Liebe und kann jedem mit Liebe begegnen. Die Enttäuschung war groß als es so nicht passierte. Gott wollte, dass ich eine Anstrengung mache, schlechten negativen, kritisch-destruktiven Gedanken zu widerstehen, damit meine Handlungen echt liebend werden – ohne Heuchelei.

Jesus sagte; Der Geist ist’s, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben. – Johannes 6,63 Nehmen wir also Jesus Worte in uns auf, nehmen wir seinen Geist in uns auf, was uns Kraft gibt für unser Leben und unsere Handlungen. Selbst Schriften, die über Schriftstellen oder christlichem Leben handeln, haben diesen Geist, der uns dann führt und leitet und Kraft geben kann. Lest die nachfolgenden Artikel deshalb sorgfältig durch und lasst euer Leben dadurch bereichern.

Zunächst aber eine Ermutigung von Jesus selbst aus dem Büchlein „Von Jesus mit Liebe für dich!“ (Erhältlich über mich gegen einen Unkostenbeitrag – ich fertige sie selbst her, da sie nicht gedruckt wurden, sondern hauptsächlich Online wie hier zu finden sind.)

34-waterbearerEmpfange das Geschenk meiner selbstlosen Liebe für andere. Wie empfängst du es? Genauso wie du jedes andere Geschenk von mir annehmen würdest. Du bittest, du akzeptierst und du glaubst daran. Wie setzt du es in die Tat um? Einen Schritt nach dem anderen und eine liebevolle Tat nach der anderen.

Empfange meine Salbung und setze sie um Tag für Tag, Schritt für Schritt, Tat für Tat, Wort für Wort, Liebe um Liebe. Während du dich bemühst zu geben, zu teilen und zu lieben, werde ich dich im Überfluss mit demselben segnen und dich mit einer noch größeren, neuen, und stärkenden Liebe erfüllen.

Deshalb hab keine Angst, nimm es einfach an. Öffne dein Herz und sag „Ja!“ Öffne dein Herz und sag „Ich möchte es haben!“ Öffne dein Herz und empfange. Es wird Früchte in deinem Leben hervorbringen sowie im Leben der Menschen um dich herum und derer, die du triffst und mit denen du in Kontakt kommst.

Vielleicht habt ihr das schon gelesen, ich habe es schon vor Jahren gepostet, doch es schadet ja nicht, es nochmals durchzugehen und das Gelernte aufzufrischen:

♣ Der Kernpunkt

Wer weiß, wie oft ich diese Stelle aus der Bibel schon gelesen habe? Vor Jahren hatte ich sie auswendig gelernt. Des Öfteren ist sie in verschiedenen Activated-Artikeln erschienen: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ – Matthäus 11,28-30

(Anmerkung: Zu Jesus Zeiten nannte man die Lehren eines Lehrers sein Joch. Jesus sagt uns in diesem Vers also, wir sollen seine Lehren auf uns nehmen. Die Lehre zum Beispiel sanftmütig und von Herzen demütig zu sein, denn wahre Liebe kann nur aus einem sanft- und demütigen Herzen kommen. In Stolz ist keine Liebe, nur in Demut ist Liebe!)

Dann las ich etwas, das mir diesen Verse in einem neuen Licht zu sehen verhalf.

Philip Yancey schrieb: „Ich glaubte bislang, dass das Christentum Probleme löst und das Leben leichter macht. Mehr und mehr komme ich jedoch zu der Überzeugung, dass mein Glaube mein Leben auf eine Weise komplizierter macht, wie es kompliziert sein soll. Als Christ kann ich nicht einfach die Umwelt links liegenlassen, oder mich nicht um Obdachlose und Arme kümmern, oder mich taub bei Rassismus und religiöse Verfolgung stellen, oder gleichgültig gegenüber Ungerechtigkeit und Gewalt sein. Gott überlässt mir in diesem Punkt keine freie Wahl.“

Yancey zitiert im Folgenden diese altbekannte Passage, die er so erklärt: „Jesus bietet Ruhe und Erleichterung an. Doch diese Ruhe und Erleichterung besteht darin, eine neue Last auf sich zu nehmen, nämlich Seine eigene Last. Jesus bietet einen Frieden an, der mit neuer Unruhe einhergeht, ein Ausruhen, das neue Aufgaben mit sich bringt.“*

Welche neuen Aufgaben? Jesus fasste sie zusammen, als Er den Kernpunkt des christlichen Glaubens erläuterte: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das erste und größte Gebot. Das Zweite aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ – Matthäus 22,37-39 Dabei ist unser „Nächster“ jeder, demgegenüber wir uns in einer Position befinden, aus der wir ihm helfen können. Andere so zu lieben wie uns selbst, fällt uns nicht leicht, und es ist selten einfach. Doch ist es einer der Schlüssel, der zu Glück, Erfüllung und Erfolg im Leben führt.

Nimm das Joch Jesu auf dich. Gib Ihm dafür deines. Das ist das beste Tauschgeschäft, das du je machen wirst.

Keith Phillips – für Activated

*Philip Yancey, Reaching for the Invisible God (Nach dem unsichtbaren Gott greifen), Copyright © 2000 bei Zondervan

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gut-NACHBAR-lich

David Brandt Berg

Wie sieht Liebe aus? Sie hat Augen, um Not und Elend zu sehen. Sie hat Ohren, um das Seufzen und den Kummer der Menschen zu hören. Sie hat Hände, um anderen zu helfen. Sie hat Füße, um die Hilfe für Arme und Bedürftige zu beschleunigen. So sieht Liebe aus. — Der Heilige Augustinus
Wie sieht Liebe aus?
Sie hat Augen, um Not und Elend zu sehen. Sie hat Ohren, um das Seufzen und den Kummer der Menschen zu hören. Sie hat Hände, um anderen zu helfen. Sie hat Füße, um die Hilfe für Arme und Bedürftige zu beschleunigen. So sieht Liebe aus. — Der Heilige Augustinus

Ein Mann befand sich auf der Straße von Jerusalem nach Jericho, als er von Räubern überfallen wurde. Sie raubten ihm seine Kleider und sein Geld, verprügelten ihn und ließen ihn halb tot am Straßenrand liegen. Zufällig kam ein jüdischer Priester vorbei. Doch als er den Mann dort liegen sah, wechselte er auf die andere Straßenseite und ging vorüber. Dann kam ein Tempeldiener[ein Levit] und sah ihn ebenfalls dort liegen; doch auch er ging auf der anderen Straßenseite vorüber.  Schließlich näherte sich ein Samaritaner [ein Mitglied einer ethnischen und religiösen Gruppe, die in der damaligen Zeit von den Juden gemieden wurde]. Als er den Mann sah, empfand er tiefes Mitleid mit ihm. Er kniete sich neben ihn, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann hob er den Mann auf seinen eigenen Esel und brachte ihn zu einem Gasthaus, wo er ihn versorgte.  Am nächsten Tag gab er dem Wirt zwei Denare [2 Tageslöhne] und bat ihn, gut für den Mann zu sorgen. `Sollte das Geld nicht ausreichen´, sagte er, `dann werde ich dir den Rest bezahlen, wenn ich das nächste Mal herkomme.´ Wer von den dreien war nun deiner Meinung nach der Nächste für den Mann, der von Räubern überfallen wurde?“, fragte Jesus.
– Jesus, das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, Lukas 10,29-37

Mit der Geschichte des barmherzigen Samariters lehrte uns Jesus, dass unser Nächste jeder ist, der unsere Hilfe benötigt, ohne Ansehen seines Volksstammes, seines Glaubens, seiner Hautfarbe, seiner Nationalität, seines Zustands oder des Ortes, an dem er sich befindet. Wenn wir Gottes Liebe in uns haben, dann können wir nicht an jemandem vorübergehen, der Hilfe benötigt. Wir sollten etwas tun, so wie der Samariter. Das ist der Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl. Wer Mitleid hat, empfindet Bedauern. Wer Mitgefühl hat, der handelt. Der Mitfühlende verleiht den Gebeten dessen, der Hilfe sucht, Hände und Füße und beantwortet ihre bittenden Worte mit freundlichen Taten.

Liebe stellt eine Verbindung zwischen Gott und demjenigen her, der Seine Liebe braucht. Und wir bewerkstelligen das, indem wir anderen Seine wahre Liebe zeigen und sie durch unser ehrliches, nachweisliches Handeln erkennbar werden lassen. „Die Liebe Christi drängt (bewegt) uns“ – 2.Korinther 5,14

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Wenn du einmal innehältst und darüber nachdenkst, wirst du vermutlich überrascht darüber sein, wie viele kleine Aufmerksamkeiten es gibt – die dich fast nichts kosten und kaum Zeit beanspruchen – die du anderen schenken kannst. Werde ein Meister für das 5-Minuten-Geschenk. – Shannon Shayler

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l.-leben-3Weil du es kannst

Marianne Ross

Das Gute, das du heute tust, wird von den Leuten oft bereits morgen schon wieder vergessen sein – tue trotzdem Gutes.“

Als ich dieses Zitat zum ersten Mal las, dachte ich, dass es keinen Sinn ergab. Doch das sollte sich ändern.

Meine Mutter und ich waren gerade in einen Bus gestiegen und gingen den Gang entlang, um zwei leere Sitze nebeneinander zu finden. Dabei sah ich eine junge Mutter mit einem Kleinkind und einem Säugling. Dem Kleinen war offensichtlich langweilig, und seine Mutter hatte alle Mühe, ihn zum Hinsetzen zu bewegen. Gleichzeitig versuchte sie, es dem Baby bequemer zu machen.

Wir nahmen genau hinter ihnen Platz. Ich suchte mir auf meinem MP3 Player eine Liste mit Musikstücken aus und hoffte, Störungen damit ausblenden und die Fahrt genießen zu können. Doch bald wurde das Gewimmer des Babys zu einem lauten Schreien. Ich begann mich  aufzuregen.

Die junge Mutter wirkte gestresst und verlegen, aber ging mich das irgendetwas an? Alle anderen im Bus schienen der gleichen Meinung zu sein – außer meiner Mutter. Sie ging zu der hilflosen Mutter und setzte sich neben sie.

Für ein paar Minuten hatten sie miteinander geredet, als die Frau sich auf ihrem Sitz zur Seite drehte. Tränen strömten ihre Wangen herunter. Ich schaltete meinen MP3 Player aus und lehnte mich nach vorne, um hören zu können, was sie sagte.

Sie war mit ihren beiden Kindern auf dieser dreistündige Busfahrt, um ihren Mann zu besuchen, der im Gefängnis saß. Sie hatte kein Geld mehr, weder um Milch für das Baby, noch um etwas Essen für sich und ihren Sohn kaufen zu können. Ich fragte mich, ob meine Mutter ihr Glauben schenken würde. Manche Leute lügen das Blaue vom Himmel herunter, nur um etwas Geld zu bekommen.

Mutter griff in ihre Handtasche und zog einen Apfel heraus, den sie dem Jungen gab. Dann drückte sie etwas Geld in die Hand der Frau.

„Marianne“, sagte sie und drehte sich zu mir, „diese Frau steigt genau dort um, wo wir auch umsteigen. Meinst du, du könntest dem kleinen Mann hier helfen?”

Ich betrachtete sein schmuddeliges Haar und seine dreckigen Kleider. Könnte er nicht einfach alleine hinterherlaufen? Dann schoss mir eine weitere Zeile des Zitats durch den Kopf.

Gib dein Allerbestes, und es wird niemals genug sein -gib trotzdem dein Allerbestes.

Der Bus hielt an. Ich bückte mich und nahm den kleinen Kerl auf meinen Arm. Es mag ihm vielleicht nichts bedeuten, aber es war trotzdem meine Entscheidung, Gutes zu tun, trotzdem Liebe zu zeigen.

„Danke!“ sagte er und legte seinen Kopf auf meine Schultern. Wir brachten sie zu ihrem nächsten Bus und winkten ihnen nach, als sie davonfuhren.

Jetzt verstehe ich. Liebe gibt, weil sie geben kann.

Marianne Ross, 18 (damals) und Mitglied von The Family International in Indonesien

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            PARADOXE GEBOTE

Kent  M. Keith

Menschen sind oftmals unvernünftig, unlogisch und egozentrisch – Vergib ihnen trotzdem.

Wenn du liebenswürdig bist, mögen sie dir eigennützige Hintergedanken vorwerfen – Sei trotzdem liebenswürdig.

Wenn du erfolgreich bist, wirst du ein paar falsche Freunde und einige wahre Feinde gewinnen – Sei trotzdem erfolgreich.

Wenn du ehrlich und offen bist, könnten dich Menschen betrügen – Sei trotzdem ehrlich und offen.

Was du über Jahre  aufgebaut hast, könnte jemand über Nacht zerstören – Baue trotzdem.

Wenn du Gelassenheit und Glück findest, könnten andere eifersüchtig sein – Sei trotzdem glücklich.

Das Gute, das du heute tust, wird von den Leuten oft bereits morgen schon wieder vergessen sein – Tue trotzdem Gutes.

Gib der Welt dein Allerbestes, und es wird doch niemals genug sein – Gib der Welt trotzdem dein Allerbestes, das du hast.

Denn sieh, letzten Endes ist alles eine Angelegenheit zwischen dir und Gott. Es war sowieso niemals eine Angelegenheit zwischen dir und ihnen.

– (Der Artikel „Paradoxe Gebote” wird oft Mutter Teresa von Kalkutta zugeschrieben, weil eine Kopie davon an ihrer Wand hing. Aber er wurde von Kent M. Keith verfasst als er 19 Jahre alt war. Der Artikel wurde zuerst im Jahr 1968 in den „Harvard Student Agencies” veröffentlicht.)

TU ES EINFACH! Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, dass Leben Dienen bedeutete. Ich handelte und siehe, Dienen war Freude. — Rabindranath Tagor (1861–1941) * * * * * Nur in den wenigen Jahren dieses Lebens haben wir das Privileg einander und Christus zu dienen. Wir wer-den den Himmel auf ewig haben! Uns steht jedoch auf Erden nur eine kurze Zeit des Dienens zur Verfügung. Des-halb sollten wir diese Gelegenheit nicht verpassen. — Sadhu Sundar Singh (1889–1933) * * * * * Wenn ich wüsste, dass Morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen. — Martin Luther (1483–1546)

TU ES EINFACH!
Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, dass Leben Dienen bedeutete. Ich handelte und siehe, Dienen war Freude. — Rabindranath Tagor (1861–1941)
* * * * *
Nur in den wenigen Jahren dieses Lebens haben wir das Privileg einander und Christus zu dienen. Wir werden den Himmel auf ewig haben! Uns steht jedoch auf Erden nur eine kurze Zeit des Dienens zur Verfügung. Deshalb sollten wir diese Gelegenheit nicht verpassen. — Sadhu Sundar Singh (1889–1933)
* * * * *
Wenn ich wüsste, dass Morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen. — Martin Luther (1483–1546)

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Wäre es nicht wundervoll, wenn jeder einfach das tun würde, was Jesus uns zu tun hieß – unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst? Aber wenn wir andere nicht mit viel Liebe behandeln, werden wir Probleme haben – und die haben wir auch! Man kann gewiss sagen, dass alles Schlechte in der heutigen Welt seine Wurzel in der mangelnden Liebe für Gott und füreinander hat. Trotzdem lautet Gottes Lösung immer noch, Gott und einander einfach nur zu lieben, sogar in einer solch komplexen, verworrenen und hoch komplizierten Gesellschaft wie der unseren heutzutage. Wenn wir Gott lieben, können wir auch andere lieben und respektieren. Wir können Seinen Regeln für Leben, Freiheit und Lebensglück folgen und alle werden durch Ihn froh und glücklich. (Matthäus 22,39) – David Brandt Berg

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l.-leben-5a

David Brandt Berg  

Durch Seine Kinder versucht Gott, der Welt zu zeigen, wie Er ist. Jesus sagte: „Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch.“ – Johannes 20,21 Jesus kam, um die Welt zu lieben. Er ruft uns auf, dies in allen Aspekten des Lebens ebenfalls zu tun. Der einzige Weg, dass andere jemals Seine Freude, Seinen Frieden, Seine Liebe, Sein Glück und den Himmel finden, ist durch uns. Egal woher wir stammen, wenn wir Jesus haben, sind wir von da an Seine Botschafter und repräsentieren den König der Könige, den Einen, der das Universum lenkt.

Kennst du Jesu letzte Botschaft an Seine Jünger, beim letzten Abendmahl, kurz bevor Er gefangen genommen wurde, um ins Gefängnis geworfen, geschlagen und gekreuzigt zu werden? „Daran wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ – Johannes 13,35 Er sprach über die Liebe als das Wichtigste auf Erden.

Diese ersten Christen stellten mit der Liebe Gottes die Welt auf den Kopf. Ihre Art zu leben, überzeugte den Rest der Welt von der Aufrichtigkeit ihres Glaubens. Sogar ihre römischen Verfolger staunten.0-Vorwort-Liebe „Seht, wie diese Christen einander lieben!“ „Wer ist dieser Christus?“, fragten sie die Christen. „Und wieso macht Er euch so glücklich? Obwohl ihr nichts habt, so habt ihr doch alles! Wie kann ich ebenfalls diese Art von Glück finden?“

Und innerhalb von zweihundert Jahren war jeder fünfte in der westlichen Welt ein bekennender Christ.

Heute, fast zweitausend Jahre später, sind die Herzen der Menschen noch immer die gleichen. So viele Menschen suchen nach Liebe, doch finden sie sie selten, wenn überhaupt. Überall halten Menschen Ausschau nach einem kleinen Hoffnungsschimmer, nach etwas Seligkeit, nach einem Lichtblick irgendwo, nach einem bisschen Liebe, nach ein wenig Barmherzigkeit, nach einem Ort, an dem sie Erleichterung finden können. Wir, die wir Gott und Seine Liebe gefunden haben, besitzen das, wonach andere ihr Leben lang suchen, und dringend brauchen. Wenn wir ihnen zeigen können, dass es Liebe gibt, dann können sie auch glauben, dass es Gott gibt, denn Gott ist Liebe.

Auch deine kleinen Gesten können viel ausmachen. Dein strahlendes Lächeln (das du geben kannst, auch wenn du dich nicht danach fühlst), dein freundliches Gesicht, der Einfluss deines Lebens kann das Leben vieler freundlicher gestalten und eine erstaunliche Wirkung auf diejenigen haben, von denen du dachtest, sie seien am wenigsten zu beeindrucken. Wenn sie deine Liebe spüren und du ihnen sagst, dass es Gottes Liebe ist, dann werden sie denken, möglicherweise liebt mich dort oben wirklich jemand! Die Liebe kann ihre Gedanken total verändern und ihnen einen neuen Anfang ermöglichen.

Mögen wir stets an unserer Liebe zu erkennen sein.

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Zum Nachdenken:

Toleranz

   Die Menschenfamilie ist sehr unterschiedlich. Viele Konflikte in unserer Welt werden verursacht, wenn Menschen mit Intoleranz auf die verschiedenen Auffassungen anderer, die Welt zu sehen, reagieren. Toleranz zu lernen, ist ein wichtiger Eckstein beim Bau einer besseren Welt. — Robert Alan

  Respektiere deine Mitmenschen, behandle sie fair, sei in Meinungsverschiedenheiten ehrlich mit ihnen, erfreue dich ihrer Freundschaft, erkundet offen euer Denken übereinander, arbeitet zusammen an einem gemeinsamen Ziel und helft einander, es zu erreichen. Keine zerstörerischen Lügen. Keine lächerlichen Ängste. Kein schwächender Groll. — Bill Bradley (geboren 1943)

  Toleranz schließt das unermüdliche Engagement mit ein, für die eigenen Überzeugungen einzutreten. Genauer gesagt verurteilt sie sogar Unterdrückung und Verfolgung anderer. — John F. Kennedy (1917–1963)

  Wenn du in dir selbst Frieden findest, wirst du eine Person werden, die in Frieden mit anderen leben kann. — Peace Pilgrim (1908–1981)

  Wenn du Menschen richtest, hast du keine Zeit, sie zu lieben. — Mutter Teresa (1910–1997)

  Das Beste, das du deinem Feind geben kannst, ist Vergebung; einem Gegner Toleranz; einem Freund dein Herz, deinem Kind ein gutes Beispiel; einem Vater Ehrerbietung; deiner Mutter ein Benehmen, das sie stolz auf dich macht; dir selbst Respekt; allen Menschen Nächstenliebe. — Benjamin Franklin (1706–1790)

  Es ist notwendig, sich für mehr Toleranz und Verständnis zwischen den Menschen auf der Welt einzusetzen. Nichts kann unsere Bemühungen, Frieden und Wachstum zu fördern, mehr gefährden als eine Welt, die die Menschen nach ihrer religiösen, ethnischen oder kulturellen Zugehörigkeit einteilt. In jeder Nation und zwischen allen Nationen müssen wir daran arbeiten, Einheit zu fördern, die auf unserer gemeinsamen Menschlichkeit basiert. — Kofi Annan (1938-)

  Unsere innere Stärke, Erfahrungen und Wahrheiten können nicht verlorengehen, zerstört oder weggenommen werden. Jede Person hat einen angeborenen Wert und kann zur menschlichen Gemeinschaft etwas beitragen. Wir alle können uns gegenseitig mit Würde und Respekt behandeln. Wir alle können Gelegenheiten schaffen, in Richtung unseres erfülltesten Lebens zu wach-sen, und wir können einander helfen, unsere einzigartigen Gaben zu entdecken und zu entwickeln. Wir alle sind dessen würdig, und wir alle können es anderen gewähren. — Autor unbekannt

Gemälde: Franz von Assisi trifft den Sultan von Ägypten

 Das Friedensgebet des Heiligen Franziskus
Wo Hass ist, lass mich Liebe säen;
Wo Verletzung ist, Verzeihung;
Wo Zweifel sind, Glauben;
Wo Verzweiflung ist, Hoffnung;
Wo Dunkelheit ist, Licht;
Wo Traurigkeit ist, Freude

  Behandelt eure Mitmenschen in   allem so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt. — Jesus, Matthäus 7:12

  Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst. — Apostel Paulus, Philipper 2:3

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Marie Péloquin

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute.“ – Römer 12,21

Es ist interessant, dass der Apostel Paulus das an die Christen in Rom schreibt, da es einige offensichtliche Parallelen gibt zwischen dem sozialen Klima im Rom des ersten Jahrhunderts und dem im Großteil der heutigen Welt.

In Rom griff das Böse um sich, und seine Anziehungskraft war stark. Mitgefühl, Liebenswürdigkeit oder Bescheidenheit war nicht der Grund dafür, dass das Römische Reich zum unumstrittenen Herrscher der westlichen Welt geworden war. Der Reichtum lag in den Händen Weniger, die ihn dazu benutzten, den Rest zu kontrollieren. Die Reichen und Mächtigen lebten extravagant, wohingegen die Massen ums Überleben kämpften. Perversionen und Ausschweifungen wurden von manchen praktiziert und von anderen ignoriert.

Christentum war nur eine Religion und Christus nur eine weitere Gottheit. In Anbetracht der Vielzahl der Götter, die die Römer verehrten, muss es schwer gewesen sein, jemanden davon zu überzeugen, dass Jesus „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ ist.  – Johannes 14,6

Kommt dir das alles bekannt vor?

Es ist ein Leichtes, sich vom Bösen auf der Welt überwältigt zu fühlen. Jeden Tag hören wir von einer anderen Schreckenstat. Mittlerweile suchen die Medien geradezu nach neuen und schauererregenden Wegen, Gewalt, Perversion und alle möglichen Arten von Üblem auszumalen. Ob es darum geht, Leben zu nehmen oder auch zu imitieren, in den Gedanken vieler hat das Leben seine Unantastbarkeit verloren.

Was können wir mit einer Welt anfangen, die so stark vom Bösen beherrscht wird? Das gleiche Dilemma stellte sich den Christen in Rom. Paulus Rat an sie klingt auch heute noch wahr. „Überkomme das Böse durch das Gute.“

Wenn das Geschirr schmutzig ist, dann hilft es nicht, sich über die Situation zu ärgern. Genauso wenig nützt es etwas, es zu ignorieren. Die einzige Lösung lautet, dieses schmutzige Geschirr der Kraft deiner Elbogen und Hände mit einem bisschen Spülmittel und Wasser auszusetzen.

Wenn es in einem Raum dunkel ist, kannst du die Dunkelheit verfluchen oder deswegen weinen, wie unangenehm sie ist, – oder du kannst den Lichtschalter betätigen oder den Vorhang zurückziehen und etwas Licht herein lassen.

Mit dem Üblen in der Gesellschaft verhält es sich genauso. Nicht jedes schmutzige Geschirr wird sauber und nicht jedes verdunkelte Herz wird erhellt werden. Darüber könnten wir den Mut verlieren, ärgerlich oder depressiv werden – „überkommen vom Bösen“ – oder wir könnten eine Streitmacht für das Gute sein, sogar auch dann, wenn wir nur durch unser persönliches Beispiel dienen und unseren Teil dazu beitragen, Tag für Tag, Person für Person, Entscheidung für Entscheidung.

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Menschen sind gut„DANKE FÜR DAS LETZTES MAL“ In Island ist „Takk fyrir siðast” eine gängige Begrüßung. Es bedeutet: „Danke für das letztes Mal“, und die Leute sagen es im selben Atemzug wie „Hallo.“ Selbst wenn es beim letzten Treffen keinen besonders bedeutungsvollen Gesprächsaustausch gab, wird das jetzige Gespräch, dadurch dass man es sagt, in den größeren Rahmen ihrer Langzeitbeziehung hineinversetzt, und beginnt dadurch mit einer positiven Note. – Samuel Keating

Ramona Bailey

Ich kannte Alex seit vier Jahren. Er ist jetzt 24, hatte Kinderlähmung und ist einer von unseren Lebensmittelempfängern unseres Damenklubs. Jedes Mal, wenn ich ihm eine Lebensmittelspende bringe, verbringen wir etwa eine Stunde mit Reden.

„Wenn du überall auf der Welt hingehen könntest“, fragte ich ihn mehrere Male, „wohin würdest du dann gehen?“ Seine Antwort war immer dieselbe: nach St. Petersburg in Russland.

Letztes Jahr erwarb er sich seinen Universitätsabschluss mit Auszeichnung. Für seine außerordentliche Leistung erhielt er eine Freifahrkarte für zwei Personen nach St. Petersburg – ein Geschenk einer Familie, die von ihm über das Lebensmittelhilfsprogramm erfahren hatte.

Alex war außer sich vor Freude – und zwar so sehr, dass er nachts nicht schlafen konnte. Auch seine Mutter konnte nicht schlafen vor lauter Sorgen, woher das restliche Geld für all die anderen Reisespesen herkommen sollte. Vier Tage in St. Petersburg könnten so viel kosten wie mehrere Monate zu Hause, so viel Geld hatte sie nicht.

Sie suchten nach einer Möglichkeit für eine Gemeinschaftsunterbringung, als der Manager des St. Petersburger Mariott Hotel von Alex hörte. Er bot ihnen freie Unterkunft für ihren gesamten Aufenthalt an, Frühstück sowie Hin- und Rücktransport zum Flughafen inklusive.

Ein Direktor aus der Firma meines Mannes organisierte und bezahlte für die beiden eine Privatführung durch die Stadt sowie Besuche des Eremitage-Museums, eines der großartigsten Museen auf der Welt und von Peterhof, dem Sommerpalast von Peter dem Großen. Erinnerungen für ein ganzes Leben!

Menschen sind gut. Menschen möchten Gutes tun. Wenn ein paar wenige Menschen, die sich noch nicht einmal kannten, soviel für Alex bewirken konnten, wie viel mehr können wir tun, wenn wir uns in der klaren Absicht, das Leben zum Besseren hin zu verändern, vereinen würden?

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„DANKE FÜR DAS LETZTES MAL“
In Island ist „Takk fyrir siðast” eine gängige Begrüßung. Es bedeutet: „Danke für das letztes Mal“, und die Leute sagen es im selben Atemzug wie „Hallo.“ Selbst wenn es beim letzten Treffen keinen besonders bedeutungsvollen Gesprächsaustausch gab, wird das jetzige Gespräch, dadurch dass man es sagt, in den größeren Rahmen ihrer Langzeitbeziehung hineinversetzt, und beginnt dadurch mit einer positiven Note. – Samuel Keating

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Allen alles sein

Von Uday Kumar

Die Bibel sagt: „Passt euch nicht dieser Welt an.“ – Römer 12,2 Sie sagt auch, „allen alles“ zu werden. (1.Korinther 9,22) Auf den ersten Blick scheinen das widersprüchliche Anweisungen zu sein. Doch eigentlich ergänzen sie sich. Einstellungen zu übernehmen, die sich nicht mit Ihm vereinbaren lassen, ist nicht, was Gott möchte, egal, wie verbreitet oder geläufig sie sein mögen. Er möchte allerdings unser Interesse für die Allgemeinheit, und zwar auf eine Weise, die es uns erlaubt, anderen besser Seine Liebe zu zeigen, um die Menschen näher zu Ihm zu bringen.

l.-leben-8Der Apostel Paulus war ein gutes Beispiel für diese Art von Flexibilität. Den Menschen, zu denen er sprach, passte er sich an. Dadurch erreichte er viele Menschen. Als er z.B. ein überwiegend jüdisches Publikum in Antiochia ansprach, erinnerte er die Zuhörer an die Geschichte Israels von der Zeit Moses bis zur Zeit Davids. Er zeigte ihnen, wie Jesus die Prophezeiungen des Alten Testaments über den kommenden Messias erfüllt hatte. (Apostelgeschichte 13,14-49) Als aber Paulus in Athen auf dem Areopag vor dem Rat gebildeter Athener sprach, die nicht daran interessiert waren, die Geschichte des jüdischen Volks zu hören, begann er seine Rede damit, in der Stadt einen Altar gesehen zu haben, der die Inschrift „Dem unbekannten Gott“ trug. Weiter zitierte Paulus die griechischen Dichter, um zu zeigen, wie die Eigenschaften dieses Gottes – Schöpfung, Vorsehung und Gericht – in Jesus erfüllt worden waren. (Apostelgeschichte 17,22-31)

Francis Xavier (1506–1552) lebte ebenfalls nach dem Prinzip „allen alles zu sein.“ Als er sich an die Indianer wandte, denen Bescheidenheit eine Tugend war, trug er ein einfaches Gewandt und reiste zu Fuß. Als er später Japan besuchte, fand er heraus, dass Bescheidenheit dort keine Tugend und Armut sogar verächtlich angesehen war. Folglich trug Xavier hier feine Kleider, brachte dem Kaiser teure Geschenke und reiste überall mit einem beeindruckenden Gefolge umher. Er tat, was auch immer getan werden musste, um den Menschen, die er erreichen wollte, Jesus im bestmöglichen Licht zu präsentieren.

Jesus Selbst wurde „allen alles.“ Er verließ die großen Hallen des Himmels und die vertraute Gemeinschaft, die Er mit Seinem himmlischen Vater teilte, um in Menschengestalt auf die Erde zu kommen. (Philipper 2,5-7) Sein Beweggrund war, sich einen besseren Zugang zu uns verschaffen zu können, unsere Probleme und Schwächen zu verstehen und sich für uns vor dem Thron Gottes einsetzen zu können. (Hebräer 2,17) Jesus möchte, dass wir Seinem Beispiel folgen (1.Johannes 2,6) und unsere Liebe für andere offenkundig werden lassen, indem wir Menschen auf ihrer Ebene begegnen.

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Das christliche Profil

Der Brief an Diognet wurde von einem ungenannten Christen an eine hochrangige Person vermutlich im späten zweiten Jahrhundert nach Christus geschrieben. Der Brief ist vielleicht die älteste erhaltene Erklärung und Verteidigung des christlichen Glaubens gegenüber einem Nicht-Gläubigen. Er enthält Einblicke darüber, wie die frühen Christen die Welt und ihren Platz darin sahen. Die Eigenschaften, die der Autor im Kapitel V „Charakteristik der Christen“ auflistet, liefern Gedanken, über die es sich auch heute noch nachzudenken lohnt. Die Auszüge stammen aus der englischen Übersetzung von J. B. Lightfoot:

l.-leben-9Christen unterscheiden sich nicht vom Rest der Menschheit durch ihr Land, ihre Sprache oder ihre Gebräuche. Weder leben sie irgendwo in eigenen Städten, sprechen keine ungewöhnlichen Dialekte, noch führen sie einen exzentrischen Lebensstil. … Sie bewohnen Städte von Griechen und Nichtgriechen, wie es einem jeden das Schicksal beschieden hat. Sie fügen sich der Landessitte in Kleidung, Nahrung und in der sonstigen Lebensart, legen aber dabei den wunderbaren und anerkanntermaßen überraschenden Charakter ihrer geistigen Bürgerschaft an den Tag.

Sie bewohnen jeder sein Vaterland, aber nur wie Fremdlinge. Sie nehmen an allem als Bürger teil und ertragen alles als Fremde. Jedes fremde Land ist ihnen Vaterland, und jedes Vaterland ist ihnen fremd. … Sie sind zwar Menschen, leben aber nicht „nach Menschenart“. Sie leben auf der Erde, aber wie Bürger des Himmels. Sie gehorchen den bestehenden Gesetzen; aber in ihrem Lebenswandel übertreffen sie die Gesetze.

Sie lieben alle. … Man tötet sie und bringt sie dadurch zum Leben. … Sie leiden Mangel an allem und haben doch auch wieder an allem Überfluss. Sie werden missachtet und in der Missachtung verherrlicht; sie werden geschmäht und doch als gerecht befunden. Sie werden gekränkt und segnen, werden verspottet und erweisen  Ehre.  … Bestraft, freuen sie sich, als würden sie zum Leben erweckt … Aber einen Grund für ihre Feindschaft vermögen die Hasser nicht anzugeben.

Um es kurz zu sagen, was im Leibe die Seele ist, das sind in der Welt die Christen. Wie die Seele über alle Glieder des Leibes, so sind die Christen über die Städte der Welt verbreitet. Die Seele wohnt im Körper, aber sie ist nicht der Körper. So leben Christen in der Welt, sind aber nicht von der Welt. Die Seele, die un-sichtbar ist, ist auf den Körper beschränkt, der sichtbar ist. So ist es auch bei den Christen. So weiß man zwar von den Christen, dass sie in der Welt sind, aber ihre Religion bleibt unsichtbar.

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lieben lernen

Es war fast Mitternacht und ich schon fast im Halbschlaf beim Zähneputzen. Da hörte ich ihn. Er grölte und murmelte gleichzeitig. Wahrscheinlich ein Betrunkener, der mit seinem Saufkumpanen redet, vermutete ich.

wie sollte ich da schlafen? Eine halbe Stunde später hörte ich ihn noch immer herum grölen, konnte aber nicht verstehen, was er sagte. Das ging zu weit! Ich beschloss, die Polizei anzurufen.

Bei einem kurzen Blick aus meinem Fenster sah ich ihn unter einer Straßenlaterne stehen. Er war älter, als ich vermutet hatte. Mit nacktem Oberkörper stand er in der Kälte da und rief genau in meine Richtung.

Dann hielt ein junger Mann an, um mit ihm zu reden. Im nächsten Augenblick zog er sein Jackett aus und legte es dem Alten um die Schultern. Ich war überrascht. Die beiden umarmten sich. Ich konnte deutlich sehen, wie der junge Mann für den Betrunkenen betete. Ein Pärchen kam vorbei und stutzte. Was sie wohl dachten? Doch das schien den jungen Mann nicht zu kümmern. Schließlich legte der moderne „Barmherzige Samariter“ seinen Arm um den Alten, als ob er sagen wollte: „Ich bring dich nach Hause“ und schon zogen sie von dannen.

Eine Weile noch stand ich am Fenster. Meine Gedanken kreisten um mein eigenes Christsein. Meine Reaktion auf den lästigen Betrunkenen entsprach zugegebener Maßen bei Weitem nicht dem, was Jesus getan hätte. Jesus hätte nicht beschlossen, die Polizei anzurufen. Er wäre stehen geblieben und hätte mit dem Mann gesprochen. Er hätte ihm seine Jacke gegeben. Er hätte ihm zugehört, ihn getröstet und für ihn gebetet. Vielleicht hätte es das Leben des Alten verändert.

Wieder im Bett, dankte ich Gott, diesen jungen Mann geschickt zu haben, um uns beiden zu helfen. Dem Betrunkenen und mir. Ich betete, es beim nächsten Mal besser zu machen, wenn Gott mir einen bedürftigen Menschen über den Weg schickt.

Dann wird der König zu denen auf seiner rechten Seite sagen: `Kommt, ihr seid von meinem Vater gesegnet, ihr sollt das Reich Gottes erben, das seit der Erschaffung der Welt auf euch wartet. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig, und ihr gabt mir zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr habt mich in euer Haus eingeladen. Ich war nackt, und ihr habt mich gekleidet. Ich war krank, und ihr habt mich gepflegt. Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht. …Ich versichere euch: Was ihr für einen der Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan!´ – Jesus, Matthäus 25,34-36,40

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Freunde gewinnen

Antworten auf deine Fragen

F: Ich möchte gerne mit anderen gut auskommen und von ihnen gemocht werden, weiß aber nicht, wo ich anfangen soll. Wie kann ich gute Beziehungen zu Menschen aufbauen?

A: Hier sind ein paar Tipps für den Anfang. Das Wichtigste dabei ist, nicht etwas vorzugeben, was du nicht bist. Unternimm stattdessen eine bewusste Anstrengung, dir Qualitäten anzueignen, die andere Menschen in deiner Nähe sich wohl fühlen machen und froh, dich um sich zu haben.

   Sei höflich und zuvorkommend. So wie der Heilige Basilius, beobachtete: „Wer Höflichkeit sät, wird Freundschaft ernten, und wer Freundlichkeit verbreitet, wird Liebe anhäufen.“

   Lächle. Ein aufrichtiges Lächeln entwaffnet die, die sich zurückhalten, beschwichtigt Streitsüchtige, beruhigt die Verärgerten und ermutigt Mutlose. Es setzt eine positive Note.

   Sei optimistisch. Jeder hat bereits selbst genug Probleme. Menschen fühlen sich hingezogen zu fröhlichen, lösungsorientierten Personen.

   Sei gesellig. Wenn du scheu oder introvertiert bist, dann richte deinen Fokus darauf, dass die andere Person sich akzeptiert- und wohlfühlt. Das hilft dir dabei, dich weniger gehemmt zu fühlen.

   Sei respektvoll. Es ist leicht, Menschen zu respektieren, die viele Gemeinsamkeiten mit dir haben. Aber das Recht des anderen zu respektieren, anders zu denken und zu sein, ist noch wichtiger und Gewinnbringender.

   Sieh das Gute im anderen. Jeder hat mindestens ein paar bewundernswerte Qualitäten. Konzentriere dich darauf, sie zu finden, nicht die Fehler.

   Sprich über die guten Qualitäten anderer. Jeder möchte gerne wissen, ob seine oder ihre guten Qualitäten bemerkt und geschätzt werden.

   Sei großzügig, aufrichtig und ernsthaft mit deinen Komplimenten.

   Mach ein fröhliches Gesicht. Es macht Spaß, eine Person mit einem guten Sinn für Humor um sich zu haben. Vergewissere dich, ob dein Humor nicht zu Lasten eines anderen geht.

   Sei aufgeschlossen. Jedermann hat ein Recht auf eine eigene Meinung. Nur wenige Meinungsverschiedenheiten sind es wert, auf Kosten einer Freundschaft gewonnen zu werden.

   Sei bescheiden. Stolze und angeberische Menschen, gehen einem auf die Nerven. Bescheidenheit ist anziehend; Stolz ist abstoßend.

   Sei ein guter Zuhörer. Wie du Menschen am besten zeigst, dass sie dir etwas bedeuten, ist, sich für das zu interessieren, was sie zu sagen haben, und sich darum zu bemühen, sie zu verstehen und sich in sie hinein zu fühlen.

   Sei gnädig, wenn andere Fehler machen. Jeder vermasselt irgendwann einmal etwas. Erinnere dich an die Goldene Regel. (Matthäus 7:12) Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück.

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Gott als Mitarbeiter

Martin McTeg

Arbeitsplätze werden zunehmend zu einem unangenehmen, konkurrenzorientierten Schauplatz. Zu oft scheinen harte Arbeit und Ehrlichkeit gegenüber dem Streben nach dem schnellen Geld oder der Ich-Zuerst-Mentalität zu verlieren. Aber es geht auch anders. Die Vorstellung, dass die Bibel genaue Wegweiser für die moderne Arbeitswelt enthalten könnte, ist nicht so abwegig, wie es scheinen mag. Wie Josef (Sieh 1.Mose Kapitel 39 und 41) und Daniel (Sieh Daniel 1,19-20) bewiesen, können Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit sowie Fleiß und Gewissenhaftigkeit uns helfen, erfolgreich zu sein und uns von der Masse abzuheben.

♣   Hab eine hohe Arbeitsmoral

Gib bei der Arbeit dein Bestes. Anstatt nur das Minimum zu tun, erledige deine Pflichten mit ganzem Einsatz. „Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten. Und wer reichlich sät, wird reichlich ernten.“ – 2. Korinther 9,6;   „Die Fleißigen bekommen genug.“ – Sprüche 13,4

Zeige Eigeninitiative. „Geh hin zur Ameise, du Fauler; sieh ihr Verhalten an und lerne! Obwohl sie, die keinen Gebieter, keinen Aufseher oder Herrn hat, bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.“ – Sprüche 6,6-8

Sei ehrlich. Sich nicht an die Regeln zu halten oder ständig ein Auge zuzudrücken, zahlt sich langfristig gesehen nicht aus. „Aufrichtige Menschen lassen sich von ihrer Ehrlichkeit leitet, das Leben der Betrüger aber wird durch Unehrlichkeit zerstört.“ – Sprüche 11,3

♣   Verharre nicht im Negativen

Kein Job ist perfekt. „Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen.“ – Philipper 4,8

Bei Kollegen, mit denen schwer auszukommen ist, mahnt die Bibel: „Seid aber untereinander freundlich, herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott in Christus euch vergeben hat.“ – Epheser 4,32  Auseinandersetzungen? „Ein Tor lässt seiner ganzen Erregung freien Lauf, aber ein Weiser hält sie zurück.“ -Sprüche 29,11

Unruhig und gelangweilt? Gott wird deinen Geist erfrischen. „Die Gnade des Herrn nimmt kein Ende! Sein Erbarmen hört nie auf, jeden Morgen ist es neu.“ -Klagelieder 3,22-23

Gestresst und erschöpft? „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.“ – Matthäus 11,28  „Doch die, die auf den Herrn warten, gewinnen neue Kraft. Sie schwingen sich nach oben wie die Adler. Sie laufen schnell, ohne zu ermüden. Sie werden gehen und werden nicht matt.“ – Jesaja 40,31

♣   Sei geduldig

Gott segnet diejenigen, die so arbeiten, wie Er es möchte, aber nicht immer auf der Stelle und nicht nur in Euros und Cents. Die biblischen Gestalten Josef und Daniel stiegen beide in Top-Positionen auf, aber beide Male war es kein Erfolg über Nacht.* „Der Segen des HERRN macht reich.“ – Sprüche 10,22 „Die Geduld aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und keinen Mangel leidet.“ – Jakobus 1,4

*Sieh 1.Mose Kapitel 37,39 – 41; Daniel Kapitel 1-2

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Wer braucht Gebet

Eine geistige Übung

Wer benötigt deine Gebete? Jede Menge Menschen. Unter denen, die dir am nächsten sind, sind wahrscheinlich mindestens ein paar, die eine schlecht Gesundheit, jemanden in der Familie verloren haben oder gestresst und depressiv sind. Und dann sind da noch diejenigen, von denen du in den Nachrichten hörst, und die dir im Leben begegnen.

l.-leben-13Es ist so leicht, von unseren eigenen Angelegenheiten eingenommen zu sein und zu vergessen, uns um die Bedürfnisse anderer zu kümmern. Diese Übung bietet Abhilfe gegen solche Selbstbezogenheit. Und sie ist mehr als das, sie ist ein Mittel, aus dir heraus zu gehen und anderen zu helfen.

Es beginnt mit einer einfachen Prämisse: Gott beantwortet Gebete.

In der Bibel gibt es viele Schilderungen, in denen Beten zu hervorragenden Ergebnissen geführt hat — z.B. als Elisa für einen Jungen betete, der durch einen Sonnenstich gestorben war und wiederbelebt wurde. (2.Könige 4,16-36) Jesus sagte uns: „Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr es bekommt, dann werdet ihr es erhalten.” – Markus 11,24 Der Prophet Samuel erinnert uns daran, dass es eine Sünde ist, das Gebet für andere zu vergessen. (1.Samuel 12,23) Paulus ging mit gutem Beispiel voran, weil er oft für seine Mitarbeiter betete. (1.Thessalonicher 1,2)

Zu Beginn dieser Übung stell dir vor, dich in der Mitte einer Reihe von Kreisen zu befinden. Du bist im Zentrum, aber der Fokus liegt nicht auf dir. Innerhalb des ersten Kreises befinden sich deine Familie und die engsten Freunde. Wahrscheinlich ist es leicht, die Bedürfnisse von mindestens Zweien oder Dreien zu identifizieren. Mach dir eine Notiz. Nun stell dir den nächsten Kreis vor, deine Kollegen und Bekannten. Notiere ihre Namen und was ihnen fehlt. Nun stelle dir den äußersten Kreis vor, Menschen, die du nicht persönlich kennst, doch du weißt, was ihnen fehlt — die Frau im Rollstuhl, der du auf der Straße begegnetest; die obdachlose Familie, von der du gelesen hast. Mach dir eine Notiz.

An diesem Punkt hast du wahrscheinlich eine Liste von etwa zehn Personen. Bete für diese Menschen während der nächsten Woche. Bewahre diese Liste dort auf, wo du sie siehst, vielleicht in der Nähe deines Bettes, über der Spüle oder auf deinem Schreibtisch.

Nimm dir jeden Tag fünf oder zehn Minuten, um für sie zu beten. Selbst wenige Augenblicke tief gehenden, herzlichen Gebetes können schon einen Unterschied in jemandes Leben ausmachen. „Das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernsthaft ist.” – Jakobus 5,16

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Lernen, andere zu verstehen

Von Jesus mit Liebe

l.-leben-14a

Aus dem Activated Magazin Jahrgang 12, Ausgabe 7;

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