Ehre wem Ehre gebührt – Vorwort
Ehre wem Ehre gebührt – Wert eines Menschen
Ehre wem Ehre gebührt – Würde der Frau
Ehre wem Ehre gebührt – Hospitäler und Bildung
Die Auswirkungen des Christentums – Teil 4 –
Die Würde der körperlichen Arbeit
Die alten Römer, wie schon die Griechen vor ihnen, hatten eine sehr abschätzige Sichtweis über körperliche Arbeit. Sie sahen es so, dass nur die unteren Klassen und Sklaven Handarbeit verrichteten.
Christen hatten, wie die Juden, eine viel positivere Einstellung zur Arbeit. Als ein Jude des ersten Jahrhunderts arbeitete Jesus als Zimmermann (Facharbeiter), und der Apostel Paulus arbeitete als Zeltmacher. Im 2.Thessalonicher schrieb Paulus: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“ – 2.Thessaloniker 3,10 Die Beispiele der Arbeit von Jesus und Paulus veranlassten die Christen, Arbeit und Beschäftigung als ehrenhaft und gottgefällig anzusehen.
In den Klöstern des Frühmittelalters galt Arbeit als ehrenhaft, während die Faulheit als eine der Sieben Todsünden angesehen wurde. Die Benediktinermönche des sechsten Jahrhunderts sahen die Arbeit als einen integralen spirituellen Teil ihrer Disziplin an, der viel dazu beitrug, das Ansehen der Arbeit und die Selbstachtung des Arbeiters zu steigern. Arbeit wurde auch als Gegenmittel gegen die Sünde der Faulheit angesehen. Der heilige Basilius von Cäsarea sagte im vierten Jahrhundert: „Die Arbeit ist ein Gegenmittel gegen die Sünde der Faulheit: Müßiggang ist ein großes Übel; Arbeit bewahrt uns vor bösen Gedanken.
Während der Reformation (1517-1648) wurde die Idee der Wertschätzung von Arbeit und Handarbeit weiter gefördert. Martin Luther betrachtete die Arbeit als Berufung, als einen Weg, Gott zu dienen. Dies führte zu dem Verständnis, dass es weder Arbeit mit niedrigem oder hohem Status noch gute und schlechte Arbeit gab. Ganz gleich, welche Art von Arbeit ein Christ tat, sie wurde als ehrenhaft angesehen, wie etwas, das die Person zur Ehre Gottes und zum Dienst an der Menschheit tat. Es war edel und wurde als eine christliche Pflicht, eine Bestimmung, eine Berufung angesehen.

Anpassung der Ansichten zum Geldverleih
John Calvin (1509-1564), der französische Theologe und Reformator, der während der protestantischen Reformation in Genf lebte und der Vater des Zweiges der christlichen Theologie, der als Calvinismus bekannt ist, spielte eine wichtige Rolle bei der Veränderung des kirchlichen Verständnisses von Wucher – dem Verleihen von Geld mit Zinsen.
In den alttestamentlichen Verfügungen bezüglich des Verleihens von Geld heißt es:
Wenn ihr einem Bedürftigen aus meinem Volk Geld leiht, dann verlangt keine Zinsen von ihm wie ein Geldverleiher (wie ein Wucherer). – 2.Mose 22,24
Wenn einer deiner israelitischen Landsleute verarmt und nicht mehr für seinen Unterhalt aufkommen kann, dann sollst du ihn – wie einen Ausländer oder Gast – unterstützen, damit er bei euch leben kann. Fordere keine Zinsen oder Aufschläge von ihm, sondern habe Ehrfurcht vor deinem Gott und lass deinen Landsmann bei dir leben. Verleih ihm dein Geld nicht gegen Zinsen und fordere deine Lebensmittel nicht mit einem Aufschlag zurück. – 3.Mose 25,35–37
Calvins Haltung in Bezug auf das Interesse stand im Gegensatz zu dem, was die Christen früherer Zeiten glaubten. Ab dem vierten Jahrhundert definierten christliche Theologen das Verleihen von Geld gegen Gewinn als eine Sünde und ein Übel an sich. Im Mittelalter war das Verleihen von Geld gegen Zinsen für eine garantierte Rendite für Christen illegal und wurde als unmoralisch angesehen, es sei denn, derjenige, der das Geld verlieh, teilte das Risiko des Unternehmens.
Calvin wusste, dass es zwei hebräische Wörter gab, die in der Heiligen Schrift als „Wucher“ übersetzt wurden. Das eine war nashak, was sowohl „beißen“ als auch „Zinsen zahlen“ bedeutete, und das andere war tarbit, was „legitime Vermehrung nehmen“ bedeutete. Calvin war der Ansicht, dass „beißende“ Darlehen die einzigen verbotenen waren. Er hielt es für legitim, Geld mit Zinsen an Menschen zu verleihen, die mit dem Geld einen Gewinn erzielen würden. An jemanden, der arm war, aber irgendeine Beschäftigung hatte, konnten Darlehen ohne Zinsen vergeben werden, jedoch in der Erwartung, dass das Geld zurückgezahlt würde. Jemandem, der mittellos war, sollte Geld gegeben werden, ohne eine Rückzahlung zu erwarten. Diese Interpretation unterschied sich sehr von der früheren negativen Sichtweise der Kirche in Bezug auf Wucher, und diese Revision der traditionellen Morallehre führte in den folgenden Jahrhunderten zu bedeutenden Veränderungen in den Volkswirtschaften Europas und Amerikas. (Anmerkung: Wobei diese neue Ansicht nicht wirklich zu allem Guten führte, da gottlose Menschen sich nicht darum scheren, ob jemand bedürftig oder nicht bedürftig ist.)
Wissenschaft
Die antiken griechischen und römischen polytheistischen Kulturen glaubten an Götter, die eifersüchtiges, irrationales Verhalten in einer nicht-rationalen Welt an den Tag legten, was das Konzept der systematischen Untersuchung der Welt und ihrer Funktionsweise sinnlos machte. Das Christentum, wie auch das Judentum, lehrt jedoch, dass Gott ein rationales Wesen ist. Weil die Menschen nach Seinem Ebenbild geschaffen sind, sind auch wir rationale Wesen, die in der Lage sind, rationale Prozesse zu nutzen, um die Welt, in der wir leben, zu studieren und zu erforschen.
1.500 Jahre lang stand das von Aristoteles (384-322 v. Chr.) gelehrte Konzept im Vordergrund, dass Wissen nur durch den Einsatz des Geistes beim deduktiven Denken erworben werden kann. Wenn du deduktiv vorgehst, testest du mit deiner Untersuchung eine bereits vorhandene Theorie. Im 12. Jahrhundert schlugen einige christliche Philosophen wie Robert Grosseteste (1168-1253), ein Franziskaner-Bischof und der erste Kanzler der Universität Oxford, die induktive, experimentelle Methode als einen Ansatz zur Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse vor. Grossetestes Schüler Roger Bacon (1214-1292), ein weiterer Franziskanermönch, behauptete, dass „alle Dinge durch Erfahrung verifiziert werden müssen “
Dreihundert Jahre später trieb Francis Bacon (1561-1626), ein frommer Anglikaner, das Konzept des induktiven Denkens voran, indem er über seine Experimente und deren Ergebnisse schriftlich festhielt. Seine Überzeugung war, du führst eine eigene Forschung durch und leitest daraus selbst eine Theorie ab. Er förderte das Konzept, dass Wissenschaft eine sorgfältige und methodische Beobachtung zusammen mit einer rigorosen Skepsis gegenüber dem, was beobachtet wird, beinhaltet. Als solcher ist er als der Vater der wissenschaftlichen Methode bekannt.
Nikolaus Kopernikus (1473-1543) wurde von seinem Onkel, einem katholischen Priester, erzogen. Er wurde zum Arzt ausgebildet und erhielt einen Doktortitel. Er studierte auch Theologie und Kirchenrecht und gehörte eine Zeitlang einem religiösen Orden an, wurde aber nicht Priester. Er führte die heliostatische Theorie ein, die besagt, dass die Sonne das Zentrum unseres Solarsystems ist und dass sich die Erde um die Sonne dreht. Bis dahin hielten die Menschen, die Erde für das Zentrum unseres Sonnensystems. Er zögerte, seine Theorie zu veröffentlichen, weil die damalige katholische Kirche neue wissenschaftliche Entdeckungen oft als Irrlehren betrachtete und ihre Autoren als Ketzer verfolgte. Zwei lutherische Freunde überredeten ihn jedoch kurz vor seinem Tod, dies zu tun.
Johannes Kepler (1571-1630) studierte drei Jahre lang, um lutherischer Pastor zu werden. Als ihm die Aufgabe übertragen wurde, in Österreich Mathematik zu unterrichten, begann er mit der Astronomie.
Seine mathematischen Berechnungen bewiesen, dass die Planeten die Sonne elliptisch umkreisen und dass sie sich nicht mit einer einheitlichen Geschwindigkeit bewegen. Auf die Frage eines lutherischen Pastors, worauf er seinen Glauben setzte, antwortete er kurz vor seinem Tod: „Einzig und allein im Werk unseres Erlösers Jesus Christus “
Ein sehr guter Dokumentationsfilm über Johannes Kepler läuft im Moment noch hier
Isaac Newton (1642-1727) entdeckte, aufbauend auf den Keplerischen Planetengesetzen, die Gesetze der Schwerkraft. Newtons Mathematische Prinzipien der Naturphilosophie gelten als „einer der größten Einzelbeiträge in der Geschichte der Wissenschaft.“ Obwohl einige Historiker behaupten, Newton sei kein Christ gewesen, drücken einige seiner Schriften eindeutig den Glauben an Gott aus.
„Gott regiert die Welt im Verborgenen, und er hat uns geboten, ihn anzubeten, und keinen anderen Gott … er hat Jesus Christus, unseren Erlöser, wiedererweckt, der in die Himmel gegangen ist, uns zu empfangen und uns eine Stätte zu bereiten, und … wird schließlich zurückkehren und über uns herrschen … bis er die Toten auferweckt und alle gerichtet hat. “

Alessandro Volta (1745-1827) war Physiker, Chemiker und ein Pionier der Elektrotechnik. Er war der Erfinder der elektrischen Batterie. Er wurde katholisch erzogen, und er glaubte weiterhin durch sein ganzes Leben hindurch. Seinem Namen verdanken wir die Begriffe Volt und Spannung. Er schrieb:
„Ich verstehe nicht, wie jemand an der Aufrichtigkeit und Beständigkeit meiner Verbundenheit mit der Religion zweifeln kann, zu der ich mich bekenne, der römisch-katholischen und apostolischen Religion, in der ich geboren und aufgewachsen bin und zu der ich mich immer, sowohl nach außen hin, als auch inwendig, bekannt habe!“11
Robert Boyle (1627-1691) war ein Naturphilosoph, Physiker und Chemiker. Er gilt als der „Vater der Chemie“ und ist bekannt für „Boyles Gesetz“. Er ist auch als einer der Pioniere der modernen experimentellen wissenschaftlichen Methoden bekannt. Neben seinem Schwerpunkt auf der Wissenschaft schrieb Boyle zur Verteidigung der Existenz Gottes und der Auferstehung Christi. Er gab viel Geld für die Förderung des Christentums im Osten – Asien und Afrika – aus. Er glaubte, dass die Menschen Zugang zur Bibel in ihrer eigenen Sprache haben sollten, und half deshalb mit, Übersetzungen der Bibel oder von Teilen der Bibel in verschiedene Sprachen zu finanzieren, darunter auch das Alte und Neue Testament in Irisch für seine Landsleute.
George Washington Carver (ca. 1864-1943) wurde in die amerikanische Sklaverei geboren. Als er eine Woche alt war, wurden er, seine Schwester und seine Mutter entführt, in einen anderen Staat verschleppt und als Sklaven verkauft. Ihr ursprünglicher Besitzer, Moses Carver, beauftragte einen Detektiv, sie zu finden, aber er konnte nur George finden. Als die Sklaverei abgeschafft wurde, zogen Moses und seine Frau George und seinen Bruder Jakobus (der nicht entführt worden und bei den Carvers geblieben war) wie ihre eigenen Kinder auf. Sie ermutigten George, seiner Ausbildung nachzugehen. Nachdem er an einer Hochschule angenommen war, lehnten sie ihn bei seiner Ankunft wegen seiner Rasse ab. Später besuchte er die Iowa Staats-Landwirtschaftsschule als dessen erster schwarzer Student. Abschließend erwarb er ein Diplom in Naturwissenschaft.
Danach war er als Lehrer und Forscher an der Tuskegee University, einer Universität für Afroamerikaner, tätig. Er wurde zu Amerikas oberster Autorität für Erdnüsse und Süßkartoffeln. Er entwickelte über dreihundert Nebenprodukte aus Erdnüssen, die von Instantkaffee bis zu Seife und Tinte reichten. Aus der Süßkartoffel entwickelte er über einhundert Nebenprodukte, darunter Mehl, Schuhcreme und Süßigkeiten. Er überzeugte die Bauern im Süden, Erdnüsse, Süßkartoffeln und Pecannüsse statt nur Baumwolle anzubauen, was die Landwirtschaft des Südens diversifizierte. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit, und sein Name steht auf einer Vielzahl von Gebäuden, Schulen und Parks. Carver wurde im Alter von zehn Jahren Christ. Der Autor Henry Morris schreibt, dass Carver „ein aufrichtiger und demütiger Christ“ war, der nie zögerte, „seinen Glauben an den Gott der Bibel zu bekennen und all seinen Erfolg und seine Fähigkeiten Gott zuzuschreiben.“
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Während es im Laufe der Geschichte viele bemerkenswerte Christen gegeben hat, deren Errungenschaften unsere Welt stark beeinflusst haben, gab es auch Milliarden von Christen, von denen wir nichts wissen, die die Welt ebenfalls positiv beeinflusst haben. Denken wir an die Mütter und Väter, die ihre Kinder über Jesus belehrt haben und die durch ihr Beispiel, ihren Glauben zu leben, ihren Kindern geholfen haben, sich dafür zu entscheiden, Christen zu werden. Lehrer, Betreuer, Missionare, gottesfürchtige Arbeitgeber, Christen in jedem Lebensbereich, in jedem Beruf, die ihren Glauben mit anderen geteilt haben, haben dazu beigetragen, das Leben der Menschen zu verändern. Jeder von uns kann jeden einzelnen Tag unseren Teil der Welt positiv beeinflussen, indem wir andere lieben, freundlich, fair, verständnisvoll, großzügig, positiv und hilfreich sind. Wir können integrativ, respektvoll, vergebend, demütig, sanftmütig, geduldig und freundlich sein. Wenn wir unser Bestes tun, um unseren Glauben zu leben, Jesus nachzueifern, Gott und andere zu lieben, werden auch wir unseren Teil der Welt zum Besseren verändern.
Anmerkung: Atheisten mögen dagegen halten, dass diese Menschen an etwas Höheres glaubten, weil es zu der Zeit die Norm war und sie dem Druck von Freunden und der Befehlsgewalt nicht standhalten konnten. Lies hier dazu eine gute interessante Antwort:
Anders als ihre Gegenüber der heutigen Zeit, scheint es, dass die meisten hellen Köpfe der Geschichte an etwas Übernatürliches glaubten. Warum war das so? Hätte ihr herausragender rationaler Intellekt nicht zu dem Schluss führen müssen, dass Glaube unlogisch und naiv ist? Anscheinend war das nicht der Fall. Natürlich hatten sie nicht das Privileg, alles zu wissen, was die Wissenschaft seither entdeckt hat, aber ich glaube nicht, dass darin wirklich die Antwort liegt. Wissenschaft kann die Angelegenheiten des Glaubens weder beweisen noch widerlegen, wie die Existenz Gottes zum Beispiel. …