Viele in der Welt glauben schon lange nicht mehr an einen Schöpfer Himmels und der Erde. Seit 4 oder 5 Generationen wird ja nur noch die Evolutionstheorie in den Schulen gelehrt, als ob sie Fakt und Tatsache wäre. Dabei ist sie doch wirklich nur das, eine Theorie ohne Beweise um ihren Wahrheitsgehalt nachweisen zu können. Die Bibel ist für sie nur ein mystisches Buch, von Menschen geschrieben, mit viel Fantasie –wenn sie nur wüssten, was für einen Schwachsinn sie da glauben. Würden sie einmal einen ehrlichen Blick in dieses Buch werfen, könnten sie diese Meinung nicht mehr aufrecht halten ohne sich selbst zu belügen.
Worüber sich wohl auch kaum jemand Gedanken macht, ist, wie sehr das Christentum in den vergangenen 2000 Jahren die Welt zum Besseren beeinflusst und verändert hat. Aus diesem Grund möchte ich in den nächsten Wochen genau darüber interessante Artikel posten – Ehre wem Ehre gebührt! Doch heute möchte ich damit beginnen, wie wir überhaupt zu diesem einmaligen Buch gekommen sind, denn:
Ohne Kreuzigung keine Auferstehung. Ohne Auferstehung kein Christentum. Ohne Christentum keine Bibel!
Das Nachfolgende habe ich übersetzt (grob und manchmal in meinen eigenen Worten wiedergegeben) von einem Video von Andy Stanley: The Bible For Grown-Ups, Part 1: Last Things First – Die Bibel für Erwachsene, Teil 1: Das Letzte zuerst.
Stanley: Die Geschichte der Entstehung der Bibel fängt nicht am Anfang mit dem 1.Mose an, sondern erst dem Ende der Bibel zu, nachdem Jesus von den Toten auferweckt worden war. Etwas war geschehen, das so außergewöhnlich war, dass es aufgeschrieben werden musste.
Es heißt, dass Markus, der zwar kein Jünger zu Jesu Lebzeiten gewesen war, aber mit Petrus reiste und ihm zuhörte, der erste war, die gehörten Geschichten aufzuschreiben. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Geschichten und Botschaften hauptsächlich von Mund zu Mund weitergegeben, doch schrieben auch einige diese Geschichten auf. Markus muss die Notwendigkeit gesehen haben, die Geschichte von Jesus so zu dokumentieren, wie er es von Petrus gehört hatte. Das Evangelium von Markus ist also praktisch das von Petrus. Es heißt, er schrieb es ungefähr in den Fünfzigern, 20 Jahre nach der Auferstehung von Jesus. Damals nahmen die Gläubigen noch an, dass Jesus sehr bald wiederkommen wird, deshalb dauerte es wahrscheinlich 20 Jahre, bis die Geschichten und Begebenheiten niedergeschrieben wurden. Briefe von Paulus waren zu dem Zeitpunkt schon im Umlauf – die direkten Nachfolger wurden älter, mussten deshalb etwas Handfestes hinterlassen.
Ich stelle mir vor, dass Matthäus das angespornt hat, zu solch einer Aufzeichnung von Markus, solch einem Dokument noch das hinzuzufügen, das er für wichtig hielt, was ein Evangelium (eine gute Nachricht) enthalten sollte. Wie zum Beispiel all die Prophezeiungen aus dem Alten Testament, die sich in Jesus erfüllt haben. Deshalb sind diese zwei Evangelien (und auch das Lukasevangelium) sich so ähnlich. Es heißt auch, dass das Original vom Matthäusevangelium in hebräischer Sprache war, da es an die Juden gerichtet war, damit sie glauben sollten. Erst später wurde es dann auf Griechisch übersetzt. Warum? Weil griechisch die Sprache damals des Römischen Reiches war. Es wurde somit nicht nur zur Botschaft für die Juden, sondern für die ganze Welt.
Johannes folgte mit dem, was er für wichtig hielt und meist nicht in diesen Berichten von Matthäus, Markus und Lukas enthalten sind. Auch er wollte nur dokumentieren – ohne dem Hintergedanken einer zukünftigen Bibel – all das Kostbare für spätere Generationen festzuhalten. Johannes verstand vor allem, dass es bei Gott um Liebe geht und das Wichtigste bei Gott ist – was ihn wohl auch zum Lieblingsjünger von Jesus werden ließ. Er endet seinen Bericht mit:
„Dies (der Johannes) ist der Jünger, der diese Ereignisse miterlebt hat und sie hier aufzeichnete. Und wir alle wissen, dass sein Bericht über diese Dinge wahr ist. Es gibt noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man dies alles aufschreiben würde, glaube ich, könnte die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man dann schreiben müsste. – Johannes 21,24-25 Es heißt hier „Bücher“, auf griechisch biblion, was auch Schriftrolle bedeuten kann, denn zu der Zeit gab es noch keine Bücher, also keine zusammengefasste Texte gebunden zu einem Buch, sondern nur Schriftrollen.
Johannes hebt hier hervor, dass er diese Ereignisse miterlebt hat, es also niemand bestreiten kann, dass das nicht so passiert ist – was viele bis heute trotzdem tun, was aber Johannes ja schon in seinem ersten Kapitel sagte, dass das passieren wird: 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.
Lukas, auch wiederum kein Jünger zu Jesus Lebzeiten, muss es geliebt haben, herumzugehen, um von verschiedenen Menschen die Begebenheiten zu erfahren, was wir von seiner Einleitung her erfahren. Viele Menschen, die die Botschaft hörten oder dann lasen, mögen Jesus selbst getroffen haben und wenn nicht trafen sie in den Jüngern und Nachfolgern Augenzeugen, die Jesus persönlich kannten und an ihn glaubten. Durch Lukas Nachforschungen erhalten wir wiederum Geschichten und Gleichnisse von Jesus, die wir nur in seinem Evangelium finden. In den Worten von Lukas gesagt:
Da es nun schon VIELE unternommen haben, einen Bericht von den Begebenheiten zu verfassen, die sich unter uns erfüllt haben, wie uns die überliefert haben, die von Anfang an AUGENZEUGEN und Diener des Wortes geworden sind, habe ich es auch für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an SORGFÄLTIG erkundet habe, es dir, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung zu schreiben, damit du die Gewissheit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist. – Lukas 1,1-4
Lukas adressiert hier einen gewissen Theophilus, was eine bestimmte Person sein kann, damit aber auch wissensdurstige Gläubige gemeint sein können, wenn wir das Wort von seiner Bedeutung her sehen: theos = Gott (Altgriechisch) philos = der Freund, der Liebende (Altgriechisch). Sein Evangelium ist also an die „Gottesfreunde“ oder „Gottesliebhaber“ gerichtet, damit diese eine „ordentliche“ oder geordnete und wahrheitsgetreue Aufzeichnung haben, auf der sie stehen und sich verlassen konnten. Was passiert, wenn Geschichten nur mündlich weitergegeben werden, wissen wir ja, und das wird mit Aufzeichnungen, auf die man sich berufen kann, verhindert.
Durch dieses „ordentlich“ gesinnt sein von Lukas haben wir deshalb auch im Detail die Vorgeschichte von Jesus, bevor er sein Amt antrat. Wenn er sich sorgfältig erkundigt hat, wie er sagt, stelle ich mir vor, dass er z. B. Maria selbst „interviewet“ hat. Aus den gleichen Motiven heraus hat Lukas dann auch die Apostelgeschichte aufgeschrieben, adressiert auch wieder an den „Gottesfreund“.
Wie gesagt, zu der Zeit hatten die Evangelisten noch keine Ahnung, dass diese verschiedenen Aufzeichnungen einmal in einem Buch erscheinen würden. Nach dem Kreuzestod von Jesus waren seine Nachfolger erst einmal Herzgebrochen, waren am Boden zerstört und total Niedergeschlagen und davon überzeugt, dass Jesus doch nicht der war, der er sagte, er wäre – er war schließlich tot! Sie nahmen ihn vom Kreuz und gaben ihm, aus Respekt für ihn, eine ehrwürdige Beerdigung, wie eine solche damals üblich war. Ein Christentum gab es ja noch nicht und diese „Jesusbewegung“ war im Grunde zerstört. Die Feinde hatten gewonnen – so sah es für sie alle aus. Und wenn die Geschichte da tatsächlich aufgehört hätte, hätte es nie eine Bibel gegeben. Es hätte nie ein Christentum gegeben, ja nicht einmal ein Altes Testament, nur jüdische Schriften.
Wenn es keine Auferstehung gegeben hätte, hätte es auch nie eine Bibel gegeben!
Doch die Evangelien entstanden, weil die Geschichte nicht mit dem Kreuz endete. Atheisten, Muslime und andere bestreiten gerne die Kreuzigung und Auferstehung, doch wie Petrus sagte:
„Diesen Jesus hat Gott auferweckt; davon sind wir alle Zeugen.“ – Apostelgeschichte 2,32
– Zeugen zuerst davon, wie Jesus gekreuzigt wurde.
Zeugen, die Jesus mit ihren eigenen Augen da hängen sahen.
Zeugen, die seine letzten Worte hörten.
Zeugen, die ihn sterben sahen.
Zeugen, die den toten Körper von Jesus vom Kreuz nahmen und ihn in ein Grab legten.
Zeugen, die Jesus nach seiner Auferstehung persönlich sahen, seine Wundmale sahen!

Zeugen, die von Jesus dann gelehrt wurden, dass alles so geschehen musste,*1 denn so war es von Gott von Anfang an geplant, wie er es auch durch die Propheten*2 voraussagte. (*sieh Links am Ende)
Um meinetwillen müsst ihr Statthaltern und Königen Rede und Antwort stehen. Das wird euch Gelegenheit geben, ihnen von mir zu erzählen und so vor der Welt als Zeugen für mich aufzutreten. – Matthäus 10,18
Er sagte: »Es wurde vor langer Zeit aufgeschrieben, dass der Christus leiden und sterben und am dritten Tag auferstehen muss. Geht in seinem Namen zu allen Völkern, angefangen in Jerusalem, ruft sie zur Umkehr auf, damit sie Vergebung der Sünden erhalten. Für all dies seid ihr meine Zeugen! – Lukas 24,46-48
Er, der das Wort ist, wurde Mensch und lebte unter uns. Er war voll Gnade und Wahrheit und wir wurden Zeugen seiner Herrlichkeit, der Herrlichkeit, die der Vater ihm, seinem einzigen Sohn, gegeben hat. – Johannes 1, 14
Viele von den Juden, die bei Maria gewesen und Zeugen dieses Geschehens geworden waren, glaubten nun an Jesus. – Johannes 11,45
Und ihr werdet meine Zeugen sein, weil ihr von Anfang an bei mir gewesen seid. – Johannes 15,27
Dies ist der Jünger, der diese Ereignisse miterlebt hat und sie hier aufzeichnete. Und wir alle wissen, dass sein Bericht über diese Dinge wahr ist. – Johannes 21,24
Und diese Zeugen haben die Geschichte von Jesus sofort weitergegeben. Nicht Jahre, nicht Monate. auch nicht Wochen danach sondern sofort, wie das Geschehene noch in aller Munde und voll in ihrem Gedächtnis war. Und nicht worüber sie gehört hatten oder gelesen hatten, sondern von dem, was sie persönlich miterlebt hatten. Während sie zuvor bei der Festnahme von Jesus um ihr Leben rannten und sich versteckten aus Angst, als Nachfolger von Jesus das gleiche Schicksal mit ihm teilen zu müssen, liefen sie jetzt furchtlos durch die Straßen von Jerusalem und erzählten jedem, was sie miterlebt hatten.
Die Geschichte der „Kirche“ (Kirche – Ekklesia, die aus der Masse herausgerufenen) begann in der gleichen Stadt in der kurze Zeit zuvor Jesus gefangengenommen und gekreuzigt wurde. Tausende haben sich bekehrt! Warum? Weil sie das ganze selbst mitbekommen hatten und deshalb nicht anders konnten, als sich an die Brust zu schlagen, zu bereuen und zu glauben.
Apostelgeschichte 2,41 Diejenigen, die glaubten, was Petrus gesagt hatte, wurden getauft und gehörten von da an zur Gemeinde – insgesamt etwa dreitausend Menschen. – 3-tausend Menschen an dem einem Tag bekehrt!
47 Sie hörten nicht auf, Gott zu loben, und waren bei den Leuten angesehen. Und jeden Tag fügte der Herr neue Menschen hinzu, die gerettet wurden.
3,15 Ihr habt den Urheber des Lebens getötet, doch Gott hat ihn wieder zum Leben erweckt. Und wir alle sind Zeugen davon!
4,4 Doch viele der Menschen, die ihre Botschaft gehört hatten, glaubten daran, sodass die Zahl der Gläubigen auf etwa fünftausend Männer anstieg, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet. – lest die gesamten Kapitel dieser aufregenden Geschichten und bedenkt, das alles passierte nur 7 Wochen nach Jesus Tod und Auferstehung!
Das ganze ging wie ein Lauffeuer durch die Lande und bald waren es viele tausende Gläubige überall auf der damals bekannten Welt verstreut.
Und die Evangelien wurden ebenfalls zu tausenden kopiert und in Umlauf gebracht. Manche Leute hatten nur ein Evangelium, manche hatten zwei, drei oder sogar alle und alle als einzelne Dokumente.
Manche hatten dann aber auch Schriften, Briefe von Paulus, Petrus, Johannes, Jakobus und Judas. Könnt ihr euch vorstellen, wie wertvoll diese Dokumente für die Menschen waren?
Einwand: Wenn Paulus das Christentum gegründet hätte, wie viele Muslime glauben möchten, hätte er all die Briefe von Petrus, Johannes, Jakobus und Judas auffangen müssen und sie ändern und fälschen müssen. Das aber ist unmöglich, da die Briefe ja kopiert wurden und sofort überall hin verteilt wurden – und alles in den Briefen stimmt nicht nur mit den Prophezeiungen aus den jüdischen Schriften, dem Alten Testament überein, sondern auch mit dem, was Paulus gelehrt hat. Die Sache mit der Beschuldigung der Verfälschung der Bibel hat einfach keinen Grund und Boden, keinen Halt, kann einfach nicht möglich sein – akzeptiere es einfach und versuche nicht, dich selbst weiterhin zu betrügen und zu belügen.
Damit es nicht bei einer Mund zu Mund-Weitergabe blieb, war es für die Jünger und hingegebenen Nachfolgern auch so wichtig, dass die Begebenheiten wahrheitsgemäß und geordnet aufgeschrieben wurden.
Mit der Zeit jedoch gab es eine Vielzahl von Schriften, die im Titel vorgaben, Evangelien, Apostelgeschichten oder Jünger Briefe zu sein, aber die Botschaft von Jesus Christus oder die Lehre der Apostel aus eigener Sicht und Glaubensüberzeugung wiedergaben. Deshalb musste die frühe Kirche eine Entscheidung fällen, welche Schriften als verbindlich galten. Am Ende des 2. Jahrhunderts nach Christus. stand jedoch das Neue Testament im Wesentlichen in seinem heutigen Umfang fest.
Was hatte die Evangelisation zur Folge?
Verfolgung begann! Verfolgung schon, wie sich diese neue „Sekte“ in Jerusalem und Umgebung verbreitete. Der erste vehemente Verfolger war Saulus (hebräisch) oder auf lateinisch Paulus genannt.
Darf ich hier weiterhin für jene, Muslime im Besonderen, etwas einblenden, die der Meinung sind, Paulus habe das Christentum „erfunden“ und angefangen. Saulus wurde in Tarsus in Kilikien um ca.10 vor Chr. in einer Provinz in der südöstlichen Ecke des heutigen Tersous in der Türkei geboren. Er war von hebräischer Herkunft und Benjamitischer Abstammung (Philipper 3,5-6). Seine Eltern waren Pharisäer – eifrige jüdische Nationalisten, die sich strikt an das Gesetz des Moses hielten -, die ihre Kinder vor der „Verseuchung“ durch die Heiden schützen wollten. (Erinnert dich das an deine eigene Religion, die das gleiche möchte? Dich vor kuffār schützen?) Alles Griechische wurde in Sauls Haushalt verachtet, dennoch konnte er Griechisch und passables Latein sprechen. Sein Haushalt sprach Aramäisch, eine Ableitung des Hebräischen, das die offizielle Sprache damals von Judäa war. Sauls Familie waren zwar römische Bürger, betrachteten Jerusalem jedoch als eine wahrhaft geheiligte und heilige Stadt.
Saulus wurde in Palästina durch Gamaliel zum Pharisäer (in etwa einem Imam und Kalifen gleich) ausgebildet und war darin sehr hingegeben. Als Pharisäer entwickelte er während dieser Zeit einen Frage-und-Antwort-Stil des Unterrichts, der in der Antike als „Hetzrede“ bekannt war. Diese Art der Artikulation half den Rabbinern, die Feinheiten des jüdischen Gesetzes zu debattieren, um diejenigen, die das Gesetz brachen, entweder zu verteidigen oder strafrechtlich zu verfolgen. Saul wurde später Anwalt, und alles deutete darauf hin, dass er Mitglied des Sanhedrins wurde, des jüdischen Obersten Gerichtshofs von 71 Männern, die über jüdisches Leben und Religion entschieden. (Ist deine Religion nicht auch ganz auf Gesetze konzentriert und ihrer Einhaltung?) Saul war eifrig für seinen Glauben, und dieser Glaube erlaubte keine Kompromisse. Es ist dieser Eifer, der Saul auf den Weg des religiösen Extremismus führte.
Paulus ist also ein rechtschaffener Pharisäer, der sich nichts zu Schulden kommen lässt. Und dann kommt also diese Jesusbewegung auf, was Saulus mehr als außer sich brachte. Er war entschlossen, diese neue Sekte auszurotten, skrupellos in seinem Streben, da er glaubte, im Namen Gottes zu handeln.
Es gibt wohl niemanden, der furchterregender oder bösartiger ist, als ein religiöser Terrorist, insbesondere wenn er glaubt, dass er den Willen Gottes tut, indem er unschuldige Menschen tötet. (Von Gotquestions.org)
Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstören, ging von Haus zu Haus, schleppte Männer und Frauen fort und ließ sie ins Gefängnis werfen. Apostelgeschichte 8,3 – Doch Gott versteht es, Menschenherzen zu berühren und neue Menschen aus ihnen zu machen:
9,1- 5 Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohepriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, dass er Anhänger „dieses Weges“ (der damalige Name dieser neuen Bewegung – Jesus der Weg!), Männer und Frauen, wenn er sie fände, gefesselt nach Jerusalem führe. Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, …
… umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
Gläubige flüchteten in benachbarte Länder. Dort in Antiochia des antiken Syriens, heute Türkei, wurden sie schließlich Christen genannt, weil sie Christus folgten (Apg. 11,26) – Muslime können also nicht weiter behaupten, dass Paulus das Christentum „erfunden“ hat, denn Paulus, wurde erst dort in Antiochia wirklich bekehrt und weil er solch eine drastische Veränderung hatte, ein intelligent gebildeter Mann war, wurde er schnell wieder zu einem Lehrer, und führender Kopf. Und das alles, nachdem die Bewegung „dem Weg“ folgen schon ziemlich „florierte“. Diese seltsame Sekte der Nazoräer oder Nazarener, die schließlich als Christen bekannt wurden, bekamen eine Gefahr für die etablierten Regierungen:
„Wir haben nämlich festgestellt, dass dieser Mann hier gefährlich ist wie die Pest: Er stiftet alle Juden in der römischen Welt zum Aufruhr an und ist der führende Kopf der Nazarener-Sekte.“ – Apostelgeschichte 24,5 (NeÜ)
Sie glaubten an Liebe und daran den Nächsten zu lieben und nicht Krieg gegen ihn zu führen. Wie sie sich selbst sahen, finden wir in einem überlieferten Brief an Diognet, von einem ungenannten Christen an eine hochrangige Person, vermutlich im späten zweiten Jahrhundert nach Christus geschrieben. Der Brief ist vielleicht die älteste erhaltene Erklärung und Verteidigung des christlichen Glaubens gegenüber einem Nicht-Gläubigen. Er enthält Einblicke darüber, wie die frühen Christen die Welt und ihren Platz darin sahen. Die Eigenschaften, die der Autor im Kapitel V „Charakteristik der Christen“ auflistet, liefern Gedanken, über die es sich auch heute noch nachzudenken lohnt.
Die Auszüge stammen aus der englischen Übersetzung von J. B. Lightfoot:
Christen unterscheiden sich nicht vom Rest der Menschheit durch ihr Land, ihre Sprache oder ihre Gebräuche. Weder leben sie irgendwo in eigenen Städten, sprechen keine abweichende Sprache, noch führen sie einen exzentrischen Lebensstil.
… Sie bewohnen Städte von Griechen und Nichtgriechen, wie es einem jeden das Schicksal beschieden hat. Sie fügen sich der Landessitte in Kleidung, Nahrung und in der sonstigen Lebensart, legen aber dabei den wunderbaren und anerkanntermaßen überraschenden Charakter ihrer geistigen Bürgerschaft an den Tag. Sie bewohnen jeder sein Vaterland, aber nur wie Fremdlinge. Sie nehmen an allem als Bürger teil und ertragen alles als Fremde. Jedes fremde Land ist ihnen Vaterland, und jedes Vaterland ist ihnen fremd.
… Sie sind zwar Menschen, leben aber nicht „nach Menschenart“. Sie leben auf der Erde, aber wie Bürger des Himmels. Sie gehorchen den bestehenden Gesetzen; aber in ihrem Lebenswandel übertreffen sie die Gesetze. Sie lieben alle.
… Man tötet sie und bringt sie dadurch zum Leben.
… Sie leiden Mangel an allem und haben doch gleichzeitig wieder an allem Überfluss.
Sie werden missachtet und in der Missachtung gerühmt und verherrlicht; sie werden geschmäht und doch als gerecht befunden. Sie werden gekränkt und segnen, werden verspottet und erweisen Ehre.
… Bestraft, freuen sie sich, als würden sie zum Leben erweckt
… Aber einen Grund für ihre eigene Feindschaft vermögen die Hasser nicht anzugeben.
Um es kurz zu sagen, was im Leibe die Seele ist, das sind in der Welt die Christen. Wie die Seele über alle Glieder des Leibes, so sind die Christen über die Städte der Welt verbreitet. Die Seele wohnt im Körper, aber sie ist nicht der Körper. So leben Christen in der Welt, sind aber nicht von der Welt. Die Seele, die unsichtbar ist, ist auf den Körper beschränkt, der sichtbar ist. So ist es auch bei den Christen. So weiß man zwar von den Christen, dass sie in der Welt sind, aber ihre Religion bleibt unsichtbar.
Jedoch unter den weltlichen Menschen, wenn es Naturkatastrophen, Missernten, kursierende Krankheiten oder ähnliches gab, brauchten die Menschen einen Sündenbock und den fanden sie gerne in den Christen.
Ungefähr 303 nach Christi kam die Verfolgung zu einem Höhepunkt, als der römische Kaiser Diokletian das gesamte Christentum verbot und ausmerzen wollte. Alle christlichen Schriften mussten eingereicht und verbrannt werden. Christen verloren ihr Leben, weil sie ihren Glauben nicht verleugnen und ihre Schriften nicht herausrücken wollten. Die Verfolgung, die von den einzelnen Kaisern unterschiedlich intensiv betrieben wurde (im Westen weniger hart als im Osten), währte bis 311 und endete mit der Anerkennung des Christentums, als sich zeigte, dass sich dieses nicht ausschalten ließ.
Der einzige Grund warum Dokumente diese Verfolgung überlebte, war, weil Menschen absolut davon überzeugt waren, dass diese Schriften Worte darüber enthielten, was für ungeheuerlich großes Gott im Ersten Jahrhundert hier auf unserem Planeten getan hatte und sie dafür ihr Leben zur Erhaltung der Schriften riskierten.
Schließlich wurde Konstantin der Große Kaiser und in 324 bannte er alle vorhergehenden Edikte gegen das Christentum und erlaubte freie Ausübung des Christentums, Besitztümer wurden wieder an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben und das Christentum bekam die bevorzugte Religion im römischen Reich. Aus dem Römischen Reich wurde das Heilige Römische Reich.
Zum ersten Mal waren christliche Gelehrte erlaubt im Tageslicht offen arbeiten zu können ohne Furcht vor Verfolgung und sie brachten Kollektionen von Dokumente zusammen, die man das Neue Testament schon nennen konnte; die erste Bibel – Bibel, das Buch von gesammelten Dokumenten, Büchern. Deshalb enthält auch das Wort Bibliothek Bibl, denn es ist eine Theke voll Bücher – um sie von normalen Büchern zu differenzieren, wird sie auch Heilige Schrift genannt. Die Bibel ist also ein Buch voller Bücher. Doch das Christentum war ein eigenständiger Glaube, er hatte nichts mit dem Judentum, der jüdischen „Religion“, zu tun.
Jedoch wurden Teile der alten Schriften von allen zitiert. Matthäus hat in seinem Evangelium auf die Prophezeiungen in den „jüdischen Schriften“ hingewiesen, um den Wahrheitsgehalt von Jesus als Messias, dem Auserwählten, zu erhöhen. Auch Paulus erwähnt diese „Schriften“:
„Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.“ – Römer 15,4; sieh auch 2.Timotheus 3,14-17
Neben dem Glauben an Jesus als Gott im Fleisch stellten sich damals auch jene ein, die Jesus nur als Mensch sahen – so wie die Zeugen Jehovas und andere heute. Kaiser Konstantin berief deshalb das Konzil von Nicäa ein, in der eine Glaubensrichtung festgelegt wurde, die, die wir heute haben, Jesus als Gott der Sohn!
Zweifler stellen das Konzil von Nicäa als Beweis einer Fälschung des Christentums dar, doch denke ich, sie vergessen dabei die Allmacht Gottes, der alles zu seinem Nutzen hinbiegen kann und selbst „weltliche“ Menschen wie Konstantin benützen kann, seinen Willen zu erfüllen. Auch denken manche Leute, dass auch die anderen „Evangelien“ ihr Recht hätten, dazugefügt zu werden, doch Experten von solchen Schriften betonen immer wieder, dass Gott wusste was er tat, bzw. zuließ, als nur die 4 Evangelien dazu bestimmt wurden, als wahrheitsgetreue Dokumente zu dienen.
Zu dieser Zeit lernten die Menschen auch schon Schriftstücke zu Büchern zu binden und zu den „neuen“ Schriftstücken wurden dann auch die „alten“ in geordneter Weise hinzugefügt. In Bezug auf den Bund, den Gott mit Mose und den Kindern Israels machte, wurden die Schriftstücke das Alte oder Neue Testament genannt. Ein Testament: eine „rechtsverbindliche Verfügung“ zwischen Gott und den Menschen. Das Alte, eine Verfügung oder ein Bund nur für das Volk Israel, der neue Bund zwischen Gott und der gesamten Menschheit, unterzeichnet mit dem Blut Christi.
Jesus Brüder glaubten nicht an ihn, bis er auferstand, und zu ihrem „Herrn“ wurde. Durch die Auferstehung haben wir die Bibel, die Worte Gottes. (Ende der Auszüge von Andy Stanley – mit Anmerkungen von mir)
Nochmals: Ohne Jesu‘ Kreuzigung und Auferstehung gäbe es kein Christentum und keine Bibel!
Wie die Katholische Kirche dann zu alttestamentlichen Praktiken zurückging und man sich Errettung verdienen musste, bis zu Martin Luther, der uns wieder von der Papst-Tyrannei freisetzte, und es ermöglichte, dass wir die Heilige Schrift in unserer Sprache lesen und hören können, das ist eine separate Geschichte.
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Mögen wir stets an unserer Liebe erkannt werden!
Was waren Jesus letzte Worte beim Abendmahl an seine Jünger, unmittelbar bevor er festgenommen, eingesperrt, geschlagen und getötet wurde? „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ -Johannes 13,35 Er sprach von Liebe und dass Liebe das Wichtigste ist!
Und jene ersten Christen stellten die Welt mit Gottes Liebe und der Liebe Jesu Christi auf den Kopf! Sogar ihre römischen Herrscher bestaunten die Liebe der Christen und sagten: „Seht, wie sich diese Christen lieben!“ Die Weise, wie die Christen lebten, überzeugte die Römer davon, dass ihr Glaube echt war, und die Römer wunderten sich: „Wer ist dieser Christus, und warum macht er euch so glücklich? Auch wenn ihr nichts habt, habt ihr doch alles! Wie kann ich Glück dieser Art, wie ich sie nicht habe, finden?“ – Und innerhalb 200 Jahren war jeder Fünfte ein bekennender Christ, und die ganze bekannte, zivilisierte Welt war mit dem Evangelium Jesu Christi gesättigt!
Selbst ein klein wenig Liebe kann einen langen Weg gehen, viel weiter als du je geträumt hast, wenn du nur treu den Herrn und andere liebst und zu ihnen treu von der liebe Jesu Christi bezeugst!
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Wie nun das Christentum die damalige Welt bis heute veränderte sehen wir im nächsten Artikel der Serie „Ehre wem Ehre gebührt!“
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*1 https://esgibtkeinengott.com/2014/02/23/dergeheimnisvollefremde/
*2 https://lassesfunken.com/2015/02/15/beweis-dass-jesus-der-messias-ist/