Gesetz Moses oder Gesetz Christi?

Sind wir noch „unter dem Gesetz“ und müssen deshalb die 10 Gebote einhalten?

Sagt man Christen, dass sie die Gesetze Mose nicht mehr einhalten müssen, schauen viele dich mit großen Augen an und meinen, dann kann ja jeder tun und lassen was er will. Wenn sie das sagen, zeigt das, dass sie noch nie darüber nachdachten, was es bedeutet, Liebe als Gebot/Gesetz zu haben. Zum Beispiel, wenn wir jemand etwas wegnehmen, also stehlen, wäre das in Liebe handeln? Wenn wir uns gehen lassen in Hass, Neid, Gier oder Rechthaberei und jemanden dabei weh tun oder gar töten, wäre das in Liebe handeln? Wenn wir sagen, wir lieben Gott, haben aber daneben noch andere Götter (dadurch dass wir anderes genauso sehr lieben oder sogar noch mehr) lieben wir dann Gott wirklich von ganzem Herzen, Seele und Gemüt?

Neulich las ich dazu etwas, das mir sehr gefiel. Ein Prediger – hab mir leider seinen Namen nicht gemerkt – sagte: „Ich stehle nicht, weil mein Gott kein Dieb ist und ich lüge nicht, weil mein Gott kein Lügner ist. Ich tue auch niemandem unrecht, weil mein Gott nicht ungerecht ist und ich habe keine anderen Götter neben Gott, weil mein Gott mich liebt, als ob es nur mich auf der Welt gäbe.“

Brauchen wir also noch Gesetze und Gebote um uns zum richtigen Handeln zu veranlassen, wenn wir Jesus und seine Liebe wirklich im Herzen haben und uns von ihm führen und leiten lassen?

Wir sind mit den Kirchen vertraut und nehmen an, dass sie die richtige Art von Glauben und Anbetung haben. Aber wie viel davon ist wirklich nur jahrhundertealte Tradition aus einer Zeit, wo sich das Christentum wieder zur Weise der Alten Testament Anbetung abgespalten hat?

Für Jesus gab es zu seiner Zeit schon dieses Abspalten von dem was Gott wirklich möchte oder er hätte es den Tempelobersten nicht mit diesem gegeben: „Ihr Heuchler! Jesaja (29,13) hat euch gemeint, als er sagte: ‚Diese Menschen ehren mich mit ihren Worten, aber nicht mit ihrem Herzen. Ihre Anbetung ist nutzlos, denn sie ersetzen die Gebote Gottes durch ihre eigenen Lehren.´“ – Markus 7,6.7

Jesus lebte und lehrte den Glauben so ganz anders, als sie. In Johannes 3 erklärt Jesus Nikodemus, dass man wiedergeboren werden muss, um das Reich Gottes sehen zu können. Also Gebote halten uns nicht in den Himmel bringen. Und im Kapitel 4 macht er das „Neue“ das kommt und schon da ist klar: 19 »Herr«, sagte die Frau, »ich sehe, dass du ein Prophet bist. 20 Sage mir doch, warum ihr Juden darauf besteht, dass Jerusalem der einzige Ort ist, um Gott anzubeten. Wir Samaritaner dagegen behaupten, dass es dieser Berg hier ist, wo unsere Vorfahren gebetet haben.« 21 Jesus erwiderte: »Glaube mir, es kommt die Zeit, in der es keine Rolle mehr spielt, ob ihr den Vater hier oder in Jerusalem anbetet. 22 Ihr Samaritaner wisst wenig über den, den ihr anbetet – wir Juden dagegen kennen ihn, denn die Erlösung kommt durch die Juden (damit meinte er nicht das jüdische Volk, sondern sich selbst als Jude). 23 Aber die Zeit kommt, ja sie ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten. 24 Denn Gott ist Geist; deshalb müssen die, die ihn anbeten wollen, ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.« 25 Die Frau sagte: »Ich weiß, dass der Messias kommen wird – der, den man den Christus nennt. Wenn er kommt, wird er uns alle diese Dinge erklären.« 26 Da sagte Jesus zu ihr: »Ich bin es, der mit dir spricht!«

Jesus Gegenwart, Seine Wärme, Seine Wahrheit waren ein so viel kräftigeres Zeugnis der Kraft Gottes, als nur die leeren Traditionen an denen ihre Pharisäer, Sadduzäer und Lehrer festhielten. Doch die Menschen sahen und hörten den Unterschied und mussten erstaunt zugeben: „Noch nie haben wir einen Menschen so sprechen hören!“ – Johannes 7,46 Er lehrte sie und: „Sie waren von seiner Lehre überwältigt, denn er sprach – anders als die Schriftgelehrten – mit Vollmacht.“ – Markus 1,22 Sie waren überwältigt bzw. entsetzt, wie es in der Lutherbibel heißt: „… da entsetzte sich die Menschenmenge über seine Lehre; denn er lehrte sie wie jemand, der Vollmacht hat und nicht wie die Schriftgelehrten.“  Matthäus 7,28,29

Aber sehr viele hielten an ihrem alten Glauben und deren Traditionen (ihrer Kultur) fest, konnten das Neue von Jesus  nicht so einfach annehmen. Jesus drückte es so aus: „Keiner, der alten Wein trinkt, scheint neuen Wein zu wollen, denn er sagt: `Der alte ist besser.'“ – Lukas 5,39

Beten wir, dass wir selbst Gottes neuen Wein begehren und auch halten können!

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Nochmals in den Worten von Henry Drummond, – 1851-1897

„Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes.“ So sagt es uns die Bibel. Hast du jemals darüber nachgedacht, was das bedeutet? Zu Bibelzeiten arbeiteten die Menschen ihren den Weg in den Himmel, indem sie die Zehn Gebote hielten und die hundertundzehn anderen Gebote, die sie daraus gemacht hatten. Christus kam und sagte: „Ich werde euch einen einfacheren Weg zeigen. Wenn du die eine Sache tust, wirst du diese hundertundzehn Dinge tun, ohne jemals darüber nachzudenken. Wenn du liebst, wirst du unbewusst automatisch das ganze Gesetz erfüllen.“

Du kannst leicht selbst sehen, wie das sein kann. Nimm eines der Gebote. „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Wenn ein Mensch Gott liebt, braucht man ihm das nicht zu sagen. Die Liebe ist die Erfüllung dieses Gesetzes. „Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen;“ Würde er jemals daran denken, seinen Namen zu missbrauchen, wenn er ihn liebte? Darum haltet den Sabbat, denn er soll euch heilig sein.“ Wäre er nicht allzu froh, einen Tag von sieben zu haben, um ihn ausschließlich dem Objekt seiner Zuneigung zu widmen? Die Liebe würde alle diese Gesetze in Bezug auf Gott erfüllen. Tue es aus Liebe und du erfüllst das Gesetz.

Wenn also ein Mann liebt, kämst du nicht auf die Idee, ihm zu sagen, er solle seinen Vater und seine Mutter ehren. Er könnte gar nichts anderes tun. Es wäre absurd, ihm zu sagen, er solle nicht töten. Du würdest ihn nur beleidigen, wenn du vorschlägst, dass er nicht stehlen soll – wie könnte er von denen stehlen, die er liebt? Es wäre überflüssig, ihn zu bitten, kein falsches Zeugnis gegen seinen Nächsten abzulegen. Wenn er seinen Nächsten liebte, wäre es das Letzte, was er tun würde. Und man würde nicht im Traum daran denken, ihn zu ermahnen, nicht zu begehren, was seine Nachbarn haben. Es wäre ihm lieber, sie besäßen es als er selbst. Auf diese Weise ist „Liebe die Erfüllung des Gesetzes“. Sie ist die Regel zur Erfüllung aller Regeln, das neue Gebot zum Halten aller alten Gebote, das eine Geheimnis von Christus des christlichen Lebens.

Jesus Worte:

Johannes 13,34 Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt … Johannes 14,15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.‚Meine‘ Gebote! Jesus sagte nicht, die Gebote Moses halten, sondern Seine Gebote und das ist: Gott lieben und den Nächsten. Und wiederum: So gebe ich euch nun ein neues Gebot: Liebt einander. So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben. 35 Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid. Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt.  – Johannes 15,12, 17

Im Römer 7 erklärt Paulus, dass wenn ein Mann stirbt, die Ehefrau dann frei ist, wieder zu heiraten. Er vergleicht uns damit, dass wir seither mit dem Gesetz Mose verheiratet waren, aber jetzt frei sind, einen neuen „Mann“ zu heiraten:

4 So ist es auch mit euch, liebe Geschwister. Durch den körperlichen Tod des Messias seid ihr dem Gesetz gegenüber zu Tode gekommen, sodass ihr jetzt einem anderen angehören könnt, nämlich dem, der von den Toten auferweckt wurde. Und das bedeutet: Jetzt kann unser Leben für Gott Frucht bringen. 5 Denn als wir noch unserem natürlichen Wesen folgten, war alles, was wir taten, von den durch das Gesetz erregten sündigen Leidenschaften bestimmt. Die einzige Frucht, die das brachte, war der Tod (denn im Gesetz Mose gibt es keine Vergebung der Sünden und Sünde bedeutet Tod). 6 Doch jetzt sind wir vom Gesetz freigekommen, wir sind tot für das Gesetz, das uns früher gefangen hielt. Jetzt stehen wir im Dienst einer neuen Ordnung, der des Geistes, und werden nicht mehr von der alten beherrscht, die vom Buchstaben des Gesetzes bestimmt war (und leben vergeben von Sünden heute und für ewig in Gottes Reich).

Römer 8,1 Es gibt demnach kein Verdammungsurteil mehr für die, die ganz mit Jesus Christus verbunden sind. 2 Denn das Gesetz des Geistes, das dich mit Jesus Christus zum Leben führt, hat dich von dem Gesetz befreit, das nur Sünde und Tod bringt.

Galater 3,12 Das Gesetz jedoch gründet sich nicht auf den Glauben. Hier gilt: „Wer seine Vorschriften befolgt, wird durch sie leben.“ (3.Mose 18,5 13) Von diesem Fluch (weil niemand imstande ist, die Gebote ständig zu halten) des Gesetzes hat Christus uns freigekauft, indem er an unserer Stelle den Fluch auf sich genommen hat, denn es steht geschrieben: „Wer am Kreuz hängt, ist verflucht.“ Wenn jemand ein todeswürdiges Verbrechen begeht und hingerichtet wird und du ihn an einen Pfahl hängst, 23 dann darf seine Leiche nicht über Nacht am Pfahl bleiben. Du musst ihn noch am selben Tag begraben. Denn ein Gehängter ist von Gott verflucht. – 5. Mose 21,22-23 

Lassen wir uns das noch einmal durch den Kopf gehen: für wen wurden die Gesetze ursprünglich gemacht? Für ein Volk das trotz Wunder nicht an einen unsichtbaren Gott glauben konnte, sondern sobald Mose zu lange weg war, sich ein goldenes Kalb machte, das sie ihren Gott nannten. (Mehr darüber im nachfolgenden Artikel) Deshalb schrieb Paulus:

1.Timotheus 1,8 Wir wissen, dass diese Gesetze gut sind, wenn sie so verstanden und genutzt werden, wie Gott es wollte. 9 Sie wurden jedoch nicht für den gemacht, der das Richtige tut, sondern für Menschen, die ungehorsam und rebellisch sind …

Das Gesetz wurde also für solche Leute gegeben, die eine Anleitung brauchen, für das was gut und richtig ist. Für Leute die sonst anderen Göttern nachjagen und unrecht tun würden. Aber hat es etwas genützt? Nein, sie sind trotzdem Gott untreu geworden – selbst Salomon ist es in seinen letzten Jahren geworden. Gesetze können also keine wirkliche Gerechtigkeit schaffen oder anders ausgedrückt, man kann Gerechtigkeit nicht legalisieren, es muss aus dem Herzen heraus geschehen. Und hier sind wir wieder bei der Liebe angelangt. Haben wir Jesus Liebe in unserem Herzen und lesen regelmäßig in Seinem Wort, wird das uns helfen, das Richtige aus dem richtigen Motiv heraus zu tun – und nicht weil Gesetze es uns vorschreiben.

Im Johannes 14 sagt Jesus im Vers 15 „Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote.“ und im Vers 21 „Wer meine Gebote hat (kennt) und sie hält, der ist es, der mich liebt,“ Wenn Jesus die 10 Gebote gemeint hätte, hätte er doch von den Gesetzen Mose geredet, wie er es an anderer Stelle tat. Aber er sagte: „Wer meine Gebote hält..“

In der Bergpredigt spricht Jesus von: „es steht geschrieben – im Gesetz Mose – ich aber sage euch… (Seht dazu auch den Link am Ende) und im Johannes 13,34 „So gebe ich euch nun ein neues Gebot: Liebt einander. So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben. 35 Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid.“

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Gesetz kontra Gnade

Abraham – der Vater des Glaubens – hatte nur das Himmelszelt über sich (keinen Tempel oder Kirchengebäude) und hat einfach der Stimme Gottes geglaubt und gehorcht und das ist im zur Gerechtigkeit geworden (hat damit Gott gefallen). (Römer 4,3.9.13.16; Galater 3,6; Jakobus 2.23) Sein Sohn Isaak ist ihm in seinen Fußstapfen gefolgt. Jakob allerdings fiel das Glauben nicht so einfach, dem musste Gott erst (nachdem er als Lügner und Betrüger entlarvt war) eine Himmelsleiter zeigen, bevor er so richtig glauben konnte. Seine Söhne machten ihm eine Menge Schande und deren Nachkommen erinnerten sich 400 Jahre später kaum noch an den Gott ihrer Vorfahren.

Was diese Nachfahren vor Augen hatten, waren die Götter der Ägypter die man sehen konnte, die in einem Tempel angebetet wurden, mit Priestern, Weihrauch, Kerzen und all solchen Dingen, die eine geistige Wahrheit symbolisieren und bestimmten Ritualen, die sie mit ihren 5 Sinnen wahrnehmen konnten (also kein Gott im Geist anbeten).

Obwohl Gott unter Moses dann so viele Wunder für sie getan hatte, wollten die Kinder Israels doch lieber zurück zu den sichtbaren Göttern, wie sie es aus Ägypten gewohnt waren, als Moses so lange nicht mehr vom Berg Sinai herunterkam und scheinbar verlorengegangen – tot war. Gott hat ihr Zurückgehen zu von Menschen gemachten Standbildern/Götzenbildern, diesem goldene Kalb, so wütend gemacht, dass er das ganze Volk auslöschen und durch Moses ein neues Volk erschaffen wollte. Erst nachdem Moses Gott angefleht und für die Kinder Israels eintrat, gab Gott nach und „Da tat es dem Herrn Leid und er ließ das angedrohte Unheil nicht über sie kommen. (2.Mose 32,14)

Wenn uns etwas wirklich leid tut, zeigen wir das durch irgendwelche Taten, die unsere Umkehr beweisen. Gott hat seine Reue darin gezeigt, dass er Moses angewiesen hat, den Kindern Israels das zu geben, was sie glaubten, sie bräuchten, einen Gott den sie mit ihren 5 Sinnen erfassen konnten und eine Anbetungsweise, wie sie sie ebenfalls mit ihren 5 Sinnen begreifen und ausführen können. Er hat ihn angewiesen, ein Tabernakel – ein tragbarer Zelttempel weil sie ja auf der Durchreise waren – zu bauen, mit Priestern, die zwischen ihnen und Gott als Vermittler standen, und bestimmten Dingen und Ritualen, wie die anderen Völker es auch hatten. Dazu gehörte auch das Opfer darbringen für ihre Sünden, das Einhalten der 10 Gebote und all der vielen anderen Gebote und Regeln, die nicht auf der Tafel mit den 10 Geboten standen, sondern von Mose direkt (genannt Orale Gesetze) gegeben wurden, einschließlich der Bestrafung, wenn die Gebote überschritten wurden – davon 7 Vergehen, auf die die Todesstrafe stand!!!

Aber was hat die Geschichte bewiesen? Sie konnten die Gesetze, Gebote und Regeln einfach nicht einhalten. Es waren äußere Gebote die einfach nicht in ihren Herzen geschrieben waren. Sie wurden nur zu einem „Joch (eine schwere Last) auf ihrem Nacken“ (Apostelgeschichte 15,10)

Aber dann hat Gott seinen Sohn gesandt, Jesus Christus, den er auch Immanuel nannte – Gott mit uns! „Und kam das Gesetz durch Mose, so kam nun Gnade und Wahrheit durch ihn, Jesus!“ – Johannes 1,17 Jesus war zu seinen Lebzeiten selbst auch noch „unter dem Gesetz“. Wenn er predigte, sprach er schon davon, wie es sein wird, wenn er das Neue Testament, den neuen Vertrag zwischen Gott und dem Menschen mit seinem Blut unterzeichnet hat. Er hat oft aufgeführt, was das Mosaische Gesetz sagt, dann aber hinzugefügt: „ich aber sage euch…!“  Doch oft musste er Menschen, die ja noch unter dem Gesetzt waren, auch eine Antwort gemäß dem „unter dem Gesetzt sein“ geben.

Aber von dem Moment an, wie er am Kreuz ausrief, „es ist vollbracht“ hatte er den Preis bezahlt und es galt von da an dieser neue Vertrag:

Es wird der Tag kommen«, spricht der Herr, »an dem ich einen neuen Bund mit dem Volk Israel und mit dem Volk Juda schließen werde. 32 Dieser Bund wird nicht so sein wie der, den ich mit ihren Vorfahren schloss, als ich sie an der Hand nahm und aus Ägypten herausführte. Sie sind meinem Bund nicht treu geblieben, deshalb habe ich mich von ihnen abgewandt«, spricht der Herr. 33 »Doch dies ist der neue Bund, den ich an jenem Tage mit dem Volk Israel schließen werde«, spricht der Herr. »Ich werde ihr Denken mit meinem Gesetz füllen, und ich werde es in ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein (Hebräer 10,16-17). – Jeremia 31,31,33

Namen für dieses neue Gesetzt zwischen Gott und dem Menschen, aus dem Neuen Testament:

das Gesetz des Glaubens – Römer 3,27

das Gesetz des Geistes – Römer 8,2

das Gesetz der Gerechtigkeit – Römer 9,31

das Gesetz Christi – Galater 6,2

Neuer Bund – Hebräer 9,15

das vollkommene Gesetz der Freiheit – Jakobus 1,25

das königliche Gesetz – Jakobus 2,8

das heilige Gebot – 2.Petrus 2,21

Wie sieht nun dieses neue, heilige, königliche Gesetz des Glaubens, des Geistes, der Gerechtigkeit, der Freiheit, also dem Gesetz Christi aus? Im Johannes 13,34 sagte Jesus zu seinen Jünger (und damit zu all seinen Nachfolgern aller Generationen) „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.“ Und im Matthäus 22,37-40 »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Was bedeutet das nun, dass in diesen zwei Geboten das ganze Gesetz hängt? Die Neue Evangelistische Bibelübersetzung drückt Vers 40 so aus:  „Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten wollen.“  – Lieben! Wie schon gesagt, wenn wir Gott wirklich von Herzen und allem was wir haben lieben, dann haben wir auch keine anderen Götter neben ihm oder missbrauchen seinen Namen, oder? Wir verehren und lieben nur ihn, richtig? Wir nehmen uns alle 7 Tage einen freien Tag (ob das nun ein Sonntag ist, oder nicht), weil das unser Körper und auch Geist einfach braucht und andernfalls einfach nicht Liebe uns selbst gegenüber wäre. Und wenn wir wirklich unseren Nachbarn lieben, wie uns selbst, tun wir ihm – zumindest nicht absichtlich – nichts Böses oder Unliebsames, bestehlen, belügen, betrügen ihn nicht oder tun ihm gar etwas zuleid! Alles was wir also noch brauchen, ist Liebe!

Aber die haben wir Menschen meist nicht von alleine in uns selbst. Und deshalb brauchen wir Gott so sehr, denn er ist die LIEBE selbst! Haben wir Ihn, können wir all Seine Liebe von Ihm bekommen, die wir brauchen um sie weiterzugeben. Jedes Mal, wenn wir die Worte Gottes in uns aufnehmen, nehmen wir dabei etwas von Gottes Geist der Liebe in uns auf, denn Jesus ist das Wort. Lieben wir das Wort, lieben wir Jesus und seine Liebe speichert sich in uns und wird dann in unserem Handeln sichtbar!

Nur nach Gesetzen gehen, macht keinen Menschen in seinem Herzen gut oder gerecht, das haben die Gesetze und Gebote von Moses bewiesen. Wir brauchen zuerst eine Veränderung in unserem Herzen. Und die erhalten wir, wenn wir Jesus als unseren Erretter von unseren Sünden annehmen und ihn bitten, in unser Herz und Leben zu kommen. Wenn wir dann noch um seinen Heiligen Geist der Liebe bitten, wird der in uns das menschlich unmögliche tun, dass wir Gott und unsere Mitmenschen lieben können. Dazu müssen wir aber weiterhin seine Liebe durch uns fliesen lassen und nicht wieder legalistisch werden – auf Gesetzen und Regeln stehen.

Doch verfolgen wir die Geschichte weiter. Die Urchristen hatten dieses Gesetz der Liebe, das Gesetz Christi und beteten Gott im Geist und in der Wahrheit an. (Johannes 4)  Sie lebten in Wohngemeinschaften und teilten alles was sie besaßen. (Apostelgeschichte 2,42; 4,32) Sie sahen es als ihre Lebensaufgabe an, das Evangelium zu verkünden (Markus 16,15), jedem der es hören wollte. Christentum war eine Lebensart geworden – keine Religion! Gott ist Liebe und das ist keine Religion und Jesus ist die Wahrheit und das ist noch viel weniger eine Religion, denn die Wahrheit wird in unserem Herzen entweder angenommen oder abgelehnt!

Doch unter den Gläubigen gab es auch welche, die zwar Errettung durch Gnade annahmen, aber darauf bestehen wollten, dass man danach trotzdem noch die Gesetze Moses halten muss und Fremde beschnitten werden müssen nach der Ordnung von Mose, was eine heiße Debatte anfachte. (Kommt dir das bekannt vor?) Das finden wir in Apostelgeschichte 15. Petrus stand schließlich auf und machte dem Debattieren und Argumentieren ein Ende: „Warum zweifelt ihr nun an Gottes Weg, indem ihr ihnen (den Neubekehrten) eine Last aufbürdet, die weder wir noch unsere Vorfahren tragen konnten?“ Sie einigten sich schließlich auf dieses eine: „Deshalb bin ich der Überzeugung, dass wir den Nichtjuden, die sich zu Gott bekehren, das Leben nicht unnötig erschweren sollten. Allerdings sollten wir ihnen schreiben und ihnen auftragen, kein Fleisch zu essen, das den Götzen geopfert wurde, alle Unzucht zu meiden und weder Blut noch das Fleisch nicht ausgebluteter Tiere zu essen.“

Ziehen wir das Fazit aus all dem: Johannes 1,17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; Gottes Gnade und Wahrheit aber kamen durch Jesus Christus. Und Jesus Worte: Johannes 14,15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.‚Meine‘ Gebote! Jesus sagte nicht, die Gebote Moses halten, sondern Seine Gebote und das ist: Gott lieben und den Nächsten. Und wiederum: So gebe ich euch nun ein neues Gebot: Liebt einander. So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben. 35 Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid. Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt. (Johannes 15,12, 17)

Mit zunehmender Verfolgung konnten die ersten Christen schließlich nicht mehr so offen ihre Lebensart leben. Und etwa 300 Jahre später als der Römische Kaiser das Römische Reich als das Heilige Römische Reich ausrief und plötzlich eine Masse an Menschen dazukam, die vielleicht genauso viel von diesem unsichtbaren Gott wussten, wie damals die Kinder Israels in Ägypten, gingen sie wieder zurück zu der althergebrachten, traditionellen Anbetung in Tempeln, heute Kirchen genannt. Gingen zurück zu Priestern in bestimmten Gewändern, Kopfbedeckung und all dem Drum und Dran (Hokuspokus würden es einige nennen), einschließlich Reliquien und Rituale – und natürlich auch zu den Gesetzen Mose und allerlei Zusätzlichem das zu Tradition wurde und schließlich als Gottgegeben angesehen wurde (wie die Beichte vor Priestern).

Gott hat durch die Jahrhunderte immer wieder Menschen erweckt, die seine Urkirche wieder herstellen sollten, was aber immer nur mehr oder weniger gelang. Eine größere Gruppe von ihnen, die Katharer oder Albigenser, die versuchten, so zu leben wie es Jesus gebot und nach dem Vorbild der ersten Christengemeinden, wurden vom Papst der Römisch-Katholischen Kirche als Häretiker bezeichnet und ausgerottet und so ging es weiter. Jan Hus wurde noch auf dem Scheiterhaufen verbrannt, doch 100 Jahre später, wie Hus es prophezeite, errang Luther einen großen Sieg gegen den Papst. Die Zeit damals war eine schwierige Zeit, die Menschen waren so dermaßen aufgewühlt darüber, dass sie nicht nur von den Adligen unterdrückt und ausgebeutet wurden, sondern selbst durch den Papst und Kirche, dass sie einfach in zerstörerischer Wut los gingen und es schließlich den 30-jährigen Krieg auslöste. Es scheint, dass zu dem Zeitpunkt es gar nicht möglich war, ein wahres Christentum einzuführen, die Menschen dazu zu bringen, das wahre Christentum zu leben. Zumal Luther zu beginn selbst den großen Fehler begab, zuerst nur eine Reformation zu wollen, da er den Gedanken an ein gespaltenes Christentum nicht ertragen konnte. Er musste schließlich mit dem Papst brechen, aber wie gesagt, die aufgebrachte Menschenmenge dann noch das wahre Christentum zu lehren, war anscheinend einfach nicht möglich. Luthers Kraft schien nur für die Loslösung aus der katholischen Tyrannei und das Übersetzen der Bibel gereicht zu haben, damit jeder das Wort Gottes vor sich haben und selbst lesen und danach leben kann – die Zeit war einfach nicht reif für mehr. (Luther konnte das Schulwesen einführen, das auch für Mädchen war, und hat das Familienleben verändert, eigentlich erst recht geschaffen, doch für seine „Revolution“ der Gleichstellung der Frau, war die Zeit noch lange nicht reif.) Aber was machen wir – jeder einzelne von uns –  jetzt mit all dem Wissen, den Erfahrungen und Weisheiten großer Männer (und Frauen) Gottes und der Freiheit die wir (noch) haben?

Argumentieren und Debattieren wir weiterhin herum, wer nun schlussendlich recht hat und das letzte Wort haben wird? Oder überlegen wir uns, ob wir selbst nun ein Alter Testament Christ oder ein Neuer Testament Christ sein möchten? Was würdest du nun selbst sagen, gibt es so was wie Alte Testament Christen überhaupt? Ich sage, es gibt sie, aber es ist nicht schriftgemäß. Entweder gehören wir Christus an oder untergeben uns dem Joch des mosaischen Gesetzes. Geist oder die Werke des Fleisches. Wir können nicht mit einem Bein auf dem Alten Testament stehen und mit dem anderen auf dem Neuen.

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Etwas vom „Alten“, was wir heute noch in den meisten Kirchen zu hören bekommen, ist eben, dass wir die 10 Gebote einhalten müssen. Auch sonst verfährt die Kirche in ihrer Anbetung (in Gebäuden, Kirchen mit Altar, Kerzen, Weihrauch etc.) und Verhältnis zu Gott – sprich der Priester ist die Verbindung zu Gott – und anderem wie es zu Alttestamentlichen Zeiten üblich war. Doch Jesus brachte uns mit seinem Opfer am Kreuz das „Neue“, ein neuer Vertrag zwischen Gott und dem Menschen. Paulus hatte damals auch schon so seine liebe Not, Gläubige von dem Neuen zu unterrichten und zu überzeugen, von ihren alten Traditionen abzukommen oder er hätte dieses Thema nicht so ausführlich in seinen Briefen, vor allem dem Brief an die Römer und an die Galater behandelt.

Ich habe eine Studie über das Thema: „Gesetz kontra Gnade“ mit Briefen von Paulus gemacht und sie – so hoffe ich – mehr verständlich aufgelistet. Lest dazu die Briefe in der Bibel. Hier zunächst kurz etwas vom Galaterbrief:

 Glauben zur vollen Reife bringen

Epheser 4,11-13 Er – Jesus – hat die einen als Apostel, die anderen als Propheten, wieder andere als Prediger (Evangelisten) und schließlich einige als Hirten und Lehrer eingesetzt. Ihre Aufgabe ist es, die Gläubigen für ihren Dienst vorzubereiten und die Gemeinde – den Leib Christi – zu stärken. Auf diese Weise sollen wir alle:
im Glauben eins werden und den Sohn Gottes immer besser kennen lernen,
sodass unser Glaube zur vollen Reife gelangt und wir ganz von Christus erfüllt sind.

Studiert also, um zur vollen Reife zu gelangen:

Römer 4,3,11 Abraham glaubte Gott;… Die Beschneidung war ein Zeichen dafür, dass Abraham glaubte und Gott ihn angenommen und gerecht gesprochen hatte, als er noch unbeschnitten war. Damit ist Abraham der geistliche Vater all derer, die glauben, auch wenn sie nicht beschnitten sind, geworden. Sie werden von Gott wegen ihres Glaubens gerecht gesprochen.

Galater 3,6-9 … Darum hat sie (die Schrift) dem Abraham zuvor verkündet: „ In dir sollen alle  Völker  gesegnet werden.“ So werden nun die, die glauben, mit dem gläubigen Abraham gesegnet. 18 Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, dann würde es nicht mehr durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt. 4,28 Wir aber, liebe Brüder, sind wie Isaak (Abrahams Sohn) Kinder der Verheißung. 

 Alt-Neugesetz-gnade

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Ein weiteres Studium mit sehr interessanten und wichtigen Gedanken und Gesichtspunkte über die Verklärung von Jesus,  hier

Und nicht zu vergessen den Unterschied zum Alten Testament repräsentiert von Johannes dem Täufer und Jesus, dem Messias, hier.

Unter Christen gibt es Unstimmigkeiten darüber, ob nun das Volk Israel nach wie vor das „auserwählte“ Volk Gottes ist. Studiere auch darüber hier.

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