Johannes der Täufer im Kontrast zu Jesus
Nach einer Bibelstudie von Peter Amsterdam
Frage: Warum sandte Johannes der Täufer einige seiner Jünger zu Jesus, um ihn zu fragen: „Bist du wirklich der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ – Matthäus 11,3
Als Jesus zu Johannes kam, um sich von ihm taufen zu lassen, sah Johannes „den Himmel öffnen, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben und sich auf ihm niederlassen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: »Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich große Freude.“ Matthäus 2,16 17 und dann später als er Jesus wieder kommen sah, bezeugte er seinen Jüngern:
„Ich sah den Heiligen Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen und sich auf ihm niederlassen. Ich kannte ihn nicht, doch Gott, der mir den Auftrag gegeben hat, mit Wasser zu taufen, sagte zu mir: `Der, auf den du den Heiligen Geist herabkommen und sich niederlassen siehst, ist der, den du suchst. Er ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.´ Das habe ich nun gesehen und deshalb bezeuge ich, dass dieser Mann der Sohn Gottes ist.“ Johannes 1,32-34
Im Gefängnis angekommen, schien nun Johannes zu zweifeln, dass Jesus wirklich der Messias ist oder er hätte einige seiner Jünger nicht zu Jesus gesandt, um ihn zu fragen, ob er nun tatsächlich der Messias ist oder nicht. Warum hat Johannes gezweifelt? – Ich denke, um dafür eine Antwort zu finden, müssen wir Johannes genauer betrachten.
Johannes war sozusagen ein Wunderkind, in dem Sinne, dass seine Mutter ihn gebar, als sie längst keine Mutter mehr hätte sein können und er wurde von seinen Eltern den Anweisungen des Engel Gabriel nach erzogen, was bedeutete, er durfte keinen Alkohol trinken oder seine Haare nicht schneiden und musste noch andere einschränkende Regeln halten. Solche Regeln gelten für Männer, die sich Gott entweder für einige Zeit ihres Lebens oder auch für den Rest ihres Lebens weihen, sie wurden Nasiräer genannt – Simson (auch durch Ankündigung eines Engels geboren – Richter 13) war auch ein Nasiräer. Johannes war also ein Nasiräer und gelehrt in der Schrift, und in allen Gesetzten Moses, den Gesetzen wo es entweder befolgen oder für nicht befolgen Konsequenzen gab, wie z.B. steinigen für Ehebruch, für Diebstahl wurde man Sklave von dem Bestohlenen usw., also keine Gnade, sondern nur eine begangene Tat nach ihrer Schuld richten. Er kannte nur die Rolle eines Richters. Seine Frage an Jesus hatte also etwas damit zu tun, wie Johannes von seiner Erziehung und seinem Auftrag her den Messias sah. Was Gott ihn beauftragte war, Buße, also Umkehr zu predigen und Gericht, für jene, die nicht auf ihn hörten:
„Die Axt wird schon durch die Luft geschwungen, bereit, eure Wurzeln abzuhacken; denn jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Er wird mit seiner Schaufel die Spreu vom Weizen trennen, den Dreschplatz aufräumen und den Weizen in die Scheune bringen; die Spreu aber wird er im ewigen Feuer verbrennen.“ Und noch viele solche Warnungen sprach Johannes aus… – Lukas 3,9,17,18
Johannes hat also in dem kommenden Messias sich jemand vorgestellt, der so richtig aufräumt, der Gericht bringt.
Und was hat er Jesus stattdessen tun sehen? Anstelle von Gericht und Befreiung von allem Gottlosen ging Jesus unter den einfachen Leuten umher, lehrte sie über Gottes Liebe und zeigte ihnen Mitgefühl und Verständnis und heilte sie. Für Johannes und andere Gleichgesinnte schien Jesus Art von Aktivitäten ihn als Messias zu disqualifizieren. Johannes falsche Sicht eines Messias verursachte seine Verwirrung und er sandte deshalb um eine Klärung für Jesus Rolle. Jesus Antwort gibt dann das richtige Verständnis, die richtige Interpretation des Messias und gleichzeitig identifizierte sich Jesus als der Messias:
„Kehrt zu Johannes zurück und berichtet ihm, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden auferweckt und den Armen wird die gute Botschaft (das Evangelium) verkündet. Und sagt ihm auch: `Gott segnet die, die keinen Anstoß an mir nehmen “ – Lukas 7,22,23; Matthäus 11,4-6
Jesus reagierte auf die Frage, mit einer Antwort, die sich auf verschiedene Bücher von Jesaja bezogen. Es war nicht nötig, die vollständigen Verse zu zitieren, da die Leute zu der Zeit sehr versiert in Schriftstellen waren und es genügte, nur ein paar Worte von Jesaja 35,5-6; 42,18 und 61,1 zu geben, um bei den Hörern den gesamten Vers in Erinnerung zu bringen.
Johannes Rolle des Messias war fokussiert auf einen Richter. Jesus gab ein vollständigeres Bild von der Bestimmung des Messias. Während das Gericht eines Tages durch den Messias kommen wird, so war doch Jesus Rolle hier auf der Erde nicht auf Gericht fokussiert, sondern darauf, Gottes große Liebe für die Menschheit durch seine Lehren und Taten zu zeigen. Jesus Antwort an Johannes setzte die Rolle des Messias wieder ins richtige, volle, klare Licht. Er sagte den Jüngern von Johannes, diese Botschaft zu vermitteln, dass es nicht notwendig war, nach einem anderen zu suchen, dass, obwohl Jesus Tun nicht den Erwartungen von Johannes entsprach, entsprachen sie doch die von Gott.
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Anm. Was noch interessant ist, ist die Tatsache, dass während einige von Johannes Nachfolger zu Jüngern von Jesus wurden, (Johannes 1,35–37) blieben andere offensichtlich an Johannes Seite. Ich stelle mir vor, dass die, die bei Johannes blieben, auf der gleichen Wellenlinie von Johannes waren, der von Buße tun, also bereuen und Umkehr oder die Axt wird an deinen Baum gelegt. Wie viele von uns aber sind heute noch auf dieser Wellenlänge von „bekenne deine Sünden oder die Hölle wartet auf dich?“
Es ist so viel leichter in einen harten, unnachgiebigen, nicht vergebenden, richtenden Geist zu geraten, als sich der geduldigen Liebe von Jesus hinzugeben und genau wie er, die Menschen mit Liebe zuerst einmal zu gewinnen. Eine Schriftstelle von Markus 10,21 ist mir dabei immer im Sinn: „Da sah Jesus den Mann voller Liebe an…“ Der junge Mann ging schließlich betrübt weg, weil er nicht tun konnte, was Jesus ihm als Antwort zu seiner Frage gab. Aber Jesus gab ihm eine Chance und „liebte“ ihn erst einmal, schaute ihn mit Augen voller Liebe an, bevor er ihm die Antwort gab, was Jesus wohl wusste, zu hart zu befolgen für ihn sein würde.
Was mir persönlich viel geholfen hat, solch einen harten, richtenden Geist abzulegen, ist ein immer klareres Bild vom Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament zu bekommen. Studiert dazu auch die Artikel „Die Verklärung“ und „Gesetz Moses oder Gesetz Christi“.
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Was jeder braucht ist Liebe!
David Brandt Berg
Liebe, wie sie sie nie zuvor erlebt haben: wahre Liebe, ernstgemeinte Liebe, die wahrhaft große Liebe unseres Lebens, die Liebe aller Lieben, von dem Liebhaber aller Liebhaber, der allein die tiefste Sehnsucht jeder menschlichen Seele nach völliger Liebe und vollkommenem Verständnis befriedigen kann, – diesen innigen Hunger im Herzen des Menschen nach seinem Schöpfer!
Die Herzen der Menschen sind in der ganzen Welt gleich! Die Sehnsüchte, der Hunger nach Gott und dessen Wahrheit, nach Freude, Glück und Seelenfrieden sind von Gott geschaffen und in den Menschen in aller Welt gleich. Der Mensch wird mit einem schweren Herzen, einem bedrückten Gemüt, einem entmutigten Geist und einer ungeretteten Seele niemals wirklich glücklich sein. Die menschliche Seele kann niemals völlig zufrieden sein, wenn sie nicht völlig mit dem großen und liebevollen Geist vereint ist, der sie erschaffen hat, nämlich Gott selbst! Fleisch kann Fleisch befriedigen, doch nur Geist kann den Geist befriedigen!
Möchtest du den Schlüssel zu jedem Herzen? Versuche es mit Liebe! Sie versagt nie, denn Gott ist Liebe. Für Ihn ist es unmöglich zu versagen.
»Oh süßes Geheimnis des Lebens, endlich hab´ ich dich gefunden.
Endlich habe ich den Sinn für alles gefunden.
Oh, es ist Liebe, Liebe allein, nach der die Welt sich sehnt!«
Lasst uns die Welt mit Seiner Liebe gewinnen!
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P.S. 1.Johannes 4,8 Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. – Lasst das keine Verdammnis, sondern eine Herausforderung sein.
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Hier noch eine Studie über etwas das keiner von einem Messias erwartet hätte, nämlich dass er schändlich wie ein Verbrecher am Kreuz landet:
Das anstößige Kreuz
„Denn Christus sandte mich nicht, um zu taufen, sondern um Gottes Botschaft zu verkünden. Und dies nicht mit geschliffenen Reden, welche die Zuhörer beeindrucken, damit das, was am Kreuz durch Christus geschah, nichts von seiner Kraft einbüßt.“ – 1. Korinther 1,17
Zum Ersten ist das Kreuz anstößig wegen der Art von Menschen, die an einem Kreuz gekreuzigt wurden – die schlimmsten der schlimmsten Kriminellen der römischen Gesellschaft. Die Tatsache, dass der Gott des Universums etwas mit einer solchen Art von Strafe zu tun haben würde, war eine Beleidigung. Das Bild eines gekreuzigten Menschen repräsentierte Schwäche, Scham und Schande. Dass Christus gekreuzigt wurde, war „den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit.“ – 1. Korinther 1,23
Zweitens ist das Kreuz anstößig, weil es unseren eigenen geistlichen Zustand entlarvt. Das Kreuz ist demütigend für uns als Menschen, weil es zeigt, dass es absolut nichts gibt, was wir tun können, um Gottes Gunst zu verdienen. Es sagt, dass sogar unsere guten Werke wie schmutzige (menstruationsverschmierte, stinkende) Lumpen sind (Jesaja 64,5); was auch offenbart, dass die menschliche Natur nicht gut, sondern sündig ist. Das macht das Kreuz, das Evangelium, anstößig, weil wir bei unseren besten Bemühungen immer versagen werden und verloren sind. Es brauchte den Tod Jesu am Kreuz, um überhaupt eine Möglichkeit der Rechtfertigung vor Gott zu haben. Ohne das Kreuz sind wir also hilflos und verloren in unserer eigenen Sünde.
Drittens ist das Kreuz anstößig, weil es in seiner Botschaft exklusiv ist. Das Kreuz behauptet, dass der einzige Weg der Rechtfertigung vor Gott durch den Tod Jesu am Kreuz ist. Es gibt keine andere Form der Vergebung, hör also auf zu versuchen, deine eigene Gerechtigkeit zur Schau zu stellen. Für die Menschheit ist es anstößig und beleidigend … zu behaupten, dass Jesus der einzige Weg der Erlösung ist und der einzige Weg, um eine wiederhergestellte Beziehung zu Gott zu haben. …
Ohne das Kreuz würden wir einen wesentlichen Teil der Heilsbotschaft verlieren, die wir verkünden. Das Ärgernis ist, wie Paulus in Galater 5,11 sagt, eines, das für immer bleiben soll; denn die Botschaft vom Kreuz war für alle Menschen durch die ganze Geschichte hindurch bis heute ein Ärgernis. Und bis Christus selbst wiederkommt und alle Augen vollständig geöffnet werden, wird sie nur für die, die verloren gehen, weiterhin anstößig sein. – Matthäus Boyd.
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Die Botschaft des Evangeliums im Kern
„Ich weiß, wie unsinnig die Botschaft vom Kreuz in den Ohren derer klingt, die verloren gehen. Wir aber, die wir gerettet sind, erkennen in dieser Botschaft die Kraft Gottes.“ – 1.Korinther 1,18
Schon immer, seit das Evangelium zum ersten Mal gepredigt wurde, wurde die Botschaft vom Kreuz als töricht oder unglaubwürdig abgelehnt. Wir erkennen das daran, dass das Ärgernis des Kreuzes in diesem Abschnitt mehrmals erwähnt wird:
„Ich weiß, wie unsinnig die Botschaft vom Kreuz in den Ohren derer klingt, die verloren gehen“, und „Wenn wir also Christus als den Gekreuzigten verkünden, sind die Juden entrüstet und die Griechen erklären es für Unsinn.“
Paulus sagt, dass das Kreuz sowohl für die Juden als auch für die Heiden (oder Nicht-Juden) anstößig war.
Zuallererst war die Idee eines „gekreuzigten Messias“ für die Juden einfach nur töricht. Ihre ganze Erwartung an den Messias war, dass Er kommen und die Heiden vernichten würde. … Die Juden lehnten das Kreuz ab, weil es nicht das war, was sie vom Messias erwarteten. Aber auch die Nicht-Juden, wie die Römer, hielten es für töricht. Du kannst dir die Reaktion vieler der Römer vorstellen. Rom verehrte die Macht. Rom war Macht! Sie dienten einem Gott des Krieges. Ihnen das Evangelium eines Mannes anzubieten, dessen Land sie in Knechtschaft hielten und dessen angeblichen Führer sie an ein Kreuz genagelt und getötet hatten, war in der Tat eine Torheit, ein ziemlicher Blödsinn. …
Obwohl das Kreuz für die Welt „töricht“ ist, sagt Paulus, dass der Schwerpunkt der christlichen Botschaft das Kreuz von Jesus ist. Er sagt in 1. Korinther 1,23: „Wenn wir also Christus als den Gekreuzigten verkünden.“ Und in Vers 18 nennt er das Evangelium „die Botschaft vom Kreuz.“
Eines der wichtigsten Dinge, die wir in diesem Abschnitt nicht übersehen sollten, ist, dass das Kreuz hier so sehr mit dem Evangelium identifiziert wird, dass Paulus die christliche Botschaft „die Botschaft vom Kreuz“ nennt. Das Kreuz ist zentral für das Christentum. Es ist das Herzstück des Evangeliums. Im Christentum dreht sich alles darum, was Jesus am Kreuz getan hat. Es ist „die Botschaft vom Kreuz.“
Es ist nicht die Botschaft davon, wie jeder körperlich geheilt werden kann; es ist nicht die Botschaft davon, wie dein Unternehmen Erfolg haben kann; es ist nicht die Botschaft davon, wie du „jetzt dein bestes Leben führen kannst“; es ist nicht die Botschaft davon, wie du in Zungen sprechen kannst; es ist nicht die Botschaft vom sozialen Wandel; es ist nicht die Botschaft vom amerikanischen Traum. Es ist „die Botschaft vom Kreuz“: Jesus Christus kam, um am Kreuz zu sterben, um für unsere Sünden zu bezahlen. Das ist die zentrale Botschaft des Christentums. „Es geht um das Kreuz!“
Man kann die Botschaft vom Kreuz nicht weglassen, ohne das Christentum völlig zu kompromittieren. Tatsächlich hat man ohne das Kreuz kein wirkliches Christentum mehr. … Weil das Kreuz für viele eine „Torheit“ und ein „Stolperstein“ ist, haben einige versucht, es zu mildern, indem sie diesen Teil herausgenommen haben – aber das kann man nicht tun, ohne die Botschaft zu zerstören. Es ist kein Christentum mehr ohne das Kreuz. … Es gibt nur eine Sache, die jeden retten kann, und das ist die Botschaft vom Kreuz Jesu Christi. – Shawn Thomas
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Sich des Kreuzes rühmen
„Was mich betrifft, so bewahre Gott mich davor, mit irgendetwas anzugeben. Rühmen will ich mich nur einer Sache: des Kreuzes von Jesus Christus, unserem Herrn, durch das mein Interesse an dieser Welt gestorben ist, wie auch das Interesse der Welt an mir.“ – Galater 6,14
Letztlich, sagt Paulus, ist das Herzstück deiner Religion das, dessen du dich rühmst. Was ist der Grund dafür, dass du denkst, in einer richtigen Beziehung zu Gott zu stehen? Wenn [du glaubst, dass] das Kreuz nur eine Hilfe ist, aber [du meinst,] deine Errettung mit guten Werken vollenden zu müssen, dann sind es wirklich deine Werke, die den Unterschied ausmachen, ob du in den Himmel kommst oder nicht. Deshalb „rühmst du dich deines Fleisches“ (um damit anzugeben) – Galater 6,13 deiner eigenen Anstrengungen.
Aber wenn du das Evangelium verstehst, „rühmst“ du dich ausschließlich und nur des Kreuzes. Unsere Identität, unser Selbstbild, basiert auf dem, was uns ein Gefühl von Würde und Bedeutung gibt – worauf wir stolz sind. Das Evangelium führt uns dazu, uns im Kreuz Jesu zu rühmen. Das bedeutet, dass unsere Identität in Jesus zuversichtlich und sicher ist – wir „rühmen“ uns – und doch demütig, basierend auf einem tiefen Gefühl für unsere Schwächen und Bedürftigkeit.
So lässt sich das Evangelium gut in einem bemerkenswerten Satz zusammenfassen: „Was mich betrifft, so bewahre Gott mich davor, mit irgendetwas anzugeben. Rühmen will ich mich nur einer Sache: des Kreuzes von Jesus Christus, unserem Herrn, durch das mein Interesse an dieser Welt gestorben ist, wie auch das Interesse der Welt an mir.“ Galater 6,14 Ich bin einzig und allein durch das Werk Christi gerettet, nicht durch meines. Er hat einen Platz im Himmel für mich reserviert, der mir von Ihm frei gegeben wurde. Ich „rühme mich nicht“ – ich rechne mir meine Stellung bei Gott nicht an – „außer im Kreuz“; was Christus getan hat, ist jetzt etwas, dessen ich mich „rühme“. Sich zu rühmen bedeutet, freudig zu jubeln und großes Vertrauen in etwas zu haben. Zu wissen, dass man allein durch das Werk Christi gerettet ist, bringt ein freudiges, „rühmendes“ Vertrauen mit sich; kein Selbstvertrauen, sondern Christusvertrauen.
Und wenn ich mich wirklich allein auf Christus berufe, gibt es eine verblüffende Wende in meinem Leben. Die Welt ist für mich tot. … Paulus sagt dem Christen, dass es nichts mehr in der Welt gibt, was Macht über ihn hat. Beachte, dass er nicht sagt, dass die Welt tot ist, sondern dass sie für ihn tot ist. Das Evangelium zerstört ihre Macht. Warum? Wenn es als meine Gerechtigkeit oder Erlösung nichts in der Welt gibt, dessen ich mich rühme, dann gibt es nichts in der Welt, das mich kontrolliert – nichts, das ich haben muss …
Wegen des Evangeliums von Christus, dem Gekreuzigten, sagt Paulus, fühle ich mich niemandem unterlegen oder eingeschüchtert – die Beschneidung bedeutet nichts. Und wegen des Evangeliums fühle ich mich niemandem überlegen oder verachte ihn – unbeschnitten sein bedeutet nichts. Alles, was zählt, ist, dass wir durch Christus, den Gekreuzigten, zu einer „neuen Schöpfung“ gemacht werden. (Galater 6,15) Das Evangelium verändert meine Zukunft, indem es mir einen Platz in der vollendeten Neuschöpfung Christi gibt. Und das Evangelium verändert meine Gegenwart, indem es mir ein ganz neues Selbstbild und eine ganz neue Art der Beziehung zu allen Menschen gibt. – Timothy Keller
Die Botschaft des Kreuzes
„Aber nun gehört ihr Christus Jesus. Ihr wart fern von Gott, doch nun seid ihr ihm nahe durch das Blut seines Sohnes. Denn Christus selbst brachte Frieden … indem er uns zu einem einzigen Volk vereinte. Er hat die Mauer der Feindschaft, die uns früher trennte, niedergerissen … dadurch Frieden gestiftet, indem er beide in sich zu einem einzigen neuen Menschen schuf. Er hat sie in einem Leib vereint und durch das Kreuz mit Gott versöhnt, sodass die Feindschaft ein Ende fand.“ – Epheser 2:13–16
Der Tod Jesu am Kreuz, das Vergießen Seines Blutes, ist das, was uns von der Sünde reinigt und was es uns ermöglicht, mit Gott versöhnt zu werden. Versöhnung bezieht sich im Allgemeinen auf die Beendigung der Feindschaft zwischen zwei Personen, die sich zerstritten haben. Es bedeutet, diejenigen wieder zusammenzubringen, die getrennt oder verfeindet waren. Die Sünde bringt die Trennung des Menschen von Gott, aber der Tod Jesu hat die Trennung aufgehoben und damit unsere Beziehung zu Gott verändert. „Denn Gott wollte in seiner ganzen Fülle in Christus wohnen. Durch ihn hat er alles mit sich selbst versöhnt. Durch sein Blut am Kreuz schloss er Frieden mit allem, was im Himmel und auf der Erde ist.“ – Kolosser 1,19–20
Der Akt der Versöhnung zwischen Gott und uns ist Gottes Werk, nicht unser eigenes. In Seiner großen Liebe und Barmherzigkeit hat Er uns mit sich selbst versöhnt. Obwohl es ein frei gegebenes Geschenk ist, war es ein teures Geschenk für den Geber. Er gab Seinen Sohn, der in Seinem qualvollen Tod am Kreuz die Sünden der Welt als Seine eigenen auf sich nahm und an unserer Stelle die Trennung von Gott erlitt.
Der Tod Jesu war ein stellvertretendes Opfer für uns. Sein Blut wurde für unsere Errettung vergossen. Er hat den Preis für unser Lösegeld bezahlt, damit wir befreit werden konnten, und dadurch hat Er uns mit Gott versöhnt. Wir sind durch das Opfer Gottes im Tod von Jesus erlöst worden. Er hat den Preis für unsere Sünden am Kreuz bezahlt. Aber was hat es Jesus gekostet, unsere Sünden und Strafe zu tragen?
Der Gang ans Kreuz kam Christus teuer zu stehen. Er bezahlte den Preis und litt die Strafe der Sünde für jeden von uns. Seine Schmerzen und Qualen brachten uns Vergebung der Sünden, Freistellung von der Strafe der Sünde und Versöhnung mit Gott. Es ist das größte Geschenk von allen – das freie Geschenk des ewigen Lebens. Und weil wir die Empfänger dieses Geschenks sind – kostenlos für uns, aber teuer für Christus –, werden wir von Gott gebeten, Botschafter für Christus zu werden und Seine Botschaft der Versöhnung zu anderen zu bringen und sie zu bitten, sich mit Gott zu versöhnen.
„Dieses neue Leben kommt allein von Gott, der uns durch das, was Christus getan hat, zu sich zurückgeholt hat. Und Gott hat uns zur Aufgabe gemacht, Menschen mit ihm zu versöhnen. Denn Gott war in Christus und versöhnte so die Welt mit sich selbst und rechnete den Menschen ihre Sünden nicht mehr an. Das ist die herrliche Botschaft der Versöhnung, die er uns anvertraut hat, damit wir sie anderen verkünden. So sind wir Botschafter Christi, und Gott gebraucht uns, um durch uns zu sprechen. Wir bitten inständig, so, als würde Christus es persönlich tun: Lasst euch mit Gott versöhnen!“ 2.Korinther 5,18–20 – Peter Amsterdam
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Studiere auch das und darüber ob das Jüdische Volk nach wie vor das „auserwählte“ Volk Gottes ist: hier
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