Die Stellung der Frau hat sich in westlichen Ländern seit dem letzten Jahrhundert sehr verändert. Für junge Leute ist es unvorstellbar, dass es einmal anders war, als es heute ist. In Filmen, die in vergangenen Jahrhunderten spielen, wird oft die Stellung der Frau damals gezeigt. (Eine Stellungnahme, an der sie auch heute noch im Judaismus und Islam festhalten.) Ihre Unterwürfigkeit dem Mann gegenüber, ihre Minderwertigkeit, und dass sie den Mund halten soll, wie es leider auch der Apostel Paulus die Korinther angewiesen hat (– nur die Korinther, sonst keine andere Gemeinde, darf das also wirklich als Regel gelten oder als Widerspruch zu Paulus übrigen Lehren?) Ich habe einen Artikel verfasst, der im Detail darüber spricht, wie die Urgemeinde der Christenheit die Stellung der Frau ins rechte Licht setzte, das aber von der Katholischen Kirche wieder rückgängig gemacht wurde – schau hier nach.
Neulich schaute ich mir einen Film an, der im 9.Jahrhundert spielt. Dort beschreibt ein Lehrmeister der Katholischen Kirche die Frau so, wie sie noch viele Jahrhunderte danach immer noch betrachtet wurde:
Es ist wider den göttlichen Willen, dass Frauen lernen und studieren, und es ist gänzlich sinnlos, da Frauen kaum fähig sind, zu logischen Schlüssen zu kommen. Es sind nur solch kleine Teile ihres Gehirns brauchbar, dass sie gar nicht im Stande sind, höhere Begriffe zu erfassen oder philosophische Konzepte zu begreifen (wie können sie auch, wenn sie von klein auf als dumm angesehen wurden und sie nicht gelehrt wurden).
Die Frau ist dem Mann unterlegen, sowohl was die Schöpfung als auch die Rangfolge und des Sinns (lediglich eine Gehilfin für den Mann) anbelangt.

Hier stand dieses 12-13-jährige Mädchen vor ihm, die nicht nur, so wie er, Latein beherrschte, sondern dazu noch griechisch lesen und schreiben konnte, etwas das noch nicht einmal er beherrschte. ein lebender beweis, wie falsch seine Ansicht war. Trotzdem konnte (wollte) er nicht anders, als an seiner Überzeugung über Frauen festzuhalten. Sein vorsitzender Bischof forderte darauf das Mädchen heraus, dem zu antworten. Ihre Antwort finde ich genial:
„Wie kann denn die Frau dem Mann in der Schöpfung untergeordnet sein, wenn man bedenkt, dass sie aus Adams Rippe gemacht wurde, Adam hingegen wurde aus feuchtem Lehm geknetet? Und was die Willenskraft betrifft, so darf man die Frau sogar dem Mann als überlegen betrachten, denn Eva aß von der Frucht aus Liebe zum Wissen und Liebe zum Lernen heraus, doch Adam nur, weil sie fragte, ob er ein Stück abhaben will.“
– Ohne weiteren Kommentar hierzu von mir.
Jedoch habe ich einen weiteren Film gesehen, der genauso Unsinn in sich hat, der Film: „Lovestory“, ein Klassiker und Hit der frühen 70er Jahre.
Ein Zitat zieht sich durch den Film, ein Ausspruch, den Jennifer ihrem Mann Oliver gibt: „Liebe bedeute, sich nie entschuldigen zu müssen.“
Dieses Zitat hat mir eine Menge zu denken gegeben und hat mich am Ende genauso verwirrt dastehen gemacht, wie den Vater, dem Oliver das geantwortet hat, nachdem der sich für sein Benehmen entschuldigt hat. Ist da Wahrheit in dem Zitat oder ist es nur ein riesen Haufen stinkender selbstgerechter Bullenscheiße für Ohren, die alles schlucken, solange es nichts mit Gott zu tun hat?
Lasst uns das doch einmal analysieren anhand der Geschichte im Film. Der Sohn lehnt den Vater und seine Lebenseinstellung ab und lehnt ihn ab, weil er bei seinem Vater kein Einsehen findet, für das was er möchte. Er geht weg von zu Hause, möchte schließlich alle Verbindungen abbrechen, einschließlich der finanziellen Studiumsunterstützung durch den Vater. In dieser Familie herrscht also keine solch große Liebe, dass da nicht „es tut mir leid“ gesagt werden muss. So sind aber Familien, unperfekt, und jedes einzelne Familienmitglied ständig dabei zu lernen – oder auch nicht – was gut und richtig und das Beste ist.
Nehmen wir jetzt die Beziehung zwischen dem Liebespaar, Oliver und Jennifer, die Szene wo sie beide eng aneinandergeschmiegt auf der Couch liegen und jeder etwas liest. Oliver fängt an zu reden, doch Julia unterbricht mit einem Schhht, ich kann mich sonst nicht konzentrieren. Worauf er wiederholt sagt, entschuldige, entschuldige. Warum sagte sie da nicht schon, Liebe muss sich nicht entschuldigen? Weil sie sich noch nicht gegenseitig gesagt haben, dass sie sich lieben? Warum muss man das aussprechen, dass man sich liebt? Doch weil der andere keine Gedanken lesen kann und wir das vom anderen ausgesprochen hören möchten, um sicher zu sein.
Wir müssen uns also aussprechen, um Missverständnisse zu vermeiden, auch das Entschuldigen durch ein „es tut mir leid“. Wie sonst können andere wissen, aus welchen Motiven heraus wir etwas getan oder gesagt haben oder was in uns vorgeht oder in welche Richtung eine Beziehung ihren Lauf geht.
Ist das nicht was Eheprobleme verursacht, wenn Paare sich keine Zeit mehr nehmen, sich auszusprechen und auch einmal klein beigeben und sagen „es tut mir leid“?
Bekommst du jetzt nicht auch den Eindruck, dass dieses „Liebe bedeutet, sich nie entschuldigen zu müssen“ ein Haufen stinkender Mist ist? Es ist ganz einfach nicht real, da ist einfach keine Wahrheit dran oder drin. Wer ist denn so perfekt, dass er immer das Richtige tut, so dass er sich auch nie entschuldigen muss? Oder wer ist so voll Liebe für den anderen, dass er demjenigen immer alles unausgesprochen entschuldigt und vergibt?
Stell dir die Szene vom Film nochmals vor. Oliver ist hart und uneinsichtig und unnachgiebig (wie sein Vater!) gegenüber Jennifer und sie rennt aus dem Haus ohne Jacke und Hausschlüssel. Stell dir jetzt vor, Oliver kommt zurück ohne sich zu entschuldigen, steht einfach nur vor ihr oder nimmt sie in den Arm, weil sie friert und bringt sie ins Haus. Kann sie wirklich dann sein Benehmen von zuvor einfach schlucken, weil sie ihn ja so sehr liebt und Liebe sich nicht entschuldigen muss? Und was tut es mit Olivers Charakter, wenn er weiß, er war nicht im Recht und hat sich ungehörig benommen, gibt es aber nicht zu und entschuldigt sich nicht. Erwartet einfach nur, dass Liebe jetzt alles weggewaschen hat? Wie entwickelt sich solch ein Mensch von da an weiter?
Es tut mir leid, aber ich komme zu keinem anderen Entschluss, als dass dieser Spruch unrealistisch und einfach nicht Weise ist. Warum ist die Welt damals aber so auf dieses Buch und besonders den Film abgefahren? Warum wurde dieser Spruch berühmt und als sowas wie Vorbild gemacht? So sollte das Leben sein. Solch eine Liebe zu erfahren, mit möglichst ohne dem „bis dass der Tod uns scheidet“. Und jetzt kommt doch automatisch die wütend gegen Gott erhobene Faust mit der Anklage, warum lässt Gott das zu, dass sie so jung sterben musste? Und zerstörte damit diese oh so wunderbare Liebe?
Weil das Leben doch so ist, wo wir durch Hochs und Tiefs gehen, durch Glückseligkeit und innerem Schmerz und Leid. Durch problemloses Dahinsegeln und wütenden Stürmen. – So ist das Leben nun mal und nicht dieser Traum von Liebe, die sich nie entschuldigen muss in einem sorgenlosen Schlaraffenland ohne Mühe und harter Arbeit.
Doch wenn wir Gott nicht haben, wird das Leben zur Tragödie. Wir haben nicht die Hilfe, die wir so oft brauchen, und auch nicht den Trost und die Hoffnung auf Besseres in der Zukunft, durch einen liebenden, verstehenden Vater, dem einzigen, der perfekt ist und sich niemals entschuldigen muss, denn nur er ist perfekt und Weise – und so weit über unserem Verstehen. Denn was für uns wie eine Tragödie aussieht oder sich so anfühlt, hat bei ihm trotz allem Sinn und dient einem bestimmten Zweck.
Dieser Film zeigt ganz einfach den Zeitgeist und in welche Richtung der Mensch immer mehr und mehr geht, nämlich weg von Gott, Wahrheit und wirklichem Sinn im Leben. Und wo sind wir heute? An einem Punkt angelangt, wo der Mensch noch nicht einmal daran denkt, dass er vielleicht Gott um Hilfe anrufen sollte, weil er ganz einfach die Probleme der Welt nicht lösen kann. Er bildet sich ein, er ist so gut wie Gott kann alle Probleme lösen, ja, so viele denken sogar, dass sie besser sind als Gott, denn sie würden niemals all das Schlechte zulassen.
Wir können heutzutage von Filmen lernen. Jesus versuchte damals die Menschen mit Gleichnissen zu lehren. Hier ist eines das das Problem von Stolz im Gegensatz zu Demut und dem ich bin besser als du, ich weiß es besser und bin besser, behandelt:
Der Pharisäer und der Zöllner!
(Lukas 18:9-14)
Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer, der Heuchelei ist. – Matthäus 16,6; Lukas 12,1
Sein ganzes Leben und Wirken hindurch lehrte Jesus häufig in Form von Gleichnissen. Eines seiner kürzesten, jedoch tiefgründigsten Gleichnisse war das vom Pharisäer und dem Zöllner. In der Bibel steht, dass Jesus dieses Gleichnis zu jenen sprach, „die sich einbildeten, gerecht zu sein, und die andere verachteten und auf sie herabsahen.“ (Lukas 18,9)
Bevor wir das Gleichnis lesen, dürfte es hilfreich sein, sich genau bewusst zu sein, was ein „Pharisäer“ und ein „Zöllner“ ist. Die Pharisäer waren die einflussreichsten aller jüdischen religiösen Sekten zur Zeit Jesu. Das Wort „Pharisäer“ bedeutet wörtlich „die Abgeschiedenen, die Separatisten“, was die grundsätzliche Natur ihrer Glaubensanschauungen zusammenfasst. Sie waren die striktesten Legalisten ihrer Zeit, die sich selbst gelobt hatten, all den zahllosen, einschränkenden Regeln, Traditionen und zeremoniellen Gesetzen des orthodoxen Judentums zu folgen und sie strikt einzuhalten. Sie hielten sich für die einzigen, die wahrhaftig Gottes Gesetze befolgten, und dachten deshalb, dass sie viel besser und heiliger als alle anderen seien. Auf diese Weise schieden sie sich nicht nur von den Nichtjuden ab, die sie total verachteten und als heidnische „gottlose Hunde“ betrachteten, sondern sie sonderten sich sogar von ihren eigenen jüdischen Brüdern ab und stellten sich über sie.
Die Zöllner auf der anderen Seite wurden von ihren Mit-Juden als die absolut schlimmsten Gestalten angesehen, weil sie Steuereintreiber für die fremden Besetzer und Herrscher Palästinas waren, dem kaiserlichen Rom. Sie waren offiziell eingesetzte jüdische Steuereintreiber für Cäsar und wurden deshalb von ihren Brüdern als Verräter angesehen. Die Römer wiesen die Zöllner an, wie viel Steuern sie vom Volk einsammeln sollten, und darüber hinaus konnten die Zöllner, wie viel immer sie wollten, mehr für sich selbst einkassieren. Meistens waren sie Wucherer und Betrüger und plünderten die Leute aus, und wurden deshalb von ihren jüdischen Brüdern völlig verachtet und als der Abschaum der Menschheit betrachtet.
Als Jesus also dieses Gleichnis erzählte, in der Er einen Pharisäer mit einem Zöllner verglich, hatte Er die zwei gegensätzlichsten Gestalten in der ganzen jüdischen Gesellschaft erwähnt. Der eine wurde für den besten, gerechtesten, religiösesten, heiligsten und frömmsten aller Männer gehalten. Der andere hingegen galt als der schlimmste, mieseste und verräterischste Schurke, den man sich nur vorstellen konnte!
Hier ist das Gleichnis in Jesus eigenen Worten: „Es gingen zwei Menschen in den Tempel hinauf, um zu beten, einer ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst: ‚Ich danke Dir, Gott, dass ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe treu den Zehnten von allem was ich habe.‘
Aber der Zöllner stand etwas entfernt, wollte auch die Augen nicht zum Himmel aufheben, sondern schlug an seine Brust und sagte: ‚Gott, sei mir Sünder gnädig!‘ Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.“ (Lukas 18,9-14)
Welcher dieser beiden Männer, sagte Jesus, war nun wirklich vor Gott gerechtfertigt? Der Pharisäer, der so gerecht und heilig schien und der sich ohne Zweifel für einen sehr gerechten und guten Mann hielt? – Oder der Steuereintreiber, der Sünder, der von anderen verachtet wurde und sich offensichtlich sogar selbst verachtete. Der sich seiner selbst so schämte, dass er nicht einmal seine Augen gegen den Himmel richtete, sondern Gott einfach anflehte, Gnade mit ihm zu haben und ihm zu vergeben?
Oftmals sieht Gott Dinge also ganz anders als wir! Er sagt: „Denn Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege nicht Meine Wege!“ (Jesaja 55,8,9) Obwohl die Sünden des Zöllners zweifellos zahlreich waren, sagte Jesus, dass Er an jenem Tage den Tempel gerechtfertigt verließ, weil er so ehrlich und demütig bekannte und einsah, dass er ein Sünder war, jemand, der Gottes Hilfe brauchte.
Der Pharisäer aber war nicht gerechtfertigt, weil er so stolz auf sein eigenes ‚Gut-sein‘ und seine eigene Gerechtigkeit war und nicht einmal dachte, dass er Gottes Hilfe überhaupt brauchte. Und wenn überhaupt, so dachte er wahrscheinlich, dass er Gott einen Gefallen tun würde, ihn mit seinen Gebeten zu ehren!
Doch in Gottes Augen ist selbstgerechter, religiöser Stolz, wie ihn dieser Pharisäer zur Schau trug, die größte und schlimmste aller Sünden! – Diese scheinheilige, überhebliche ‚heiliger-als-du‘ Geisteshaltung, die selbstgerechte Leute dazu veranlasst, andere, die sie für nicht so heilig, treu und gut wie sich selbst halten, zu verachten und auf sie herabzusehen! (Was Männer miteinschließt, die auf Frauen herabsehen, sie als ein Minderwertiges Geschöpf betrachten.)
Derart denkende Leute werden dann gewöhnlich von anderen als härter, engstirniger und intoleranter empfunden als irgendjemand anders! Denn anstatt andere zu lieben, ihnen zu vergeben und sie zu verstehen, kritisieren, richten und verurteilen sie immer nur die Menschen, die nicht wie sie all diese „guten“ Dinge tun!
Im Evangelium lesen wir: „Als das die Pharisäer sahen, (Jesus am selben Tisch mit Zöllnern und Sündern) sagten sie zu seinen Jüngern: „Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?“ Als Jesus das hörte, sagte er zu ihnen: „Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Geht aber hin und lernt, was das bedeutet: ‚Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer‘.“ (Matthäus 9,10-13) In anderen Worten sagte er ihnen also: „Ich würde euch lieber liebevoll und barmherzig sehen, und nicht bloß pflichtbewusst das Gesetz und die Opfergaben einhaltend. Ich hätte es lieber, wenn ihr anderen Liebe schenken würdet, als nur einfach so selbstgerecht zu sein und andere zu verurteilen!“
Machen wir uns nichts vor: Niemand von uns hat auch nur irgendetwas Gutes an sich. Alles Gute an uns ist nur der Herr und Seine Güte! Gott ist der Einzige, der gut ist! In seinem Wort heißt es: „Denn alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes.“ (Römer 3,23) Alle sind schlecht, außer denen, die Glauben und Gottes Güte, Gottes Liebe und Gottes Gerechtigkeit haben! Sogar Paulus sagte: „In mir, in meiner Person, ist nichts Gutes!“ (Römer 7,18)
Jesus wurde so zornig auf die Pharisäer, dass Er ihnen sagte, sie wären schlimmer als die Säufer und Huren, die Zöllner und die Sünder, die sie verachteten, und dass solche Sünder eine größere Chance hätten, in den Himmel zu kommen, als sie!
Jesus sagte ihnen ins Gesicht: „Wahrlich, Ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.“ (Matthäus 21,31) Er sagte sogar zu Seinen eigenen Jüngern: „Denn Ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr auf keinen Fall ins Himmelreich kommen.“ (Matthäus 5,20) Mit anderen Worten: Wenn du nicht besser bist als sie, wirst du niemals in den Himmel kommen! Die einzige Möglichkeit, wie du besser sein kannst als sie, ist durch Christi Gerechtigkeit, denn die Pharisäer waren praktisch so gut, wie man überhaupt nur sein konnte.
So sehr hasste Jesus die scheinheiligen Vortäuschungen der Pharisäer, dass immer nur sie so gerecht seien und sie allein recht hätten, dass Er ihnen in der bittersten Verurteilung, die Er je gegen jemanden aussprach, öffentlich sagte: „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, inwendig aber sind sie voller Raub und Unmäßigkeit! Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit auch das Äußere rein wird!
Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr wie die übertünchten Gräber seid, die von außen hübsch erscheinen, aber inwendig voller Totengebeine und aller Unreinheit sind! So auch ihr: Von außen erscheint ihr vor den Menschen gerecht, aber inwendig seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.“ – Matthäus 23,25-28
Was die Pharisäer so selbstgerecht und heuchlerisch machte, war ihr Stolz! Sie waren zu stolz zuzugeben, dass sie Sünder waren wie alle anderen auch. Tatsächlich waren sie nicht nur nicht dazu in der Lage ihre Sünden zu bekennen, sie konnten ihre Sünden noch nicht einmal sehen! Sie konnten nicht zugeben, dass da möglicherweise irgendetwas mit ihnen nicht stimmen könnte, und wurden deshalb zu »blinde Blindenführer«! (Matthäus 15,14)
Es ist fast eine Erleichterung zu wissen, dass du schlecht bist, und ehrlich zuzugeben, dass du nicht gut bist. Schließlich hat Gott auch in Seinem Wort gesagt, dass niemand gut ist. Deshalb sind die schlimmsten Menschen in Gottes Augen diejenigen, die vorgeben, gut zu sein und auf alle anderen herabsehen. In Seinem Wort steht: „Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer! Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Es ist Gottes Geschenk, nicht aus Werken, damit sich niemand rühmen kann.“ – Römer 3,10; Epheser 2,8,9 Wir müssen einfach nur ehrlich sein und bekennen: „Ich bin nicht gut, ich bin schlecht, ich bin ein Sünder. Natürlich mache ich Fehler! – Alles Gute das ich je tue, ist nur Jesus!“
Gottes Vorstellung von Gerechtigkeit ist nicht der angeblich sündenlose Perfektionist, sondern der elende, hoffnungslose, demütige, sündhafte Sünder, der weiß, dass er Gott braucht! Diese sind es, die Er zu retten kam! „Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.“ – Matthäus 9,13 Gottes Vorstellung von Gut-sein ist Göttlichkeit: ein Sünder, der weiß, dass er Gott braucht und seine Errettung von Ihm abhängt. Nicht die selbstgerechten, scheinheiligen ‚Selfmade-Leute‘, die Pharisäer, die denken, dass sie sich durch ihr eigenes Gut-sein retten können!
Gottes Vorstellung von Heiligkeit ist ein Sünder aus Gnade gerettet, ein Sünder, der keine eigene Perfektion und Gerechtigkeit hat, sondern vollkommen von der Gnade, Liebe und Barmherzigkeit Gottes abhängig ist: Ob du es glaubst oder nicht, das sind die einzigen Heiligen, die es gibt! Es gibt keine anderen!
Viele Leute sind sich der Tatsache nicht bewusst, dass Selbstgerechtigkeit eine schwere Sünde ist. Der Grund ist wohl, weil sie nicht so offensichtlich ist wie viele andere Sünden. Wir alle werden versucht, selbstgerecht zu sein, und wir sollten lernen zu erkennen, dass sie ein Hindernis ist, welches im Weg der wahren Gerechtigkeit und der Liebe Gottes steht. (Sieh Römer 10,2) Wie können wir denn Selbstgerechtigkeit überwinden? Nun, das Gegenteil von Selbstgerechtigkeit ist Demut.
Zuallererst müssen wir uns bewusst werden, dass wir nicht „besser“ sind als andere. Sicher mögen wir in einigen Sparten des Lebens überragen, wo andere nicht so standfest zu sein scheinen, und vielleicht gibt es wirklich Punkte, in denen andere sich bessern müssen. Doch dies macht uns nicht „besser“ als sie, denn wie wir schon sagten, haben alle gesündigt. (Römer 3,23 ) – Wenn nicht in dem einen, so in etwas anderem!
Fazit: Wahre Liebe muss sich also doch entschuldigen und dünkt sich nicht besser zu sein als andere und Liebe ist vor allem, alte Traditionen zu Religionen bereit sein, aufzugeben, um das Bessere umarmen zu können, Wahrheit, und nicht Religion oder moderne schlaue Sprüche.
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Nimm dir auch das zu Herzen: Aufrichtige Demut kontra fromme Perfektion! – Hier