Jesus – Sein Leben und Seine Botschaft: Das Passahfest

Falls ihr den Abend mit Jesus verbringen möchtet. 

Jesus ist das Logo, das Wort Gottes. Lieben wir das Wort, lieben wir Jesus! Je mehr wir das Wort lesen und in uns aufnehmen, umso mehr lernen wir Jesus zu lieben.

Bibelstudium

Ist das nicht ein wunderbarer Ansporn, die Bibel intensiv zu studieren und über sie zu lernen und dabei Zeit mit Jesus zu verbringen? – Viel Spaß dabei!

Bibelstudium zusammengestellt von Peter Amsterdam

Als der Tag des Passahfestes nahte, fragten die Jünger Jesu Ihn, welche Vorbereitungen für das Passahfestmahl getroffen werden sollten. In der Zwischenzeit, in den Tagen vor dem Passahfest der ungesäuerten Brote, versuchten die Hohenpriester, die Ältesten des Volkes und die Schriftgelehrten, Jesus heimlich zu verhaften, um ihn zu töten.

Am ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote kamen die Jünger zu Jesus und fragten ihn: „Wo sollen wir das Passahmahl vorbereiten?“ – Matthäus 26,17 (Vgl. Markus 14,12, Lukas 22,7)

Während das Passahfest ursprünglich ein eintägiges Fest war, gefolgt vom siebentägigen Fest der ungesäuerten Brote, waren die beiden im ersten Jahrhundert im Grunde zu einem einzigen Fest verschmolzen. Das kann man im Markusevangelium sehen, wo wir lesen: Am ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote, dem Tag, an dem die Passahlämmer geopfert wurden, fragten die Jünger Jesus also: „Wo sollen wir das Passahmahl vorbereiten?“ Technisch gesehen geschah das Opfern des Lammes am Passahfest, vor dem Fest der ungesäuerten Brote.

Im Lukasevangelium lesen wir: Das Fest der ungesäuerten Brote rückte heran, an dem die Passahlämmer geschlachtet wurden. Jesus schickte Petrus und Johannes voraus und sagte: „Geht und bereitet das Passahmahl vor, damit wir es gemeinsam essen können.“ – Lukas 22,7-8 Petrus und Johannes wurden beauftragt, Vorbereitungen für das Passahmahl zu treffen. Im Lukasevangelium werden Petrus und Johannes oft zusammen erwähnt. (Lukas 8,51, 9,28; Apostelgeschichte 1,13; 3,1-4; 4,13, 19; 8,14)

In jedem der synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus und Lukas) erkundigten sich die Jünger danach, wo sie das Passahmahl zubereiten und essen sollten. Im Buch Matthäus lesen wir:

Er antwortete ihnen: „Wenn ihr in die Stadt geht, werdet ihr dort einen Mann sehen. Sagt ihm: ‚Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist gekommen. Ich möchte das Passahmahl mit meinen Jüngern in deinem Haus feiern.‘“ –

„Wo sollen wir denn hingehen?“, fragten sie ihn. Er erwiderte: „Wenn ihr nach Jerusalem kommt, wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm bis zu dem Haus, in das er eintritt, und sagt zu dem Besitzer: ‚Der Meister fragt dich: Wo ist der Raum für Gäste, in dem ich mit meinen Jüngern das Passahmahl feiern kann?‘ Er wird euch die Treppe hinauf zu einem Saal führen, in dem schon alles vorbereitet ist. Geht voraus und richtet dort alles her.“ – Lukas 22,9-13

Im Markusevangelium sagte Jesus zu den beiden Jüngern, sie sollten dem Mann folgen, der einen Krug mit Wasser trug, „Geht in das Haus, das er betritt, und sagt zu dem Besitzer des Hauses: ‚Unser Lehrer lässt fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Passahmahl feiern kann?‘ Er wird euch nach oben in einen großen Raum führen, der für das Festmahl schon hergerichtet ist. Das ist der Ort. Dahin geht und bereitet unser Mahl vor.“ Markus 14,14-15

Der Bericht im Markusevangelium scheint darauf hinzuweisen, dass Jesus dem Besitzer des Hauses, in dem sich der obere Raum befand, bekannt war und dass mit dem Besitzer vorher Vereinbarungen getroffen worden waren, den Raum zu nutzen. Es wäre schwierig gewesen, in letzter Minute einen großen Raum in einer der am meisten überfüllten Nächte des Jahres zu bekommen. Allerdings bezeichnete Jesus den Raum als mein Gästezimmer, also ist es möglich, dass die Nutzung des Raumes vorher abgesprochen war.

Die beiden Jünger machten sich auf den Weg in die Stadt und fanden alles genauso, wie Jesus es gesagt hatte; und sie bereiteten dort das Passahmahl vor. – Markus 14,16

Dieser obere Raum war sowohl groß als auch möbliert und bereit. Das heißt, er hatte Teppiche, Kissen und Liegen zum Liegen sowie kurze Tische für das Essen. Das einzige, was fehlte, war das Essen, das die beiden Jünger dort zubereiten sollten.

Das Essen für diese Mahlzeit bestand aus dem Passahlamm, das über einem Feuer gebraten wurde, ungesäuertem Brot, einer Schale mit Salzwasser, einer Schale mit bitteren Kräutern, einem Fruchtpüree oder Haroseth (eine Mischung aus gehackten Nüssen, Äpfeln, Wein und Gewürzen) und genug Wein für jeden Teilnehmer, um vier Becher zur Feier von Gottes vier Segnungen nach 2. Mose 6,6-7 zu trinken. Diese Verse besagen: Richte deshalb den Israeliten aus:“ Ich bin der Herr; ich werde euch aus der Sklaverei in Ägypten führen und aus der Zwangsarbeit retten. Ich werde euch mit großer Macht befreien und die Ägypter hart bestrafen. Ich werde euch zu meinem Volk machen, und ich werde euer Gott sein. Und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin, der euch aus der Sklaverei in Ägypten führt.“

Und während sie zu Tisch lagen und aßen, sprach Jesus: „Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern, der, welcher mit mir isst.“ – Markus 14,17-18

Normalerweise wurden die Mahlzeiten an einem Tisch mit Stühlen eingenommen. Sich zum Essen hinzulegen, deutet darauf hin, dass es sich um eine festliche Mahlzeit handelte, was ein Passahmahl sein würde. Die Stimmung änderte sich jedoch, als Jesus ihnen mitteilte, dass einer von denen, die am Tisch saßen, Ihn verraten würde.

Erschrocken fragte ihn einer nach dem anderen: „Das bin doch nicht ich, oder?“ Er erwiderte: „Es ist einer von euch zwölf, einer, der jetzt mit mir isst.“Markus 14,19-20

Die Jünger waren schockiert und traurig, dies zu hören. Der griechische Text, der mit „Das bin doch nicht ich, oder?“ übersetzt ist, erwartet eine negative Antwort, so dass es so verstanden werden kann: „Ich bin es doch nicht, oder?“ Jesus hat nicht konkret angegeben, wer Ihn verraten würde. Im Matthäus-Evangelium lesen wir: Auch Judas, der ihn verraten sollte, fragte: „Rabbi, ich bin es doch nicht etwa, oder?“ Und Jesus entgegnete ihm: „Du hast es selbst gesagt.“ – Matthäus 26,25 Es wird jedoch angenommen, dass Judas Jesus diese Frage privat stellte und dass sie von den anderen Jüngern nicht gehört wurde. Im Johannesevangelium wird erwähnt, dass einer der Jünger Jesus fragt, wer es ist, was in einem kommenden Artikel behandelt wird.

Nachdem er gesagt hatte, dass es einer der Zwölf sein würde, der Ihn verraten würde, sagte Jesus:

„Denn der Menschensohn muss sterben, wie es in der Schrift schon seit langer Zeit vorausgesagt ist. Für seinen Verräter aber wird es furchtbar sein. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren worden wäre!“ – Markus 14,21

Jesus wies darauf hin, dass die Ereignisse, die kommen sollten, gemäß der Schrift geschehen würden. Er fügte jedoch eine Verurteilung für Judas hinzu, denjenigen, der Ihn verraten würde.

An diesem Punkt des Mahls wird uns gesagt, dass

Während sie aßen, nahm Jesus einen Laib Brot und bat Gott um seinen Segen. Dann brach er es in Stücke und gab es den Jüngern mit den Worten: „Nehmt, denn das ist mein Leib.“ – Markus 14,22

Im Lukasevangelium lesen wir: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ – Lukas 22,19 Im 1. Korintherbrief, in dem der Apostel Paulus einen Bericht über das letzte Abendmahl Jesu gibt (der vor den Evangelien geschrieben wurde), lesen wir, In der Nacht, als er verraten wurde, nahm Jesus, der Herr, einen Laib Brot, und nachdem er Dank gesagt hatte, brach er ihn und sprach: „Das ist mein Leib; euch ist er zugedacht. Tut das zur Erinnerung an mich.“ – 1. Korinther 11,23-24  Die Handlung Jesu war ein prophetisches Zeichen, das vorwegnehmen sollte, was Ihn erwartete; so wie das Brot gebrochen wurde, würde auch Sein Leib gebrochen werden.

Dann nahm er einen Becher mit Wein und dankte Gott. Er reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: „Das ist mein Blut, das für viele vergossen wird und den Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt.“ – Markus 14,23-24

Nachdem Er das Brot gegessen hatte, nahm Jesus einen mit Wein gefüllten Kelch und dankte. Diese Danksagung war wahrscheinlich an Gott gerichtet. Von diesem Vers haben wir den Namen, der oft für das Abendmahl verwendet wird, die Eucharistie. Das griechische Wort ekcheō bedeutet „ausgießen“; daher spiegelt der Name Eucharistie das Vergießen oder Ausgießen des Blutes Jesu wider.

Andere Namen, die im Neuen Testament für die Eucharistie verwendet werden, sind:

Das Brechen des Brotes: Sie widmeten sich der Lehre der Apostel und der Gemeinschaft, dem Brechen des Brotes und den Gebeten. – Apostelgeschichte 2,42 Und Tag für Tag gingen sie gemeinsam in den Tempel und brachen das Brot in ihren Häusern und nahmen ihre Nahrung mit frohem und großzügigem Herzen auf. – Apostelgeschichte 2,46 (Vgl. Apostelgeschichte 20,7, 11.)

Der Tisch des Herrn: Du kannst nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr könnt nicht am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen teilhaben. -1.Korinther 10,21

Abendmahl: Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? – 1. Korinther 10,16

Das Abendmahl: Wenn ihr zusammenkommt, ist es nicht das Abendmahl des Herrn, das ihr esst – 1.Korinther 11,20

Dann sagte Jesus:

„Ich sage euch: Von jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken bis zu dem Tag, an dem ich ihn wieder neu im Reich Gottes trinken werde.“ – Markus 14,25

Kommentatoren haben eine Vielzahl von Meinungen über die Bedeutung dieses Verses, und weil es so viele unterschiedliche Meinungen gibt, hielt ich es für das Beste, ihn nicht zu kommentieren, sondern nur ein Zitat eines Autors einzufügen.

Jeder neutestamentliche Bericht über das letzte Abendmahl beinhaltet eine positive Aussage über die Zukunft. So sollte die Feier des Abendmahls nicht einfach eine traurige, rückwärtsgewandte Erinnerung an Jesu Leiden und Tod sein, sondern sie sollte auch mit einem hoffnungsvollen Blick nach vorn und einer freudigen Erwartung jenes herrlichen Tages enden, an dem die Gläubigen mit Jesus den „neuen“ Wein – die Speise des messianischen Festmahls – teilen. (Stein, Mark, 653)

Seine Passion und Seinen Tod vor Augen

Peter Amsterdam

Der vorangegangene Artikel behandelte das Ende des öffentlichen Wirkens Jesu. An diesem Punkt wird sowohl in den synoptischen Evangelien als auch im Johannesevangelium der Fokus auf die Ereignisse Seiner Passion und Seines Todes verlagert. (Zur Erinnerung synoptische Evangelien, sind die Evangelien, die sich ähneln – Matthäus, Markus und Lukas) 

Jedes der synoptischen Evangelien nimmt Bezug auf das bevorstehende Passahfest, das jährliche Fest, das an die Befreiung des jüdischen Volkes aus der Sklaverei in Ägypten erinnert. Ein Autor erklärt:

Nach dem jüdischen Kalender wurde das Passahfest am 14. oder 15. [des jüdischen Monats] Nisan gefeiert, gefolgt vom Fest der ungesäuerten Brote, das vom 15. bis 21. Nisan gefeiert wurde. Diese Feiertage wurden gewöhnlich als die Woche des Passahfestes angesehen.

Die synoptischen Evangelien berichten, dass in den Tagen vor diesen Feiern die jüdische Führung – die Hohepriester, die Ältesten und die Schriftgelehrten – ein Komplott schmiedeten, um Jesus zu verhaften und zu töten. Im Buch Markus lesen wir:

Es waren nun noch zwei Tage bis zum Passahfest und dem Fest der ungesäuerten Brote. Die obersten Priester und Schriftgelehrten suchten noch immer nach einer Gelegenheit, Jesus heimlich zu ergreifen und zu töten. „Auf keinen Fall während des Passahfestes“, hatten sie beschlossen, „sonst gibt es einen Aufruhr.“ – Markus 14,1-2

Im Lukasevangelium heißt es:

Das Fest der ungesäuerten Brote, das Passahfest, rückte näher. Die obersten Priester und Schriftgelehrten planten, Jesus umzubringen. Sie fürchteten sich allerdings vor der Reaktion des Volkes. (Lukas 22,1-2. Vgl. Matthäus 26,3-5)

Im Matthäus-Evangelium heißt es:

Zur selben Zeit trafen sich die obersten Priester und die Ältesten des jüdischen Volkes im Haus von Kaiphas, dem Hohen Priester, um zu beraten, wie sie Jesus heimlich verhaften und töten könnten. – Matthäus 26,3-4

Das Ziel von Jesu Gegnern, der religiösen Führung, war es, Ihn zu verhaften und zum Tode verurteilen zu lassen. Sie waren jedoch besorgt, dass es einen Aufstand geben könnte, wenn Er in der Öffentlichkeit verhaftet würde. Früher im Markusevangelium wird uns von den Bedenken der religiösen Führerschaft über die Beliebtheit Jesu beim Volk berichtet.

Als die obersten Priester und die Schriftgelehrten hörten, was Jesus getan hatte, überlegten sie, wie sie Jesus umbringen könnten. Sie hatten jedoch Angst vor ihm, weil die Menschen von seiner Lehre so beeindruckt waren. -.Markus 11,18

Im Matthäus-Evangelium wird berichtet, dass das Treffen mit den Hohepriestern und Ältesten des Volkes im Palast des Hohepriesters Kaiphas stattfand, der von 18 bis 36 n. Chr. Hohepriester war. Das deutet darauf hin, dass sowohl hohe kirchliche Beamte als auch Mitglieder hochpriesterlicher Familien bei der Versammlung anwesend waren. Es waren auch wichtige nicht-priesterliche Älteste des Volkes anwesend. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass viele, wenn nicht alle, dieser Männer Mitglieder des Sanhedrins waren, der ein regierendes Gremium von 71 Mitgliedern war, mit dem Hohepriester als oberstem Amtsträger.

Da sie erkannten, dass es für sie sehr riskant wäre, Jesus während dieser Zeit des Passahfestes und des Festes der ungesäuerten Brote zu verhaften, da so viele Menschen in Jerusalem anwesend waren, die eine positive Meinung von Jesus hatten, beschlossen sie, Ihn irgendwann nach dem Fest zu verhaften. Sie sagten: Aber es darf nicht während des Passahfestes geschehen“, hatten sie beschlossen, „sonst gibt es einen Aufruhr.“ – Matthäus 26,5; auch Markus 14,2

An dieser Stelle im Matthäus- und Markusevangelium wechselt die Erzählung zu der Frau, die Jesus das Nardenöl auf den Kopf gießt. (Matthäus 26,6-13, Markus 14,3-9) Beide Evangelien kehren dann zu den Ereignissen des Verrats an Jesus zurück. Um diesen Artikel übersichtlicher zu gestalten, wird die Salbung Jesu durch die Frau weiter hinten, nach dem Bericht über den Verrat durch Judas, behandelt.

Obwohl die religiösen Führer beschlossen hatten, Jesus während des Festes nicht zu verhaften, änderte sich die Situation, als einer der Jünger Jesu, Judas, sich ihnen näherte. Das Lukas-Evangelium erzählt uns:

Da fuhr Satan in Judas Iskariot, der einer der zwölf Jünger war. Er ging zu den obersten Priestern und den Befehlshabern der Tempelwache, um mit ihnen zu beraten, wie er Jesus am besten an sie verraten könnte. Sie freuten sich, dass er bereit war, ihnen zu helfen, und versprachen ihm eine Belohnung. Von da an begann er nach einer passenden Gelegenheit Ausschau zu halten, bei der sie Jesus ohne Aufsehen verhaften konnten, wenn das Volk nicht in der Nähe war. – Lukas 22,3-6

Im Matthäus-Evangelium heißt es:

Dann ging Judas Iskariot, einer der zwölf Jünger, zu den obersten Priestern und fragte sie: „Wie viel bezahlt ihr mir, wenn ich Jesus an euch verrate?“ Und sie gaben ihm dreißig Silberstücke. – Matthäus 26,14-15

Das Markusevangelium berichtet weiter, dass Judas das Geld erhielt und Von da an suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, um Jesus zu verraten. – Markus 14,11

Als einer der zwölf Jünger war Judas einer der Menschen, die Jesus am nächsten standen. Die zwölf Jünger wurden von Jesus ausgebildet, um Seine Mission nach Seinem Tod und Seiner Auferstehung weiterzuführen. Er gab ihnen die Vollmacht, böse Geister auszutreiben und alle Arten von Krankheiten und Leiden zu heilen. (Matthäus 10,1)

Jesus antwortete: „Ich versichere euch: Wenn der Menschensohn im Reich Gottes auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzt, dann werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und über die zwölf Stämme Israels richten.“ – Matthäus 19,28

Judas hörte die Lehren Jesu mit und war Zeuge, wie Er Kranke heilte und Tote auferweckte. Als einer der Zwölf ist es wahrscheinlich, dass er mit den anderen Jüngern auf die Missionsreisen ging und somit das erlebte, was die anderen Jünger taten. Jesus sandte die zwölf Jünger aus und gab ihnen folgenden Auftrag … Macht die Kranken gesund, erweckt die Toten zum Leben, heilt die Aussätzigen und treibt böse Geister aus. Matthäus 10,5,8 Trotzdem traf Judas die Entscheidung, Jesus zu verraten. Laut den Evangelien war sein Motiv dafür die Habgier. Im Johannesevangelium wird uns ein Einblick in Judas‘ Habgier gegeben.

Doch es ging ihm gar nicht um die Armen – er war ein Dieb und führte die Kasse der Jünger und entwendete hin und wieder etwas Geld für den eigenen Bedarf.  Johannes 12,6 Nachdem er das Geld von den Hohepriestern erhalten hatte, suchte er aktiv nach einer Gelegenheit, ihn zu verraten.

Die Salbung in Bethanien

Wenn wir zu Matthäus 26, Verse 6-13 zurückgehen, lesen wir von Ereignissen, die im Haus von Simon, dem Aussätzigen, stattfanden.

In der Zwischenzeit war Jesus zu Gast im Haus von Simon, einem Mann, der früher einmal Aussatz gehabt hatte. Während des Abendessens kam eine Frau mit einem wunderschönen Gefäß mit teurem Parfümöl (Salböl) herein, das sie ihm über den Kopf goss. – Matthäus 26,6-7

Bethanien war eine kleine Stadt 3,2 km von Jerusalem entfernt. Obwohl Simon als der Aussätzige“ bezeichnet wird, war er zum Zeitpunkt von Jesu Besuch nicht mehr von der Krankheit befallen; denn wenn er es gewesen wäre, hätte niemand sein Haus betreten. Es ist möglich, dass Jesus ihn zu irgendeinem Zeitpunkt vor diesem Besuch geheilt hatte.

Jesus saß zu Tisch, was bedeutet, dass die Mahlzeit wahrscheinlich ein besonderer oder festlicher Anlass war. Die Menschen dieser Zeit und Kultur saßen im Allgemeinen zu den Mahlzeiten; wenn sie jedoch besondere Gäste unterhielten oder wenn es sich um einen feierlichen Anlass handelte, aßen sie in einer liegenden Position. Sie legten sich auf die Seite, mit einem Kissen unter dem Arm vor einem Tisch, auf dem das Essen stand.

Während Er am Tisch lag, näherte sich Ihm eine namenlose Frau, die teure Salbe in einem Alabasterfläschchen hatte. Alabaster ist ein Stein, dessen Name vermutlich aus der Albastron Polis in Ägypten stammt und dem Marmor ähnlich sieht. Ein Alabasterfläschchen hatte einen langen Hals, damit das Öl oder Parfüm nur langsam ausfließen konnte, um Verschwendung zu vermeiden.

Das Markusevangelium erzählt uns, dass die teure Salbe Narde war:

Jesus hielt sich inzwischen in Betanien im Haus Simons auf, eines Mannes, der an Aussatz erkrankt war. Als sie beim Essen saßen, kam eine Frau mit einem wunderschönen Gefäß voll kostbaren Öls. Sie zerbrach das Gefäß und goss Jesus das Öl über den Kopf. – Markus 14,3 Narde, auch Spikenard genannt, ist ein teures Parfüm, das aus der Wurzel einer Pflanze hergestellt wird, die in den Bergen des Himalaya wächst.

Die Jünger waren sehr aufgebracht, als sie das sahen. „Was für eine Geldverschwendung“, ärgerten sie sich. „Sie hätte es lieber für viel Geld verkaufen und den Erlös den Armen geben sollen.“ – Matthäus 26,8-9

Das Markusevangelium macht genauere Angaben über den Wert der Narde und die Reaktion der Jünger.

„Man hätte dieses Öl für mehr als 300 Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können.“ Und sie machten der Frau heftige Vorwürfe. – Markus 14,5

Dreihundert Denare waren ein Jahreslohn für einen Arbeiter – eine Menge Geld. Da wohltätiges Geben eine Verpflichtung war, die mit der Wallfahrt nach Jerusalem zu den Festen verbunden war, dachten die Jünger, dass eine bessere Verwendung der Salbe darin bestanden hätte, sie zu verkaufen und das Geld für die Bedürftigen zu verwenden.

Doch Jesus erwiderte: „Warum fallt ihr über sie her? Sie tut mir etwas Gutes. Die Armen werdet ihr immer bei euch haben, aber ich werde nicht mehr lange bei euch sein.“ – Matthäus 26,10-11

Es ist nicht klar, wem gegenüber die Jünger ihre Bemerkung über den Gebrauch des Nardenkrauts durch die Frau machten. Wahrscheinlich unterhielten sie sich untereinander, aber Jesus war sich bewusst, wie sie über die Handlungen der Frau dachten. Seine Sicht ihrer Handlungen war jedoch völlig anders als die der Jünger. Was sie als Verschwendung ansahen, betrachtete Jesus als eine schöne Geste – Vers 12:

Sie hat dieses Parfüm über mir ausgegossen, um meinen Körper zum Begräbnis vorzubereiten.

Jesus war sich bewusst, dass Seine Zeit knapp wurde und Er bald dem Tod gegenüberstehen würde. Es geht aus dem Text nicht klar hervor, ob die Frau eine Vorahnung hatte, dass Jesu Tod bevorstand, und deshalb das Öl auf Sein Haupt goss, oder ob Jesus ihr Handeln aufgrund Seines Gewahrseins dessen, was kommen würde, interpretierte.

„Ich versichere euch: Überall auf der Welt, wo man die gute Botschaft verbreiten wird, wird man auch davon sprechen, was diese Frau getan hat.“ – Matthäus 26,13

Obwohl Jesus wusste, dass Ihm der baldige Tod bevorstand, wusste Er auch, dass Sein Tod nicht das Ende war, sondern vielmehr der Anfang einer Bewegung, die sich über die ganze Erde ausbreiten würde. Als solche würden die Taten dieser Frau in Erinnerung bleiben, so wie wir uns jetzt an sie erinnern.

Die Fußwaschung der Jünger

Teil 1 – von Peter Amsterdam

Wie zuvor gesagt endet das öffentliche Wirken Jesu in Kapitel 12 vom Johannesevangelium. Die folgenden fünf Kapitel konzentrieren sich größtenteils auf Seine letzte Lehre an Seine Jünger.

Vor dem Passahfest, als Jesus wusste, dass Seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater zu gehen, da Er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte Er sie bis ans Ende. – Johannes 13,1

Dieser Eröffnungsvers von Kapitel 13 legt das Timing fest und zeigt, dass die Geschehnisse, die sich ereignen sollten, direkt vor dem Passahfest stattfanden. Es wird uns gesagt, dass Jesus wusste, dass „seine Stunde gekommen war“, d. h. die Zeit Seines Todes, die Zeit, in der Er aus dieser Welt scheiden würde. In diesem Kapitel lesen wir weitere Hinweise darauf, dass Jesus wusste, was geschehen würde. (Johannes 13,3, 11) Er wurde nicht überrascht.

Weil Jesus wusste, dass Ihm nur noch wenig Zeit blieb, legte Er den Schwerpunkt darauf, Seine Jünger zu lehren, und das setzt sich in den nächsten fünf Kapiteln dieses Evangeliums fort. In dieser Anfangsaussage erfahren wir auch etwas über die Beziehung Jesu zu denen, die Ihm während Seines Dienstes gefolgt waren. Er hatte seine Jünger von Anfang an geliebt, und er würde sie bis zum Ende lieben – ein Ende, das nahe bevorstand.

Der nächste Satz ist lang und besteht aus drei Versen, also werde ich ihn Stück für Stück behandeln:

Während des Abendessens, als der Teufel es schon in das Herz von Judas Iskariot, Simons Sohn, gelegt hatte, ihn zu verraten … – Johannes 13,2

Es wird uns nicht gesagt, wo das Abendmahl stattfand, und wir wissen auch nicht genau, wann es geschah, nur dass es irgendwann vor dem Passahfest war. Als Leser werden wir darüber informiert, dass der Teufel Judas Iskariot bereits dazu veranlasst hatte, Jesus zu verraten; dies war den Jüngern zu dieser Zeit jedoch unbekannt.

Jesus, der wusste, dass der Vater alles in Seine Hände gegeben hatte und dass Er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehren würde … – Johannes 13,3

Johannes weist darauf hin, dass Jesus die Situation im Griff hatte. So wie Er wusste, dass Seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt zu gehen, lesen wir nun, dass Er wusste, der Vater hatte alles in Seine Hände gegeben, und dass Er zu Seinem Vater zurückkehren würde. Jesus war im Begriff, einen sehr geringen Rang einzunehmen, aber Er wusste, dass Er an den Platz der höchsten Ehre in der Gegenwart Seines Vaters zurückkehren würde.

… stand vom Abendmahl auf. Er legte seine äußeren Gewänder ab, nahm ein Handtuch und band es um seine Taille. – Johannes 13,4

Jesus stand vom Tisch auf und legte seine äußeren Gewänder ab. Er trug wahrscheinlich nur noch einen Lendenschurz, wie ihn ein Sklave tragen würde. Dann nahm Er ein Handtuch und wickelte es um Seine Taille. Das griechische Wort, das mit Handtuch übersetzt wird, bezieht sich auf ein Leinentuch oder eine Schürze, die Diener anziehen würden, wenn sie ihre Arbeit tun. Dies ist das Ende des Satzes, der drei Verse umfasst.

Dann goss er Wasser in ein Becken und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Handtuch, das um ihn gewickelt war, abzutrocknen. – Johannes 13,5

Der Autor Milne erklärt: Die korrekte Etikette … lehrte, dass Gäste, die von der Reise durch die staubigen Straßen verschmutzt waren, bei ihrer Ankunft ihre Füße von einem Sklaven waschen lassen sollten. Dies war eine besonders bescheidene Aufgabe, dennoch wusch und trocknete Jesus die Füße Seiner Jünger.

Er kam zu Simon Petrus, der zu Ihm sagte: „Herr, wäschst du mir die Füße?“ – Johannes 13,6

Es scheint wahrscheinlich, dass die Jünger geschwiegen haben, während Jesus ihnen die Füße wusch. Erst als Er zu Petrus kam, wurden Worte gesprochen. In gewisser Weise sprach Petrus für alle Jünger, da er es für unangemessen hielt, dass derjenige, den er zuvor den Heiligen Gottes genannt hatte (Johannes 6,68-69), ihm die Füße wusch.

Jesus antwortete ihm: „Was ich tue, verstehst du jetzt nicht. Du wirst es aber später begreifen.“  – Johannes 13,7

Es scheint nicht, dass Jesus beleidigt war über das, was Petrus sagte, aber Er machte ihn darauf aufmerksam, dass er es zu einem späteren Zeitpunkt verstehen würde. Das ist ähnlich wie andere Kommentare, die im Johannesevangelium zu finden sind. Seine Jünger verstanden diese Dinge zuerst nicht, aber als Jesus verherrlicht wurde, da erinnerten sie sich daran, dass diese Dinge über Ihn geschrieben und an Ihm getan worden waren. – Johannes 12,16 Als Er nun von den Toten auferweckt wurde, erinnerten sich seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus geredet hatte. – Johannes 2,22 Es sieht so aus, dass sich das „erinnern“ darauf bezieht, dass die Jünger den Heiligen Geist empfingen, nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war.

Petrus sagte zu Ihm: „Du sollst mir niemals die Füße waschen.“ Jesus antwortete ihm: „Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.“ – Johannes 13,8

Obwohl Jesus Petrus darauf hingewiesen hatte, dass er später die Bedeutung Seiner Handlungen verstehen würde, lehnte Petrus immer noch die Vorstellung ab, dass Jesus ihm die Füße waschen würde. Jesus‘ Antwort war unverblümt. Wenn Petrus Jesus nicht erlaubte, seine Füße zu waschen, würde er nichts mit Ihm zu tun haben. Das war im Ton ähnlich wie andere ziemlich deutliche Aussagen, die Jesus machte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ Johannes 3,55 „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, dass ihr das Fleisch des Menschensohnes esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch.“ – Johannes 6,53 Der Autor Michaels schrieb: Ganz einfach, Jesus sagt Petrus, dass die Verweigerung der Liebe, die ihm bei der Fußwaschung zuteilwird, einfach beweisen würde, dass er nicht zu den „Seinen, die in der Welt sind“ (V. 1), sondern stattdessen zur „Welt“ selbst, gehört.

Simon Petrus sagte zu ihm, „Herr, nicht nur meine Füße, sondern auch meine Hände und meinen Kopf!“ – Johannes 13,9

Nachdem er voreilig behauptet hatte, Jesus würde ihm niemals die Füße waschen, will er nun auch seinen Kopf und seine Hände gewaschen haben. Petrus scheint ein ungestümer Mensch gewesen zu sein, einer, der schnell handelte, ohne viel nachzudenken oder zu überlegen. Ein weiteres Beispiel dafür finden wir in der Erzählung von der Verklärung Jesu, als Petrus zu Jesus sagte: „Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Lass uns drei Zelte machen, eins für dich und eins für Mose und eins für Elia.“ Denn er wusste nicht, was er sagen sollte, denn sie fürchteten sich. – Markus 9,5-6; Matthäus 17,4; Lukas 9,33 Obwohl ungestüm, war Petrus‘ Bemerkung, dass Jesus seine Hände und sein Haupt wäscht, wahrscheinlich aufrichtig, und sie gab Jesus die Gelegenheit, den Jüngern und allen, die dieses Evangelium lesen, etwas klarzumachen.

Jesus sagte zu ihm: „Wer gebadet hat, ist ganz rein, er muss sich später nur noch die Füße waschen. Und ihr seid rein, allerdings nicht alle.“ – Johannes 13,10

Jesus wies darauf hin, dass, wenn man gebadet hat und danach aus geht, wie zum Beispiel zu dem Fest, an dem die Jünger gerade teilnahmen, dann brauchen sie sich nur die Füße zu waschen, denn sie sind rein. Jesus wollte damit sagen, dass Seine Jünger rein von Sünde waren, in dem Sinne, dass sie Gläubige waren und ihnen die Sünden vergeben worden waren. Die einzige Ausnahme war Judas Iskariot.

Er wusste, wer ihn verraten würde; deshalb sagte er: „Nicht alle von euch sind rein.“ – Johannes 13,11

Weiter oben in diesem Evangelium wird uns gesagt, dass Jesus wusste, wer Ihn verraten würde. (Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und er wusste auch, wer ihn verraten würde. – Johannes 6,64)  Jesus nannte den Verräter zu diesem Zeitpunkt nicht, sodass seine Jünger nicht wussten, wer es war. Vor dem Ende des Mahls würde Er zwei Seiner Jünger wissen lassen, wer Ihn verraten würde.

Die Fußwaschung der Jünger (Teil 2) – Peter Amsterdam

Als er ihnen die Füße gewaschen und seine äußeren Gewänder angezogen hatte und wieder an seinen Platz zurückkehrte, sagte er zu ihnen: „Versteht ihr, was ich euch getan habe?“ – Johannes 13,12

Nachdem Jesus die Fußwaschung der Jünger beendet hatte, was auch die Füße von Judas, der Ihn verraten wollte, miteinschloss, zog Er die Kleider an, die Er zuvor ausgezogen hatte, und kehrte an Seinen Platz zurück, wo Er am Tisch saß. Als Er Seine Jünger fragte, ob sie verstanden hätten, was Er getan hatte, kannte Er bereits die Antwort – sie verstanden es nicht. Zuvor hatte Er gesagt: „Was ich tue, das versteht ihr jetzt nicht, aber nachher werdet ihr es verstehen.“ – Johannes 13,7

Jesus fuhr fort,

Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und ihr habt recht, denn das bin ich. Wenn nun ich, euer Herr und Lehrer, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße waschen. – Johannes 13,13-14

Jesus bezieht sich auf die Art und Weise, wie Seine Jünger Ihn ansprachen, als Lehrer und Herr. „Lehrer“ ist das Äquivalent zu „Rabbi“, die respektvolle Art, einen religiösen Führer im Judentum anzusprechen. Jemanden „Herr“ zu nennen, war viel seltener. Es war eine Art, tiefe Verehrung auszudrücken. Jesus lobte die Jünger dafür, dass sie diese Ausdrücke in Bezug auf ihn benutzten, und sagte ihnen, dass, wenn jemand mit einer solchen Würde und Ehre ihnen die Füße gewaschen hatte, sie auch bereit sein sollten, sich gegenseitig die Füße zu waschen.

Ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr so handeln sollt, wie ich an euch gehandelt habe. – Johannes 13,15

Bibelausleger werfen die Frage auf, ob Jesus ausdrücklich meinte, dass Gläubige anderen Gläubigen buchstäblich die Füße waschen sollten, und wenn ja, sollte die Fußwaschung Teil ihres Gottesdienstes oder ihrer Gemeinschaft sein? Oder gab Jesus ein Beispiel für die Bereitschaft, einander in einer demütigen und dienstbaren Weise zu dienen? Es scheint der Konsens der meisten Ausleger zu sein, dass die Fußwaschung als Beispiel und nicht als spezielles Gebot gemeint war.

Der Punkt, den Jesus ansprach, scheint zu sein, dass, wenn Er, als ihr Herr, sich selbst erniedrigte, indem Er die Rolle eines Dieners annahm, Seine Jünger bereit sein sollten, dasselbe zu tun. Anstatt sie in der besonderen Handlung des Fußwaschens zu unterweisen, demonstrierte Jesus eine Haltung der Demut und des Dienens für andere. Er gab das Beispiel, wie wir als Christen anderen dienen sollten, auch wenn es unangenehm oder demütigend ist.

Der Apostel Paulus machte einen ähnlichen Punkt, als er schrieb,

Geht so miteinander um, wie Christus es euch vorgelebt hat. Obwohl er Gott war, bestand er nicht auf seinen göttlichen Rechten. Er verzichtete auf alles; er nahm die niedrige Stellung eines Dieners an und wurde als Mensch geboren und als solcher erkannt. Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod, indem er wie ein Verbrecher am Kreuz starb. Deshalb hat Gott ihn in den Himmel gehoben und ihm einen Namen gegeben, der höher ist als alle anderen Namen. Vor diesem Namen sollen sich die Knie aller beugen, die im Himmel und auf der Erde und unter der Erde sind. Und zur Ehre Gottes, des Vaters, werden alle bekennen, dass Jesus Christus Herr ist. – Philipper 2,5-11

Dann sagte Jesus:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch ist ein Bote größer als der, der ihn gesandt hat. – Johannes 13,16

Der Gebrauch von wahrlich, wahrlich, ich sage euch machte die Zuhörer darauf aufmerksam, dass das, was Jesus sagen wollte, wichtig war. Jesus erinnerte die Jünger daran, dass sie Diener und Boten waren und als solche sollten sie nicht zu hoch von sich denken. Wenn Jesus, ihr Meister und derjenige, der sie sendet, bereit war, solch niedrige Handlungen zu tun, dann sollten sie als diejenigen, die gesandt wurden, niedere Aufgaben nicht als unter ihrer Würde ansehen.

Wenn ihr das alles wisst, seid ihr gesegnet, wenn ihr es tut. – Johannes 13,17

Jesus sagt Seinen Jüngern, dass sie, da sie nun diese Dinge verstehen, gesegnet sein werden, wenn sie sie tun. Während es ein wichtiger erster Schritt für Gläubige ist, zu wissen, was Jesus von uns verlangt, ist es das Tun dessen, was Er verlangt, dass wir Seinen Segen empfangen.

Ich spreche nicht von euch allen; ich weiß, wen ich erwählt habe. Aber die Schrift wird sich erfüllen: ‚Der mein Brot gegessen hat, hat seine Ferse gegen mich erhoben.‘ – Johannes 13,18

Jesus wusste ganz klar, wer Ihn verraten würde. Er zitierte aus Psalm 41: Auch mein enger Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, hat seine Ferse gegen mich erhoben. – Psalm 41,9 Ein Autor fügt hinzu: Die meisten Kommentatoren verstehen ‚hob seine Ferse auf‘ als eine Metapher, die vom Anheben eines Pferdehufes mit der Absicht zu treten, abgeleitet ist, und das ist wahrscheinlich richtig. … Der Punkt des Zitats ist, dass Judas‘ Handlung unnatürlich war. Sie stellte den Verrat nicht an einem Bekannten, sondern an einem intimen Freund dar.

Das sage ich euch jetzt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, glaubt, dass ich es bin. – Johannes 13,19

Jesus bereitete Seine Jünger auf das Kommende vor, denn Er wollte nicht, dass Sein Verrat ihren Glauben verletzt. Indem Er ihnen im Voraus sagte, was geschehen würde, zeigte Er ihnen, dass alles Teil des Plans Seines Vaters war.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer den aufnimmt, den ich sende, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. – Johannes 13,20

Wieder einmal, wie in Vers 16, verwendet Jesus den Ausdruck wahrlich, wahrlich. Er drückt damit die Würde Seiner Boten aus. Diejenigen, die die Boten und damit ihre Botschaft empfangen, empfangen den Absender (Jesus). Und wer den Absender empfängt, der empfängt auch den Vater.

Nachdem er diese Dinge gesagt hatte, war Jesus in seinem Gemüt beunruhigt und bezeugte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, einer von euch wird mich verraten.“ Die Jünger sahen einander an, unsicher, von wem er sprach. – Johannes 13,21-22

Obwohl Jesus davon ausging, dass Er die Situation unter Kontrolle hatte, beeinflussten Ihn die Ereignisse, von denen Er wusste, dass sie eintreten würden, dennoch. Dies ist das dritte Mal, dass Er sich auf jemanden bezog, der Ihn verraten würde. (Johannes 13,10, 18) Die Jünger sahen sich an und hatten keine Ahnung, auf wen Jesus sich bezog.

Die Fußwaschung der Jünger (Teil 3) Peter Amsterdam

Der vorige Artikel endete damit, dass Jesus sagte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, einer von euch wird mich verraten.“ Uns wurde auch gesagt, dass Seine Jünger unsicher waren, von wem Er sprach. Diese Nachricht überraschte sie.

Einer Seiner Jünger, den Jesus liebte, saß am Tisch in der Nähe von Jesus, und Simon Petrus winkte ihm, Jesus zu fragen, von wem er sprach. – Johannes 13,23-24

Es wird uns nicht ausdrücklich gesagt, welcher Jünger derjenige war, den Jesus liebte, obwohl später in diesem Evangelium andere Hinweise auf ihn gemacht werden. (Johannes 19, 26; 20, 2-8; 21, 7-8; 21, 20-24) Obwohl es nicht ausdrücklich gesagt wird, wird allgemein angenommen, dass es der Apostel Johannes war. Es ist wahrscheinlich, dass Petrus nicht neben Jesus saß, denn dann hätte er Jesus die Frage selbst stellen können; vielmehr wies er Johannes an, sich danach zu erkundigen. Es ist auch möglich, dass Judas neben Jesus auf Seiner anderen Seite saß, was die Ehrenposition gewesen wäre. Im Matthäus-Evangelium war Jesus in der Lage, mit Judas zu sprechen, ohne dass andere hörten, was Er sagte, also saß Judas wahrscheinlich sehr nahe und möglicherweise neben Jesus bei dem Mahl.

Dieser Jünger lehnte sich also zurück an Jesus und sagte zu Ihm: „Herr, wer ist es?“ – Johannes 13,25

Der namenlose Jünger lehnte sich so, um leise zu Jesus sprechen zu können, vielleicht sogar in sein Ohr zu flüstern, ohne dass andere hörten, was er sagte.

Jesus antwortete: „Er ist es, dem ich diesen Bissen Brot geben werde, wenn ich ihn eingetaucht habe.“ Und als er den Bissen eingetaucht hatte, gab Er ihn Judas, dem Sohn von Simon Iskariot. – Johannes 13,26

Jesus antwortete, dass Er den Verräter durch eine Handlung identifizieren würde. Es wird angedeutet, dass Seine Antwort nur von demjenigen gehört werden konnte, der Ihm die Frage stellte. Nachdem Er das gesagt hatte, tauchte Jesus das Brot in eine Art Soße, die auf dem Tisch stand, und bot es Judas an. Die anderen Jünger mögen zwar gesehen haben, wie Jesus Judas den Bissen Brot gab, aber sie hörten nicht die Worte, die Er über den Verräter gesagt hatte, und deshalb hätten sie nicht gewusst, dass Jesus denjenigen offenbarte, der Ihn verraten würde.

Nachdem er den Bissen genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: „Was du vorhast zu tun, das tue schnell.“ – Johannes 13,27

Dies ist das einzige Mal in diesem Evangelium, dass Satan mit Namen erwähnt wird. Dieses Evangelium sagt uns, Satan sei in diesem Moment in Judas gefahren und habe Judas zu seinen Handlungen inspiriert. Diesmal sprach Jesus zu Judas in einer Weise, dass die anderen Jünger hören konnten, was Er sagte.

Keiner am Tisch wusste, warum er dies zu ihm sagte. Einige dachten, weil Judas den Geldbeutel hatte, dass Jesus ihm sagte: „Kauf, was wir für das Fest brauchen“, oder dass er den Armen etwas geben sollte. So ging er, nachdem er den Bissen Brot erhalten hatte, sofort hinaus. Und es war Nacht. – Johannes 13,28-30

Die Jünger sahen keinen Grund zur Besorgnis, als sie hörten, wie Jesus zu Judas sagte, er solle schnell tun, was er tun wollte. Er war für die Finanzen der Gruppe verantwortlich, und es wäre normal, wenn Jesus Judas Anweisungen zum Kauf von Lebensmitteln oder zur Hilfe für die Armen geben würde. Nachdem er den Bissen Brot von Jesus erhalten hatte, verließ Judas das Abendessen.

Als er hinausgegangen war, sagte Jesus: „Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, so wird Gott ihn auch in sich selbst verherrlichen und ihn sogleich verherrlichen.“ – Johannes 13,31-32

Nachdem Judas gegangen war, war es für Jesus möglich, offen und ausführlich zu den Jüngern zu sprechen. Der Verrat war im Gange, also hatte die Verherrlichung des Sohnes begonnen. Die Verherrlichung des Vaters ist mit der Verherrlichung Seines Sohnes verbunden, denn der Vater und der Sohn sind eins in ihrer Absicht. Der Autor Morris erklärt: Die Herrlichkeit des Vaters ist mit der Herrlichkeit des Sohnes verbunden. Die beiden sind eins in der Absicht, Sünder zu retten. Die Herrlichkeit Christi, wenn er sich bückt, um uns zu retten, ist die Herrlichkeit des Vaters, dessen Willen er tut. Das Kreuz offenbart sowohl das Herz Gottes als auch das von Christus.

„Meine lieben Kinder, noch eine kleine Weile bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen, und wie ich zu den Juden gesagt habe, so sage ich auch zu euch: ‚Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht kommen.‘“ – Johannes 13,33

Indem Jesus Seine Jünger als „Kinder“ bezeichnete, drückte Er Seine Zuneigung und zärtliche Sorge um sie aus. Die Nachricht, dass Er nur noch eine kurze Zeit bei ihnen sein würde, war wahrscheinlich schwer zu verstehen, obwohl es nicht das erste Mal war, dass Er so etwas sagte. Zuvor hatte Er zu den jüdischen Führern, die sich Ihm widersetzten, gesagt: „Ich werde noch ein wenig bei euch sein, und dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich nicht finden. Wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.“ – Johannes 7,33-34

In Anbetracht dessen, dass Jesus Seinen Jüngern sagte, dass Er dorthin geht, wohin sie nicht kommen können, machte Er eine besondere Ankündigung: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt: Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. – Johannes 13,34

Jesus unterwies die Gemeinschaft der Gläubigen durch ein neues Gebot, das sich darauf bezog, sich gegenseitig zu lieben. Das Motiv für Gläubige, unseren Nächsten zu lieben, ist, dass Christus uns geliebt hat. Er hat gelebt, was Er gepredigt hat, Er hat das Beispiel der Liebe gegeben und Er ruft Seine Jünger auf, Seinen Schritten zu folgen.

Daran werden alle Menschen erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe zueinander habt. – Johannes 13,35

Jesus bekräftigte Sein „neues Gebot“ (Jesus Gebot, also nicht mehr die mosaischen Gebote, sondern das Neue Gebot des Neuen Testamentes) gebot der Liebe zueinander mit einem Versprechen. Gläubige werden als Nachfolger Christi an ihrer Liebe zueinander erkannt werden, denn Liebe ist das Erkennungsmerkmal eines Gläubigen. Das 1.Johannes Buch unterstreicht dieses Verständnis.

Geliebte, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe. – 1. Johannes 4,7-8

Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, dann sollen auch wir uns gegenseitig lieben. Niemand hat Gott je gesehen; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns und seine Liebe wird in uns vollendet. – 1. Johannes 4,11-12

(Anmerkung: Viele verstehen nicht, warum das Neue Testament nicht mehr die 10 Gebote mit einschließen sollte, aber denke nach, wenn du Gott von ganzem Herzen liebst, wirst du dann trotzdem noch andere Götter neben ihm haben? Oder wenn du wirklich darauf bedacht bist, deinen Nächsten zu lieben, wirst du ihn dann belügen, betrügen, bestehlen oder etwas anderes liebloses ihm antun? Nein bestimmt nicht. Deshalb brauchen wir jetzt nur noch das Gesetz der Liebe und den Heiligen Geist, der uns hilft zu lieben. Setze Liebe in die Praxis um und lerne 1.Korinther 13 auswendig)

Prophezeiung in Bezug auf Petrus

Die letzten drei Verse dieses Kapitels erzählen von einem Gespräch zwischen dem Apostel Petrus und Jesus.

Simon Petrus sagte zu Ihm: „Herr, wohin gehst du?“ Jesus antwortete ihm: „Wohin ich gehe, kannst du mir jetzt nicht folgen, aber nachher wirst du mir folgen.“ Petrus sagte zu Ihm: „Herr, warum kann ich dir jetzt nicht nachfolgen? Ich will mein Leben für dich hingeben.“ Jesus antwortete: „Willst du dein Leben für mich hingeben? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast.“ – Johannes 13,36-38

Petrus fragte Jesus nach Seinem Weggang und erkundigte sich, wohin Er gehen würde. Jesu Antwort erinnert an das, was Er zuvor gesagt hatte, dass Petrus zu diesem Zeitpunkt nicht dorthin gehen könne, wohin Er gehen würde; allerdings fügte Er hinzu, dass Petrus Ihm schließlich folgen würde. Petrus war überrascht und vielleicht auch ein wenig irritiert über die Antwort Jesu. Er bekräftigte seine Bereitschaft, sein Leben für Jesus hinzugeben. Doch obwohl er aufrichtig war in dem, was er sagte, lesen wir später, dass Petrus seine Verbindung zu Jesus dreimal verleugnete, genau wie Jesus es vorausgesagt hatte. Johannes 18,17, 25, 26-27

4 weitere Bibelstudien dazwischen folgen noch.

Jesus – Sein Leben und Seine Botschaft: Johannes 15:

Wenn dich die Welt hasst

Peter Amsterdam

Zuvor, in Johannes Kapitel 15, sagte Jesus zu Seinen Jüngern, dass sie Seine Freunde seien. Er erinnerte sie daran, als Er ihnen alles sagte, was Er von Seinem Vater gehört hatte, dass Er sie auserwählt und eingesetzt hatte und sie bleibende Frucht bringen würden. Er sagte auch, was immer ihr den Vater in meinem Namen bittet, er es euch geben wird. (Johannes 15,16) Im weiteren Verlauf dieses Kapitels, als Jesus weiter lehrte, richtete sich Sein Fokus auf die Verfolgung, der Seine Jünger in nicht allzu ferner Zukunft ausgesetzt sein würden.

Dies gebiete ich euch, dass ihr einander liebt! – Johannes 15,17

Bibelkommentatoren sind sich nicht einig, ob dieser Vers mit den vorhergehenden Versen zusammenhängt, in denen Jesus von Seinen Jüngern als Seinen Freunden und nicht als Dienern spricht und sagt, Er habe sie erwählt und berufen, bleibende Frucht zu bringen, oder ob er mit den folgenden Versen zusammenhängt. Hier wird es mit den Versen, die folgen, verbunden. Jesus legte Wert darauf, die Notwendigkeit zu betonen, dass die Jünger sich gegenseitig lieben.

Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich gehasst hat, bevor sie euch gehasst hat. – Johannes 15,18

Jesus wusste, dass die Welt die Jünger hassen würde, so wie Er gewusst hatte, dass die Welt zuerst Ihn hassen würde. Im Matthäusevangelium macht Jesus eine ähnliche Aussage:

Der Schüler teilt das Schicksal seines Lehrers und der Diener das seines Herrn. Und wenn schon der Hausherr als Herr der Dämonen (Beelzebul) bezeichnet wird, wie viel mehr wird das denen geschehen, die zu seinem Haushalt gehören! Es genügt, dass der Jünger wie sein Lehrer ist und der Diener wie sein Herr. Wenn sie schon den Hausherrn genannt haben, wie viel mehr werden sie die verleumden, die zu seinem Haus gehören. – Matthäus 10,25

Wenn ihr von der Welt wärt, würde die Welt euch lieben wie die ihren; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. – Johannes 15,19

Mit den Worten „wenn“ ihr von der Welt wärt, wollte Jesus sagen, dass sie nicht von der Welt waren. Vielmehr hatte Er sie auserwählt, aus der Welt herauszukommen und nicht mehr Teil von ihr zu sein. Aus diesem Grund würde die Welt sie hassen. Der Schreiber des Evangeliums betonte „die Welt“, indem er es in diesem einen Satz fünfmal wiederholte. Weil die Welt so ist, wie sie ist, und die Christen nicht von dieser Welt sein sollen, ist es unvermeidlich, dass die Welt sich den Gläubigen gegenüber so verhält, wie sie es gegen den Herrn getan hat. Ein ähnlicher Punkt wird im ersten Buch Johannes gemacht: Wundert euch nicht, Brüder, dass die Welt euch hasst. – 1.Johannes 3,13

„Denkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: ‚Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr.‘ Wenn sie mich verfolgten, werden sie auch euch verfolgen. Wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.“ – Johannes 15,20

Jesus erinnerte sie an etwas, das Er zuvor in diesem Evangelium gesagt hatte. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr, und ein Bote ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. – Johannes 13,16 Die Behandlung, die einem Herrn zuteilwird, bestimmt die Behandlung, die dem Knecht zuteilwird. Als Seine Diener konnten die Jünger keine bessere Behandlung erwarten als die, die Jesus erhielt. Er wurde verfolgt und getötet, und so konnten sie das Gleiche erwarten. Natürlich glaubten auch viele Menschen an Jesus und Sein Wort, und so würden auch viele an die Botschaft glauben, die die Apostel predigen und lehren würden.

Aber das alles werden sie euch antun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. – Johannes 15,21

Hier spricht Jesus speziell über diejenigen, die Gläubige verfolgen würden. Sie werden es tun, weil sie Gott nicht kennen. Jesus und Sein Werk machten den Vater bekannt, denjenigen, der Jesus gesandt hat. Wenn die Menschen also Jesus ablehnten, lehnten sie den Vater ab, der Ihn gesandt hat. Eine solche Ablehnung führt zur Verfolgung derer, die das Evangelium verkünden.

Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, hätten sie sich nicht der Sünde schuldig gemacht, aber jetzt haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde. – Johannes 15,22

Jesus wies auf die Tragweite der Ablehnung Seiner Person hin. Wenn Er nicht gekommen wäre und ihnen gesagt hätte, dass Er der Messias war, hätten sie vielleicht behaupten können, sie wüssten nicht, wer Er war; aber unter diesen Umständen gab es keine Entschuldigung dafür, Ihn abzulehnen. Sie konnten nicht sagen, dass sie Ihm geglaubt hätten, wenn Er den Beweis erbracht hätte, dass Er der Messias war und Er vom Vater gesandt war; Er tat diese Dinge, und trotzdem glaubten sie nicht. Es gab keine Entschuldigung für ihren Unglauben.

Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater. – Johannes 15,23

Jesus wies dann darauf hin, Er und Sein Vater seien so eng miteinander verbunden, dass sie, wenn sie Ihn hassen, auch den Vater hassen. An anderer Stelle im Johannesevangelium lesen wir von denen, die Jesus hassen: Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber hasst sie, weil ich von ihr bezeuge, dass ihre Werke böse sind. – Johannes 7,7 Das ist das Gericht: Das Licht ist in die Welt gekommen, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, weil ihre Werke böse waren. Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. – Johannes 3,19-20

Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, wären sie nicht der Sünde schuldig; nun aber haben sie mich und meinen Vater gesehen und gehasst. – Johannes 15,24

Das ist ähnlich wie das, was Jesus zuvor gesagt hatte, als Er sich auf die Worte bezog, die Er zu ihnen gesprochen hatte. Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen gesprochen hätte, wären sie der Sünde nicht schuldig geworden. Jetzt bezieht Er sich auf die Werke, die Er getan hatte. Diese Werke schlossen zweifellos die Wunder ein, die Er getan hatte, waren aber nicht auf sie beschränkt. Er bezog sich auf sie als Werke, „die kein anderer getan hat.“ Ein Beispiel für ein solches Wunder war, als Jesus einen blinden Mann heilte. Niemals, seit die Welt begonnen hat, hat man gehört, dass jemand die Augen eines blind geborenen Menschen geöffnet hat. – Johannes 9,32

„Aber das Wort, das in ihrem Gesetz geschrieben steht, muss sich erfüllen: ‚Sie haben mich ohne Grund gehasst.‘“ – Johannes 15,25

Jesus wies darauf hin, dass das Gesetz, Gottes Worte an sie, erfüllt werden würde. Er zitierte aus den Psalmen, entweder aus Psalm 35 oder 69.

Lass nicht zu, dass meine Feinde sich über mein Unglück freuen und dass die, die mich ohne Grund hassen, schadenfroh über mich lachen. – Psalm 35,19 Zahlreicher als die Haare auf meinem Haupt sind die, die mich ohne Grund hassen.18 Psalm 69,4

Diese Verse sprechen von Hass ohne jede vernünftige Grundlage oder angemessene Ursache. Der Autor Morris erklärt: Es ist diese Art von Hass, den die Juden gegenüber Jesus ausgeübt haben. … Die Juden sahen sich selbst als die Bewahrer des Gesetzes, aber in ihrem Eifer für das Gesetz zogen sie sich die Verurteilung des Gesetzes zu, indem sie den Christus ablehnten, über den das Gesetz sein Zeugnis ablegte.

 „Wenn aber der Beistand kommt, den ich vom Vater zu euch senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird von mir zeugen. Und auch ihr werdet Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir gewesen seid.“ – Johannes 15,26-27

Im Angesicht des Hasses der Welt würden die Jünger einen Fürsprecher brauchen. Verschiedene Übersetzungen verwenden hier auch die Begriffe Geist, Ratgeber, Tröster, Beistand und Helfer.

Jesus hatte zuvor von dem Führsprecher, dem Beistand gesprochen und gesagt: „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch sein wird – Johannes 14:16; und der Beistand, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. – Johannes 14,26

Jetzt erklärt Er, dass die Funktion des Geistes der Wahrheit, den Er vom Vater senden wird und der vom Vater ausgeht, darin besteht, Zeugnis von Jesus zu geben. Nach Jesu Himmelfahrt würde der Geist ständig von Ihm Zeugnis ablegen.

Zusammen mit dem Heiligen Geist sollten auch die Apostel von Jesus Zeugnis ablegen. Sie sollten die ganze Arbeit des Zeugnisgebens über Jesus nicht allein dem Heiligen Geist überlassen; sie wurden auch gesandt, das Evangelium zu predigen. Die Apostel waren in einzigartiger Weise in der Lage, anderen von Jesus zu erzählen, da sie von Anfang an bei Ihm waren. Als Jünger Christi sind auch wir, wie die Apostel von einst, dazu berufen, Zeugnis von Jesus abzulegen, ein Kanal zu sein, durch den der Heilige Geist zu den Herzen der Menschen sprechen kann, damit sie Christus als ihren Retter annehmen können.

Von hier: Copyright © 2021 The Family International.

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