Allein Gott in der Höh sei Ehr
Mit diesem Lied bin ich heute früh aufgewacht. Warum gerade dieses Lied, ich weiß es nicht. Ich habe es bestimmt schon mehr als 50 Jahre, seit ich jung war, nicht mehr gehört oder an es gedacht. Bestimmt kennt ihr es oder lest hier den Text zum Lied.
Heute ist Palmsonntag.
Vergangenes Jahr habe ich über die Einzigartigkeit Jesu etwas zusammengestellt und im Anschluss daran, Prophezeiungen über Jesus den Messias, vorhergesagt lange bevor Er geboren wurde. Lest es hier.
Für mich ist es schon verständlich, dass so viele Leute Jesus und seine Botschaft der Sanftmut und Demut ablehnen, denn Menschen wollen stark sein und sich und anderen beweisen, dass sie etwas leisten können, stark und erfolgreich sein können (so wie Kain, der seine „guten Werke“ auf den Altar legte). Das ist die menschliche Natur. Nur bringt sie uns damit nicht näher zu Gott und damit in den Himmel.
Im Matthäusevangelium 21 lesen wir: 4 Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9): 5 „Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.“
Was David Brandt Berg dazu sagte, hat mich immer beeindruckt und nachdenklich gemacht: Jesus zog nicht in Jerusalem ein in einer feinen Trage, getragen von stattlich gekleideten Dienern, auch nicht in einem mächtigen Streitwagen, noch hoch zu Ross, auf dem Rücken eines stolzen Pferdes, sondern auf dem Rücken eines einfachen, demütigen, lächerlich kleinen Eselchens (einem Fohlen)! Auf einem komisch wiehernder Esel, der durch die ganze Bibel hindurch und auch in der Literatur durch die Geschichte hindurch und noch heute in unserem Sprachgebrauch mit einer bestimmten Persönlichkeit von Leuten verglichen wird, einem blöden Dummkopf. Ein lächerlich kleines Tier das den komischsten Laut von sich gibt, diesem Ihh-ahh, Ihh-ahh! – Als ob er über die Blödheit der Menschheit lacht und was für Dummköpfe sie doch sind, denn er selbst ist nicht ein halb so großer (Esel) Dummkopf, wie der Mensch ist!
Da kam also dieses ach so kleine Eselchen – noch nicht mal voll ausgewachsen, nur ein Fohlen – mit Jesus darauf, der demütigsten Weise, wie er in die Stadt Jerusalem einziehen hätte können und doch kam er geritten! Er hätte auf keinem kleineren, lächerlicheren, demütigeren und unscheinbareren Biest daherreiten können. Jesus zog reitend ein, ja – auf einem Esel! (D.B.B.)
Doch uns selbst zu demütigen und eine demütige Haltung einzunehmen, bringt uns wunderbare Vorteile, denn nur in Demut ist Liebe. In Stolz ist keine Liebe, eher Tod.
Zu Sanftmut und Demut habe ich einen guten Artikel von Peter Amsterdam gefunden. Lasst ihn euch doch auch zu Herzen gehen.
Eine Haltung der Demut
„Zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.“ – Kolosser 3,12
In der antiken Welt der Griechen und Römer galt Demut als eine negative Eigenschaft. Die damalige Kultur der Ehre und Schande verherrlichte den Stolz, und Demut galt als unerwünscht.
Jesus jedoch definierte Demut neu. Er, der Sohn Gottes, erniedrigte sich selbst, indem Er Mensch wurde. Damit zeigt Er, dass selbst der Erhabene Demut an den Tag legte, etwas, dem die Gläubigen nacheifern sollten. Seine Anhänger in der Urgemeinde lernten durch Seine Lehren und Sein Beispiel, Demut als eine Tugend, eine wichtige moralische Haltung und eine grundlegende Eigenschaft des christlichen Charakters zu sehen. Jesus hat Demut sowohl gepredigt als auch gelebt: „Denn wer ist größer: der, der sich zu Tisch niederlässt, oder der, der dient? Ist es nicht der, der sich zu Tisch niederlässt? Ich aber bin unter euch wie einer, der dient.“ – Lukas 22,27 „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ – Matthäus 23,12
Wörterbücher definieren Demut auf verschiedene Weise, z. B. ohne Stolz und Arroganz, als ein nicht denken, dass man besser ist als andere, als eine bescheidene oder geringe Einschätzung der eigenen Bedeutung. Ein christliches Verständnis von Demut hat eine tiefere Bedeutung, da es auf unserer Beziehung zu Gott beruht. In ihrem Buch Character Makeover [Charakterwandel] geben Brazelton und Leith eine Definition von Demut aus christlicher Sicht: „Demut ist eine natürliche Folge davon, dass man eine genaue Vorstellung davon hat, wer Gott ist, und dass man eine gute Vorstellung davon hat, wer man im Verhältnis zu Ihm ist.“
Und wer sind wir für Gott? Wir sind Seine missratenen Kinder – gefallen, sündig und unfähig, völlige Rechtschaffenheit vor Gott zu erlangen. Doch trotz unseres gefallenen Wesens liebt Er uns bedingungslos. Wir haben Seine Liebe nicht verdient; sie ist ein Geschenk der Gnade, Seiner unverdienten Gunst. Wir können Seine Liebe nicht einfordern, weil wir Sünder sind, aber Er gibt sie uns trotzdem. Er sandte Seinen Sohn, um für uns zu sterben, weil Er uns so sehr liebt. Es ist demütigend zu wissen, dass wir trotz unserer Sünden geliebt werden. Wir wissen, dass wir Seiner Liebe nicht würdig sind, aber Er liebt uns trotzdem. Das hilft uns, uns in unserer Beziehung zu unserem Schöpfer sicher zu fühlen. Gottes Liebe und Annahme sind die Grundlage für unser Selbstwertgefühl.
Da wir von Gott bedingungslos geliebt werden, können wir ihm und uns selbst gegenüber ehrlich sein, was unsere Stärken und Schwächen angeht, denn nichts davon ändert etwas an der Liebe Gottes zu uns. Er liebt uns nicht mehr wegen unserer Stärken, aber auch nicht weniger wegen unserer Schwächen. Wenn wir wissen, dass wir von Gott angenommen sind, fällt es uns leichter, ein realistisches Bild von uns selbst zu haben. Wir können uns mit dem wohlfühlen, was wir sind, und haben weder das Gefühl, dass wir uns für unsere Schwächen schämen oder sie verbergen müssen, noch haben wir das Bedürfnis, unsere Stärken aufzubauschen. (Wir übergeben Gott einfach unsere Schwächen und lassen ihn uns helfen, sie zu überkommen, einen neuen Menschen aus uns machen.)
Wie Randy Frazee schrieb: „Ein Gläubiger hat ein starkes Selbstwertgefühl und eine sichere Identitätsposition, jemand, der nicht mehr das Bedürfnis hat, sich selbst zu erhöhen oder seinen persönlichen Stolz aufzublähen.“
Wenn wir wissen, dass wir von Gott geliebt werden, können wir ein starkes Selbstwertgefühl haben, weil wir uns Gott und Seiner bedingungslosen Liebe zu uns, sicher sind. Wenn wir uns in Gottes Liebe sicher fühlen, erkennen wir, dass es keinen Grund gibt, uns in Seinen Augen oder in den Augen anderer zu überhöhen.
Als Menschen, die nach Gottes Ebenbild geschaffen wurden und von Gott in einzigartiger Weise geliebt werden, können wir volles Vertrauen in unseren persönlichen Wert haben. Wir können sowohl unsere Stärken als auch unsere Schwächen, unsere Talente und negativen Angewohnheiten offen erkennen und anerkennen. Wir sollten uns bemühen, ein realistisches Bild von uns selbst zu haben, ohne zu denken, dass wir entweder wunderbar oder schrecklich sind. Wir sollten weder stolz auf uns sein, noch uns für wertlos halten. Beide Extreme – das Gefühl, dass alle besser sind als wir, oder dass wir besser sind als alle anderen – sind falsch.
Demut liegt zwischen diesen beiden Extremen. Die Erkenntnis, dass wir für Gott wertvoll sind, dass Er uns liebt, uns geschaffen und uns Gaben und Talente gegeben hat, kann uns davor bewahren, uns selbst zu erniedrigen, und uns gleichzeitig davor bewahren, zu denken, es ginge nur um uns, dass wir besser und begabter seien als andere. Wie Rick Warren sagte: „Demut bedeutet nicht, weniger von sich zu halten, sondern weniger über sich selbst nachzudenken.“ – Rick Warren, The Purpose Driven Life
Wenn wir demütig sind, erkennen wir an, dass wir Sünder sind wie alle anderen, und deshalb fühlen wir uns auch nicht irgendwie liebenswerter oder sogar weniger verantwortlich, anderen Liebe zu erweisen. Demut befreit uns von der Sorge um Prestige oder Position, körperliche Merkmale oder Attraktivität, Erfolg oder Misserfolg und vielen anderen Ängsten, die mit Stolz und dem sich Messen mit anderen, einhergehen.
Die Demut zieht sich durch die ganze Heilige Schrift. Wir sind aufgerufen,
● in Demut und Sanftmut zu leben (Epheser 4,2);
● in Demut andere für wichtiger zu halten als uns selbst (Philipper 2,3);
● Demut anzuziehen; mit Demut bekleidet zu sein; uns unter der mächtigen Hand Gottes zu demütigen; (1. Petrus 5,5–6)
● demütig mit unserem Gott zu wandeln; (Micha 6,8)
● Demut zu suchen; Zephanja 2,3
● und demütig im Geiste zu sein. (1. Petrus 3,8)
Die Bibel preist wiederholt die Demut und erzählt von der positiven Einstellung Gottes zu den Demütigen.
● Demut kommt vor Ehre; (Sprüche 15,33)
● selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich erben; (Matthäus 5,5)
● Gott rettet und schenkt den Demütigen Gnade. (Hiob 22,29; Jakobus 4,6)
Im Brief an die Philipper sprach der Apostel Paulus von der Demut Jesu: „Tut nichts aus Rivalität oder Eitelkeit, sondern haltet in Demut andere für wichtiger als euch selbst. Jeder von euch soll nicht nur auf seine eigenen Interessen achten, sondern auch auf die Interessen der anderen. Habt diese Gesinnung unter euch, wie sie in Christus Jesus ist.“ – Philipper 2,3–5 Einige Übersetzungen geben diesen letzten Satz mit „Eure Einstellung soll so sein, wie sie in Jesus Christus war“, oder „Geht so miteinander um, wie Christus es euch vorgelebt hat.“ oder „Nehmt euch Jesus Christus zum Vorbild“ wieder. Demütig zu sein bedeutet, die Haltung Christi zu haben, oder die Gesinnung Christi. Indem wir Demut „anziehen“ und Stolz „ablegen“, bemühen wir uns, Jesus ähnlicher zu werden.
Anschließend führt Paulus aus, wie Jesus uns das beste Beispiel für wahre Demut gegeben hat.
„Eure Haltung soll die gleiche sein wie die von Christus Jesus: Der von Natur aus Gott war, hielt es nicht für erstrebenswert, Gott gleich zu sein, sondern machte sich selbst zu einem Nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er sich den Menschen gleich machte. Und da er wie ein Mensch aussah, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod – bis zum Tod am Kreuz! Darum hat ihn Gott in die Höhe erhoben und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie beugen, im Himmel und auf Erden und unter der Erde, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“ – Philipper 2,5–11
Hier wird uns gesagt, unsere innere Gesinnung solle der von Jesus ähnlich sein, die Haltung, die wir haben sollten, sei die des Herrn. Welche Haltung war das? Jesus hatte zwar den gleichen Charakter und die gleiche Qualität und den gleichen „Rang“ oder „Status“ wie Gott, aber Er legte dies beiseite und nahm die Natur eines Dieners an, indem Er Mensch wurde. Er hätte zwar Macht und Herrlichkeit für sich beanspruchen können, wie der Teufel Ihn in der Wüste in Versuchung führte, aber Jesus entschied sich stattdessen dafür, Seinen Status zurückzunehmen und sich so weit zu erniedrigen, dass Er bereit war, um unseretwillen den grausamen, qualvollen Tod eines gewöhnlichen Verbrechers zu sterben.
Aufgrund Seiner Taten hat Gott Ihn „hyper-erhöht“ – das ist die wörtliche Übersetzung dieser Passage. Wenn uns gesagt wird, dass Jesus einen Namen erhalten hat, der über jeden Namen erhaben ist, kann man das so verstehen, dass ihm der höchste Rang oder die höchste Würde von allen verliehen wurde. Sich zu verbeugen und zu bekennen, Jesus sei der Herr, heißt zu erklären, Er sei der Herr über das gesamte Universum und dessen Herr.
Während Seines Wirkens vollbrachte Jesus viele mächtige Taten. Er heilte Kranke, trieb Dämonen aus, speiste 5.000 Menschen, indem Er fünf Brote und zwei Fische vermehrte, und ging auf dem Wasser. Bei Seiner Verhaftung sagte Er, Er könne Seinen Vater bitten, zwölf Legionen von Engeln zu schicken, um Ihn zu beschützen – so groß waren Seine Fähigkeiten, Seine Macht und Sein Status. Aber stattdessen demütigte er sich, lebte Sein Leben in Unterordnung unter Seinen Vater und vermied den Ruhm, den viele Ihm geben wollten.
Wenn wir Jesus ähnlicher werden wollen, dann werden wir uns bemühen, Demut „anzuziehen“; und wenn wir das tun, werden wir feststellen, wie sehr uns der Herr gesegnet hat.
„Bekleidet euch alle mit Demut untereinander (ihr müsst im Umgang miteinander Bescheidenheit an den Tag legen), denn ‚Gott widersetzt sich den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade‘. Darum demütigt euch unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur rechten Zeit erhöhe.“ – 1. Petrus 5,5–6