Bipolar

Bipolare Störungen sind schwere chronisch verlaufende psychische Erkrankungen, die durch manische und depressive Stimmungsschwankungen charakterisiert sind. Die Manie stellt sich als übersteigertes Hochgefühl dar und die Betroffenen sind gleichzeitig meist überaktiv, euphorisch oder gereizt. Auf diese Phase folgen mehr oder weniger ausgeprägte Depressionen, mit gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit und Traurigkeit. Die Stimmungsschwankungen treten episodisch und unabhängig von der augenblicklichen Lebenssituation auf. – neurologen-und-psychiater-im-netz

Viele Leiden  haben durch die fortschreitende Wissenschaft neue Namen bekommen. Bipolar kenne ich als Stimmungsschwankungen, etwas unter dem ich selbst früher litt. Ob das nun tatsächlich Bipolar war, kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass ich einen Ausweg gefunden habe, denn bei den Menschen (Neurologen & Psychiater) ist’s unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich! – Matthäus 19,26.

Meine Stimmungsschwankungen hingen sehr von meiner Umgebung ab. Entmutigendes konnte mich schnell in die Hölle verfrachten, während schönes, aufregendes mich himmelhochjauchzen machen konnte. Ich erinnere mich an eine Begebenheit im Besonderen. Wir hatten zu Hause noch keinen Fernseher und einmal war meine ältere Schwester und ich bei Verwandten und sahen dort eine Unterhaltungssendung mit viel Musik und Tanzen. Das hat mich so beschwingt, dass ich auf dem Nachhauseweg durch die Straßen getanzt bin und dazu gesungen habe. Meine Schwester war ganz entsetzt über mein Benehmen, so etwas „tut man doch nicht.“ Sie war sehr besorgt, dass Leute aus dem Fenster schauen, um zu sehen wer auf der Straße singt und hat sich für mich geschämt und mich das auch gründlich wissen lassen. Ich hab schließlich ihrem „hör auf“ nachgegeben, was aber meine Stimmung rapide schwinden ließ. Und in meinem Kopf hat sich einmal mehr festgesetzt, dass ich einfach unmöglich bin, und man sich mit mir nicht sehen lassen kann.

Dass ich mit Minderwertigkeitskomplexen heranwuchs und schließlich mit immer heftigeren Depressionen zu kämpfen hatte, ist wohl vorstellbar. Wie ich 25-26 war hat mich schließlich ein Freund zu einer Psychologin geschleppt, bzw. Psychiater – wirklich geschleppt, ich wollte dort nicht hin. Er konnte meine Stimmungsschwankungen nicht mehr ertragen, dieses Extreme, entweder hoch oben im Himmel zu tanzen oder plötzlich in den düstersten Abgrund zu fallen. Doch diese Frau, fixiert auf das psychologische, konnte mir wirklich nicht helfen, denn sie konnte mir keine Welt herzaubern, wo alles in schönster  Ordnung und Friede, Freude, Eierkuchen den ganzen Tag lang ist und nur singen und tanzen.

Mein Tagebuch wurde zu meinem besten Freund, da nur es mich gänzlich verstand. Auch habe ich angefangen zu malen, mit einfachen Wassermalfarben auf einfachem Zeichenpapier. Ich fand heraus, dass es mir half, meine Gefühle in Farben und Formen auszudrücken. Ich liebte es, am Ende die Formen mit Gold und oder Silber zu umrahmen. Am Ende hatte ich mich meist selbst über einen drohenden Abgrund hinweg gemalt, hatte etwas Schönes getan, was mir ungemein half.

Es half, aber löste mein Problem nicht. Ich konnte mich einfach nicht selbst aus meinem Sumpf herausziehen, da half alles meditieren, still werden und zu versuchen positiv Dinge zu denken, nicht.

Doch seit ich dann diese Veränderung durchgemacht habe, als ich Jesus kennen und lieben lernte, habe ich etwas Bedeutendes gelernt, das mich meine Stimmungsschwankungen in den Griff bekommen lies:

„…wir leben im Glauben und nicht im Schauen/Fühlen. – 2. Korinther 5,7

Jesus machte mir klar, dass ich entweder meine Gefühle und Stimmungen kontrolliere und im Griff habe oder sie haben mich im Griff und kontrollieren mich. Du magst jetzt vielleicht sagen, ich war nicht wirklich Bipolar – mag sein. Aber ist Gott dem Bipolar gegenüber machtlos? Kann er es nicht genauso möglich machen, für dich frei zu werden, von deinen Stimmungen kontrolliert zu werden?

Was mich verändert hat, war dass ich mir selbst einen Strategieplan auferlegt habe, dem ich bis heute strickt folge. Meine Stimmungen schwanken auch heute noch oft sehr, aber solange ich mich an meine Strategie halte, falle ich nicht mehr in dieses Unkontrollierbare, Unaufhaltsame.  Wie dieser Strategieplan aussieht? Sofort zu Jesus auszurufen und Ihn um Hilfe zu bitten. Dann mir Gottes Wort, Seine Versprechungen vor Augen zu halten und nicht dem nachgeben, was ich fühle, wie auch weise Sprüche zu zitieren, wie diesen:

You can't keep the birds from flying over your head, but you can sure keep them from building a nest in your hair!

„Du kannst nicht verhindern, dass Vögel über deinen Kopf fliegen, aber du kannst verhindern, dass sie ein Nest in deinem Kopf bauen.“

Wie ich nach einem Bild suchte, um den Spruch zu verdeutlichen, fand ich heraus, dass der Spruch eigentlich von Luther stammt:

Bildergebnis für du kannst nicht verhindern dass die vögel

Zusätzlich zu einem Tagebuch habe ich mir ein Merkbuch angelegt. Ein kleines Notizbuch in das ich alles vom Tag aufschrieb, was Gott zu mir durch sein Wort sprach. Ich war schon in der Angewohnheit bestimmte Schriftstellen auswendig zu lernen und lernte das, was ich in dieses Merkbuch schrieb, auch auswendig. Nachfolgend ist ein Artikel, den du aufmerksam lesen solltest und zu dir sprechen lässt und das markierst bzw. aufschreibst, was zu dir spricht, was du dir merken solltest und in Erinnerung haben solltest, wenn du auch nur den schwächsten Anflug von Entmutigung kommen fühlst, die, wenn nicht aufgehalten zur Depression werden wird. Halte dich mit aller Verzweiflung an Gottes Versprechungen fest und lass dich nicht von Stimmungen beherrschen:

Dem Glauben nach leben, nicht nach den Gefühlen

Maria Fontaine

Manche finden es viel einfacher, sich der Gegenwart des Herrn in ihrem Leben sicher zu sein, wenn sie fröhliche Momente oder emotionale Höhen erleben, Dinge, die sie als Beweis Seiner Liebe und Nähe zu ihnen betrachten. Aber wenn diese Gefühle nicht da sind, kann es viel schwieriger sein, Vertrauen zu haben. Sie können versucht sein, sich zu fragen, ob Gott wirklich da ist, wenn sie Seinen Kontakt mit ihnen in ihrem Leben nicht spüren oder sehen können.

Wie traurig ist es doch, Gott suchen und bitten zu müssen, sich zu manifestieren, wenn Er, ungeachtet dessen, was wir fühlen, immer da ist, so nah wie immer! Gottes Verheißungen sagen uns, dass Er immer bei uns ist, dass Er uns nie verlassen noch uns aufgeben wird. (Hebräer 13,5b) Er sagte, obwohl wir keinen Glauben haben, bleibt Er doch treu. (2.Timotheus 2,13)

Seine Liebe umgibt jedes Seiner Kinder Moment für Moment, ob wir es fühlen können oder nicht. Seine Berührungen können in der Vielzahl von Dingen verborgen sein, die uns täglich Leben und Kraft und Ziel geben. Selbst wenn wir vorübergehende spirituelle Höhen erleben, können diese nicht die Grundlage für unseren Glauben sein, denn sie sind nur flüchtige Einblicke in spirituelle Realitäten.

Viele aufrichtige Gläubige erleben solche Dinge nicht, aber dennoch gehen sie ihrem Leben für den Herrn ruhig, beständig, Tag für Tag nach, ob es nun darum geht, ihre Kinder großzuziehen, zu arbeiten, zu studieren, ihr Bestes für den Herrn zu tun, immer darauf bedacht, ein Zeuge für die Menschen zu sein. Es gibt keine großen Zeichen oder Offenbarungen, keine großen Höhen der Gefühle, nur die stille Gewissheit, dass sie Gottes Willen tun und dass Er mit ihnen ist und sich um sie sorgt. Ihr Glaube weiß, dass Er da ist, unabhängig davon, was sie fühlen oder nicht.

Ich bin einer von den vielen, die nicht viel spirituellen Nervenkitzel und greifbare Gefühle erleben. Ohne diese emotionalen Höhen glaube ich nach all den vielen Jahren immer noch und ich weiß, dass Jesus hier bei mir ist. Je mehr ich an Ihn glaube, desto mehr weiß ich, dass Er da ist.

Gottes Wort besagt, „Denn wir leben im Glauben und nicht im Schauen“, – 2. Korinther 5,7 und, „dass es unmöglich ist, ohne Glauben Gott zu gefallen.“-  Hebräer 11, 6 Der Glaube an was? Glaube an Gottes Wort, egal wie wir das sehen oder fühlen, was wir erwarten oder uns wünschen.

Nachdem Er auferstanden war, sagte Jesus zu Thomas: „Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Gesegnet sind die, die mich nicht sehen und dennoch glauben.“ – Johannes 20,29 Mit anderen Worten, gesegnet sind diejenigen, die Ihn weder persönlich noch gefühlsmäßig gesehen haben, aber gemäß Seinem Wort geglaubt haben, dass der Herr bei ihnen ist.

Was haben unsere Gefühle letztlich mit dem Leben für den Herrn zu tun? Wenn wir nach unseren Gefühlen und dem, was unsere Sinne uns zeigen, gehen, werden wir uns die meiste Zeit verloren und entmutigt fühlen, weil wir im Laufe unseres Lebens mit Schwierigkeiten, Hindernissen, Krankheiten und Verlusten konfrontiert sind – Dinge, die sich weder sehr gut anfühlen noch gut aussehen.

Egal mit welchem Leid, welcher Katastrophe oder Schwierigkeit wir konfrontiert sind, das ändert nichts an der Gegebenheit des Wortes Gottes oder der Tatsache, dass wir dem Herrn gehören. Er berührt uns täglich mit Seiner Liebe. Wenn wir jedoch auf unsere Gefühle angewiesen sind, um unsere Verbindung mit dem Herrn zu bestätigen, anstatt dem Wort Gottes zu vertrauen, sind wir verloren!

Unsere Emotionen können flatterhaft und wechselnd sein, voller plötzlicher Höhen und Tiefen, wie in einer Achterbahn. Also können wir uns nicht an das halten, was wir fühlen oder sehen, wenn es um unseren Glauben geht! Wir müssen weiter glauben, in den Händen des Herrn zu sein, Ihm zu gehören, und, dass Er uns liebt und sich um uns sorgt. Gottes Wort ist die Wahrheit, die uns hilft, auch in Zeiten der Not zu glauben und zu vertrauen.

Wir können dankbar sein für die Zeiten, in denen wir glückliche Gefühle erleben. Wir können die emotionalen Höhen oder Gefühle der Freude genießen, wenn sie kommen, aber oft erfordert das Glaubensleben, dass wir unsere Arbeit für den Herrn tun, selbst, wenn wir uns nicht danach fühlen oder wenn es schwierig oder nicht so packend ist.

Unsere Freude an Ihm, unsere Zufriedenheit, ist etwas, das über das Weltliche hinausgeht. Wir können Gefühle der Sorge oder Trauer erfahren, und unsere Herzen können uns manchmal schwer werden, aber dennoch können wir tief in unserem Herzen die Freude des Herrn haben, die unsere Stärke ist und uns voranträgt.

happy with boy
… werdet wie die Kinder… völlig vertrauend in die Liebe des himmlischen Vaters!

Wir können die unendliche Freude in Ihm haben, die aus unserer Beziehung zu Ihm stammt. Aber Er weiß auch, wie sehr sich unser fleischlicher Verstand danach sehnt, Manifestationen Seiner Liebe zu verspüren, und manchmal gibt Er uns in Seiner Barmherzigkeit diese vorübergehenden Glücksgefühle, um uns zu ermutigen.

Gott will, dass wir Ihn lieben und Ihm dienen. Er will, dass wir Ihm aus Überzeugung vertrauen. Als Kinder Gottes können wir Frieden, Zufriedenheit und geistige Ruhe haben, wenn wir wissen, dass wir des Herrn sind und in Seinen liebenden Armen ruhen.

Um es zusammenzufassen: Unser Glaube an den Herrn kann nicht nur auf kurzfristigem körperlichem Glück beruhen, das eine Antwort auf etwas ist, das uns gefällt oder gut klappt. Es kann auch nicht auf den gelegentlichen spirituellen Nervenkitzeln und Erfahrungen beruhen, die schließlich verblassen.

Unser Glaube an Ihn muss darauf beruhen, dass Sein Geist uns zeigt, wie wir Gottes Verheißungen im Wort auf unser Leben anwenden können. Das ist es, was uns Freude in Ihm verschafft. Es ist etwas, das viel tiefer geht als momentane „Höhen und positive Gefühle“, und es wird ewig anhalten.

Unser Glaube verdrängt und überschreibt die Dinge dieser zeitlichen Welt. Er basiert auf der Tatsache, dass Jesus immer bei uns ist, egal wie etwas aussieht oder wie wir uns fühlen. Er ist immer bei uns, Er ist immer aktiv und wirkt in unserem Leben!

Der Herr erinnerte mich an dieses kleine Gedicht, das John Flavel zugeschrieben wird und das so mächtig ist, dass es sich lohnen könnte, es auswendig zu lernen, wenn man es nicht schon getan hat. Ich zitiere es manchmal, wenn ich entmutigt bin oder nicht so vom Herrn höre, wie ich es hoffe und mir wünsche.

Gefühle kommen und gehen,
Gefühle können täuschen;
Gottes Wort ist meine Garantie.
An nichts anderes lohnt es sich zu glauben.

Sollte mein Herz schwer sich fühlen,
Weil ihm süße Zeichen fehlen,
Gibt es doch einen, viel größer als mein Herz,
Dessen Wort nicht gebrochen werden kann.

Ich vertraue auf Gottes unveränderliches Wort.
Bis sich Seele und Körper trennen,
Denn obwohl alle Dinge vergehen werden,
Bleibt Sein Wort wird für immer bestehen!

Ursprünglich veröffentlicht im Juli 1991. Angepasst und auf Anker neu veröffentlicht im Juli 2018. Copyright © 2018 The Family International. 

– – –

Gott hat vor, einen Kämpfer aus dir zu machen, so „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.“ – 1. Timotheus 6,12 

 

Studiere auch das (und den Kommentar dazu)

https://lassesfunken.com/2015/02/24/entmutigung-depression/

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