Bel und der Drache

Vom Bel zu Babel

Aus den Apokryphen – das sind Bücher, so der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten, und doch nützlich und gut zu lesen sind. – Luther

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Nach dem Tod des Königs Astyages kam das Königreich an Kyrus aus Persien.

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Und Daniel war stets um den König und angesehener als alle »Freunde des Königs«.

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Nun hatten die Babylonier einen Götzen, der hieß Bel; dem musste man täglich opfern zwölf Sack Weizenmehl und vierzig Schafe und sechs Eimer Wein.

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3Selbst der König diente dem Götzen und ging täglich hin, um ihn anzubeten; aber Daniel betete seinen Gott an.

4Und der König sagte zu ihm: Warum betest du nicht auch den Bel an? Er aber sagte: Ich diene nicht den Götzen, die mit Händen gemacht sind, sondern dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und ein Herr ist über alles, was lebt.

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5Da sagte der König zu ihm: Hältst du denn den Bel nicht für einen lebendigen Gott? Siehst du nicht, wie viel er täglich isst und trinkt?

6Aber Daniel lachte und sagte: Mein König, lass dich nicht täuschen; denn dieser Bel ist innen nur Ton und außen nur Kupfer und hat noch nie etwas gegessen oder getrunken.

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Da wurde der König zornig und ließ seine Priester rufen und sprach zu ihnen: Werdet ihr mir nicht sagen, wer dies Opfer verzehrt, so müsst ihr sterben!

Könnt ihr aber beweisen, dass der Bel es verzehrt, so muss Daniel sterben; denn er hat den Bel gelästert. Und Daniel sprach zum König: Es geschehe, wie du gesagt hast.

Es gab aber siebzig Priester des Bel, ohne ihre Frauen und Kinder. Und der König ging mit Daniel in den Tempel des Bel.

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10 Da sagten die Priester des Bel: Siehe, wir wollen hinausgehen; und du, König, sollst die Speise selbst hinstellen und den Trank selbst mischen und hinsetzen und die Tür hinter dir zuschließen und mit deinem eignen Ring versiegeln.

11 Und wenn du morgen früh wiederkommst und findest, dass der Bel nicht alles verzehrt hat, so wollen wir gern sterben; sonst muss Daniel getötet werden, der uns verleumdet hat.

12 Sie verließen sich aber darauf, dass sie einen geheimen Gang bis unter den Opfertisch gemacht hatten; durch den gingen sie immer wieder hinein und verzehrten, was da war.

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13 Als nun die Priester hinausgegangen waren, ließ der König dem Bel die Speise vorsetzen. Aber Daniel befahl seinen Dienern, Asche zu holen, und ließ sie durch den ganzen Tempel streuen vor dem König, als er nur noch allein drin war. Danach gingen sie hinaus und schlossen die Tür zu und versiegelten sie mit dem Ring des Königs und gingen davon.

14 Die Priester aber gingen in der Nacht hinein nach ihrer Gewohnheit mit ihren Frauen und Kindern und aßen und tranken alles, was da war.

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15 Und früh am Morgen stand der König auf und Daniel mit ihm.

16 Und der König fragte: Ist das Siegel unversehrt, Daniel?

17 Er aber antwortete: Ja, mein König. Und sobald die Tür aufgetan war, sah der König auf den Tisch und rief mit lauter Stimme: Bel, du bist ein großer Gott, und bei dir gibt es keinen Betrug, auch nicht einen!

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18 Aber Daniel lachte und hielt den König zurück, damit er nicht hineinging, und sagte: Sieh auf den Boden und erkenne, wessen Fußstapfen das sind.

19 Der König sagte: Ich sehe die Fußtapfen von Männern, Frauen und Kindern.

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20 Da wurde der König zornig und ließ die Priester mit ihren Frauen und Kindern ergreifen. Und sie mussten ihm die geheimen Gänge zeigen, durch die sie ein- und ausgegangen waren und verzehrt hatten, was auf dem Tisch lag.

21 Und der König ließ sie töten und gab den Bel in Daniels Gewalt; der zerstörte ihn und seinen Tempel.

Vom Drachen zu Babel

(Interessant, oder? Uns wird immer weis gemacht, dass Drachen nur in Märchen und der Mythologie vorkommen. Doch hier wird von einem berichtet und die Geschichte ist bestimmt keine Mythologie oder ein Märchen!!!)

22 Es gab da auch einen großen Drachen, den die Babylonier anbeteten.

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bel-drag-11b23 Und der König sagte zu Daniel: Wie? Willst du von dem auch behaupten, dass er nichts als ein eherner Götze ist? Siehe, er lebt ja, denn er isst und trinkt, und du kannst nicht behaupten, dass er kein lebendiger Gott ist. Darum bete ihn an!

24 Aber Daniel antwortete: Ich will den Herrn, meinen Gott, anbeten; denn er ist der lebendige Gott.

25 Du aber, mein König, erlaube es mir, dann will ich diesen Drachen umbringen ohne Schwert und Spieß. Und der König sagte: Ja, es sei dir erlaubt.

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26 Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare und kochte es zusammen, machte Fladen daraus und warf sie dem Drachen ins Maul; und der Drache barst davon mitten entzwei. Und Daniel sagte: Seht, das sind eure Götter!

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27 Als nun die Babylonier das hörten, verdross es sie sehr, und sie machten einen Aufruhr gegen den König und sagten: Unser König ist ein Jude geworden; denn er hat den Bel zerstört und den Drachen getötet und die Priester umgebracht.

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28 Und sie traten vor den König und sagten: Gib uns Daniel heraus; sonst werden wir dich und dein ganzes Haus umbringen!

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bel-drag-1629 Als nun der König sah, dass sie mit Gewalt auf ihn eindrangen, musste er ihnen Daniel herausgeben.

30 Und sie warfen ihn zu den Löwen in den Graben; darin lag er sechs Tage lang.

31 Und es waren sieben Löwen im Graben; denen gab man täglich zwei Menschen und zwei Schafe. Aber während dieser Tage gab man ihnen nichts, damit sie Daniel fressen sollten.

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32 Es war aber ein Prophet, Habakuk, in Judäa; der hatte einen Brei gekocht und Brot eingebrockt in eine tiefe Schüssel und ging damit aufs Feld, um es den Schnittern zu bringen.

33 Und der Engel des Herrn sprach zu Habakuk: Bring das Essen, das du trägst, zu Daniel nach Babel in den Löwengraben.

34 Und Habakuk antwortete: Herr, ich habe die Stadt Babel nie gesehen und weiß nicht, wo der Graben ist.

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35 Da fasste ihn der Engel des Herrn beim Schopf, trug ihn im Windesbrausen an den Haaren nach Babel und setzte ihn oben am Graben nieder.

36 Und Habakuk rief: Daniel, Daniel, nimm das Essen, das dir Gott gesandt hat!

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37 Und Daniel sprach: Gott, du denkst ja noch an mich und verlässt die nicht, die dich lieben!

38 Und er stand auf und aß. Aber der Engel Gottes brachte Habakuk sogleich wieder an seinen Ort.

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39 Und der König kam am siebenten Tage, um Daniel zu beklagen. Und als er zum Graben kam und hineinschaute, siehe, da saß Daniel mitten unter den Löwen.

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40 Und der König rief laut: Herr, du Gott Daniels, du bist ein großer Gott, und es gibt keinen andern außer dir!

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41 Und er ließ ihn aus dem Graben ziehen; aber die andern, die seinen Tod gewollt hatten, ließ er in den Graben werfen; und sie wurden sofort vor seinen Augen von den Löwen verschlungen.

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Wird dem Gottlosen Gnade erwiesen, so lernt er nicht Gerechtigkeit; in dem Land, wo Ordnung herrscht, handelt er verkehrt und sieht nicht die Majestät des Herrn. – Jesaja 26:10

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Anmerkung:

In so vielen Kulturen gibt es Berichte, Überlieferungen, Bilder und Skulpturen  von Drachen und ihrer Bekämpfung.  Trotzdem werden sie abgetan als nur in der Fantasie, der Mythologie und den Märchen existierenden Wesen. Dagegen werden uns von den Archäologen (werden auch studierte Rätselrater genannt) neue Wesen präsentiert, die alle sofort als real annehmen, die Dinosaurier! Und sie nehmen Gestalt aufgrund von Knochenskeletten an, je nach des Archäologens Vorstellung. – Die Bibel wird nicht als Wahrheit anerkannt, aber die Fantasien und Vorstellungsbilder der Archäologen werden es. Ist die Intelligenz des Menschen heute das, was damals der Bell und Drachen für die Menschen war? Die Anbetung ihrer Hände bzw. Köpfe Werk?

Die Bibel erwähnt Drachen an vielen Stellen – hier aus der Lutherbibel:

5Mo 32,33 ihr Wein ist Drachengift und verderbliches Gift der Ottern.

Neh 2,13 Und ich ritt zum Taltor hinaus bei Nacht und am Drachenquell vorbei und an das Misttor und forschte genau, wo die Mauern Jerusalems eingerissen waren und die Tore vom Feuer verzehrt.

Ps 74,13 Du hast das Meer gespalten durch deine Kraft, zerschmettert die Köpfe der Drachen im Meer.

Ps 91,13 Über Löwen und Ottern wirst du gehen und junge Löwen und Drachen niedertreten.

Jes 27,1 Zu der Zeit wird der HERR heimsuchen mit seinem harten, großen und starken Schwert den Leviatan, die flüchtige Schlange, und den Leviatan, die gewundene Schlange, und wird den Drachen im Meer töten.

Jes 30,6 Dies ist die Last für die Tiere des Südlandes: Im Lande der Trübsal und Angst, wo Löwe und Löwin, wo Ottern und feurige fliegende Drachen sind, da führen sie ihre Habe auf dem Rücken von Eseln und ihre Schätze auf dem Höcker von Kamelen zu dem Volk, das ihnen nichts nützen kann.

Jes 51,9 Wach auf, wach auf, zieh Macht an, du Arm des HERRN! Wach auf, wie vor alters zu Anbeginn der Welt! Warst du es nicht, der Rahab zerhauen und den Drachen durchbohrt hat?

Jer 51,34 Nebukadnezar, der König von Babel, hat mich gefressen und umgebracht, er hat aus mir ein leeres Gefäß gemacht. Er hat mich verschlungen wie ein Drache, er hat seinen Bauch gefüllt mit meinen Kostbarkeiten; er hat mich vertrieben.

Hes 29,3 und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Pharao, du König von Ägypten, du großer Drache, der du in deinem Strom liegst und sprichst: »Der Strom ist mein und ich habe ihn mir gemacht.

In der King James Bibel finden wir noch weiter Schriftstellen die das Wort Drachen für das hebräische Wort „tanniyn“ benützen, das Drachen, Seeungeheuer, Schlange oder Wal bedeuten kann, während in deutschen Übersetzungen andere Worte benützt werden:

Hi 30,29 I am a brother to dragons, and a companion to owls. – 29 Ich bin ein Bruder der Schakale – tanniyn – geworden und ein Geselle der Strauße.

Ps 44,19 Though thou hast sore broken us in the place of dragons, and covered us with the shadow of death. – 20 dass du uns so zerschlägst am Ort der Schakale – tanniyn – und bedeckst uns mit Finsternis.

Ps 148,7 Praise the LORD from the earth, ye dragons, and all deeps: – Lobet den HERRN auf Erden, ihr großen Fische – tanniyn – und alle Tiefen des Meeres,

Jes 13,22 And the wild beasts of the islands shall cry in their desolate houses, and dragons in their pleasant palaces: and her time is near to come, and her days shall not be prolonged. – und wilde Hunde werden in ihren Palästen heulen und Schakale – tanniyn – in den Schlössern der Lust. Ihre Zeit wird bald kommen, und ihre Tage lassen nicht auf sich warten.

Jes 34,13 And thorns shall come up in her palaces, nettles and brambles in the fortresses thereof: and it shall be an habitation of dragons, and a court for owls.- Dornen werden wachsen in seinen Palästen, Nesseln und Disteln in seinen Schlössern; und es wird eine Behausung sein der Schakale – tanniyn – und eine Stätte für die Strauße.

Jes 35,7 And the parched ground shall become a pool, and the thirsty land springs of water: in the habitation of dragons, where each lay, shall be grass with reeds and rushes. – Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen, und wo es dürre gewesen ist, sollen Brunnquellen sein. Wo zuvor die Schakale – tanniyn – gelegen haben, soll Gras und Rohr und Schilf stehen.

Jes 43,20 The beast of the field shall honour me, the dragons and the owls: because I give waters in the wilderness, and rivers in the desert, to give drink to my people, my chosen. – Das Wild des Feldes preist mich, die Schakale – tanniyn – und Strauße; denn ich will in der Wüste Wasser und in der Einöde Ströme geben, zu tränken mein Volk, meine Auserwählten;

Jer 9,11 And I will make Jerusalem heaps, and a den of dragons; and I will make the cities of Judah desolate, without an inhabitant. – 10 Und ich will Jerusalem zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale – tanniyn – machen und will die Städte Judas zur Wüste machen, dass niemand darin wohnen soll

Jer 10,22 Behold, the noise of the bruit is come, and a great commotion out of the north country, to make the cities of Judah desolate, and a den of dragons. – Horch, es kommt eine Kunde daher und ein großes Getöse aus dem Lande des Nordens, dass die Städte Judas verwüstet und zur Wohnung der Schakale – tanniyn – werden sollen.

Jer 14,6 And the wild asses did stand in the high places, they snuffed up the wind like dragons; their eyes did fail, because there was no grass. – Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft wie die Schakale – tanniyn; ihre Augen erlöschen, weil nichts Grünes wächst.

Jer 49,33 And Hazor shall be a dwelling for dragons, and a desolation for ever: there shall no man abide there, nor any son of man dwell in it. –  dass Hazor eine Wohnung der Schakale – tanniyn – und eine ewige Wüste werden soll, sodass niemand dort wohne und kein Mensch darin hause.

Jer 51,37 And Babylon shall become heaps, a dwellingplace for dragons, an astonishment, and an hissing, without an inhabitant.

Mi 1,8 Therefore I will wail and howl, I will go stripped and naked: I will make a wailing like the dragons, and mourning as the owls. – Darüber muss ich klagen und heulen, ich muss barfuß und bloß dahergehen; ich muss klagen wie die Schakale – tanniyn – und jammern wie die Strauße:

Mal 1,3 And I hated Esau, and laid his mountains and his heritage waste for the dragons of the wilderness. – und hasse Esau und habe sein Gebirge öde gemacht und sein Erbe den Schakalen – tanniyn – zur Wüste.

Und dann sind da natürlich noch die Drachen aus der Offenbarung, die allerdings meist symbolisch für Satan sind, was aber in diesem Vers erklärt wird, in den oben genannten Versen jedoch nicht immer der Fall ist: Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre – Offb 20,2

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