Die Botschaft von Weihnachten: Die sichtbare materielle Welt ist an die unsichtbare geistige Welt gebunden. – Autor unbekannt
– Gott (Geist) im Fleisch (Materie) geboren!
* * *
Gibt es ein Christkind?
Die 8-jährige Virginia O‘Hanlon aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb sie an die Tageszeitung Sun einen Brief:
»Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gäbe kein Christkind. Papa sagt, was in der Sun steht, ist immer wahr. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es das Christkind?«
Virginia O’Hanlon
Die Sache war dem Chefredakteur Francis Church so wichtig, dass er persönlich antwortete – auf der Titelseite der Sun:
Liebe Virginia,
deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie glauben nur, was sie sehen; sie glauben, dass es nichts geben kann, was sie mit ihrem begrenzten Verstand nicht erfassen können. Aller Menschen Verstand ist begrenzt, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind angehört. Im Weltall verliert sich ein Mensch wie ein winziges Insekt. Solch ein Ameisenverstand reicht nicht aus, um die ganze Wahrheit zu erfassen und sie zu begreifen.
Ja, Virginia, es gibt ein Christkind. Es gibt es so gewiss, wie es Liebe, Großherzigkeit und Treue gibt. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein.
Wie finster die Welt doch wäre, wenn es kein Christkind gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie – gar nichts, was das Leben auch nur erträglich machen würde. Ein kümmerlicher Rest von wahrnehmbar Schönem bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt erhellt, müsste verlöschen.
Es gibt ein Christkind, sonst könntest du auch den Märchen nicht glauben. Gewiss, du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, das Christkind zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme das Christkind zu Gesicht – was würde das beweisen? Kein Mensch kann es einfach so sehen. Das beweist aber gar nichts. Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Niemand sieht sie und trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu erdenken – geschweige denn, sie zu verstehen – das vermag nicht mal der Klügste auf dieser Welt.
Was immer du auch siehst, du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbgebilden suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter.
Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal alle Gewalt dieser Welt zerreißen kann. Nur Glaube, Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und die Herrlichkeit dahinter auf einmal zu erkennen sein.
»Ist das denn auch wahr?«, magst du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.
Das Christkind lebt, und ewig wird es leben. Sogar in 10 mal 10000 Jahren wird es da sein, um Kinder wie dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.
Frohe Weihnachten, Virginia!
Dein Francis P. Church
P.S. Der Briefwechsel zwischen Virginia O‘Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahre 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert – bis zur Einstellung der Sun – alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt.
* * *
2 Babys in der Krippe
– Autor unbekannt
Im Jahr 1994 folgten zwei Amerikaner der Einladung des russischen Bildungsministeriums, in verschiedenen Schulen und Institutionen zum Thema Ethik und Moral zu unterrichten, basierend auf der Bibel, unter anderem auch in einem Heim von ca. 100 verwaisten, im Stich gelassenen oder misshandelten Kindern.
Kurz vor Weihnachten erzählten die Freiwilligen in diesem Heim die Geschichte der ersten Weihnacht – eine Geschichte, die die meisten von ihnen niemals zuvor gehört hatten. Die Kinder verfolgen mit begeisterter Faszination wie Maria und Joseph in Bethlehem ankamen, keinen Raum in der Herberge bekamen und schließlich Zuflucht in einem Stall fanden, wo Maria das Baby Jesus zur Welt brachte und zum Schlafen in eine Futterkrippe legte.
Anschließend organisierten die Freiwilligen ein Kunstprojekt. Sie gaben jedem Kind ein Stück Pappe, um daraus die Krippe zu bauen, eine gelbe Serviette, um daraus Stroh zu schneiden, ein Stück beigen Filz, um das Baby Jesus auszuschneiden und einen Stofffetzen, um es darin einzuwickeln. Als die Kinder anfingen, ihre Krippen zu basteln, wanderten die Freiwilligen herum, unterhielten sich mit den Kindern und boten wo benötigt ihre Hilfe an.
Als eine der Freiwilligen zum 6-jährigen Misha kam, sah sie, dass er sein Projekt schon fertig gestellt hatte. Als sie näher herantrat, bemerkte sie zu ihrem Erstaunen, dass zwei Babys in seiner Krippe lagen. Als sie nachfragte, verschränkte er seine Arme, runzelte die Stirn und begann sehr ernsthaft mit seiner Erklärung. Für so einen kleinen Jungen, der die Weihnachtsgeschichte zum ersten Mal gehört hatte, erzählte er alles sehr korrekt nach, bis er zu der Stelle kam, wo Maria das Jesusbaby in die Krippe legte. Dann erfand er frei hinzu.
„Baby Jesus sah mich an und fragte, ob ich einen Platz für ihn zum bleiben hätte. Ich erzählte ihm, dass ich weder Mama noch Papa und deshalb selber kein Zuhause hätte. Da sagte Jesus, dass ich ja bei ihm bleiben könne. Ich antwortete, dass das nicht ginge, weil ich kein Geschenk für ihn hätte wie all die anderen. Aber ich wollte so gerne bei Jesus bleiben, deshalb überlegte ich, was ich ihm vielleicht als Geschenk anbieten könnte. Also fragte ich Jesus: „ Wenn ich dich warm halten würde, wäre das ein ausreichendes Geschenk für dich?“ Und Jesus antwortete mir: „Wenn du mich wärmen würdest, wäre das das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe.“ Also bin ich in die Krippe geklettert, und Jesus schaute mich an und sagte, ich könne immer bei ihm bleiben.“
Als Misha seine Geschichte beendet hatte, füllten sich seine Augen mit Tränen und kullerten ihm die Wangen herunter. Er bedeckte sein Gesicht mit den Händen, ließ seinen Kopf auf den Tisch fallen und schluchzte. Misha hatte jemanden gefunden, der ihn niemals im Stich lassen oder missbrauchen würde, jemanden, der „für immer“ bei ihm bleiben würde.
* * *
Unser Jesus
Von Martin McTeg
Meine Frau hat eine Vorliebe für Weihnachtskrippen. Vor 25 Jahren bastelte sie kleine Krippenfiguren als Geschenke für ihre Familie. Sie formte sie aus Ton, bemalte sie am Küchentisch und backte sie dann im Ofen. Ihre Schwester stellt ihre immer noch jedes Jahr an Weihnachten wieder auf.
Als wir in anderen Ländern als ehrenamtliche Mitarbeiter lebten, fing meine Frau an, kleine Krippenszenen zu sammeln, die an diesen Orten hergestellt wurden. Sie hat eine russische Krippe und eine aus dem Heiligen Land, die aus dem Holz eines Olivenbaums geschnitzt war. Sie hat auch eine Schneekugel-Krippe, die „Away in a Manger“, und einige andere Lieder spielt.
Letztes Jahr haben wir eine private Sammlung von etwa 100 Krippenszenen aus der ganzen Welt gesehen. Mitunter sahen wir die heilige Familie als afrikanische Stammesmitglieder und Orientalen dargestellt, in indischem Gewand und als Lateinamerikanische Bauern. Wir sahen eine äußerst detaillierte Krippe, die einst in einer großartigen Kathedrale in Europa stand. Und dann sahen wir eine Krippenszene von Eskimos gebastelt, in der Maria und Joseph einen Parka und Schneestiefel trugen und eine, die von einer Insel im Südpazifik kam, wo die Figuren wie Insulaner angezogen und in einer Hütte aus Kokosnusspalmwedeln aufgestellt waren.
Die Menschen, die diese Krippen in so vielen verschiedenen Ländern gemacht hatten, hatten alle etwas gemeinsam. Es war ihre Krippe und ihr Jesus. Deswegen haben sie Ihn und alle, die bei seiner Geburt dabei waren, wie Ihresgleichen dargestellt, mit der Art von Kleidern, die sie selber trugen und so lebten wie sie.
Im frühen 18ten Jahrhundert, bevor die Sklaverei in den U.S. verboten wurde, fragte ein Skeptiker einen Sklaven, „Wie kannst du an Jesus glauben und zu dem gleichen Gott beten wie deine Sklavenmeister?“ Der Sklave antwortete weise, „Er ist nicht nur ihr Jesus. Er ist auch mein Jesus!“ Dieser Sklave hatte Jesus gefunden und gelernt, die Stärke und den Trost, den er brauchte, von Ihm zu holen.
Das gilt auch heute noch. Jesus hat eine Beziehung zu jedem, aus jeder Rasse und in jedem Land. Reich und Arm, Land- oder Stadtmenschen, Gelehrte und Analphabeten, den Starken und den Schwachen. Er liebt uns alle. Jeder von uns kann Ihn als unser eigen beanspruchen und in Ihm Vergebung unserer Sünden, Erlösung und die Erfüllung unserer tiefsten Bedürfnisse finden.
* * *
Ein sehr persönliches Dilemma
Von Peter Amsterdam
Die Welt, in der Josef und Maria, Jesu irdische Eltern, aufwuchsen, unterschied sich erheblich von unserer heutigen Welt. Die beiden waren vermutlich noch sehr jung, als sie sich verlobten. Im alten Israel galt ein Paar als verlobt, wenn der Mann der Frau einen Brief oder ein Geldstück, egal wie klein, direkt oder durch einen Boten überreichte. Es war ebenfalls erforderlich, dass der Mann seine Absicht ausdrücklich vor Zeugen kundtat, die Frau zu seiner Ehefrau zu machen. Am Tage der Verlobung wurde der Heiratsvertrag aufgesetzt und vereinbart. Sobald die Frau verlobt war, wurde sie vor dem Gesetz als Ehefrau des Mannes betrachtet.
Es geschah während Marias Verlobungszeit, nachdem der Vertrag mit Josef geschlossen worden war, als sie einen Besuch vom Engel Gabriel erhielt, der ihr verkündete, vor Gott Gnade gefunden und einen Sohn empfangen zu haben, welcher der Sohn des Allerhöchsten sein würde. Sie fragte, wie sie ein Kind empfangen könne, da sie doch eine Jungfrau sei. Gabriel erwiderte ihr, dass der Heilige Geist über sie kommen und die Macht des Allerhöchsten sie überschatten würde. Gabriel eröffnete ihr, ihre Schwangerschaft käme von Gott und hätte nichts mit einem Mann zu tun. (Lukas 1,35)
Maria musste eine Entscheidung treffen. Sie würde während ihrer Verlobungszeit schwanger werden, bevor sie mit ihrem Mann zusammenlebte. Wenn sie dem, was der Engel ihr gesagt hatte, zustimmte, dann würde sie mit Sicherheit ihren Ehemann am Boden zerstört zurücklassen, ihrem eigenen Ruf ernsthaften Schaden zufügen, Schande über ihre Eltern und ihre Familie bringen und ihre Beziehung zu ihrer Dorfgemeinschaft gefährden. Maria entschied sich dafür, die Konsequenzen zu akzeptieren, als sie dem Engel antwortete: „Ich bin die Dienerin des Herrn und beuge mich seinem Willen. Möge alles, was du gesagt hast, wahr werden und mir geschehen.“ – Lukas 1,38 Das war ein riesiger Glaubensschritt ihrerseits.
Marias Entscheidung hatte Konsequenzen. Josef war niedergeschmettert, als er herausfand, dass sie schwanger war. Die Heilige Schrift sagt, „Während er noch darüber nachdachte“ -Matthäus 1,20, er grübelte herum. Das griechische Wort, das hier für nachdenken verwendet wurde, bedeutet „erregt, ärgerlich, hochkochender Ärger“. Er hatte keinen Grund, etwas anderes anzunehmen, außer, dass Maria ihm untreu gewesen war. Seiner Ansicht nach hatte sie ganz klar ihr Heiratsversprechen gebrochen und Ehebruch begangen. Josef war ein normaler Bursche, deshalb war er verärgert und verletzt.
Aber die Bibel sagt auch, dass er ein gerechter Mann war. Er wollte an ihr in aller Öffentlichkeit kein Exempel statuieren oder Schande über sie bringen. So entschied Josef, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Als er den Entschluss zur Scheidung gefasst hatte, ohne dabei Maria bloßzustellen, hatte Josef einen Traum, in dem ihm ein Engel erklärte, dass das Kind vom Heiligen Geist sei, und dass er keine Angst haben solle, Maria zu ehelichen. An dieser Stelle hatte Josef eine Entscheidung zu treffen: Sollte er dem Traum Glauben schenken? Wie Maria, so musste auch er einen Glaubensschritt machen. Gott zeigte ihm, was zu tun sei, und er hatte die Wahl, zu glauben und Gott zu vertrauen oder nicht. Dankenswerterweise hatte er den Glauben und den Mut, zu vertrauen und nach dem, was Gott ihm zeigte, zu handeln.
Josef und Maria waren beide mit einem gewaltigen persönlichen Dilemma konfrontiert. Beide zeigten großen Glauben und Mut. Beide entschieden sich dafür, trotz der Risiken Gott zu folgen, und so ermöglichten sie Gott, durch sie zu wirken, Sein Versprechen zu erfüllen und demnach die Welt zu segnen.
Natürlich weiß keiner genau, wie Maria das Jesuskind empfing. Genauso wenig wie niemand genau weiß, wie Gott das Universum erschuf. Was wir aber wissen ist, dass Gott ein menschliches Wesen mit zwei Naturen erschuf, göttlich und menschlich zugleich, ein Wesen, das vollkommen Gott und Mensch war. So etwas hat es vorher nie gegeben und seither ebenfalls nicht wieder. Der Evangelist Lukas sagte einfach, dass der Heilige Geist und die Macht Gottes über Maria kommen und sie überschatten würde. Er verwendet dabei dasselbe Wort, das er benutzt, um über die Verklärung Christi zu beschreiben, indem er sagte, dass eine Wolke sie überschattete und ein Stimme aus den Wolken sprach: „Dies ist mein Sohn, mein Auserwählter. Hört auf ihn.“ – Lukas 9,35 Der Heilige Geist und die Macht Gottes überschatteten Maria und brachten den Erwählten hervor, den göttlichen Menschen, Jesus Christus.
Es war Josefs Bereitwilligkeit, gemäß Gottes Führung zu handeln, wodurch Marias Kind als der Sohn Davids geboren wurde. (Sieh Matthäus 1,1) Es war Marias Bereitwilligkeit, sich dazu hinzugeben, worum Gott sie bat, wodurch sie den Sohn Gottes gebar. (Sieh Markus 1,1) Und Jesus, der Sohn Gottes, gab sich dem hin, was Sein Vater von Ihm verlangte, und machte es dadurch der Menschheit möglich, erlöst zu werden. (Sieh Titus 2,13-14)
Du hast vielleicht manchmal damit zu kämpfen, wenn du dich von Gott angestupst fühlst, etwas Bestimmtes zu tun oder Seinen Hinweisen zu folgen. Wenn das der Fall ist, dann erinnere dich an Maria und Josef. Gott ruft uns manchmal auf, einen Schritt im Glauben zu unternehmen und der Führung Seines Geistes zu folgen. Du weißt nie, wie erstaunlich das Ergebnis ausfallen kann.
Original Artikel mit Audio auf English hier:
http://directors.tfionline.com/post/mary-and-joseph/
* * *
Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest!
* * *