Unter himmlischem Befehlshaber!
Josua 5:13 – 6:5
Nachdem die Israeliten den Jordan durchquert hatten, kamen sie schließlich im Verheißenen Land an. Als sie das Lager aufgeschlagen hatten, entstand eine freudige und erhebende Atmosphäre. Endlich lag die Wüste hinter ihnen. Vor ihnen breitete sich das fruchtbare Land Kanaan aus, das Gott ihnen als Erbteil versprochen hatte.
Obwohl Josua die gleiche Freude mit seinem Volk teilte, fühlte er, mehr als die anderen, die Last und die Unermesslichkeit seiner bevorstehenden Aufgabe. In der Ferne konnte er die sich gegen den Himmel abzeichnenden Mauern Jerichos erblicken und seine Wachposten, die die Stadt Tag und Nacht bewachten. Für Josua war es zweifellos eine Zeit zu beten und den Herrn zu suchen. Obwohl er Befehlshaber und Führer der Kinder Israels war, muss er sich gefragt haben, was der Herr als nächstes tun würde, um ihnen zu helfen solch starke Feinde zu überwinden. Seine Leute hatten weder Kriegserfahrung noch besaßen sie die geeigneten Waffen, um die in der Ferne drohend aufragende Festung Jerichos zu belagern. »O Herr«, dachte Josua, »Du hast so viele Wunder getan, um uns bis hierher zu bringen. Du bist sicherlich der Einzige, der uns helfen kann, dieses von Götzen- und Dämonenanbetern beherrschte Land zu beanspruchen. Diese Menschen sind überall für ihre schreckliche Bosheit bekannt!«
Da fühlte Josua, dass jemand näher kam. Er hob seine Augen auf und schaute und »sieh, ein Mann stand ihm gegenüber und hatte ein bloßes (gezücktes) Schwert in seiner Hand.« Da Josua den Mann nicht erkannte, näherte er sich ihm vorsichtig und fragte: » Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?
Der Fremde erwiderte mit Vollmacht: »Nein, ich bin der Fürst über das Heer des Herrn.«
Josua begriff sofort, dass dies kein irdischer Befehlshaber war und fiel in Ehrfurcht auf sein Angesicht. Er erkannte, dass dies die Antwort auf sein verzweifeltes Gebet war! Er fragte: »Was sagt mein Herr seinem Knecht?« Und der Fürst des Heeres des Herrn sprach zu Josua etwas ähnliches, was er Mose auf dem Berg Sinai sagte: »Zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, auf der du stehst, ist heilig.« Und so tat Josua, wie der Herr befahl. Danach gab der Herr Josua eine der einzigartigsten und erstaunlichsten Strategien, die ein Befehlshaber jemals hörte.
Zuerst beruhigte der Herr ihn und sagte: »Sieh, ich habe Jericho mit seinem König und seinen Kriegsleuten in deine Hand gegeben.«
Dann unterbreitete Er Josua den ausführlichen Schlachtplan: »Ihr sollt um die Stadt herumgehen, alle Kriegsmänner, rings um die Stadt einmal herum; das sollst du sechs Tage lang tun. Lass sieben Priester sieben Posaunen des Halljahrs* vor der Lade her tragen, und am siebten Tag zieht sieben Mal um die Stadt, und lass die Priester die Posaunen blasen. Und wenn ihr hört, dass man das Halljahrshorn* bläst und der Posaunenschall lange tönt, so soll das ganze Volk ein großes Kriegsgeschrei machen. Dann werden die Mauern der Stadt einfallen, und das Volk soll hinaufsteigen jeder gerade aus vor sich hin.«
Was für eine übernatürliche Antwort. Josua wusste, dass alles ganz sicher so geschehen würde, wie es der Herr sagte, vorausgesetzt, sie würden ganz einfach gehorsam sein und Gottes Plan streng bis ins kleinste Detail befolgen.
Josua fühlte sich erleichtert, als er zurück zum Lager ging. Die Qual der Ungewissheit war vorbei. Jetzt war es an der Zeit, Gottes Plan in die Tat umzusetzen.
Der Herr wusste genau, wen Er für diese wichtige Arbeit aussuchen musste. Josua hatte in all den Jahren, als er treu unter Mose arbeitete, bewiesen, ein guter Nachfolger zu sein. Deshalb hat der Herr ihn als Leiter über Sein Volk erhöht.
Da Josua Mose treu gehorcht hatte, erschien der Herr, der Oberbefehlshaber des Heeres jetzt selbst, um ihn persönlich zu unterweisen.
Schon bevor Josua den Jordan überschritt, hatte der Herr ihm gesagt: »Lass das Buch dieses Gesetzes (das Wort) nicht von deinem Munde weichen, sondern betrachte es Tag und Nacht, damit du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen und du wirst weise handeln.« (Josua 1:8)
In der Tat sind die erfolgreichsten Leute in Gottes Königreich diejenigen, die Gottes Wort befolgen. Und die schlimmsten Versager sind diejenigen, die ohne das Wort weitermachen!
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Höre nicht auf, den Feind mit Gottes Wort und Deinem Glauben zu bekämpfen! Und der Sieg ist Dein!
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Gebet für den Tag.
Herr, wir bitten Dich, unseren Glauben zu stärken. Gib uns die Überzeugung und den Mut, Deinen Willen zu tun, egal, was andere denken. Hilf uns, Dir zu folgen, und in jeder neuen Situation auf Dich zu sehen. Dann wissen wir, dass der Sieg unser ist. In Jesu Namen, Amen!
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*Halljahrposaune, auch Schofar genannt. Das aus Widder- oder Kuduhorn (eine Antilope) gefertigte Instrument hat seinen Ursprung in der jüdischen Religion und dient vor allem rituellen Zwecken. Der Schofar wird wie ein Blechblasinstrument nach dem Prinzip der Polsterpfeife angeblasen und gehört somit zu den Aerophonen.
Anwendung
Der Schofar erinnert an die geplante Opferung des Isaak durch Abraham für Gott. An Isaaks Stelle wurde dann aber ein Widder geopfert, dessen Hörner Gott an das stellvertretende Sühneleiden Israels erinnern sollen (1. Buch Mose, Kapitel 22).
Bei der Eroberung Jerichos unter Josua (Jos 6,4) waren es sieben Hallposaunen, die vor dem Einsturz der Stadtmauern geblasen wurden. (Von der CVJM Webseite)