In Gottes Geheimdienst
Josua Kapitel 2
Mose war am Ende seines Weges angelangt, als er die Jordanebene erreichte. Er wusste, dass seine Stunde gekommen war. Den zwölf Stämmen Israels hatte er bereits seine abschließenden Worte und seinen Segen gegeben. »Josua aber, der Sohn Nuns, wurde mit dem Geist der Weisheit erfüllt; denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt«, damit der Herr ihn zum neuen Führer von Gottes Volk salbt.
Jetzt stand Mose allein auf dem windigen Gipfel des Berges Nebo, blickte über die Ebenen, und der Herr »zeigte ihm das ganze Land jenseits des Jordan und sprach: ‚Dies ist das Land, das Ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen habe, in dem Ich sagte: Ich will es euren Nachkommen geben. Ich habe es dich mit deinen Augen sehen lassen, aber du sollst nicht hinübergehen.‘ « (5. Mose 34:1-10)
Mose starb dort in einem abgeschiedenen Tal, alleine mit dem Herrn, und ging seiner Belohnung im Himmel entgegen.
Als die Nachricht von Moses Tod bekannt wurde, »beweinte ihn ganz Israel dreißig Tage lang.« Auch war es eine Zeit tiefen Gebets und der Besinnung, nicht nur für das Volk, sondern insbesondere für Josua, der nun der schweren Verantwortung der Führung, die ihm auferlegt wurde, entgegentreten musste. In jenen ersten Tagen, in denen er sich nicht mehr an Mose lehnen konnte und zu ihm für Stärke und Antworten auf seine viele Fragen gehen konnte, waren Tage, in denen Josua mehr als je zuvor lernte, dass er nun völlig und ausschließlich vom Herrn alleine abhängig sein würde, für die Hilfe und Führung, die er so dringend brauchte.
Doch der Herr war mit ihm und gab dem neuen Hirten Seiner Schafe solch wunderbare Worte der Verheißung und Ermutigung wie diese: »Wie Ich mit Mose gewesen bin, so will Ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen, noch von dir weichen … Sei getrost und unverzagt; lass dir nicht grauen (verzweifle nicht) und entsetze dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst.« Das war genau die Ermutigung, die er brauchte. Was für eine Stärkung, zu wissen, dass er nicht allein war!
Nachdem die Tage des Trauerns um Mose beendet waren, sprach der Herr zu Josua: »Mein Knecht Mose ist gestorben; so mach dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, der Verheißung.« Und der Herr versprach Josua: »Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe.«
Die Geschichte Josuas zeigt deutlich, wie gewissenhaft der Herr Seine Versprechen hält. Er hatte Seinem Volk ein Heimatland versprochen, und nun waren sie dabei, es in Besitz zu nehmen, doch es wurde ihnen nicht ohne eigene Anstrengung einfach geschenkt. Gott erwartete von ihnen, dass sie aktiv, durch Kriegsführung, das erobern, was Er ihnen gab. Als Israel dies tat, war der Herr mit ihnen und half ihnen auf übernatürliche, wunderbare Weise eine der übelsten und perversesten Zivilisationen der Geschichte zu stürzen: die Kanaaniter –unverbesserliche Sodomiten.
Bevor sie nach Jericho, das auf der anderen Seite des Jordan in Kanaan lag, hinübergingen, wählte Josua weise und mit Überlegung aus seinen Reihen zwei seiner vertrauenswürdigsten Männer, um die Verteidigungsanlagen dieser großen befestigten Stadt auszukundschaften. Jede mögliche Information für die Planung ihrer ersten Eroberung in Kanaan war lebenswichtig.
Am nächsten Tag traten die beiden Kundschafter, gekleidet ähnlich wie die Bürger Jerichos, durch die riesigen Stadttore und fanden entlang der Stadtmauer eine Herberge, in der sie die Nacht verbringen wollten. Sie gehörte einer Frau namens Rahab, die eine Prostituierte war.
Die Kundschafter sprachen mit Rahab und erkannten in ihr eine wertvolle Informationsquelle. Doch plötzlich wurde das Gespräch gestört. Klirrender Klang von bewaffneten Männern näherte sich der Herberge.
Ohne dass die Männer es wussten, hatte jemand dem König von zwei Israeliten berichtet, die des Nachts gekommen waren, um das Land auszukundschaften. Daraufhin sandte der König eine Anweisung an Rahab, die Männer zu ihm zu bringen.
»Schnell! Folgt mir!«, flüsterte Rahab, »versteckt euch hier. Es ist die königliche Garde.«
Nachdem sie sich wieder gefasst hatte, holte Rahab tief Luft und ging hin, um das Hämmern an der Tür zu beantworten. Mit einem neckischen Lächeln öffnete sie: »Ja bitte, meine Herren, womit kann ich dienen?«, fragte sie. »Schick die Männer heraus, die in dein Haus gekommen sind!«, verlangten die Soldaten, »Es sind Israeliten, und wurden gesandt, um das Land auszuspionieren, um es erobern zu können!«
Doch Rahab entgegnete überzeugend:»Die Männer waren tatsächlich hier, aber ich wusste nicht, woher sie kamen. Sie haben die Stadt bei Einbruch der Dunkelheit, kurz bevor die Stadttore geschlossen wurden, wieder verlassen, und ich weiß nicht, wohin sie gegangen sind. Wenn ihr euch beeilt, holt ihr sie vielleicht noch ein!«
Die Soldaten glaubten ihr die Geschichte, und ohne sich auch nur einen Moment weiter umzusehen, eilten sie aus der Stadt, Richtung Jordan, um sie einzuholen.
Als die Soldaten gegangen waren, atmete Rahab erleichtert auf, und noch immer vor Aufregung bebend, ging sie zu den zwei Männern: »Ich weiß, dass der Herr euch dieses Land gegeben hat; wir haben alle schrecklich Angst vor euch. Die Leute fürchten sich entsetzlich. Denn wir haben gehört, wie der Herr euch trockenen Fußes durch das Roten Meer gebracht hat, als ihr aus Ägypten auszogt und all euren Taten jenseits des Jordan. Als wir das hörten, ängstigten wir uns schrecklich! Keiner hat noch den Mut zu kämpfen. Denn der Herr, euer Gott ist der höchste Gott des Himmels und nicht nur ein gewöhnlicher Gott!«
»Deshalb«, so bat sie, »schwört mir bei dem Herrn, dass ihr mich und meine Familie verschonen werdet, weil ich euch geholfen habe.« Die Männer erklärten sich einverstanden: »Wenn ihr uns nicht verratet, werden wir unser Versprechen halten und euch verschonen.« Sie versprachen: »Wir bieten euch unser eigenes Leben als Pfand für eure Sicherheit.«
Da ihr Haus auf der Stadtmauer lag, führte Rahab sie dann zum Fenster, und ließ sie im Schutz der Nacht an einem roten Seil, das sie ans Fenster band, hinunter.
»Flieht ins Bergland«, riet sie ihnen, »damit ihr nicht gefasst werdet. Versteckt euch dort drei Tage lang, bis die Männer, die euch verfolgen, in die Stadt zurückgekehrt sind und zieht dann weiter.«
Die Männer bedankten sich und gaben ihr eine letzte Warnung: »Lass das rote Seil, an deinem Fenster. Wenn du und deine Familie nicht in deinem Haus bleiben, tragen wir keine Verantwortung für das, was dir geschieht.«
So zog Rahab nun das Seil hoch, ließ es jedoch gut sichtbar am Fenster befestigt, damit ihre Wohnung von außen erkennbar war. Endlich kamen die beiden Späher sicher über den Jordan und berichteten Josua freudig alles was geschehen war. »Der Herr hat zweifellos das ganze Land in unsere Hände gegeben«, sagten sie, »und die Einwohner haben schrecklich Angst vor uns.«
Was für einen ermutigenden Bericht Josua von seinen zwei treuen Männern empfing, die bei ihrer Tuchfühlung mit dem Feind den Gefahren Jerichos unerschrocken die Stirn geboten hatten. Nun wusste Josua, dass es Zeit zum Aufbruch war. Zuerst den Jordan überqueren, dann weiter nach Jericho!
In seinen jungen Jahren, als er noch unter Mose diente, hatte er gewiss seine Eignung als Anführer unter Beweis gestellt. Er war nicht nur ein treuer Nachfolger und gehorsamer Offizier gewesen, sondern er war auch als Botschafter, auf den sich Mose getrost verlassen konnte, treu gewesen. Josua kannte sehr wohl den Sinn des Spruches: »Die Hoffnung auf einen Treulosen zur Zeit der Not ist wie ein fauler Zahn oder ein wankender Fuß.« (Sprüche 25:19). Er war so dankbar, dass seine beiden Kundschafter so unerschrocken und treu ihre lebenswichtige Mission erfüllt hatten.
Und so ist es auch heute: Wir brauchen mehr denn je vertrauenswürdige und loyale Menschen!
Gott gib uns Menschen um das Schicksal zu wenden,
Mit starkem Geist und großem Herzen,
Mit wahrem Glauben und fleißigen Händen;
Menschen, die durch Machtgier nicht verderben,
Menschen, denen die Vorteile eines Amtes nicht kann korrumpieren,
Menschen mit Meinung und einem Willen,
Menschen, die ehrlich sind und nicht lügen.
Gebet: Zu Dir, HERR, erhebe ich meine Seele. Mein Gott, ich vertraue auf Dich; lass mich nicht zuschanden werden, damit sich meine Feinde nicht über mich freuen. Denn keiner wird zuschanden, der mit Hoffnung auf Dich wartet; aber zuschanden werden die, die Dich leichtfertig verachten.
HERR, zeige mir Deine Wege und lehre mich Deine Pfade! Leite mich in Deiner Wahrheit und lehre mich! Denn Du bist der Gott, Der mir hilft; täglich warte ich hoffend auf Dich. (Psalm 25:1-5).
Schlüsselversprechungen: (Von Jesus, für uns heute)
Dadurch dass du dir Meiner Kraft durch die Schlüssel bemächtigst und in deinen Gedanken mit mir eins wirst, wirst du in der Lage sein, die große Aufgabe, die vor dir liegt, zu meistern.
Du musst es nicht tun. Rufe die Schlüssel für den Wunsch meinen Willen zu erfüllen an und ich werde es durch dich tun.
Du kannst alles schaffen, alles sein, alles lernen, dich allem anpassen durch die Kraft der Schlüssel des Königreiches.