Neulich wurde ich durch einen Artikel dazu inspiriert, Erfahrungen aus meinem eigenen Leben einer jungen Muslimin zu schreiben, deren Vater Muslim ist, ihre Mutter aber Europäerin und christlich getauft ist, deren Glaube jedoch wie bei so vielen Kirchenmitglieder nur ein „toter“ Glaube ist. Und so haben sich ihre Kinder alle, von dem im Glauben überzeugten Vater beeinflusst, zum Islam bekannt. Doch die nachfolgenden Gedanken denke ich, sind für uns alle gut, sie durchzuarbeiten. Zunächst der Artikel der mich inspiriert hat:
Es werde Licht
Koos Stenger
Ich hörte ein schönes, sehr beeindruckendes Zeugnis, das die niederländische Evangelistin Corrie ten Boom erzählte. Es handelte von einem Besuch in einem Gefängnis, einem sehr düsteren Gefängnis, das irgendwo in einem bedrückenden Ort im afrikanischen Busch lag. Die meisten Insassen hatten nicht einmal ein Dach über dem Kopf, sondern mussten die meiste Zeit im Freien verbringen, zusammengedrängt in einer Schar von zerrütteten Menschen. Sie waren umgeben von grausamem Stacheldraht und nervösen, bewaffneten Wächtern mit gereizten Fingern, die nicht zögern würden, den Abzug zu betätigen.
Und dort, in jenem erbärmlichen Loch der Verzweiflung, mussten diese Männer für ihre Verbrechen leiden. Manchmal saßen sie ungeschützt unter der sengenden Sonne, ein anderes Mal wurden sie von den Hieben eines unerbittlichen Regensturms gepeitscht, der ihre mageren, hageren Körper vor Kälte erzittern ließ.
Sie war Evangelistin, und an dem Tag ihres Besuchs hatte es gerade gestürmt. Der Ort hatte sich in eine riesige Schlammpfütze verwandelt, voller leidender Menschen mit Gesichtern, die verzweifeltes Elend zeigten. Hier hatte das Wort Hoffnung seine Bedeutung verloren. Diesen Menschen von der Güte Gottes zu erzählen, kam ihr wie ein Hohn vor. Wie konnte sie diesen Menschen sagen, dass Gott gut ist, und es schon immer war?
Die Mächte der Finsternis sind gerissen, äußerst clever in ihrer Bosheit und extrem gut darin, das Böse zu kultivieren (oft verkleidet in einer moralisch „guten“ Religion). Um die verlorenen Seelen davon zu überzeugen, dass Gott und seine Liebe und Barmherzigkeit eine Lüge ist und dass das Einzige, worauf sie sich freuen können, die Hölle auf Erden und die Hölle im Jenseits ist, versucht die Finsternis, die Menschen in so viel Unterdrückung und so undurchdringliche Finsternis zu tauchen, damit jeder Sinn für richtig und falsch bedeutungslos wird. Alles, was bleibt, ist ein unerbittlicher Kampf um die Selbsterhaltung, bei dem vor keinem Akt der Selbstsucht zurückgeschreckt wird.
Das ist die Macht des Bösen in der Stunde der Finsternis.
Corrie war als junge Frau selbst im Gefängnis gewesen, als sie wegen der Hilfe ihrer Familie beim Verstecken von Juden in das Konzentrationslager Ravensbrück geschickt wurde. Sie erinnerte sich an ihre eigenen Tage des Leidens und an ihren Kampf gegen die Versuchung, der Lüge nachzugeben, Gott habe sie vergessen.
Aber das hatte Er nicht.
Allein die Tatsache, dass sie mitkämpfte, um diese Welt mit dem Licht des herrlichen Evangeliums reinzuwaschen, war Zeugnis genug. Aber wie konnte sie diese verdreckten, hoffnungslosen Menschen, die sie mit leeren Augen anstarrten, von Seiner großen Treue überzeugen?
„Was diese Leute brauchen, ist Freude.“
Das fiel ihr in einem Geistesblitz ein. Dieser Ort brauchte Freude. Echte Freude, die Art, die tief aus dem Inneren kommt. Übernatürliche Freude. Nicht die Freude dieser vergänglichen Welt, sondern eine Freude, die eine Brücke in die Ewigkeit schlägt.
Und so betete sie. Es war ein einfaches Gebet, aber eines mit Überzeugung. „Herr, erfülle mich mit solcher Freude, dass sie auf diese Gefangenen übergreift. Diese Finsternis ist zu tief für mich, aber Du hast die Welt überwunden.“
Sie begann zu sprechen.
Und einfach so sprudelte die Freude in ihrem Herzen gänzlich über, und genau wie sie gebetet hatte, berührte es die Männer im Schlamm. Erst einer, dann ein anderer, bis sie sich schließlich in der ganzen Menge ausbreitete. Hoffnung regnete auf diese elenden Menschen herab, die zum ersten Mal verstanden, warum Jesus auf diese Erde gekommen war, und schon bald war der ganze elende Ort verwandelt. Nicht durch die Weisheit der Menschen oder die klugen Sprüche eines geschickten Redners. All das war es nicht. Der Heilige Geist übernahm das Kommando und vertrieb die Dunkelheit.
Als sie fertig war und gehen musste, gingen Gefangene und Wärter gleichermaßen am Stacheldrahtzaun entlang aus dem Gefängnis und folgten ihrem Drang, ihr zum Abschied dankbar zu winken. Es fiel kein einziger Schuss und kein einziger Gefangener floh. „Kommen Sie zurück, liebe Frau“, riefen sie alle. „Erzählen Sie uns mehr über den König des Himmels.“
Und so bekämpfen wir die Dunkelheit. Nicht mit und nicht in unserer eigenen Kraft, nicht indem wir sie analysieren oder Wege finden, ihr auszuweichen oder sie zu überlisten. Sondern indem wir das Licht hereinlassen und Gott das tun lassen, was Er am besten kann, nämlich die Finsternis mit der Rute Seiner Liebe zu zerschmettern. Denn als Er sagte: „Es werde Licht“, da meinte Er es ernst, und es wurde Licht.
„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ – Jesus, Johannes 8,12
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Mein(e) Liebe(r), (- hier an jeden gerichtet)
nachdem ich dir die obige Nachricht geschickt habe, habe ich für dich gebetet und musste auch darüber nachdenken, welche Entscheidung du getroffen hast, deinem Vater zu gefallen und dem Islam zu folgen, obwohl du das Licht der Welt hättest bekommen können. Ich stelle mir vor, dass deine Mutter wie so viele „Christen“ ein Mitglied einer Kirche sein mag, aber keine wirkliche Gläubige war, die ihren Glauben lebte. Gott nennt solche Menschen in der Bibel „lauwarm“ und sagt dies über sie:
„Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach dass du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.- Offenbarung 3,15-16
Aber er macht vor allem die Führer und Lehrer dafür verantwortlich, dass sie die Menschen nicht lehren, sich mit ganzem Herzen Gott zu widmen, sich ihm ganz hinzugeben – was der Islam einen Muslim bezeichnet, jemand der sich ganz Gott widmet, sich ihm ganz hingegeben hat und wovon ich überzeugt bin, dass Mohammeds Mission von Gott war, die Menschen dazu zu bringen, sich ganz dem einen wahren Gott zu widmen und nicht eine andere Religion wie den Islam zu gründen, der im Widerspruch zu dem steht, was Gott zuvor durch sein Wort den Menschen gab.
Ich musste an meine eigene Entscheidung denken, die ich in jungen Jahren traf, meinen eigenen Weg zu gehen, der im Gegensatz zu dem stand, den mein Vater sich für mich wünschte. Ich musste warten, bis ich 21 Jahre alt war, um volljährig zu werden und mich von meinem Vater und seinen Wünschen befreien zu können. Als ich schließlich von zu Hause wegging, dauerte es weitere 4 Jahre, bis ich meinen Weg gefunden hatte. In diesen Jahren versuchte meine Mutter immer wieder, mich zu überreden, nach Hause zurückzukehren und das Geschäft meines Vaters zu übernehmen, wie er es sich gewünscht hatte. Aber ich hatte längst beschlossen, dass ich nicht so leben wollte wie meine Eltern, und so blieb ich stark und folgte weiter meinem eigenen Traum.
Wie ich dann schließlich meinen Traum in Jesus erfüllt fand und ihm folgte, um Missionarin zu werden, war ich sehr glücklich, doch mein Vater und seine Erwartungen und der Gedanke, ihm nicht zu gefallen, verfolgten mich wie ein Klotz am Bein und hinderten mich daran, völlig frei zu sein.
Bis wir in unserer Glaubensgemeinschaft eines Tages gemeinsam etwas lasen, das von der totalen Hingabe an Gott sprach. Nicht zu versuchen, Gott und den Menschen zu gefallen, denn wenn man Gott gefallen will, kann man nicht mehr gleichzeitig den Menschen gefallen wollen. Wie Jesus lehrte:
„Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon (dem Gott des Reichtums).“ – Matthäus 6,24 – noch kann man Gott und den Menschen dienen. Als ich das hörte, brach ich in Tränen aus und musste Rotz und Wasser heulen. Ich weinte so heftig, dass es meinen ganzen Körper schüttelte.
Die anderen verstanden nicht, was mit mir los war, und ich konnte nicht reden. Es war in dem Moment nur eine Sache zwischen mir und Gott. Ich bat Gott, mir zu verzeihen, dass ich obwohl ich ihm mein Leben übergeben habe, ich immer noch an meinem Vater hing und mir wünschte, ich könnte es ihm recht machen, und gab mich von ganzem Herzen von Neuem Gott allein hin.
Von diesem Tag an war ich frei von diesen Ketten und schweren Klötzen, die ich mit mir herumgeschleppt hatte, seit ich meinen Vater und mein Zuhause verlassen hatte.
Auch wurden die Worte Gottes in der Bibel für mich wahrer, lebendiger, konnte ihre Bedeutung voller begreifen, als zuvor, Worte wie diese:
„Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.“ – Matthäus 10,37
Aber auch die Verse davor und danach:
„Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“ – Matthäus 10,36-39
Hier ist noch ein weiterer Vers der ziemlich heftig ist, aber so sieht es nun mal Gott und ist so bei ihm: Hängt euer Herz nicht an die Welt (habt nicht lieb die Welt) und an nichts, was zu ihr gehört! Wenn jemand die Welt liebt, hat die Liebe des Vaters keinen Platz in ihm. Denn diese Welt wird von der Sucht nach körperlichem Genuss (Fleisches Lust) bestimmt, von gierigen Augen (der Augen Lust) und einem unverschämten Geltungsdrang (hoffärtiges Leben). Nichts davon kommt vom Vater. Es gehört alles zur Welt. Und diese Welt mit ihren Begierden wird verschwinden. Doch wer tut, was Gott will, bleibt und lebt in Ewigkeit. – 1.Johannes 2,15-17
Ich habe meine Familie wegen meines hingegebenen Glaubens an Jesus verloren, aber ich habe eine viel größere und wundervollere Familie gewonnen, in Menschen, die so glauben wie ich und die gleichen Ziele im Leben anstreben, wie ich (die Welt mit Gottes Liebe zu verändern). In meiner leiblichen Familie wurde ich nie viel gelobt oder das Gute gewürdigt – das war das Selbstverständliche das Richtige und es gut zu tun – aber das Falsche oder Schlechte, das ich getan habe, wurde immer sehr betont und darauf herumgehackt, und das setzte mich herab, und gab mir das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Es nahm mir meine Selbstwertgefühle und gab mir ziemliche Minderwertigkeitskomplexe.
Aber als ich Gott meinen himmlischen Vater sein ließ, versicherte er mir, wie sehr er mich liebt, meine Schwächen und Unzulänglichkeiten kennt und auch versteht, mich aber trotzdem liebt und mir darin helfen will, mich zu ändern – helfen, nicht kritisieren und runtermachen.
Als ich mit 46 Jahren vom Tod meines Vaters erfuhr, brach ich in Verzweiflung in Tränen aus. Ich hatte ihn seit Jahren nicht mehr gesehen und hatte mich nie mit ihm versöhnen können. Ich fühlte mich damals so schuldig, so schlecht. Aber Gott sprach zu meinem Herzen, dass ich nicht in der Lage gewesen war, mich mit meinem Vater zu versöhnen, und dass ich nicht da war, als er starb, aber dass er und seine Engel da waren und dass er jetzt auf der anderen Seite, diesem anderen Bereich, meine Beschlüsse und Entscheidungen zu verstehen lernt.
Ich bin jetzt 72 Jahre alt und mein Herz sehnt sich danach, dich, mein(e) Liebe(r) zu deinem himmlischen Vater heimkehren zu sehen, der dich so sehr liebt.
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Seitdem ich mein Leben ganz Jesus übergeben habe, wurde ich von Leuten immer wieder als Fanatiker bezeichnet und das mag ja auch richtig sein, denn ich bin fanatisch darin, Gott gefallen zu wollen. Und weil Gott Liebe ist und ich der Liebe in allem folgen möchte, ist in diesem Fanatismus ja auch nichts Falsches, oder was meinst du?
Doch das ist, wie der Herr mich geleitet und geführt hat. Jeder einzelne Mensch muss darin selbst zu Gottes Willen finden, in dem Grad der Hingabe, wie es dir möglich ist. Hier sind noch ein paar Artikel, die dir Anleitung und Rat geben können:
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Botschaft von „Oben“: Da ich der Schöpfer dessen bin, was ist, und du nach meinem Bild geschaffen bist, hast du eine Fülle schöpferischer Kraft in dir. Strebe danach, deine Situation aus einer neuen Perspektive zu betrachten: begierig darauf, mit mir zusammenzuarbeiten, während ich in dir und durch dich Neues erschaffe. Obwohl ich Herr des Universums bin, möchte ich in Partnerschaft mit dir arbeiten. Wenn du Ja zu diesem heiligen Abenteuer sagst, wirst du vollständiger derjenige, zu dem ich dich bestimmt habe. – Jesus
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Gott will und verdient es, ein aktiver Partner in unserem Leben zu sein, und je mehr wir mit Ihm zusammenarbeiten, desto mehr profitieren wir von dieser Partnerschaft.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Partnerschaft ist es, für Ihn verfügbar zu sein. Für Ihn in dem Sinne, dass man sensibel dafür ist, wann Er mit uns kommunizieren will, und dass man bereit ist, dem zuzuhören, was Er zu sagen hat. Für Ihn in dem Sinne, dass wir uns öffnen, um Akteure Seiner Bestimmung im Leben anderer zu sein, und als ein Werkzeug für Ihn handeln, um mit anderen zu kommunizieren, die noch nicht mit Ihm in Verbindung sind.
Unsere geistige und praktische Verfügbarkeit ist unsere Erklärung an den Herrn, dass Er ein voller Partner in unserem Leben ist, dass wir Sein Engagement wollen in allem, was wir tun. – Peter Amsterdam
Gib dich dem Herrn hin
David Brandt Berg
Gott hat für jeden von uns einen besonderen Platz in Seinem Königreich, und Er hat eine spezielle Aufgabe, eine einzigartige Mission für dich, die nur du erfüllen kannst. Allerdings gibt es nur eine Möglichkeit, wie du Seinen Willen für dein Leben feststellen kannst – ganz zu schweigen davon ihn zu erfüllen – und die ist, sich selbst Ihm völlig hinzugeben. Nur dann kannst du deinen Staub (der du bist) zu Diamanten werden lassen, welche die Schönheit Gottes zeigen, und des Herrn wunderbares Leben, Seine Liebe und Sein Licht so vielen wie möglich bringen.
Man muss Jesus in dir zum Vorscheinen kommen sehen.
Wenn du Zeugnis von dir anderen gibst, das aber zu voll von dir Selbst ist, ziehen sie von dannen und sagen sich, dass dem zuhören, was du sagst, nur Zeitverschwendung sei. Darum sagt Er uns, „Nicht durch (deine) Macht und (deine) Kraft wird es geschehen, sondern durch meinen Geist“, „Doch diesen kostbaren Schatz (des Herrn Geist und Seine Liebe) tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen, nämlich in unseren schwachen Körpern. So kann jeder sehen, dass unsere Kraft ganz von Gott kommt und nicht unsere eigene ist.“ – Zacharias 4,6; 2.Korinther 4,7
Jesus sagt sogar über die Arbeit für Ihn, „Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht.“ – Matthäus 11,30 Wir brauchen uns also keine Sorgen zu machen, zu viel tragen oder stemmen zu müssen. Wir müssen nur lernen, uns Jesus zu unterwerfen und Seinen Geist durch uns wirken zu lassen. Und wenn wir unsere ganzen Sorgen auf Ihn legen, vermögen wir alles zu tun, durch Christus, der uns die Kraft gibt! – Johannes 5,30; 15,5; 1. Petrus 5,7; Philipper 4,13
Jesus sagte, „Bleibt in mir, und ich werde in euch bleiben. Denn eine Rebe kann keine Frucht tragen, wenn sie vom Weinstock abgetrennt wird, und auch ihr könnt nicht, wenn ihr von mir getrennt seid, Frucht hervorbringen. Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und ich in ihm, wird viel Frucht bringen. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ – Johannes 15,4–5
„Doch ich will deinen Willen tun, nicht meinen“
Willst du den Willen Gottes in deinem Leben finden, musst du dich dem Herrn hingeben! Jesus gab uns das beste Beispiel der Hingabe, als Er sich im Garten Gethsemane hinkniete und betete, „Doch ich will deinen Willen tun, nicht meinen.“ – Matthäus 26,39 Sich unterwerfen ist der erste Schritt.
Gottes Wort sagt, „… fordere ich euch nun auf, liebe Brüder, euch mit eurem ganzen Leben für Gott einzusetzen. Es soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein – ein Opfer, an dem Gott Freude hat. Das ist ein Gottesdienst, wie er sein soll. Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln. Dann werdet ihr wissen, was Gott von euch will: Es ist das, was gut ist und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht.“ Römer 12,1–2 Die erste Bedingung, Gottes Willen zu finden, ist, sich selbst, sein Denken und Wollen auf Gottes Altar zu legen. Wie jemand sagte, „Das Wichtigste im Willen Gottes erkennen besteht darin, darauf vorbereitet zu sein, ihn zu tun, noch bevor man weiß, was es ist!“
Wenn du ein Christ bist, wenn du gerettet bist und Jesus in deinem Herzen hast, gehörst du nicht mehr dir selbst. Jesus kaufte dich frei und bezahlte für dich und deine Errettung mit Seinem eigenen Blut. „Denn ihr wisst, dass Gott euch nicht mit vergänglichen Werten wie Silber oder Gold losgekauft hat von eurem früheren Leben, das ihr so gelebt habt wie schon Generationen vor euch. Er bezahlte für euch mit dem kostbaren Blut von Jesus Christus, der rein und ohne Sünde zum Opferlamm Gottes wurde.“ 1.Petrus 1,18–19 „Oder wisst ihr nicht, … Ihr gehört nicht euch selbst, denn Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt. Deshalb ehrt Gott mit eurem Leib!“ – 1.Korinther 6,19–20
Wenn du wirklich an die Bibel glaubst, daran, dass Jesus litt und am Kreuz für dich gestorben ist, um dich vor der Hölle zu bewahren und dir das ewige himmlische Leben zu geben, dann solltest du doch auch bereit sein, alles zu tun, worum Er dich bittet, und alles aushalten, was Er von dir erwartet, aus reinem Dank für deine Errettung.
Obwohl Er uns mit Seinem eigenen Blut gekauft und für uns bezahlt hat, kaufte Er uns nicht einfach, um uns zu Seinen Sklaven zu machen, Seinen Dienern, die Seinen Befehlen folgen müssen. Er sagte, „Ich nenne euch nicht mehr Knechte, Diener, … Ihr seid jetzt meine Freunde.“ – Johannes 15,15 Er möchte uns zu Freunden haben, die Seinen Willen tun, nicht nur weil wir müssen, es uns vorgeschrieben wird, sondern weil wir wollen, da wir Ihn lieben. Und genau genommen will Er uns nicht nur zu Freunden haben, sondern als Seine Geliebten, Seine Braut. „Jetzt gehört ihr dem, der von den Toten auferstand, und könnt gute Frucht bringen, das heißt gute Taten für Gott.“ Auch sagte Paulus, „Ich werbe so eifersüchtig wie Gott um euch. Denn als unberührte Braut habe ich euch dem einen Bräutigam, Christus, versprochen.“ – Römer 7,4; 2.Korinther 11,12
Er möchte eine Braut, die unsterbliche Kinder gebiert für das ewige Königreich Gottes, „Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht hervorbringt und werdet so meine Jünger.“ – Johannes 15,8
Gib Gott eine Chance
Der Herr weiß, je untergebener und gehorsamer wir Ihm gegenüber sind, desto mehr kann Er uns einsetzen und umso glücklicher und ein umso größerer Segen werden wir für andere sein. Er ist williger, uns einzusetzen, zu bemächtigen, zu segnen und Seine Segnungen über uns auszuschütten, als wir bereit sind, sie entgegenzunehmen.
Die ganze Erfahrung unserer Existenz in diesem Leben ist wie eine Schule, um uns beizubringen, was wir über den Herrn und die Errettung wissen müssen und über den Dienst am Herrn und anderen, darüber, sich Ihm unterwerfen und gehorsam sein und Seine liebevollen Regeln und Sein Gesetz der Liebe einzuhalten. „Gott liebt den Menschen, der gerne gibt.“ -2.Korinther 9,7 Auch zwingt Er niemanden, Seinen Willen zu tun. Denn wenn wir es nicht aus Liebe tun, weil wir Jesus lieben, dann besorgt Er sich lieber einen anderen, der willig ist. Er möchte Freiwillige, die sich Ihm aus eigenen, freien Stücken unterwerfen und Seinem leisesten Wink folgen.
Wenn du Ihm dein Leben und deinen Willen unterordnest und akzeptierst, was immer Er sich für dich und für dein Leben wünscht, hat Er versprochen, dich mächtig zu segnen und wenn du Ihm weiterhin folgst, wirst du zu dem werden, wie Er dich haben möchte.
Das erinnert mich an das, was ein unbekannter Kindergottesdienstleiter einem unbedeutenden, jungen Schuhverkäufer nahelegte, den er in Boston zum Herrn geführt hatte, „Dwight L. Moody, es gibt keine Grenzen, für das, was Gott mit jemandem unternehmen kann, der sich Ihm hingibt und bereit ist, Seinen Willen zu tun.“ Moody schaute ihm in die Augen und antwortete, „Mit Gottes Gnade, ich bin entschlossen dieser Jemand zu sein.“ Und so geschah es auch!
Kurz danach zog er nach Chicago, wo er das Evangelium zu predigen begann und zu bezeugen und war bald so begeistert davon, andere zu Jesus führen zu können, dass er die Schuhgeschäftsarbeit an den Nagel hängte und begann, vollzeitig dem Herrn zu dienen. Im Lauf der Zeit wurde er einer der Welt größten Evangelisten mit Zehntausenden ewiger Seelen, die in Folge zum Herrn gewonnen wurden.
Wäre das nicht ein unsäglicher Verlust gewesen, nicht nur für ihn, sondern auch für die Millionen, die das Evangelium durch seine Arbeit gehört hatten, wenn Moody sich nicht entschlossen hätte, seinen Willen dem Herrn zu verpflichten? „Aber“, wirst du vielleicht entgegnen, „ich könnte niemals so etwas Großes wie Moody für den Herrn zustande bringen. Ich bin kein flammender Evangelist und kein überragender Seelengewinner.“ Genauso wenig stand es anfangs um Moody. Er war ein armer Junge aus der Landwirtschaft und ein unterdurchschnittlicher Schüler, der in die Großstadt zog, überdrüssig seines Lebens und der Landwirtschaft. Nach wenigen Wochen dort setzte er sich selbst ein neues Ziel, – ein erfolgreicher Geschäftsmann zu werden und 100 000$ zu verdienen. Sein Leben in den Dienst des Herrn zu stellen, war das Letzte, woran er dachte.
Genaugenommen, anfangs, nach Moodys Errettung, hatte er äußerst wenig Ahnung von Gottes Wort und Wahrheit. Ein Kirchenausschuss verweigerte ihm die Mitgliedschaft, als er vor ihn trat, um zu sehen, ob sie ihn aufnehmen würden. Später schrieb sein Sonntagsschullehrer über ihn, „Ich kann ehrlich bezeugen, (und damit hebe ich die unendliche Gnade Gottes hervor, die Herrn Moody zuteilgeworden ist), mir sind wenige begegnet, deren Verstand geistig so umnachtet war wie bei ihm, als er in meinen Unterricht kam, oder jemanden, von dem es so unwahrscheinlich schien, ein Christ mit klaren, bestimmten Vorstellungen über die Wahrheit des Evangeliums zu werden, und noch viel weniger, je eine Stellung ausgedehnten öffentlichen Nutzens einzunehmen.
Doch als er Jesus fand und ihm bewusst wurde, wieviel der Herr für ihn gegeben hatte, beschloss er, sein Leben dem Herrn zu geben, und alles zu tun, was Er von ihm verlangte. Die Bibel sagt, „Kommt zu Gott, und Gott wird euch entgegenkommen!“ – Jakobus 4,8 Dies ist nicht nur Moodys Erfolgsgeheimnis, sondern jeder großen Persönlichkeit vor Gott, deren Er sich je bediente; sie näherten sich Gott, verließen sich auf Ihn und Seine Kraft und Sein Wort, geleitet, gestärkt und inspiriert zu werden.
Trotz aller unserer Fehler, Schwächen und Unfähigkeiten gibt es keine Grenze für das, was Gott mit uns gemäß Seines Willens unternehmen kann, wenn wir unser Leben Ihm völlig hingeben. Natürlich gibt es da dieses große „Wenn“, denn wir haben alle unseren eigenen, freien Willen, und können uns aussuchen, entweder unser Leben Ihm zu widmen und dieses sein lassen „Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen,“ – Matthäus 6,33 oder wir können uns unseren eigenen Wünschen und Plänen widmen. Die Entscheidung liegt bei uns.
Wenn du bereit bist, so zu sein, wie Gott dich möchte – nicht, wie du bist, sondern wie Gott dich möchte – dann kann Er dich wirkungsvoll einsetzen. Gott weiß, du schaffst es selbst nicht. Dazu musst du dein Leben, deinen Kopf und dein Herz dem Herrn übergeben und Ihn durch dich wirken lassen. Wenn du schließlich an den Punkt kommst, an dem du dich Ihm übergibst, du dich aufgibst und Gott machen lässt, dann hat Gott eine Möglichkeit einzugreifen und zu handeln. Ganz bestimmt! Gib Ihm eine Chance!
Wenn wir alles von uns dem Herrn übergeben haben, brauchen wir uns um nichts Sorgen zu machen. Unser Leben ist in Seiner Hand unter Seiner liebevollen Fürsorge, und dem Feind bleibt nichts, das er für sich beanspruchen kann. Genaugenommen ist Unterwerfung genau das, was der Herr voraussetzt, um den Feind durch und durch zu besiegen. Er sagt, „Deshalb ordnet euren Willen Gott unter! Widersteht dem Teufel, und er wird euch verlassen.“ – Jakobus 4,7
Aber so lange es einen dunklen Winkel in deinem Leben gibt, wo du zurückhältst, den du nicht bereit bist, dem Herrn zu übergeben; wenn es eine kleine Sache gibt, die du nicht bereit bist aufzugeben, dann kann der Feind dir genau dort Ärger bereiten, genau damit kann er dich quälen. Deshalb ermahnt uns die Bibel: Gebt dem Teufel keinen Raum in eurem Leben! – Epheser 4,27
Das erinnert mich an die Geschichte von Huddersfield. Ein reicher Grundbesitzer wünschte sich, ein ganzes Dorf kaufen zu können und kaufte dann ein Landstück nach dem anderen in der Gegend. Alle außer einem Grundstück. Denn das gehörte einem sturer Landwirt, der sich weigerte, seinen winzigen Flecken Land zu verkaufen, und nichts brachte ihn von seiner Haltung ab. Der reiche Grundbesitzer bot dem alten Landwirt sogar weitaus mehr als den eigentlichen Grundstückswert an, aber der Bauer, stolz über sein eignes Stück Land, widersetzte sich strikt. Der Grundbesitzer gab schließlich auf, tröstete sich aber mit den Worten, „Was macht schon ein Fleckchen Land aus? Ich habe alles andere aufgekauft und so gehört Huddersfield mir.“ Der Landwirt hörte jedoch, was er sagte und erinnerte ihn, „Oh nein, das stimmt so nicht! Wir beide besitzen Huddersfield. Es gehört dir und mir!“
Wie schon gesagt, gib dem Teufel keinen Raum, keine Möglichkeit, so etwas zum Herrn über dich sagen zu können. „Aha! Schau an, Herr! Er hat dir alles übergeben, außer dieser einen Kleinigkeit. Darum, auch wenn er größtenteils dir gehört, gehört mir doch immer noch dieses eine Fleckchen in seinem Herzen.“ Um den Bösen zu besiegen und den Frieden Gottes zu bekommen, der alles Verstehen übersteigt, musst du alles von dir dem Herrn übergeben. Dann, wenn dein Wille im Einklang mit Gottes Wille ist, befindest du dich sicher unter Seinem Schutz und Er hat versprochen, dich mit Seinem vollkommenen Frieden zu segnen und mit Seinem Himmlischen Frieden, (1.Johannes 2:14; Philipper 4:7; Psalm 91) egal welchen Lebensstürmen du gegenüberstehst. Nach dem Motto des alten Kirchenliedes:
Dich sehnte nach Frieden
und nach sorglos‘ Vertrauen,
Aufrichtig und innig im Gebet.
Doch nie wirst du Ruhe, noch den Segen erlangen
Bis du alles auf den Altar gelegt.
Hast du alles auf den Altar gelegt?
Und dein Herz wird vom Geiste regiert?
Doch gesegnet wirst du nur und voll innerer Ruh,
Wenn dein Herz und deine Seele dem Herrn sich fügt.
– E. A. Hoffman, 1905
Darum präsentiere nun dein Leben auf Seinem Altar, bitte Ihn, dich anzunehmen und dich zu Seiner Ehre einzusetzen. Das wird er dann auch – soweit, wie du Ihn lässt. Du bist Sein Kind, Er liebt dich und wird immer Sein Bestes für dich geben, um dich nützlich und glücklich in Seinem Liebesdienst für andere zu machen, damit du ihnen zu demselben Leben und Glück verhelfen kannst, das du in Jesus gefunden hast. Er lässt dich niemals im Stich!
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Der Gott unterworfene Wille
James McConkey
Spricht man zu Christen über Gottes Plan und darüber, Ihm zu folgen, denken viele gleich, man meint, sie sollten ihre Arbeit aufgeben und umgehend auf die Kanzel stürmen oder ins überseeische Missionsfeld ziehen. Wie sie es sehen, bedeutet Gottes Plan zu folgen, Opfer zu bringen und in ein anderes Land zu ziehen. Aber es gibt kein größeres Missverständnis.
Konsekration – die Weihe einer Person oder Sache – bedeutet nicht unbedingt Umziehen. Ganz und gar nicht. Gottes Lebensplan für den Menschen beinhaltet nicht notwendigerweise, ihn aus seiner momentanen Umgebung und seinem Umfeld zu reißen. Gott sucht kein neues Umfeld, sondern einen neuen Menschen in seiner gegenwärtigen Situation! Der Plan ist nicht Versetzung, sondern Verwandlung. Das Problem liegt normalerweise nicht in der Nachbarschaft, sondern in der Person unter den Nachbarn. Und wenn jemand sein Leben Gott widmet, um Gottes perfekten Plan für sein Leben zu finden und anzunehmen, wird Gott ihn gewöhnlich dort lassen, wo er schon ist, aber er wird für Gott und Sein Königreich leben statt für sich selbst. Bis Gott dir also etwas anderes zeigt, bleib, wo du bist und lebe für Gott. Möchte Gott dich woanders, wird Er dich dorthin führen und dann folge Ihm unbedingt.
Wir haben also erkannt, dass Konsekration nicht unbedingt Versetzung bedeutet. Aber es könnte. Gott könnte dich ganz eindeutig von dort wegnehmen, wo du jetzt lebst. Er könnte deine Umgebung völlig verändern und dich ebenfalls. Gott könnte dich völlig aus deiner Arbeit oder deinem Beruf nehmen und dich bis an die äußersten Enden der Welt senden, als Sein eigener beauftragter Bote. „Aber wie wird das zustande kommen?“, fragst du. – Indem du den nächsten Schritt machst.
Die goldene Kette von Gottes großem Ziel für dein und mein Leben, wird aus den einzelnen Gliedern geschmiedet, die eins nach dem anderen im Verlauf der uns gebotenen tagtäglichen Chancen, dazugefügt werden. Nach und nach, wenn wir genug Glieder zusammenhaben, nimmt die Kette Gestalt an. Wer gewissenhaft die Glieder aneinanderreiht, braucht sich nicht zu sorgen, Bindeglieder zu verpassen. Deshalb mach den nächsten Schritt. Dann wird aus diesem Faden, der sich durch deinen täglichen Dienst zieht, in Gottes Hand etwas, wie der Leitfaden durch ein Labyrinth. Durch ihn führt dich Gott entlang deines Weges, bis du aus dem Labyrinth der Finsternis und Ungewissheit in das strahlende Lichte Seines Willens für dein Leben trittst. Deshalb handle geduldig, gewissenhaft, liebevoll. Unterrichte, besuche die Kranken, tröste die Traurigen, predige das Wort, bediene dich der Flyer und Schriften, lege Zeugnis dort für Ihn ab, wo du bist. Wenn du Ihm so dienst, wird Gott dich, wenn Er dich woanders haben möchte, auch dorthin führen. Allerdings musst du Ihm unbedingt folgen. Sind wir so in der Gefolgschaft, werden einige von uns in China landen, in Indien oder Afrika oder wie gesagt, einfach nur in deiner Nachbarschaft, deinem Ort und Land. Doch wir alle sind dort, wo Er uns haben möchte und das ist, in Seinem Plan.
„Ach“, sagen einige, „das ist ja schön und gut, für mich jedoch ist es zu spät. Mein Leben war voller Schnitzer und Fehler. Ich habe ja nur nach Jahren des Herumwanderns zu Jesus gefunden. Mir ist nichts geblieben als die Erinnerung an Fehler und die Fragmente eines verflossenen und zerstörten Lebens.“ – Lass dir diese Wahrheit sagen, mein Freund, Gott ist der Einzige, der ein anscheinend zerstörtes Leben nehmen und aus seinen Bruchstücken ein herrliches Leben schaffen kann.
Hast du je von dieser Geschichte gehört? In einer gewissen Stadt stand eine Kathedrale, in der es ein bewundernswertes Buntglasfenster gab. Es war weit und breit bekannt. Von überall pilgerten die Menschen herbei, um den Glanz dieses Meisterwerks zu bestaunen. Eines Tages erhob sich ein gewaltiger Sturm. Die Gewalt des Unwetters drückte das Fenster ein; es zerschellte auf dem Marmorboden, zerbarst in Hunderte von Glasscherben. Groß war die Trauer der Stadtbewohner über diese Katastrophe, die die Stadt unverhofft ihres stolzen Kunstwerkes beraubt hatte. Sie sammelten die Scherben auf, verstauten sie in einer Kiste und verfrachteten sie in den Kirchenkeller.
Eines Tages kam ein Fremder, der den Wunsch äußerte, das wunderbare Fenster sehen zu können. Da berichteten sie ihm, was geschehen war. Als er sie fragte, was sie mit den Scherben gemacht hätten, führten sie ihn in den Gewölbekeller und zeigten ihm die Glasscherben. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, sie mir zu schenken?“, fragte der Fremde. „Nehmen sie sie mit“, war die Antwort, „wir können ja nichts mehr mit ihnen anfangen.“ Vorsichtig hob er die Kiste und trug sie in seinen Armen fort. Wochen verstrichen; dann erreichte den Küster der Kathedrale eine Einladung. Sie stammte von einem allseits für seine Kunstfertigkeit in der Glasmalerei bekannten Künstler. Sie wurden in sein Studio eingeladen, um ein Buntglasfenster in Augenschein zu nehmen, das er fertiggestellt hatte.
Er brachte sie in sein Atelier und postierte sie vor einen großen Leinwandvorhang. Mit dem Zug an einer Kordel fiel der Vorhang. Und dort, vor ihren erstaunten Blicken, erstrahlte ein Buntglasfenster, das in seiner Schönheit alles übertraf, was ihre Augen je gesehen hatten. Als sie wie gebannt seine reichen Farbtöne betrachteten, seine faszinierenden Muster und die ausgeklügelte Bearbeitung, richtete der Künstler sich an sie und sagte: „Dieses Fenster habe ich aus den Fragmenten eures zerbrochenen erarbeitet, und es kann jetzt ersetzt werden.“ Ein weiteres Mal ließ ein großartiges Fenster sein farbenprächtiges Licht in die dämmrigen Gänge der alten Kathedrale strahlen. Doch der Glanz des Neuen übertraf bei weitem die Schönheit des Alten, und die Kunde ihres erstaunlichen Entstehens erfüllte das Land.
Behauptest du, deine Pläne seien zerstört worden? Danke dem Herrn, und Kopf hoch. Hast du noch nicht gelernt, dass der beste Platz für viele deiner Träume die Müllhalde ist? Und wie oft musstest du sie dorthin feuern, bevor deine verblendeten Augen Gottes eigenen besseren Plan für dein Leben entdecken können? Und wie steht es mit deinem Leben? Hat die Sünde es verdorben? Haben Fehler vergangener Jahre es scheinbar ruiniert? Sind Freude und Süße aus ihm verschwunden? Scheint es, als bliebe dir nichts weiter, als in derselben, langweiligen Tretmühle zu bleiben bis deine Tage der Dunkelheit und Schinderei enden werden? Dann lass dir gesagt sein: Jesus Christus ist ein Lebensheiler, der seinesgleichen nicht hat. Er wird das scheinbar ruinierte Leben nehmen und ein weitaus prächtigeres aus seinen Scherben modulieren, als du es selbst jemals aus dem ganzen hättest zustande gebracht. In Ihm wird deine müde Seele ihre langersehnte Ruhe finden.
Warum treib ich ziellos auf hoher See,
Ohne Kompass, ohne Sterne, ohne Karte,
Wenn doch im Treiben Gottes Plan für mich
Vor der Tür meines misstrauischen Herzens wartet?
Vom Himmel sich offenbart, wie aus einer Rolle,
Der Herr jeden Tag ein bisschen mehr.
Jeden Tag lüftet sich der Vorhang etwas weiter.
Warum sollte ich irren, warum stolpern und treiben?
Treiben – wenn doch Gott am Ruder sitzt;
Treiben – wenn doch Gott den Plan deutlich markierte;
Treiben – wenn geradewegs in den Hafen ich könnte segeln,
Treiben – wenn der Himmel nur einen Ruf weit entfernt.
Hilf mir, mein Gott, an den Plan zu glauben:
Hilf mir, jeden Tag ein Stückchen mehr anzunehmen,
Ach, dass mein Wille sich nicht mit Deinem streite!
Denn der Gott unterworfene Wille, findet das Gott geplante Leben.
– Verfasser unbekannt