Liebe, die neue Perspektive

Liebe Freunde in Christus! Wie geht es euch allen in diesen „Corona“ Zeiten?

Ich für meinen Teil bin nach wie vor sehr beschäftigt, wie ihr an dem nachfolgenden Brief sehen könnt. Ich habe ihn an eine Frau geschickt, die fast die Hälfte ihres Lebens bis jetzt, sich um ihre alternden und schließlich pflegebedürftigen Eltern aufopfernd gekümmert hat. Doch hat es sie mit den Jahren hart und verbittert gegen Gott werden lassen. Sie äußerte mehrmals am Telefon ihre Abscheu gegen einen Gott, der „gute, anständige Menschen“, die sich nichts zu Schulden haben kommen lassen, leiden lässt, indem er ihnen die jahrelange Pflege ihrer kranken und dementen Eltern aufbürdet. Gegen Ende des Lebens eines dementen Menschen können sie ihre Bedürfnisse nicht mehr ausdrücken und fangen deshalb an, wie Babys zu schreien, was natürlich sehr anstrengend und nervenaufreibend für den Pfleger ist.

Ich habe von einer Pflegerin gehört, dass sie ihre Arme um eine solch schreiende Person gelegt hat und ihr ins Ohr geflüstert hat, dass sie sie hört, dass sie hier ist und ihr helfen wird und sie hat aufgehört zu schreien. Aber als ich das meiner Schwester in der Hoffnung erzählte, ihr damit einen guten Tipp zu geben, wollte sie das nicht hören, sondern dachte, ich stehe nur daneben (800 km entfernt) und denke, ich weiß es besser, während sie die eigentliche Arbeit und Last hat und doch keine Ahnung habe. Sie weiß, dass ich auch 3 Jahre lang eine alte Frau gepflegt habe, einschließlich Windeln wechseln, aber sie sieht das natürlich als etwas ganz anderes an, zu dem was sie tut. (Wie oft müssen wir uns in solch einem Denken ertappen? – Gott hilf uns)

Ich erhalte von den Mund- und Fußmalern regelmäßig einen Stapel Grußkarten und Kalender gegen eine Spende und auf der Suche nach einer Geburtstagskarte für diese Frau bekam ich die Inspiration für diesen Brief.

Ich weiß nicht, wie sie den Brief aufnehmen wird, aber ich bete, dass sie aus ihrem „Gewohnheits-Trott-denken“, das einen so selbstgerechten Beigeschmack hat, ablegen kann und beginnt, die Dinge neu und anders zu sehen.

Ich hoffe, ihr könnt auch davon profitieren.

Gisela-Brief-1

Mit dem Tod deiner Mutter hört ein Lebensabschnitt für dich auf, ein Lebensabschnitt, der viel von dir abverlangt und gefordert hat. Ich wünsche dir von Herzen, dass du mit einem neuen Lebensabschnitt beginnen kannst, einem neuen Sonnenaufgang, auch wenn er im Winter noch beginnt.

Um den Frühling begrüßen zu können, müssen wir den Winter hinter uns lassen, alles Kalte, Frostige. Von Gott erwarten wir, dass er gerecht ist, doch so vieles, das im Leben passiert, scheint uns absolut nicht gerecht, richtig und gut zu sein. Das kommt meist daher, dass wir uns auf bestimmte Puzzleteile in unserem Lebensbild konzentrieren, anstatt zurückzutreten, um das gesamte Bild zu sehen.

Auch wenn es nicht immer so scheint, Gott hat alles unter Kontrolle und im Griff und weiß was er tut und zulässt, das Problem liegt an uns, dass wir den Sinn des Lebens verkennen. Gott hat uns keine sturmfreie Überfahrt durch dieses Leben hindurch versprochen, nur eine sichere Ankunft. Doch hat er auch versprochen, mit uns auf unserer Reise zu sein, jedoch drängt er sich niemandem auf, er wartet darauf, dass wir ihm sagen, dass wir ihn und seine Hilfe wollen.

Wir sagen, dass wir an Gott glauben, aber was glauben wir denn? Nur dass er existiert und als Sündenbock für unsere nicht gewollten Probleme herhält. Wie sehr drücken wir unseren Glauben darin aus, dass wir sein Wort zu Herzen nehmen und es befolgen, das tun was Jesus uns sagte zu tun, nämlich z.B. das:

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (erquicken: neue Kraft geben, neues Leben und neuen Lebensmut) Nehmt auf euch mein Joch (meine Lehre) und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch (das was er uns aufbürdet) ist sanft, und meine Last ist leicht. – Matthäus 11,28-30

Sei ehrlich mit dir selbst, wie oft hast du das getan, wenn dir deine Last zu schwer für dich wurde? Oder wenn dir weh getan wurde, hast du ihm dein Herzeleid anvertraut? Bist du zu ihm mit allem gekommen, das dich beschwert hat? Müssen wir nicht meist den Schwarzen Peter uns selbst zuschieben? Von vielen Leuten höre ich zu solchen Aussprüchen, dass zu Gott mit deinen Problemen zu kommen, das sowieso nicht hilft – eine wunderbare Ausrede, um den Schwarzen Peter bei Gott zu lassen.

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Unter diesem Bild lesen wir den Spruch „Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon.“ – Jean de la Fontaine. Das mag so sein, aber was für ein Trost ist das, wenn wir nicht nur Trost brauchen, sondern einen Ausweg aus unserer Lage und die Kraft, etwas bis zum Ende durchzustehen?

Das moderne Leben suggeriert uns, dass das Leben dazu da ist, es zu genießen und eine Menge Spaß zu haben. Dass es uns immer gut und wohlgefällig geht.

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Das ist was wir uns wünschen und richten deshalb Gott harsch und verächtlich, wenn das Leben nicht so ist. Wir sehen das wahre Bild vom Leben verschwommen und durch eine Brille, von uns selbst aus unseren Herzenswünschen heraus gefertigt, hindurch.

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Für die meisten Menschen ist dieser Gedanke, dass es im Leben darum geht, Gott zu finden und zu lernen zu lieben unakzeptabel, sie wollen das so nicht haben. Satan hat ihnen durch unsere Vorfahren versprochen, dass wenn sie ihn befolgen, sie sein werden wie Gott, sie also Gott nicht über sich mehr zu haben brauchen, sondern sie selbst ihr eigener Gott sein können.

Wenn wir innerlich still werden und darüber nachdenken, müssen wir uns dann eingestehen, dass wir auch immernoch von der Frucht abbeißen, sein zu wollen wie Gott? Nicht uns ihm beugen sollen, wenn Dinge nicht so laufen wie wir es uns wünschen?

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Der Abend unseres Lebens könnte so wunderschön sein, wenn wir gelernt haben, die Frucht unserer eigenen Wünsche beiseite zu legen und uns in vollem Vertrauen einem Gott unterwerfen, der Liebe ist und versprochen hat, dass am Ende alles zum Guten führen wird.

Wenn du nun dein Leben von dieser Perspektive siehst, dass es im Leben darum geht, zu lernen zu lieben, was für ein Bild bekommt dann deine Zeit von Aufopferung und allem geben, durch die Pflege und Fürsorge, die du deinem Vater und deiner Mutter und anderen geschenkt hast?

Wird es denn dann nicht ein Bild von lieben gelernt zu haben?

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Dieses Video ist schon sehr alt, deshalb ist die farbliche Qualität ziemlich beeinträchtigt. Doch die Musik ist nach wie vor gut und sagt uns, all unsere Probleme oder was immer uns bedrückt zurückzulassen und zu lernen mit Jesus in seiner Liebe einfach davon zu fliegen.

Hier noch ein P.S. zum lieben lernen. In meiner oben erwähnten Pflege für diese Frau kam ein Tag an dem ich auf meinen Knien war und Gott anflehte, mich davon zu befreien, dass ich (Pardon die Sprache) keine Scheiße mehr riechen, anfassen und mehr abwaschen kann. War ich schockiert über die prompte Antwort vom Herrn: „so riecht* es und fühlt sich für mich Selbstgerechtigkeit an!“ Was konnte ich da noch sagen, als: „Herr hilf mir zu lernen aufopfernd zu lieben.“ (*Beispiel Kain dessen Opfer Gott nicht riechen konnte – die Arbeit und der ganze Stolz Kain’s da auf dem Altar.)

27 Doch wenn ihr bereit seid, wirklich zu hören, dann sage ich euch: LIEBT …. Tut denen Gutes, die euch hassen. 28 Betet für das Glück derer, die euch verfluchen. Betet für die, die euch verletzen. 29 Wenn jemand dich auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin. Wenn jemand deinen Mantel will, biete ihm auch dein Hemd an. 30 Wer dich bittet, dem gib, was du hast; und wenn dir etwas weggenommen wird, versuche nicht, es wiederzubekommen. 31 Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest. 32 Glaubt ihr, ihr hättet dafür Anerkennung verdient, dass ihr die liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Sünder! 33 Und wenn ihr nur denen Gutes erweist, die euch Gutes tun, was ist daran so anerkennenswert? Selbst Sünder verhalten sich so! – Lukas 6

46 Wenn ihr nur die liebt, die euch auch lieben, was ist daran Besonderes? Das tun sogar die bestechlichen Steuereintreiber. 47 Wenn ihr nur zu euren Freunden freundlich seid, wodurch unterscheidet ihr euch dann von den anderen Menschen? Das tun sogar die, die Gott nicht kennen. 48 Ihr sollt aber vollkommen sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. – Matthäus 5

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