Fortsetzung von hier
Vor einiger Zeit unternahm meine Mutter einige Erkundungen in unserer Familiengeschichte und Herkunft und gab ihre Erkenntnisse dann an meine Geschwister und mich weiter. Sie legte ihren Ausführungen ein Bild unseres Familienwappens bei, das den lateinischen Wahlspruch „Fidelissimus semper“ trägt – was auf Deutsch „Immer der Allergetreueste“ heißt.
Das Motto gefiel mir, und ich fragte mich, woher es wohl stammt und wessen Geschichte dahinter steckt. Gottes Wort sagt viel Gutes über Treue, wie zum Beispiel: „Ein zuverlässiger Mensch wird reichen Lohn erhalten. Wer aber um jeden Preis reich werden will, der wird sich in Schuld verstricken.“ – Sprüche 28,20
Es ist schön, wenn man für den „Immer der Allergetreueste“ gehalten wird und natürlich auch „reichen Lohn“ erhält. Doch unglücklicherweise ist es oft einfacher, wetterwendisch und unzuverlässig zu sein, wenn die Bedingungen schwierig werden und es brenzlig wird, Hindernisse auftauchen, Zweifel aufkommen oder sich Ergebnisse nicht so schnell in die Tat umsetzen lassen, wie wir es gerne möchten. Jemand zu sein, auf dessen Liebe und Loyalität andere sich verlassen können, fällt uns nicht so leicht, wie wir es uns gerne wünschen. So wie König Salomo bemerkte: „Viele Menschen behaupten, sie seien zuverlässig, aber wo findet man einen Menschen, der wirklich treu ist?“ – Sprüche 20,6
Zum Glück können wir uns jedoch immer auf Gott verlassen. Selbst wenn wir doch alle manchmal dabei versagen, treu zu sein, können wir auf Gott zählen. Psalm 100,5 sagt: „Denn der Herr ist freundlich, seine Gnade währt ewig und seine Treue durch alle Generationen.“ 5.Mose 32,4 beschreibt wunderbar, was für ein zeitloser, ruhender Pol Gott ist: „Er ist ein Fels, sein Tun ist vollkommen. Alles, was er macht, ist richtig und gerecht. Er ist ein treuer Gott, der kein Unrecht tut; gerecht und zuverlässig ist er!“
Auch wenn wir versagen und den Glauben an Ihn, an andere oder an uns selbst verlieren, gibt Er niemals auf. Und Er nimmt nie die Zusagen und Verheißungen zurück, die Er einmal gegeben hat. „‚Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe‘, spricht der Herr. ‚Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.‘“ – Jeremia 29,11
Er ist wahrlich „Immer der Allergetreueste.“
Samuel Keating, – Activated-Chefredakteur (von dem Magazin, von dem diese Texte stammen)
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Treu sein – einen Tag nach dem anderen
Rafael Holding
Treue Menschen sind zuverlässig und ehrlich. Sie sind treu zu Gott, treu zu der Aufgabe, zu der Er sie berufen hat, was immer sie auch sein mag, und treu darin, ihr Wort zu halten und ihre Verpflichtungen gegenüber anderen zu erfüllen. Alle diese Dinge sind Teil unserer christlichen Pflicht.
Treue Menschen sind deshalb treu, weil sie voller Glauben sind. Ihr Glaube gibt ihnen die Kraft, verantwortungsbewusst zu handeln. Sie sind voll von Gottes Wort, die Quelle ihres Glaubens. (Sieh Römer 10,17) Darum fällt es ihnen leicht, das zu tun, was das Wort sagt. Ihr Glaube ist lebendig, was für andere offensichtlich ist. (Sieh Jakobus 2,18, 21-26) Treue Menschen gehen immer wieder durch dick und dünn, denn sie kennen Ihn und wissen, in wen sie ihr Vertrauen gesetzt haben. Und sie sind davon überzeugt, dass Er für sie am Ende alles zum Guten führt. Sieh (2.Timotheus 1,12; Römer 8,28)
Wie kannst du treu bleiben? Bleibe nahe bei Jesus, und lebe das Leben einen Tag nach dem anderen! Vergiss die Vergangenheit und sorge dich nicht um Morgen. „Macht euch also niemals Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben.“ – Matthäus 6,34 (sieh auch Philipper 3 13-14) Wenn du Gottes Wort liest und heute alle Anstrengungen unternimmst, treu zu sein, wirst du auch treu bleiben. Und das wird ein positives Beispiel für andere sein.
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Sie hat getan, was sie konnte!
Jesus sagte über die Frau, die Ihn vor Seinem Tod salbte: „Sie hat getan, was sie konnte.“ – Siehe Markus 14,3-9
Vielleicht hast du das Gefühl, dass du nicht viel ausrichten kannst. Du kannst aber zumindest das tun, was du kannst. Wenn du treu darin bist, dein Bestes zu geben bei der Aufgabe, die Gott dir gegeben hat, egal wie groß oder klein sie auch sein mag, wird dich Gott eines Tages reich dafür belohnen. (Siehe Römer 14,10)
Du wirst aus deiner Investition in Seine Arbeit ewigen Lohn und immerwährende Herrlichkeit ernten und ein Gefühl von wahrer, anhaltender Erfüllung. „Gut gemacht, mein guter und treuer Diener“ , wirst du Ihn sagen hören. „Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh ein zu deines Herrn Freude.“ – Matthäus 25,21 – David Brandt Berg (1919-1994)
Die Belohnung, über „wenigem treu zu sein“, ist genauso hoch wie, „treu über vielem“ zu sein. Denn die Betonung fällt auf dasselbe Wort. Die „Treuen“ sind es, die in die „Freude [ihres] Herrn“ eingehen. – Charles S. Robinson (1829-1899)
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Unser Wissen über Jesus gleicht dem Besteigen eines der Berge in Wales. Stehst du zu seinen Füßen, siehst du nur wenig. Der Berg selbst scheint nur die Hälfte seiner wahren Größe zu besitzen. Besteigst du aber die erste Anhöhe, dann dehnt und weitet sich das Tal zu deinen Füßen.
Steigst du noch höher, dann siehst du die Landschaft vier oder fünf Kilometer weit im Umkreis, und du bist über die noch größere Aussicht hoch erfreut.
Steig weiter bergauf, und die Szenerie breitet sich weiter aus. Bis du schließlich am Ende auf dem Gipfel stehst und in alle vier Himmelsrichtungen gen Osten, Westen, Norden und Süden schaust und fast ganz England vor deinen Füßen liegen siehst. Dort hinten liegt ein Wald in einer entfernten Region, vielleicht 200 km weit weg. Hier ist das Meer und dort ist ein glitzernder Fluss, rauchende Schornsteine eines Industriegebietes oder die Masten der Schiffe eines geschäftigen Hafens.
Wenn wir beginnen, an Jesus zu glauben, kennen wir Ihn anfangs nur sehr wenig. Je höher wir jedoch steigen, desto mehr entdecken wir von Seiner Schönheit. Paulus konnte im hohen Alter, als er grauhaarig und frierend in einem Verließ in Rom saß, mit größerer Betonung sagen, als wir es je könnten: „Ich … weiß, auf wen ich mein Vertrauen gesetzt habe.“ -2.Timotheus 1,12 Denn jede Erfahrung glich dem Ersteigen eines Hügels, jedes Problem glich dem Aufstieg zu einer weiteren Bergspitze, und sein Tod erschien wie das Erstürmen des Berggipfels, von dem aus er Gottes ganze Treue und Liebe sehen konnte.
Charles Spurgeon (1834-1892) war Englands bekanntester Prediger während des größten Teils der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts.
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Ich kenne nichts, was meinen Glauben an meinen Himmlischen Vater mehr anregt, als zurückzuschauen und über Seine Treue mir gegenüber in jeder Krise und schwierigen Lebenslage nachzudenken. Immer wieder hat Er Sein Interesse und Seine Sorge um mein Wohlergehen bewiesen. Wieder und wieder war ich mir der Führung des guten Hirten an dunklen Tagen und in tiefen Tälern bewusst. – Phillip Keller (1920-1997)
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Da Gott die Wahrheit ist, bedeutet Seine Treue, dass alles, was Er sagt und tut, auch gewiss ist. Das heißt, dass man sich bei 100 % aller Fälle auch hundertprozentig auf Ihn verlassen kann. Er macht keine Fehler, vergisst nichts, wankt nicht, ändert sich nicht und enttäuscht nicht. Um es mit den Worten von Lewis Sperry Chafer zu sagen: „Er geht nicht nur voran und bestätigt das, was wahr ist, sondern Er steht treu zu Seinen Verheißungen. Er sagt, was Er meint, und meint, was Er sagt. Darum löst Er auch immer all das ein, was Er einmal versprochen hat.“ – Dr. Ray Pritchard, Groß ist Deine Treue
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Das Bermuda Dreieck
Dina Ellens
Als ich jung war, wusste ich es nicht so zu schätzen. Doch wenn ich jetzt darüber nachdenke, wird mir bewusst, welchen Einfluss meines Vaters Glaube an Gott auf mich hatte. Ich habe schöne Erinnerungen daran, wie ich neben seinen (damals) riesigen 1,80 Metern stand und ihm zuhörte, wie er voller Inbrunst in der Kirche Lobgesang anstimmte.
Meine Familie hatte ihre Ursprünge in Holland und die Lieblingslieder meines Vaters waren auf Holländisch. Nachdem ich von zu Hause ausgezogen und auf mich allein gestellt war, fiel mir immer wieder ein bestimmtes Lied ein, insbesondere wenn ich entmutigt oder voller Sorgen war. Grob übersetzt lautet es so:
Ein kleines Schiff liegt in Jesu Hand,
Auf der Fahne im Wind weit sichtbar das Kreuz.
Es rettet alle in Not,
Auch, wenn die See hoch stürmt und wogt
Und nahe Unwetter drohen.
Wir haben Gottes Sohn an Bord,
Und Sicherheit unter Seiner Obhut.
Das Lied erinnert mich an ein Abenteuer aus meiner Kindheit:
Es war im Jahre 1953. Meine Eltern hatten sich dazu entschlossen, von den Niederlanden in die USA auszuwandern. Wir überquerten den Atlantik an Bord eines alten Ozeanfrachters, der in ein Passagierschiff umfunktioniert worden war.
Für meine beiden Brüder und mich war es ein großes Abenteuer, auf so einem großen Schiff zu sein. Wir verbrachten unsere Tage damit, das Schiff zu erkunden und hatten uns im Nu mit der ganzen Besatzung angefreundet. Ich war zwar erst vier Jahre alt, kann mich aber noch gut an den Geruch des Schiffes nach Öl und Teer, vermischt mit der Meeresbrise, erinnern. Und es erfüllt mich immer noch mit einem Gefühl des Abenteuers und der Aufregung, wie an jenem Tag, als wir in Rotterdam an Bord gingen.
Auf was für ein Abenteuer wir uns da eingelassen hatten, ahnten wir zu der Zeit noch nicht. Nach einigen Tagen auf hoher See geriet unser Schiff in einen Sturm nahe der Sargassosee, mitten im berühmt berüchtigten Bermuda Dreieck. Die Turbulenzen des Sturms wühlten die vielen im Meer treibenden Matten einer Alge auf, Golftange (Sargassum) genannt, die sich in den Schrauben unseres Schiffes verhedderten. Das Schiff legte sich plötzlich auf die Seite und warf Passagiere und Möbel um. Glücklicherweise wurde niemand in meiner Familie verletzt. Aber mit den unbrauchbar gewordenen Schiffspropellern trieb unser Schiff hilflos auf dem stürmischen Ozean.
Mein Vater brachte uns drei Kinder in unsere Kabine und steckte uns ins Bett. Heute verstehe ich besser, welche Gedanken ihm durch den Kopf gegangen sein mussten und wie er sich wohl fühlte, dass unsere junge Familie in diesen tückischen Gewässern feststeckte, in denen bereits viele andere Schiffe und Besatzungen verloren gegangen waren. Doch anstatt vor der Furcht zu kapitulieren, betete mein Vater gemeinsam mit uns und sang eben dieses Lied. Die Wellen warfen unser Schiff hin und her, wir waren in der stürmischen Nacht orientierungslos und weit vom Kurs abgekommen. Doch hatte ich zu keinem Zeitpunkt Angst.
Am Morgen war die See wieder ruhig und die Mannschaft konnte per Funk Kontakt zum nächsten Hafen aufnehmen. Wie froh waren wir, als ein robuster schwarzer Schlepper uns entgegenkam. Der Schlepper zog unseren riesigen, allerdings hilflosen Frachter in den Hafen von Newport News in Virginia, wo er zwei Wochen lang auf dem Trockendock zur Reparatur blieb.
Ich kann mich an ein paar Dinge von damals erinnern, wie zum Beispiel das plötzliche Schlingern des Bootes, dessentwegen ich die Balance verlor und unter ein Möbelstück rutschte, und insbesondere an das sichere Gefühl, das ich hatte, als mein Vater betete und für uns so beruhigend sang.
Mein Vater vermittelte uns seinen Glauben durch sein Vertrauen auf Gott, egal wie die Umstände auch aussahen. Wann auch immer die Probleme des Lebens so groß und bedrohlich aussahen wie die Wellen dieser stürmischen See, singe ich dieses kleine Lied. Das Lied hat mich immer ermutigt und mich an den Glauben meines Vaters mitten im Sturm erinnert.
Dina Ellens erteilte über 20 Jahre lang Schulunterricht in Südostasien. Trotz ihres Ruhestands ist sie immer noch ehrenamtlich tätig und geht ihrem Hang zum Schreiben nach
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„Jesu Lieb hat mich erwählt, wie die Bibel es erzählt.“
Der Kinder Fragen hat ein Ende, nur Liebe suchen ihre Hände,
Und in den Augen, leuchtend weit, liegt aller Glaub seit Ewigkeit.
Kleine Händ, zerzaustes Haar bringen kniend Gebete dar,
Sie sind nah am Herz des Herrn, sein Reich teilt Er mit ihnen gern,
Mehr als mit uns, die suchend fehlen, und sich mit vielen Fragen quälen.
Um zu glauben an Dinge, die verborgen sind, ist es nötig, so einfach zu sein, wie ein Kind,
Denn in des Lebens dichten Wirren wir gern zu Unerforschtem schwirren,
Und langsam im Sande der Glaube verläuft, während Reichtum und Macht sich im Außen anhäuft.
Der Mensch lernt viel, die Weisheit fällt, sein Denken hängt an dieser Welt,
Überheblich wird sein Tun und Lassen, selten wird es ihm mehr passen,
Mit kindlich frohem Lieb und Loben, glaubend vertrauen dem Vater droben.
Oh, Vater, gewähre uns erneut den schlichten Glauben kleiner Leut.
Und mit vertrauensvoll leuchtendem Blick, möge das Vertrauen kehren zurück,
Dass Glaube alleine rettet die Seele und leitet den Menschen zu höherem Ziele.
– Helen Steiner Rice (1900-1981)
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Das Leben steckt voller Herausforderungen unterschiedlichster Art. Für manche Menschen präsentieren sich die monumentalsten davon erst in späteren Jahren. In meinem Fall offenbarte sich die größte Herausforderung meines Lebens kurz nach meiner Geburt und begleitete mich bis zum heutigen Tag – ich bin blind.
Die Ärzte waren nicht in der Lage, die genaue Ursache für meine Blindheit herauszufinden. Und sie konnten nichts tun, um mir das Augenlicht zu geben. Aber die Auswirkungen dieser Behinderung waren besonders in meiner Kindheit schmerzvoll. Ein Ereignis ragte für mich besonders heraus. Ich war sieben Jahre alt, meine Familie las mir immer aus der Bibel vor, und ich war es gewohnt, manchmal das Buch in meinen Händen zu halten. Mein Vater bestellte eine Braille-Bibel, eine Bibel in Blindenschrift. In gedruckter Form normalerweise einbändig, berührten meine Finger einen Stapel von nun 18 riesigen Bänden. Und darüber hinaus bestand jede Seite Zeile für Zeile aus lauter Punkten. Ich konnte nicht verstehen, wie diese anscheinend nichtssagenden Punkte auf irgendeine Weise mit den Versen in Verbindung gebracht werden könnten, denen ich lauschte, wenn meine Eltern mir aus ihrer Bibel vorlasen.
Es gab viele andere Momente, die mir die Wirklichkeit meiner Situation klar machten. Zum Beispiel die Unfähigkeit, an vielen der Freizeitaktivitäten meiner Klassenkameraden teilzunehmen, oder nicht in der Lage zu sein, Gespräche gänzlich zu verstehen, bei denen es um Farben, Mode und andere sichtbare Dinge ging. Hinzu kam noch, dass ich in meinem täglichen Leben oftmals auf die Hilfe anderer angewiesen war … und die Liste ist noch viel länger.
Das Bewusstwerden der Tatsache, dass mir einer der physischen Sinne fehlte, den alle anderen um mich herum besaßen, war schon eine schmerzliche Erkenntnis.
Ungefähr zu der Zeit erhielten meine Eltern einen Brief von einigen Missionaren, die von mir gehört hatten und für mich beteten. Sie hatten Gott um Einblick in meine Situation gebeten, und Er hatte zu ihnen gesprochen. Er sagte ihnen, dass es ganz gewiss in Seiner Macht stünde, mir das Augenlicht zu schenken. Aber Er plante, mich so zu gebrauchen, wie ich war. Er verglich meine Situation mit der des Apostels Paulus, dem ein „Dorn ins Fleisch“ gegeben war, wie es im 2.Korinther 12,7-10 beschrieben ist, und ermutigte mich „im Glauben und nicht im Schauen“ zu wandeln. (2. Korinther 5,7)
Das verlieh mir eine neue Sichtweise. Meine Mutter, so entschlossen, wie sie war, fand ein Buch über das Braille-System und studierte es, bis sie in der Lage war, die Braille Schrift als Sehende lesen zu können. Sie machte sich dann daran, mir beizubringen, wie ich sie mit meinen Fingern lesen kann. Es war eine ermüdende Aufgabe. Aber nach etwas mehr als drei Monaten konnte ich tatsächlich lesen.
Die Jahre, die folgten, sahen manch andere Herausforderungen, sowie auch Siege. Ich lernte verschiedene musikalische Instrumente zu spielen und habe seither diese Gabe genutzt, um Menschen zu Gott zu bringen.
Als ich 20 Jahre alt war, starb meine Mutter, und für eine Weile befand ich mich an einem absoluten Tiefpunkt. Obwohl es einige Zeit dauerte, schaffte ich es, mich selbst herauszuziehen. Allerdings schaffte ich es nicht, völlig zu akzeptieren, was passiert war. Später zog Gott meine Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit, Ihm gegenüber mehr Dankbarkeit zu üben – nicht nur, wenn sich die Dinge gut entwickeln, sondern auch in Bezug auf meine Verluste.
Als ich das, durch Tränen hindurch, auch tat, wusch Er im Gegenzug all meine Verbitterung, meinen Schmerz und meine Verletzungen in einer Flut von Freude hinweg, die nicht mit irdischen Ausdrücken erklärt werden kann. Es geschah, als die im 2.Korinther 5,7 enthaltende Botschaft „Wir leben im Glauben und nicht im Schauen“ für mich eine neue Dimension annahm. Nachdem ich „im Glauben“ gewandelt war, durch Dankbarkeit für Dinge, für die ich Gott zuvor nicht zu danken fähig war, konnte ich belohnt werden mit dem phantastischen Geschenk des „Sehens“ mittels des Geistes und des Herzens. Das katapultierte mich in eine tiefere Beziehung zu meinem Gott, der alles weiß, uns liebt und sich um uns kümmert, wie kein anderer.
Ich bin der Meinung, dass wir alle generell eine bestimmte Herausforderung zu bewältigen haben: Zu lernen, über das hinauszublicken, was wir in der physischen Welt durch Sehkraft oder Logik wahrnehmen, und stattdessen mit den Augen des Glaubens zu sehen. Die Frage ist nicht, ob wir dazu fähig sind oder nicht, sondern, ob wir willens genug sind, die Herausforderung anzunehmen. Wenn wir dem Schöpfer erlauben, die Augen unseres Herzens zu öffnen und unsere Vision zu vergrößern, werden wir uns in einer neuen und grenzenlosen Welt wiederfinden mit endlosen Möglichkeiten.
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Wenn äußere Stärke gebrochen ist, ruht der Glaube auf den Verheißungen. Inmitten von Kummer zieht der Glaube den Stachel aus den Schwierigkeiten heraus und entfernt die Bitterkeit aus jedem Leid. – Richard Cecil (1748–1777), englischer anglikanischer Geistlicher
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Gestalte diesen Tag auf dem Fundament erfreulicher Gedanken. Sei niemals in Sorge wegen irgendeiner Unzulänglichkeit, von der du befürchtest, dass sie deinen Fortschritt behindern könnte. Erinnere dich so oft wie nötig daran, dass du ein Geschöpf Gottes bist und die Macht hast, dir jeden Traum zu erfüllen, indem du deine Gedanken erhebst. Du kannst fliegen, wenn du entscheidest, dass du es kannst. Betrachte dich nie wieder als unterlegen und geschlagen. Lass dieses Bild in deinem Herzen der Plan für dein Leben sein. – Og Mandino (1923–1996), amerikanischer Essayist und Psychologe
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Nachdenkliches
Treue
♠ Wenn Gebete weniger süß und einfach sind; wenn Liebe weniger lebhaft und zart ist; wenn die Gegenwart Gottes weniger zu erkennen und weniger tröstend ist; wenn sogar äußere Pflichten mit weniger Leichtigkeit und Vergnügen erfüllt sind; dann ist die Treue größer, wenn sie unter diesen schmerzlichen Umständen beibehalten wird. Und das ist alles, was Gott von uns verlangt. – François Fénelon (1651–1715)
♠ Beobachte, welchen Weg Jesus ging. Der alleinige herausragende Ruf in Seinem Leben lautete, den Willen Seines Vaters zu tun. Es ist nicht der Weg der Weisheit oder des Erfolgs, sondern der Weg der Treue. – Oswald Chambers (1874–1917)
♠ Gott kennt unsere Situation. Er wird nicht über uns urteilen, als hätten wir keine Schwierigkeiten zu überwinden. Was zählt, sind die Aufrichtigkeit und die Beharrlichkeit unseres Willens, die Schwierigkeiten zu überwinden. – C. S. Lewis (1898–1963)
♠ Schlachten werden jeden Tag in unseren Gedanken geschlagen. Wenn wir beginnen, das Gefühl zu haben, dass der Kampf zu schwierig ist und wir aufgeben wollen, dann müssen wir uns entschließen, diesen negativen Gedanken zu widerstehen und entschlossen sein, uns über unsere Probleme hinwegzusetzen. Wir müssen uns vornehmen, nicht aufzugeben. Wenn wir mit Zweifeln und Ängsten bombardiert werden, müssen wir einen klaren Standpunkt einnehmen und sagen: „Ich werde niemals aufgeben! Gott ist auf meiner Seite. Er liebt mich, und Er hilft mir! Ich werde es schaffen!“ – Joyce Meyer (geb. 1943)
♠ Bedenke, Gott belohnt uns nicht nach unseren Ergebnissen, sondern für unser Bemühen. – Giovanni „Don“ Bosco (1815–1888)
♠ Hier ist das große Geheimnis des Erfolgs: Arbeite mit all deiner Kraft, aber vertraue nie deiner Arbeit. Bete mit aller Kraft zu Gott um Seinen Segen, aber arbeite gleichzeitig mit allem Eifer, mit aller Geduld, mit aller Beharrlichkeit. Bete und arbeite. Arbeite und bete. – George Müller (1805–1898)
♠ Das Meiste in Gottes großer Welt tut derjenige, der sein Bestes in seiner eigenen kleinen Welt gibt. – Thomas Jefferson (1743–1826)
♠ Alles, was ich erreicht habe, erwarte oder hoffe zu erreichen, wurde und wird erreicht durch diesen mühseligen, geduldigen, beharrlichen Prozess des Ansammelns, der den Ameisenhügel, Stück für Stück, Gedanke für Gedanke, Tatsache für Tatsache wachsen lässt. – Elihu Burritt (1810–1879)
♠ Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt in Stücke fiele, würde ich doch heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen. – Martin Luther (1483–1546)
♠ Treu im Geringsten zu sein, ist die Art und Weise, wie man Kraft gewinnt und aufrechterhält, um etwas Großartiges zu vollbringen. – Alex Harris (1975–2009)
♠ Wie das Gestirn,
Ohne Hast,
Aber ohne Rast,
Drehe sich jeder
um die eigne Last.
Ich bin so guter Dinge
So heiter und rein,
und wenn ich einen Fehler beginge,
Könnt’s keiner sein. – Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
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Glaubensstärker
Maria Fontaine
Christen sind nicht immun gegen Schwierigkeiten – familiäre Probleme, Ängste, Ungewissheit, Stress, finanzieller Druck und noch Vieles mehr. Glauben zu haben, bewahrt uns nicht vor Schwierigkeiten. Doch wir, die wir den Herrn kennen, können uns Seiner Verheißungen bedienen, die uns helfen, diese Widrigkeiten zu bewältigen.
Hier sind ein paar Punkte, die ich gerne weitergeben möchte. Sie helfen mir, weiterzukämpfen und nicht aufzugeben, wenn es mal schwierig wird. Sie sind Teil meiner persönlichen Überlebensstrategie.
Zunächst sage ich mir, dass ich nicht alleine bin, wenn ich schwierige Zeiten durchmache. Man sagt, dass der Ausspruch „Widrigkeiten stärken den Charakter“ das ABC des geistigen Wachstums sei. Alle, die Großes für Gott und die Menschheit erreichten, haben Schwierigkeiten durchlebt und mussten alle möglichen Hindernisse überwinden. Aufgrund ihrer Mühen und Kämpfe sind sie aber daraus gestärkt hervorgegangen.
Nehmen wir zum Beispiel Josef. Er ist einer von denen, deren Charakter und Potenzial im Schmelzofen geschmiedet wurde. [[Sieh 1.Mose Kapitel 37-46]] William Secker (gestorben ca. 1681) war ein Geistlicher der englischen Kirche und Verfasser religiöser Schriften. Er drückte es so aus: „Wäre Josef nicht ein Gefangener Ägyptens gewesen, wäre er niemals Regent dieser großen Nation geworden. Die Eisenketten an seinen Füßen verhalfen ihm zu den goldenen Ketten um seinen Hals.“
Etwas anderes, das mir hilft, weiterzumachen ist, Gott um größeren Glauben zu bitten. Es gibt in der Bibel Beispiele von Gebeten, in denen Menschen Gott um größeren Glauben bitten. Und ich bin mir gewiss, dass der Herr dem hungrigen Herzen immer antwortet. Der Vater rief: ‚Ich glaube! Aber hilf mir, dass ich nicht zweifle!‘ – Markus 9,24 In einer anderen Situation baten die Apostel von Jesus, ihren Glauben zu stärken. [[Sieh Lukas 17,5]]
Wenn ich zu schwach bin, für mich selbst zu beten, bitte ich andere, es für mich zu tun. Wenn es mir nicht gut geht, bin ich dankbar, andere Gläubige zu haben, die mich im Gebet unterstützen, zu denen ich in dem Wissen gehen kann, dass sie mir ihre Zeit und ihre Empathie schenken und sie in Fürbitte Gott um Stärkung und Glauben ersuchen werden.
Als Nächstes rufe ich mir vergangene Ereignisse in Erinnerung, in denen Gott sich besonders für mich eingesetzt hat. Es ist Ihm immer gelungen, mich zur richtigen Zeit aus dem Sturmtief zu holen und an einen friedlichen Ort zu bringen. Wenn ich mich auf all das konzentriere, was der Herr für mich in der Vergangenheit getan hat, hilft es mir, daran zu glauben, dass noch mehr Gutes folgen wird. Egal wie trostlos und aussichtslos die Situation ist, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Gott Wunder vollbringen kann. Ihn schränken die Umstände nicht ein.
Des Weiteren ist es eine ungeheure Inspiration und es stärkt meinen Glauben, wenn ich Berichte darüber lese oder höre, wie Er andere niemals im Stich gelassen hat. Von wundersamen Geschehnissen zu erfahren, die Er im Laufe der Geschichte für Gläubige getan hat, gibt mir die Sicherheit und die innere Ruhe, dass Er auch für mich Wunder vollbringen wird.
Zudem hilft es mir enorm, über die gegenwärtigen schwierigen Umstände hinwegzusehen und daran zu glauben, es werde besser werden. Denn ich weiß, dass Gott sich um mich kümmert, Er mich durchbringen und mich dafür belohnen wird, weil ich Ihm vertraut habe.
Das erinnert mich an die Geschichte des Vaters und seiner kleinen Tochter. Sie kam eines Tages zu ihm und bat ihn um ein Puppenhaus im Garten. Der Vater nickte und versprach ihr, eines zu bauen und las dann weiter in seinem Buch. Später schaute er aus dem Fenster und sah seine Tochter, wie sie mit Puppengeschirr und Puppen beladenen Armen hin und her lief, bis sie einen riesigen Berg von Spielsachen im Hof aufgetürmt hatte. Er fragte seine Frau, was seine kleine Tochter denn da vorhätte.
„Ach, du hattest ihr versprochen, ein Puppenhaus zu bauen, und sie bereitet sich darauf vor.“
„Es war, als hätte mich der Blitz getroffen“, sagte der Vater. „Ich warf das Buch in die Ecke, rannte zum Schuppen, um nach Material zu suchen und zimmerte ihr schnellstens ein Puppenhaus. Ich tat es nicht, weil ich es unbedingt bauen wollte oder weil sie es verdient hätte, sondern weil ich ihr versprochen hatte, es zu tun, sie mich beim Wort genommen hatte und danach handelte! Ihr Glaube an das Wort ihres Vaters machte es mir unmöglich, sie zu enttäuschen.“
Genauso geht der Himmlische Vater mit Seinen irdischen Kindern auch um. Die Erfüllung Seiner Verheißungen geschieht nicht immer augenblicklich. Vielmehr antwortet Er immer zum perfekten Zeitpunkt Seiner Wahl und entsprechend Seiner Absicht.
Das sind also einige der Punkte, die mir helfen, wenn ich kaum noch den Kopf über Wasser halten kann und kurz davor stehe, in Panik auszubrechen. Wenn ich mir diese Prinzipien und Praktiken in meinem täglichen Leben zu eigen mache – auch wenn es nur in meinen Gedanken geschieht – aktivieren sie meinen Glauben, und der geht dann von einem theoretischen in einen lebendigen Glauben über.
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Großer Glaube ist nicht der Glaube, der immer im Licht wandelt und die Dunkelheit nicht kennt. Sondern es ist der Glaube, der durchhält trotz Gottes vernehmlichen Schweigens. Diese Art von Glauben wird ganz gewiss und sicher seine Belohnung bekommen. – Vater Andrew (1869-1946)
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Während der Olympischen Spiele sah ich mir das 4×100 m Lagenschwimmen an und befand mich gleichzeitig mit meinem Freund im Live-Chat auf Skype. Etwas, das ein Kommentator sagte, irritierte mich allerdings. Ich schrieb meinem Freund: „Was ist bei der Staffel der Schwimmstil ‚fly‘?“
„Es geht um die Schmetterlingslage“, schrieb er zurück. „Die vier Lagen heißen: Butterfly (Schmetterling), Rücken, Brust, Freistil.“
Wenn du Schwimmwettkämpfe verfolgst, dann weißt du, dass wir die Reihenfolge der Stile verwechselt hatten, und dass mein Freund wegen einer Unachtsamkeit den Stil „Brust“ (englisch: breast) versehentlich mit „Atmen“ (englisch: breath) bezeichnet hatte. Dadurch lernte ich aber etwas mehr, als nur die Stile des 4×100 m Lagenschwimmens. Nach unserem Gespräch hatte ich eine Art Parole im Kopf, die mir helfen sollte, eine bestimmte Idee in die Tat umzusetzen: Fliegen. Rückschritt. Durchatmen. Frei.
Fliegen wie ein Schmetterling. Es ist aufregend, eine neue Idee zu verfolgen, einem günstigen Angebot nachzujagen oder an der Schwelle zu einem neuen Projekt zu stehen. Wir sind inspiriert und schwingen uns hoch auf der Woge der Begeisterung. Wir hoffen, etwas zu erreichen und damit nachhaltig punkten zu können.
Rückwärts vorwärtskommen. Und doch, selten sind wir erfolgreich, ohne auch Hindernisse überwinden zu müssen. Auf der Straße zum Erfolg gibt es Schwierigkeiten und Herausforderungen. Hinter einer Kurve kann statt des Triumphes das grimmige Gesicht der Katastrophe warten. Manchmal stürzen wir einfach nur im freien Fall und stellen dann fest, wieder dort gelandet zu sein, wo wir begonnen hatten und nun damit konfrontiert sind, noch einmal von vorne anzufangen.
Der Vorteil dabei ist allerdings, dass Rückschläge oder Enttäuschungen uns dazu zwingen, alle Aspekte einer Entscheidung oder eines Projektes zu überdenken: „Wie stark will ich mich diesem Ziel widmen? Ist es die Risiken, die Entbehrungen wert?“ Wenn die Antwort ja lautet, dann raff dich auf, kehre zurück an die Arbeit und leg los.
Durchatmen. Es erfordert Mut, den ersten Schritt ein zweites Mal zu wagen. Es kostet Überwindung, von neuem zu beginnen. Es ist vielleicht schmerzhaft und beunruhigend, aber – tief durchatmen – du kannst es schaffen! Atme tief durch und beginne erneut – mit zielgerichteter Entschlossenheit, mit Vertrauen in dich selbst und mit Glauben daran, dass du deine Idee auch in die Tat umsetzen kannst (mit Jesus an deiner Seite!).
Frei. „Wenn aber kommt, was man sich wünscht, ist das ein Baum des Lebens.“ – Sprüche 13,12 Es gibt keine bessere Erfahrung als das befreiende Gefühl der Erfüllung, die Hochstimmung, einen langersehnten Traum oder einen harterkämpften Plan erreicht zu haben und die Stärkung des Selbstwertes. Und dann entsteht der Drang, alles noch einmal zu tun: noch einmal ein Ideal aufzugreifen und dafür zu kämpfen, für einen Traum, für eine bestimmte Sache. In Wahrheit können wir alles erreichen, worauf wir unseren Geist und Willen richten. Die Wahrheit macht uns frei. [[Sieh Johannes 8,32]]
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Eine meiner liebsten und für mich inspirierendsten Geschichten ist die des afrikanischen Jungen, der zu Fuß 3.000 Meilen feindseliges Dschungel-Territorium durchquerte, weil er eine Vision und ein Ziel hatte.
Legson Didimu Kayira wurde in den 1940er Jahren in ein Leben völliger Armut im Tumbuka-Stamm in Malawi hineingeboren. Aber er träumte davon, in den USA zu studieren. Mit 16 Jahren entschloss er sich, zu Fuß nach Ägypten zu gehen und dort auf einem Schiff, das nach Amerika fuhr, Arbeit zu finden. Er verließ seine Heimat mit einer kleinen Axt, einer Wolldecke, einer Landkarte von Afrika, einer Weltkarte und zwei Büchern – einer Bibel und einer Ausgabe des Buches „Die Pilgerreise“ von John Bunyan.
Fünfzehn Monate später kam Legson in Kampala, Uganda an. Dort traf er den Direktor einer amerikanischen Hochschule. Er schrieb an das Skagit Valley College in Mount Vernon, USA, erklärte seine Situation und bat um ein Stipendium. Der Dekan des Colleges, so beeindruckt, bewilligte ihm beides: die Aufnahme ins College und das Stipendium. Unterdessen sammelte die Studentenschaft 650 Dollar, um die Kosten seiner Überfahrt zu finanzieren. Im Dezember des Jahres 1960 traf Legson schließlich im Skagit Valley College ein. Noch immer trug er nichts anderes bei sich als das, was er zwei Jahre zuvor von zu Hause mitgenommen hatte.
Später wurde Legson Professor an der Cambridge Universität und verfasste sechs Romane und seine Autobiografie, die einen Preis gewann: „Ich will es versuchen.“
Hier ist noch eine Geschichte: Im Jahr 1938 begann Soichiro Honda einen neuen Kolbenring zu entwickeln. Er träumte davon, ihn an die Firma Toyota zu verkaufen. Aber seine Erfindung wurde abgelehnt.
Also ging er zurück an seinen Zeichentisch. Zwei Jahre später hatte er einen neuen Kolbenring entwickelt. Dieses Mal konnte er zwar Kontakt zur Firma Toyota aufnehmen, aber er hatte keine Fabrik, um den Kolbenring herzustellen. Wegen des Zweiten Weltkriegs war Beton rationiert. Unbeirrt erfand Herr Honda eine neue Formel für die Herstellung von Beton und ließ seine Fabrik bauen. Unglücklicherweise wurde die Fabrik bombardiert – zweimal – und schließlich durch ein Erdbeben dem Boden gleichgemacht.
Nach dem Krieg litt Japan an Benzinmangel. Herr Honda konnte es sich nicht leisten, mit seinem Auto zu fahren. Deshalb brachte er einen kleinen Motor an seinem Fahrrad an. Seine Nachbarn baten ihn bald, für sie auch ein „motorisiertes Fahrrad“ herzustellen und ermutigten ihn, einen Betrieb zu gründen, um seine Maschinen zu produzieren.
Weil er kein Eigenkapital besaß, schrieb er allen Inhabern der 18.000 Fahrradgeschäfte in Japan einen persönlichen Brief. Er erklärte darin seine Vision und bat sie um einen finanziellen Beitrag. 5.000 von ihnen erklärten ihr Einverständnis, das Kapital für seine Erfindung vorzustrecken … und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
Was diese Männer und andere wie sie gemeinsam haben ist, dass sie sich unbeirrbar dagegen gewehrt haben, Umstände und Rückschläge ihre Träume zunichtemachen zu lassen.
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DAS GLAUBENSPAKET
Stille Momente – Abi May
Die Höhen und Tiefen in unserem Leben können unseren Glauben in eine prekäre Lage bringen. Wie können wir deshalb unseren Glauben stärken? Die Bibel sagt uns: „Der Glaube kommt durch das Hören des Wortes Gottes.“ – Römer 10,17
Also lasst uns das Paket auspacken, Stück für Stück.
Glaube …
Was ist Glaube? Joseph Fort Newman sagt: „Glaube ist ein Feuer im Herzen“, und Hannah Whitall Smith drückt es so aus: „Glaube ist überhaupt nichts Greifbares. Es bedeutet einfach, Gott zu glauben.“
Abraham hatte Glauben. Als Gott ihn aufforderte, zu gehen, ging er – ohne genau zu wissen wohin. [[Sieh Hebräer 11,8]] Moses hatte Glauben. Er verließ Ägypten auf Gottes Befehl hin, ohne zu wissen, wie das Endresultat aussehen würde. [[Sieh Hebräer 11,27]]
Eine Prostituierte namens Rahab hatte Glauben. Sie versteckte die israelitischen Spione und wurde deshalb im Gegenzug beschützt, als Gott die Mauern von Jericho überall um sie herum zu Fall brachte. [[Siehe Hebräer 11,31]]
Gott setzte sich für sie ein und ließ sie nicht im Stich. Er wird sich auch für uns einsetzen und uns gegenüber Sein Wort halten.
Lieber Gott, mein Glaube ist manchmal schwach, aber Du bist das solide Fundament, auf das ich meine Hoffnung bauen kann.
„Der Herr ist mein Fels, meine Burg und mein Retter; mein Gott ist meine Zuflucht, bei dem ich Schutz suche!” – Psalm 18,3
Glaube kommt …
Die Kinder des alten Israels hatten lange auf das Kommen des Messias gewartet. Als Er erschien, kam Er nicht in Staatspracht oder in Prunk und Wohlstand. Er kam nicht an der Spitze einer Armee oder in Begleitung von Staatsoberhäuptern, sondern Er ritt auf einem jungen Esel in Einfachheit, Armut und Liebe. [[Sieh Johannes 12,15]]
Wenn Glaube entsteht, kommt er nicht immer in der Verpackung, die wir erwarten.
Lieber Gott, danke, dass Du in mein Leben gekommen bist.
„Das Volk, das im Dunkeln lebt, [hat] ein helles Licht gesehen. Und über den Menschen in einem vom Tode überschatteten Land ist ein strahlendes Licht aufgegangen.“ – Matthäus 4,16
Glaube kommt durchs Hören …
„Wer bereit ist zu hören, soll zuhören und begreifen!“ – Matthäus 11,15
Wir können nicht hören, es sei denn, wir hören auf mit dem, was wir gerade tun, und konzentrieren uns. Als Samuel in der Nacht Gottes Stimme hörte, sagte er: „Sprich, dein Diener hört.“ – 1. Samuel 3,10
Maria, die Schwester von Martha und Lazarus, war auch eine solche Zuhörerin. Von ihr wird uns gesagt: „Maria saß Jesus zu Füßen und hörte ihm aufmerksam zu.“ – Lukas 10,39
Jesus ging im Land umher, heilte und lehrte. Die Nachricht über Ihn verbreitete sich und „die Menschen strömten herbei, um ihn predigen zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.“ [[Lukas 5,15]] Aber die Menge musste still werden, um Ihn zu hören.
Wir können nicht hören, bis wir zuhören.
Lieber Gott, hilf mir meine eigenen Gedanken für einige Momente zu stoppen, um zuzuhören, so dass ich hören kann.
Glaube kommt durchs Hören des Wortes …
Was verursachte solch ein Aufsehen in Jerusalem, an dem Tag, an dem die Nachfolger Jesu die Erfüllung mit dem Heiligen Geist empfingen? [[Sieh Apostelgeschichte Kapitel 2]] Große Menschenmengen hielten sich in der Stadt auf, die zum Fest gekommen waren, und viele waren Fremde aus den entferntesten Regionen wie Rom, Ägypten und Kleinasien. Verschiedene Nationalitäten mit verschiedenen Sprachen und trotzdem konnte jeder in der Menge verstehen: „Wir alle hören diese Leute in unseren eigenen Sprachen über die Taten Gottes reden!“ – Apostelgeschichte 2,11
Egal wer wir auch sind, Gott spricht unsere Sprache. Er kommuniziert in Worten, die wir verstehen können. Entweder durch die Bibel, andere inspirierte Schriften oder durch ein stilles sanftes Säuseln. [[1.Könige 19,11-12]] Während unserer eigenen stillen Zeit mit Ihm, können wir Seine Botschaft erhalten.
Herr, ich möchte deine Worte hören, um dich besser kennenzulernen und deine Ermutigung zu empfangen.
Glaube kommt durchs Hören des Wortes Gottes…
„Kannst du Gott in seiner Tiefe begreifen? Kannst du die Vollkommenheit des Allmächtigen erfassen?“ – Hiob 11,7 Die Antwort ist offensichtlich. So wie Evagrius von Pontus im 4. Jahrhundert schrieb: „Gott kann nicht mit dem Verstand erfasst werden. Wenn Er erfasst werden könnte, würde Er nicht Gott sein.“ Oder wie Otto von Bismarck es ausdrückte: „So wenig du das Meer ausschöpfen kannst mit deiner Hand, so wenig die Bibel mit dem Verstand.“ Gott sei Dank ist Verstehen keine Voraussetzung für die Liebe. Wir können sicher in Gottes Liebe ruhen, weil Gott uns gezeigt hat, wie sehr Er uns liebt. Er hat uns Seinen Sohn gesandt, damit dieser für uns sterben sollte. [[Siehe Römer 5,8]]
Lieber Gott, möge ich immer in Deiner Liebe ruhen, auch ohne das Geheimnis darin zu begreifen.
„Ich bete, dass er euch aus seinem großen Reichtum die Kraft gibt, durch seinen Geist innerlich stark zu werden. Und ich bete, dass Christus durch den Glauben immer mehr in euren Herzen wohnt und ihr in der Liebe Gottes fest verwurzelt und gegründet seid. So könnt ihr mit allen Gläubigen das ganze Ausmaß seiner Liebe erkennen. Und ihr könnt auch die ganze Liebe Christi erkennen – die größer ist, als ihr je begreifen werdet -, damit der Reichtum Gottes euch immer mehr erfüllt.“ – Epheser 3,16-19
„Gott ist ein unendlicher Kreis, dessen Mitte überall ist und dessen Kreisumfang nirgendwo ist.“ – St. Augustin von Hippo (354-430)
„Ich kann nicht sagen, wo Gott beginnt, geschweige denn, wo er endet. Aber mein Glaube ist besser beschrieben, wenn ich sage, dass es kein Ende von Gottes Anfang gibt.“ – André Gide (1869-1951)
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Glaube heißt, überzeugt davon zu sein, dass etwas wahr ist, Glaube heißt hoffen, Glaube heißt vertrauen. Glaube geht auf dem Wasser, um mir zu folgen, und weigert sich, auf die Wellen zu schauen. [[Sieh Matthäus 14,22–33.]] Glaube wird niemals irgendetwas als unmöglich betrachten. Glaube denkt nicht daran, aufzugeben oder besiegt zu werden. Glaube lässt nicht zu, dass Freude und innerer Friede von Umständen oder Schwierigkeiten gestohlen werden.
Ich gebe dir mein Geschenk des Glaubens. Damit wirst du in der Lage sein, dich über die Wellen zu erheben, über die Umstände hinaus. Dir wird es möglich sein, auf der soliden Grundlage meines Wortes zu stehen, im Glauben wissend, dass ich bei dir bin. Mit mir an deiner Seite, um dich herum und unter dir kannst du nicht versagen und nicht fallen.
Dieser Glaube kommt nicht aus dir selbst. Denn du weißt, dass du schwach bist. Du kennst deine Fehler. Du weißt, wie leicht es für dich ist, negativ zu werden und den Mut, den Glauben und die Hoffnung zu verlieren, oder dass du es schaffen und erfolgreich sein kannst. Auch wenn dieser Fokus auf deine Schwächen realistisch sein mag und diese schwarzseherischen und herunterziehenden Gedanken logisch erscheinen, kommen sie nicht von mir. Sie bringen dich dazu, niedergeschlagen und mutlos zu sein, und das ist nicht, was ich möchte, oder was dir helfen wird, voranzukommen. Sie bringen dich dazu, deine innere Freude zu verlieren, die Freude über deine Errettung, von der ich mir wünsche, dass sie jederzeit durch dich hindurchfließt und strömt. Und das kann sie – wenn du nur an deinem Glauben festhältst.
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