Ein guter Tausch von Geschenken

Ein guter Tausch von Geschenken

Diane Rayner (Courtesy of Chicken Soup for the Christian Soul.)

Wer Sonnenschein in das Leben anderer bringt, wird ihn vom eigenen Leben nicht fernhalten können. – Sir James Matthew Barrie

Ich wuchs in dem Glauben auf, Weihnachten sei eine Zeit, in der seltsame und wunderbare Dinge geschehen: Weise und königliche Besucher kommen zur Krippe geritten, Tiere im Stall reden um Mitternacht miteinander, und Gott kommt in der Form eines kleinen Kindes im Lichte eines legendären Sternes zu uns herunter. Weihnachten war für mich immer eine Zeit des Zaubers, und das mehr denn je in dem Jahr, als mein Sohn Martin acht Jahre alt wurde.

Das war das Jahr, in dem ich und meine Kinder in einen gemütlichen Wohnwagen in einem Waldgebiet außerhalb von Redmont in Washington zogen. Weihnachten stand vor der Tür, und wir waren alle in guter Stimmung. Nicht einmal der Winterregen, der auf unser Heim herniederprasselte und die Wege in Schlamm verwandelte, konnte unsere gute Laune dämpfen.

Den ganzen Dezember hindurch war Martin der lebhafteste und geschäftigste von uns allen. Er war mein Jüngster: ein fröhlicher, verspielter Junge mit blonden Haaren. Wenn man mit ihm redete, hatte er die putzige Angewohnheit, zu einem aufzuschauen und den Kopf zu neigen. Der eigentliche Grund dafür war, dass Martin auf seinem linken Ohr taub war. Er beklagte sich allerdings nie darüber.

Schon seit Wochen beobachtete ich ihn. Ich wusste, dass etwas im Gange war, doch Martin erzählte mir nichts davon. Ich sah, wie er eifrig sein Bett machte, den Müll hinausbrachte, sorgfältig den Tisch deckte und Rick und Pam half, das Abendessen vorzubereiten, bevor ich nach Hause kam. Ich bemerkte, wie er heimlich sein bescheidenes Taschengeld sparte, es versteckte und keinen Cent davon verbrauchte. Ich hatte keine Ahnung, was all diese stillen Aktivitäten zu bedeuten hatten, aber ich nahm an, dass es irgendetwas mit Kenny zu tun hatte.

Kenny war Martins Freund, und seit sie sich im Frühling kennengelernt hatten, waren sie ständig zusammen. Wenn man einen rief, kamen beide. Ihre kleine Welt war die Weide. eine Pferdekoppel, die von einem kleinen, gewundenen Bach durchzogen war. Dort fingen sie Frösche und Schlangen, suchten nach Pfeilspitzen oder nach verborgenen Schätzen, oder sie verbrachten den Nachmittag damit, die Eichhörnchen mit Erdnüssen zu füttern.

Für unsere kleine Familie waren es schwierige Zeiten, und wir mussten sparen, um über die Runden zu kommen. Mit meinem Job als Fleischpackerin und viel Erfindungsreichtum rund um den Wohnwagen ermöglichten wir uns ein Minimum an Komfort. Das war bei Kennys Familie nicht der Fall. Sie waren sehr arm, und seine Mutter hatte Schwierigkeiten, ihre zwei Kinder zu kleiden und durchzufüttern. Sie waren eine gute Familie und hielten zusammen. Aber Kennys Mutter war eine sehr stolze Frau mit strikten Prinzipien.

Wie jedes Jahr bemühten wir uns, unser Heim für die Feiertage festlich zu gestalten. Es sollte ein Weihnachtsfest mit selbstgemachten, versteckten Geschenken sein, und überall wurden Girlanden aufgehängt.

Martin und Kenny saßen manchmal lang genug ruhig am Tisch, um mitzuhelfen, Füllhörner oder kleine Körbchen für den Weihnachtsbaum zu basteln. Im nächsten Moment flüsterten sie dann miteinander und verschwanden plötzlich zur Tür hinaus und schlüpften vorsichtig unter dem elektrischen Zaun hindurch auf die Pferdekoppel, die zwischen unserem und Kennys Heim lag.

Eines Abends kurz vor Weihnachten, als meine Hände voll Teig waren und ich gerade stark mit Zimt gewürzte, nussgroße dänische Kekse formte, kam Martin zu mir und fragte in einem aus Freude und Stolz gemischten Ton: »Mama, ich hab Kenny ein Weihnachtsgeschenk gekauft. Möchtest du es sehen?« Das war es also, sagte ich zu mir selbst. »So etwas hat er sich schon lange gewünscht, Mama.«

Nachdem er sich seine Hände gründlich an einem Geschirrtuch abgewischt hatte, zog er eine kleine Schachtel aus seiner Hosentasche. Unter dem abgenommenen Deckel sah ich den Taschenkompass. Um ihn kaufen zu können, hatte mein Sohn all sein Taschengeld zusammengespart. . Ein kleiner Kompass, der einem kleinen, achtjährigen Abenteurer den Weg durch den Wald zeigen würde.

»Es ist ein tolles Geschenk, Martin«, versicherte ich ihm, doch noch während ich redete, kamen mir Bedenken. Ich wusste, wie Kennys Mutter über ihre Armut dachte. Sie konnten es sich kaum leisten, sich gegenseitig zu beschenken, und anderen Leuten Geschenke zu machen war undenkbar. Ich war sicher, dass Kennys Mutter es aus Stolz nicht zulassen würde, dass ihr Sohn etwas bekam, wofür er nichts zurückgeben könnte.

Vorsichtig und behutsam sprach ich mit Martin über das Problem. Er verstand, was ich sagen wollte.

»Ich weiß Mama, ich weiß… Aber was ist, wenn es ein Geheimnis bleibt? Was ist, wenn niemand herausfindet, wer es ihm geschenkt hat?«

Ich wusste nicht, wie ich dem widersprechen konnte; mir fiel einfach nichts dazu ein.

Der Abend vor Weihnachten war verregnet, grau und kalt. Die drei Kinder und ich stolperten fast übereinander, als wir uns gegenseitig auf die Füße tretend unseren Weg durch den Wohnwagen bahnten. Denn wir alle wollten noch unsere Weihnachtsüberraschungen dekorieren und uns auf die Familienangehörigen und Freunde vorbereiten, die versprochen hatten, uns zu besuchen.

Die Nacht brach herein und der Regen hielt an. Ich schaute durch das Fenster über der Spüle und fühlte eine sonderbare Traurigkeit. Wie wenig himmlisch der Regen für einen Heiligen Abend erschien! Würden sich in solch einer Nacht königliche Reiter blicken lassen? Ich bezweifelte es. Es schien mir, dass solch seltsame und wunderbare Dinge nur in klaren Nächten passierten, in denen man wenigstens einen Stern am Himmel sehen konnte.

Ich wandte mich vom Fenster ab und sah Martin zur Tür hinausschleichen, als ich nach dem Schinken und dem selbstgebackenen Brot schaute, die ich im Ofen warm hielt. Er trug seinen Mantel über dem Schlafanzug und umklammerte ein kleines, farbenfroh verpacktes Geschenk.

Er marschierte die nasse Wiese hinunter, schlüpfte schnell unter dem elektrischen Zaun hindurch und ging über die Weide zu Kennys Haus. Er schlich auf Zehenspitzen die Stufen hoch und öffnete die Tür mit dem Fliegengitter einen Spalt weit. Dann legte er das Geschenk auf die Schwelle, atmete tief durch, berührte erst vorsichtig die Klingel und drückte dann fest drauf.

Schnell drehte Martin sich um, hetzte die Stufen hinunter und jagte wie der Blitz über den Hof, um unbemerkt wegzukommen. Unerwartet rannte er plötzlich geradewegs in den elektrischen Zaun.

Der Schock brachte ihn zu Fall. Vor Schreck gelähmt lag er auf dem nassen Boden. Sein Körper zitterte und er schnappte nach Luft. Doch dann setzte er langsam, kraftlos und verwirrt seinen beschwerlichen Weg nach Hause fort.

»Martin, was ist passiert?« riefen wir, als er über die Türschwelle stolperte. Seine Unterlippe zitterte und seine Augen füllten sich mit Tränen.

»Ich hab den elektrischen Weidezaun ganz übersehen und das hat mich richtig umgehauen!«

Ich drückte seinen verschmutzten, kleinen Körper an mich. Er war immer noch ganz benommen und eine Strieme fing an, sich auf seinem Gesicht vom Mund bis zum Ohr mit Blasen abzuzeichnen. Sofort behandelte ich sie und nachdem ich ihm zur Beruhigung eine Tasse warmen Kakao gegeben hatte, lebte Martins Frohsinn wieder auf. Ich brachte ihn ins Bett und kurz vor dem Einschlafen schaute er zu mir auf und erklärte: »Mama, Kenny hat mich nicht gesehen. Ich bin sicher, dass er mich nicht gesehen hat.«

An diesem Weihnachtsabend ging ich unglücklich und verwirrt zu Bett. War das nicht ein bisschen zu hart für einen kleinen Jungen, der sich aus noblen Motiven heraus auf eine Weihnachtsmission gewagt hatte? Er wollte nur das tun, was Gott von uns allen möchte. andere beschenken. und dabei sogar noch unentdeckt bleiben. Diese Nacht konnte ich nicht gut schlafen. Irgendwo tief drin war ich enttäuscht, dass auf diesen Heiligabend nur eine gewöhnliche, problemerfüllte Nacht ohne der geringsten Spur von geheimnisvollem, weihnächtlichem Zauber folgte.

Aber ich irrte mich.

Am nächsten Morgen schien die Sonne und der Regen war vergessen. Die Strieme auf Martins Gesicht war dunkelrot, aber ich konnte sehen, dass es sich nicht um eine schlimme Verbrennung handelte. Wir packten unsere Geschenke aus, und nicht unerwartet klopfte Kenny schon bald an die Tür. Er war begierig, Martin seinen neuen Kompass zu zeigen und von dessen geheimnisvollen Auf tauchen zu erzählen. Es war offensichtlich, dass Kenny nicht den geringsten Verdacht geschöpft hatte. Wie die zwei miteinander redeten, lächelte Martin ständig vor sich hin.

Während die beiden Jungen ihre Weihnachtsgeschenke verglichen, nickten und gestikulierten, bemerkte ich, dass Martin seinen Kopf gar nicht neigte. Als Kenny redete, schien Martin mit seinem tauben Ohr zuzuhören. Wochen später erhielten wir einen Bericht von der Schulärztin, die bestätigte, was Martin und ich zu der Zeit bereits wussten: »Martin hat jetzt auf beiden Ohren die volle Hörfähigkeit.«

Das Geheimnis dessen, wie Martin sein Gehör wiedererlangte und bis heute behielt, ist genau das, was es ist: ein Geheimnis. Natürlich nehmen die Ärzte an, dass der Stromschlag vom Weidezaun irgendwie dafür verantwortlich war. Vielleicht ist die Annahme richtig. Was immer der Grund war, ich bin Gott immer noch dankbar für diesen guten Tausch von Geschenken, der in dieser Nacht stattfand.

Siehst du, es geschehen immer noch seltsame und wunderbare Dinge in der Nacht der Geburt des Herrn. Und es muss auch keine klare Nacht sein, um einem legendären Stern folgen zu können.

* * *

Das Feuerrot des Weihnachtssterns erinnert uns an Deine Liebe, Jesus – - eine Liebe die so stark ist, so rein, so mächtig, so vollkommen! Deine Liebe ist niemals langweilig, eintönig, getrübt oder leblos! Hilf uns, niemals wegen unserer Liebe zu Dir beschämt zu sein, sondern unsere Gefühle der Welt so hell und klar und kräftig zu zeigen, wie wir es nur können. Du schämst dich nicht dafür, unser Liebhaber zu sein, und wir sind stolz darauf, Deine Braut zu sein.
Das Feuerrot des Weihnachtssterns erinnert uns an Deine Liebe, Jesus –
– eine Liebe die so stark ist, so rein, so mächtig, so vollkommen! Deine Liebe ist niemals langweilig, eintönig, getrübt oder leblos! Hilf uns, niemals wegen unserer Liebe zu Dir beschämt zu sein, sondern unsere Gefühle der Welt so hell und klar und kräftig zu zeigen, wie wir es nur können. Du schämst dich nicht dafür, unser Liebhaber zu sein, und wir sind stolz darauf, Deine Braut zu sein.

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Er kam zu uns Power Point:

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