(Fortsetzung von „Die Raupe, die nicht fliegen wollte“)
Wissenschaft und Wunder
David Brandt Berg
Ein „Wunder“ ist etwas, das Überraschung oder Erstaunen hervorruft. Wir sind erstaunt, weil etwas nicht dem natürlichen Lauf der Dinge folgt, so wie wir es eigentlich erwarten; doch alles, was Gott tut, ist natürlich. Für uns ist es ein Wunder, doch für Gott ist es normal. Das Wort „Wissenschaft“ bedeutet in seiner einfachen Form: „das Wissen, die Kenntnis von etwas.“ Man könnte behaupten, dass es sich bei dem Begriff Wissenschaft um die Kenntnis über Gottes Wunder handelt und alles, was Gott geschaffen hat, ein Wunder ist, das weit über unser Vermögen und Verständnis hinausreicht. Wahre Wissenschaft ist das Wissen, das uns dazu veranlasst, Gottes Schöpfung zu betrachten und Gott zu verherrlichen.
Wissen, das die Menschen aus der Beobachtung der wunderbaren Schöpfung Gottes gewonnen haben, wird als Wissenschaft bezeichnet. Die maritime Wissenschaft ist solch ein Beispiel – die Kenntnis von den Gezeiten und den Meeresströmungen. Hier handelt es sich schlicht und einfach um Wissenschaft.
Die Wissenschaftler haben Gottes natürlichen Gesetze der Physik, der Chemie, der Technik, der Moleküle, der Aerodynamik usw. durch wissenschaftliche Experimente entdeckt und dann versucht, diese Kenntnis in eine nützliche Form umzusetzen, wie z.B. die Erfindung des Telefons, des Fernsehens, Flugzeuge, Autos, Laser usw. Anschließend loben sich viele Wissenschaftler selber und kassieren die Lorbeeren für das, was sie erfunden haben, wenn sie doch im Grunde nur Gottes Naturgesetze und Rohstoffe benutzt haben, um auf etwas Neues zu stoßen. Selbstverständlich stehen ihnen dafür einige Lorbeeren zu, denn intensive Forschung ist natürlich mit sehr viel Arbeit verbunden!
„Erfinden“ bedeutet so viel wie: „auf etwas stoßen, auf etwas kommen“ was viel mehr der Wahrheit entspricht, als wie die moderne Definition des Erfindens: „Etwas Neues erschaffen.“ Die Wissenschaft erschafft tatsächlich nichts Neues; sie entdeckt nur, was Gott schon längst erschaffen oder stößt auf Gesetzmäßigkeiten, die Er in Umlauf gesetzt hat und tüftelt dann aus, wie man diese Naturgesetze am besten zum eigenen Vorteil benutzen kann.
Manchmal benutzt man den Ausdruck „wissenschaftliches Wunder“, wenn es um etwas so Außergewöhnliches geht, dass es einem mit Erstaunen füllt; aber das bedeutet nicht, dass es übernatürlich ist; es geht hier um nichts anderes als die Anwendung von Gottes natürlichen Gesetzen, um ein sogenanntes Wunder zu vollbringen.
Nimm zum Beispiel ein Flugzeug. Die Menschheit hat einfach gelernt, Gottes Gesetz der Aerodynamik anzuwenden, um Seinem Gesetz der Schwerkraft entgegenzuwirken. Aber für jemanden, der noch nie ein Flugzeug gesehen hat, ist es ein Wunder. Das erste Mal, als meine Großmutter in den Kindertagen der Luftschifffahrt ein Flugzeug sah, schüttelte sie ungläubig ihren Kopf und behauptete: „Es muss irgendwie an einem Seil hängen!“
Fernsehempfänger sind ein weiteres wissenschaftliches Wunder. Intelligente Wissenschaftler entdeckten, wie man Bilder und Stimmen erfasst, ausstrahlt, empfängt und mittels eines kombinierten Audio- und Videosignals wiedergibt. Die meisten Menschen wissen nicht, wie es im Einzelnen funktioniert, sie wissen nur wie man diese Technologie benutzt. Da es also über ihr Verständnis hinausgeht, bleibt es für sie ein so genanntes Wunder.
Normalerweise hält man das, was über das Begriffsvermögen hinausgeht, für übernatürlich oder ein Wunder, aber für Gott ist es keineswegs übernatürlich. Auch für die Wissenschaft, die weiß, wie man Gottes Naturgesetze einsetzt, um etwas Wunderbares zu bewirken, handelt es sich nicht um Übernatürliches.
Für Gott ist alles natürlich. Man kann sagen, dass für Gott nichts unmöglich ist. (Lukas 1,37) Vieles von dem, was Gott tut, geht über unsere Macht und unser Vorstellungsvermögen hinaus und über das, was wir als normal bezeichnen. Wenn also ein Wunder geschieht, sprechen wir von etwas Übernatürlichem. Da für Gott aber nichts unmöglich ist, gibt es also für Ihn auch nichts Übernatürliches!
Wenn jemand zum Beispiel von einer sichtlich unheilbaren Krankheit geheilt wird, sprechen wir von einem Wunder, weil wir den Beweis oder die Manifestation von bestimmten Gesetzen Gottes sehen, von denen wir nichts wissen. Für Gott ist es andererseits ganz einfach. Er weiß jeden Schaden rückgängig zu machen, den eine Krankheit verursacht hat und bewirkt dadurch für uns ein Wunder – einen übernatürlichen Vorgang, der über unsere Fähigkeiten hinausgeht. Wir können Ihn nur bitten, ein Wunder zu tun und über Seine Macht staunen, wenn Er ein solches Wunder vollbringt.
Dasselbe gilt für die Wunder, die in der Bibel aufgezeichnet sind. Als das Rote Meer sich für Moses und die Israeliten teilte, steht geschrieben: „Da ließ der Herr das Wasser durch einen starken Ostwind zurückgehen. Der Wind blies die ganze Nacht,“ der die Wasser teilte und den naturgemäß feuchten Meeresgrund austrocknete, damit sie auf trockenem Boden hinübergehen konnten. „…links und rechts von ihnen stand das Wasser wie eine Mauer.“ (2.Moses 14,13-31; Hebräer 11,29) Das muss ein gewaltiger Wind gewesen sein!

Diese Beschreibung widerspricht dem, was wir unter den Naturgesetzen verstehen, aber für Gott war das eine Kleinigkeit. Ihm fällt es leicht, denn Er kann Gesetze benutzen, die Er sonst nicht anwendet, um Seine anderen Naturgesetze zu ersetzen oder zu übergehen, damit das gewünschte Ergebnis herbeigeführt werden kann.
Normalerweise setzt Er solche Gesetze nicht ein, die für uns übernatürlich erscheinen. Er scheint sich diese für Notfälle und extreme Umstände vorzubehalten: um Seine Kinder zu retten und zu beschützen, sie zu heilen, mit Nahrung zu versorgen und ihnen auf andere Arten zu helfen, der sie sich nicht einmal bewusst sind.
Die Wissenschaft musste erst einmal die Naturgesetze Gottes entdecken, wie z. B. die der Bewegung, der Aerodynamik und der Molekülstrukturen, und Erfindungen und Geräte entwickeln, die diese Naturgesetze nutzen und scheinbar Übernatürliches vollbringen. Aber Gott braucht keine Geräte, Er kommt ganz gut ohne sie aus.
Es kostet dem Menschen große Anstrengungen, um ein Bild via einem Sender auf einen Monitor zu übertragen, aber Gott kann ein Bild mittels Seiner – uns unbekannten und für uns übernatürlichen – Naturgesetze schicken, indem Er einfach eine Illustration denkt und sie in unsere Gedanken sendet oder sogar direkt vor unseren Augen sichtbar macht.
Auf diese Art gibt Gott mir Lösungen zu vielen meiner praktischen Fragen. Oft denke ich vor dem Einschlafen über ein bestimmtes Problem nach. Ich frage mich und den Herrn, was wohl die beste Lösung sein könnte. Dann kommt mir die Antwort in der Form eines Traumes oder als Illustration direkt vor meinen Augen. Manchmal passiert es sogar direkt am helllichten Tage und ich sehe Gottes Antwort in der Form eines Bildes.
Es ist erstaunlich, was Gebet bewirken kann, wenn du dich im Einklang mit Gott befindest. Er sieht alles, weiß alles und kann dir mit Leichtigkeit zeigen, wo etwas Verlorenes liegt, wie man etwas repariert oder eine Tätigkeit ausführt. Stell deinen geistigen Empfänger an und schau auf den Herrn um Antworten zu bekommen, und Er wird sie dir geben. Er ist immer bereit, willens und fähig, um unsertwegen Wunder zu vollbringen – Wunder der Heilung, der Versorgung, des Schutzes oder was immer wir sonst noch brauchen. Wir müssen Ihn nur im Glauben bitten und uns auf Seine Verheißungen im Wort berufen. Was für uns ein Wunder sein mag, ist keineswegs etwas Außergewöhnliches für Ihn.
Artikel Wissenschaft und Wunder von hier
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Oha –wird jetzt von mir erwartet, dass ich all die Geschichten von Wundern, die man so hört, ernst nehmen muss? Und ich dachte bis jetzt, die Wissenschaft würde den höchsten Platz hier auf Erden einnehmen.
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