Ein Hilferuf
Von Dorothy Rood Stewart
Es war zwei Tage vor Weihnachten. Ein Schneesturm peitschte gegen die Fenster, und ich war mit meinem kranken Krabbelkind allein zu Hause. Während des Nachmittags war Elkes Temperatur auf 40°C gestiegen. Sie brauchte jetzt dringend einen Arzt.
Aber woher? Ich war ohne Auto. Mein Mann, ein Techniker beim Hochwasserschutz, hatte unser Auto in die Werkstatt gebracht, weil es neue Bremsbeläge benötigte, bevor er für drei Tage weg musste, um den Wasserstand des nahen Flusses zu messen. Und ohne Telefon (wir waren erst letzte Woche in dieses Haus gezogen und es war noch nicht installiert) hätte ich quer über die Straße zum einzigen anderen Haus hier auf dem Hügel rennen müssen, um zu fragen, ob ich mit deren Telefon einen Arzt rufen könnte.
Ich beugte mich über Elkes Kinderbett und hörte ihren schnellen, flachen Atem.
„Liebling, Mami geht schnell für dich Hilfe holen!“ Ich griff nach Regenmantel und Schal und eilte aus der Tür. Gefrorene Schneeschollen knisterten unter meinen Füßen, als ich zu meinen Nachbarn hinüberrannte, in der Hoffnung, dass sie zu Hause wären. Ich klingelte am Vordereingang; dann ein zweites Mal, länger und eindringlicher. Niemand öffnete. Dann erinnerte ich mich, dass ich ihr Auto früh am Morgen wegfahren gehört hatte. Wenn sie das ganze Wochenende verreist waren, was würde ich dann tun?
Zitternd sah ich den langen, unbefestigten Hügelweg hinunter, der zur nächsten zwölf oder mehr Blöcke entfernten Ansiedlung führte. Wenn nur ein Auto hier heraufkäme! Jeder würde gerne einen Arzt für mich anrufen. Unsere hügelige Straße war eine Sackgasse, deshalb gab es wenig Verkehr, abgesehen von einem gelegentlichen Lieferwagen oder dem Postboten, der schon früher an dem Tag dagewesen war. Natürlich könnte ich von einem der Häuser entlang der Buslinie telefonieren, aber ich hatte Angst, Elke allein zu lassen, während ich dort hinging. Sollte ich es wagen, sie bei diesem eiskalten Wetter warm einzupacken und mitzunehmen?
Als ich über die Straße zurückging – der Schneeregen prasselte auf meine Wangen und der Wind riss an meinem Schal – rutschte ich aus und fiel hin. Dabei verrenkte ich meinen Knöchel, nicht besonders schlimm, aber schlimm genug, um mich zu warnen, dass es gefährlich sein würde, Elke unseren rutschigen Hügel hinunter zu tragen. Es musste einen Weg geben, den Arzt zu erreichen! Und plötzlich wusste ich, was ich tun würde.
Ich kehrte um und ging zurück zum vorderen Eingang des Nachbarhauses. Ich klingelte nochmals, nur um sicher zu sein. Mein Herz klopfte. Ich drückte die Türklinke. Die Tür öffnete sich nicht, sie war verschlossen. Doch manchmal legen die Leute den Schlüssel unter die Fußmatte. Ich hob die Matte. Kein Schlüssel. Die Treppe also wieder herunter und ums Haus herum zum Hintereingang. Ich musste dieses Telefon erreichen, und wenn ich dabei ein Fenster einschlagen musste! Das Glück war jedoch auf meiner Seite. Unter einem Blumentopf fand ich den Schlüssel, öffnete die Tür und schlich in die Küche. Irgendwie erwartete ich, dass jemand hervorsprang und fragte: „Was machen Sie hier?“
Aber das Haus war ruhig und dort, auf einer kleinen Ablage im Flur, stand das begehrte Telefon! Es gab kein Telefonbuch, um die Nummer des Arztes herauszufinden, deshalb wählte ich die Vermittlung an.
„Vermittlung?“, rief ich. „Dies ist ein Notfall. Ich bin allein mit einem sehr kranken Kind. Ich brauche dringend einen Arzt.“
Die weit entfernte Stimme antwortete, aber ich konnte kein einziges Wort verstehen. Ich gab meine Adresse und wiederholte mein Anliegen. „Bitte, schicken Sie mir einen Arzt!“
Dann hörte ich ein sehr lautes Knacken, und die Verbindung war abgebrochen. Die Leitungen, die wahrscheinlich schwer mit Eis behangen waren, waren zusammengebrochen. Kam mein Hilferuf durch? Hatte ihn jemand gehört? Es gab keine Möglichkeit, das zu erfahren.
Als ich unsere Tür öffnete, weinte Elke. Es war das bedauernswerte Weinen eines kranken Kindes. Ich saß im Schaukelstuhl und redete ihr gut zu, ihre Flasche zu trinken, in der ich eine Viertel-Tablette Aspirin in Orangensaft aufgelöst hatte. Ich wusste mir nicht anders zu helfen.
Mein Verstand war taub. Es schien, als ob ich nicht mehr denken konnte. Ich versuchte, den neuesten Wetterbericht über den Sturm zu bekommen, aber auch der Fernseher war jetzt tot. Ich legte mehr Holz aufs Feuer. Dann brühte ich in der Küche eine frische Kanne Kaffee auf, dankbar, dass weder Heizung noch Gasherd vom Wetter, so wie die Elektrizität abhängig waren. Ich setzte mich mit meiner Kaffeetasse hin und starrte den kleinen Weihnachtsbaum an, den mein Mann gebracht hatte, bevor er gegangen war. Seine krausen Zweige waren mit elektrischen Kerzen dekoriert, um für Elkes erstes Weihnachtsfest zu leuchten. Jetzt war sie zu krank, um die silbernen Vögel und glänzenden Kugeln zu bemerken.
Als die frühe Dezemberdämmerung einsetzte, und weil es keinen Strom mehr gab, suchte ich nach Kerzen. Ich beobachtete das flackernde Licht. Von Zeit zu Zeit warf ich einen Blick über die Straße, in der Hoffnung, Licht in den Fenstern des Nachbarhauses zu sehen. Aber sie blieben dunkel.
Als Elke weinend aufwachte, nahm ich sie hoch und hielt sie an meiner Schulter. Ich machte mich auf die langen Stunden des Wartens gefasst, die ich verbringen musste, bis Jim heimkommen würde. Was taten die Pionier-Mütter in den alten Tagen, als ihre Kinder krank waren und im Umkreis von 100 Meilen kein Doktor war? Da schien es, als ob ich meine Großmutter antworten hörte: „Nun, wir beteten!“
Meine Wange an den zarten Kopf des Babys gedrückt, versuchte ich mich also an irgendein Gebet zu erinnern, aber mir fiel keines ein. Ich war so müde und entmutigt und Gott schien weit weg zu sein. Doch ich denke, alles in mir muss einen stummen Hilfeschrei ausgestoßen haben, denn als Elke ruhiger wurde und ich mich im Stuhl zurücklehnte und ich den würzigen Duft des Christbaumen einatmete und das flackernde Licht der Kerzen anstarrte, begann allmählich Angst und Spannung dahinzuschwinden. Ein Gefühl von Frieden und Trost umgab mich.
Ich schreckte aus dem Schlaf hoch und wusste, dass jemand das Zimmer betreten hatte. Hatte ich die Tür nicht abgeschlossen? Ein großer Mann schaute im Kerzenlicht auf mich herunter.
„Ich bin der Arzt“, sagte er.
Ich konnte mich später nicht mehr an sein Gesicht erinnern, nur an seine freundliche, mitfühlende Stimme. Als er das Baby untersuchte, rührte es sich kaum in seinen sanften Händen.
„Die Lunge ist nicht betroffen aber ihre Ohren sind entzündet. Diese Medizin wird helfen. Halten Sie sie warm. Lassen Sie sie schlafen. Morgen um diese Zeit wird es ihr viel besser gehen. Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen, und versuchen Sie, sich ein wenig auszuruhen.“ Dann war er wieder fort.
Den Rest der Nacht döste ich im Stuhl an Elkes Kinderbett. Sie schlief 14 Stunden fest durch! Als Jim am Heiligen Abend heimkam, war ihre Temperatur normal. Sie konnte ihren Papa anlächeln und deutete auf den Christbaum und lallte etwas, das sich anhörte wie: „Kuck mal, schön!“
Zu wissen, dass es ihr wieder gut ging, war unser wertvollstes Weihnachtsgeschenk.
Einige Tage später, nachdem der Schneesturm vorüber und aller Schaden behoben war, ging Jim zur Telefongesellschaft, um den Arzt, der um Mitternacht gekommen war, ausfindig zu machen.
„Ich möchte seine Rechnung bezahlen“, sagte Jim. Aber die Gesellschaft hatte keine Aufzeichnung über meinen Anruf.
Wir haben nie herausgefunden, was es mit unserem „Mitternachtsdoktor“ auf sich hatte, wer er war, oder wie er gekommen war. Aber ich glaube, dass eine höhere Macht mein stilles Gebet gehört und mir Hilfe geschickt hatte, nachdem ich alles, was ich konnte für Ellen getan hatte. Und manchmal denke ich an die Bibelstelle in Hebräer 13:2 „Gastfrei zu sein, vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“
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Die Welt ist erfüllt von Weihnachtsklängen. Wenn du mit deinen Ohren horchst, wirst du Lieder, Glockengeläut und Lachen hören und manchmal auch ein Schluchzen der Einsamkeit. Wenn du mit deinem Herzen lauschst, wirst du das Rauschen von Engelsflügeln wahrnehmen, die Stille der inneren Erwartung und den heiligen Klang der tiefsten Ruhe, das lebendige Flüstern des ewigen Wortes.
Die Welt ist erfüllt mit Weihnachtlichem. Wenn du mit deinen äußeren Augen siehst, wirst du leuchtend dekorierte Bäume sehen, Lametta, Glitzer, verzierte Sterne, brennende Kerzen und eine Krippe. Wenn du mit den inneren Augen schaust, wirst du den Stern von Bethlehem in deinem eigenen Herzen erblicken. – Bearbeitung von Anna May Nielson
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Der Weg nach oben
Von J. W. Anderson, aus: „Wo Engel Gehen“
Diana Barnard erinnert sich an eine ganz besondere Weihnacht, als sie um Hilfe bat – und sie erhielt.
Den ganzen Tag lang war in Rittman, Ohio – USA, Schnee gefallen. Die weiße Decke war fast 30 cm dick. Das sah schön aus. Fahren war aber unmöglich. Der 23-jährigen Diana war das Gehen jedoch ganz angenehm. Obwohl sie einige Kilometer von der Kirche entfernt wohnten, war sie froh, zu Fuß zur Christmette gehen zu können. Die einsame Fußwanderung machte ihr nichts aus, denn ihr Mann blieb Zuhause, um sich um das Kleinkind zu kümmern. Für Diana war Weihnachten eine der schönsten Zeiten des Jahres.
Gegen 23 Uhr verabschiedete Diana sich von ihrem Mann und ging los. Die Schneeverwehungen waren stellenweise recht hoch, doch es ging bergab und sie kam noch rechtzeitig zur Kirche.
Die Christmette endete kurz vor 1 Uhr. Diana hatte keine Nachbarn oder Freunde für einen gemeinsamen Heimweg gefunden. Also marschierte sie los, um allein zurückzugehen. Aber der Aufstieg war ganz anders als der Abstieg. Jetzt schien jeder Schritt tiefer und schwieriger als der vorhergehende zu sein. Ihr Weg war dunkel und verlassen und ohne Häuser in der Nähe. Das Atmen fiel Diana, während sie sich vorwärts kämpfte, immer schwerer. Wie müde sie war! Und als sie an einem verlassenen Waldgebiet vorbeikam, wurde sie noch beunruhigter.
„Meine Füße wurden mit jedem Schritt schwerer und ich begann, meine Notlage zu erkennen“, erzählt sie. „Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass ich es nicht mehr nach Hause schaffen würde. Mir war einfach zu kalt und ich war zu müde. Würde mein Mann aufwachen und mich vermissen? Würde mich jemand hier finden oder würde ich hinfallen und erfrieren? Ihr fröhlicher Ausflug verwandelte sich schnell in einen Alptraum.
15 Minuten nach 1 Uhr sah Diana auf die Uhr. Es lag noch ein langer Weg vor ihr, um Wärme und Sicherheit zu erreichen. Ihre Kraft war praktisch erschöpft. Sie sah in den mit Sternen übersäten Weihnachtshimmel hoch.
„Oh Herr, mir ist so bange“, keuchte sie. „Hilf mir, nach Hause zu kommen!“
Plötzlich hörte Diana schöne Musik und fühlte, dass sie wie im Traum über den Schnee dahinschwebte. Was geschah? War sie am Erfrieren? Fühlte Sterben sich so an?
Nein! Seltsamerweise befand sie sich vor ihrem Haus. Doch wie war das möglich? Diana blinzelte, sah auf die vertraute Umgebung, dann wieder auf die Uhr. Es war 20 Minuten nach 1 Uhr. Und doch konnte sie sich nicht erinnern, weitergegangen zu sein, seitdem sie gebetet hatte. Sicherlich waren keine fünf Minuten verstrichen. Auch war sie in ihrem erschöpften Zustand nicht fähig gewesen, den steilen Hügel zu erklimmen, der vor ihr lag. Sie war bereit gewesen, im Schnee liegenzubleiben und den Kampf aufzugeben.
Und doch war sie sicher daheim und fühlte sich… jubelnd.
Die junge Mutter betrat ihr stilles Zuhause und setzte sich in Mantel und Stiefeln hin und sah auf die blinkenden Weihnachtslichter. „Ich weiß nicht, wie lange ich dort gesessen bin“, erzählt sie jetzt, „doch ich weiß, dass mir etwas Seltsames und doch Wunderbares widerfahren ist, und fast hatte ich Angst, es mir selbst einzugestehen.“
Doch in all diesen Jahren seit damals kam mir keine andere Erklärung: Ich glaube, es war ein Engel, dem Gott befohlen hatte, mich sicher an die Haustür zu tragen. Um einer jungen Frau in Ohio zu helfen, stellte er seine anderen Aufgaben zurück.
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Christus ist nicht auf die Erde gekommen, um das Leid zu beseitigen; Er ist nicht gekommen, um es zu erklären; Er ist gekommen, um sie mit Seiner Gegenwart zu erfüllen. – Paul Claudel (1868-1955)
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Die Weihnachtsheilung
Von Tomoko Matsuoka
An jenem Weihnachten wog Eiko nur noch 31kg. Ihre Haut spannte sich eng über ihren Wangenknochen und selbst ihre dicken Wintersachen konnten ihren extrem dünnen Körper nicht mehr verbergen. Mit ihren nur 13 Jahren litt sie an einer ernsten Essstörung, die im Alter von neun Jahren begonnen hatte. Meine Eltern und wir, ihre Geschwister, hatten die Anfänge ihrer Schwierigkeiten nicht wahrgenommen. Aber nun waren die Auswirkungen deutlich sichtbar.
Unsere Schwester, die einst die Freude unserer Familie war, konnte kaum noch lächeln. Stattdessen trug sie einen streng kontrollierten Blick der Abschottung. Je mehr wir sie zum Essen ermutigten, umso mehr wies sie uns ab. Meine Eltern beobachteten hilflos, wie die Pfunde von ihrer bereits beängstigend dürren Gestalt purzelten. Stunden wurden im Gebet verbracht und bis in die Nacht hinein lange Gespräche geführt, mit denen wir versuchten, Eiko die Augen für die Realität ihrer Situation, in der sie sich befand, zu öffnen: Falls sie nicht beginnen würde, zu essen, würde sie dahinschwinden.
Unsere Eltern und wir erwachsenen Kinder waren vollzeitige christliche Freiwillige. Frühere Adventstage waren immer voller freudiger Aufregung, die entstand, wenn wir die Aufführungen in Waisenhäusern, Seniorenheimen und anderen Institutionen vorbereiteten und darboten. Diese Weihnachtszeit war anders. Die Vorbereitungen schleppten sich dahin und Nervosität ersetzte die gewohnte festliche Atmosphäre. Wir waren verzweifelt. Die Zeit für Eiko begann abzulaufen.
Dann kam ein zartes Pflänzchen der Änderung in Form einer Idee, die meinem Vater während des Betens bekam: „Gehe zu Weihnachten nach Niigata um eine Hilfsaktion durchzuführen. Lade Eiko ein, mitzukommen.“
Sicher, dort gab es Bedarf, denn Niigata hatte kürzlich ein schweres Erdbeben erlebt, und viele Familien lebten noch immer in Evakuierungszentren. Aber würde Eiko das Durchhaltevermögen für einen solchen Einsatz aufbringen können?
Wie auch immer – als wir Eiko fragten, ob sie mitkommen wolle, sahen wir zum ersten Mal seit langer Zeit einen Funken an Interesse in ihren Augen aufleuchten.
Während der fünftägigen Tour besuchten wir drei High-School-Turnhallen, die als Unterkunft dienten. Jede beherbergte Hunderte von Schutzsuchenden. Wir führten unsere Stücke auf, machten Luftballon-Figuren für Kinder und Großeltern und verschenkten inspirierende christliche Literatur an alle. Als wir anfingen, anderen zu geben, war der Geist der Weihnacht angefacht. Auch Eiko spürte es. Die Heilung hatte eingesetzt.
Im Laufe einer Woche aß Eiko so viel wie schon seit langer, langer Zeit nicht mehr. In Niigata haben wir alle das Geheimnis einer glücklichen Weihnacht und eines glücklichen Alltagslebens wiederentdeckt: Durch unser Geben wurde ein jeder von uns erneuert, einschließlich Eiko.
Tomoko Matsuoka ist die Leiterin für die inhaltliche Gestaltung der Webseite „My Wonder Studio“ http://www.mywonderstudio.com/ eine Webseite für Kinder zur christlichen Charakterbildung.
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Die Weihnacht schwingt einen Zauberstab über diese Welt und siehe, alles ist sanfter und schöner. – Norman Vincent Peale (1898-1993)
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Ein Hauch von Weihnachtszauber
– Autor unbekannt
Eine vornüber gebeugte Figur bewegte sich langsam durch die Straße. Auf dem Heimweg nahm der niedergeschlagene Sam Kinsley, im Bewusstsein darüber, dass er für so eine Nacht zusätzliche Wärme brauchen würde, noch etwas Holz vom Schuppen mit. Doch wer ihn beobachtete und sah, wie er sich bewegte, musste schlussfolgern, dass er wenig Hoffnung hatte, die Wärme des Feuers würde ausreichen, sein niedergeschlagenes Herz zu erwärmen.
Sam Kingsley betrat sein kleines Haus und legte das Holz in den Kasten neben dem Ofen. Danach kniete er nieder und entfachte mit einem Streichholz das Feuer. „Ganz schön kalter Winter“, bemerkte er zu Tike, seinem großen deutschen Schäferhund. „Kalt und einsam!“ Er setzte sich in seinen Lehnstuhl und starrte mit leerem Blick ins Feuer, während sich Tike bei seinen Füßen zusammenrollte.
Sam war noch nicht alt, obwohl ihn die Ereignisse des vergangenen Jahres sichtlich gealtert hatten. Er war Mitte fünfzig, sah aber mit seinem ungepflegten Bartwuchs und seinem schweren und schleppenden Gang aus, als wäre er schon über sechzig.
Das vergangene Jahr war für Sam nicht einfach gewesen. Seine Frau Helen, mit der er über dreißig Jahre verheiratet gewesen war, erkrankte plötzlich an Krebs. Sie machten viel miteinander durch. Erst waren sie in der Hoffnung, Heilung zu finden, von einem Spital zum andern und von einem Arzt zum andern gegangen – nur um sich schließlich, als die Ärzte Helen eröffneten, dass sie nur noch zwei Monate zu leben hatte, dem Unvermeidbaren zu ergeben. Sam wollte ihre letzten Tage so angenehm wie nur möglich gestalten. Er fand eine Klinik mit freundlichem Personal, wo man sich medizinisch und anderweitig um sie kümmern würde.
Ihre drei Kinder waren bereits erwachsen, waren ausgezogen und hatten ihre eigenen Familien gegründet, so dass Sam ganz alleine zurückblieb. Er vermisste es, sich um Helen kümmern zu können. Er vermisste auch die enge Beziehung, die sie während diesem Jahr wiedergewonnen hatten. Er sinnte darüber nach, wie es in ihm so viele, ihm bis dahin unbekannte Gefühle aufgerührt hatte, damals, als er vernahm, dass er jemanden, mit dem er den größten Teil seines Lebens zusammen verbracht hatte, bald verlieren würde.
Sam und Helen hatten im Bewusstsein darüber, dass dies ihr letztes Jahr sein würde, das sie gemeinsam durchleben durften, die Aktivitäten ihres sehr geschäftigen Lebens heruntergedrosselt. Stattdessen hatten sie angefangen, das Leben mit etwas mehr Dankbarkeit zu würdigen – etwa zusammen einen Sonnenuntergang zu beobachten oder weitreichende Ausflüge aufs Land zu unternehmen, ein Picknick zu genießen oder die Enten am Teich zu füttern. Es war wunderbar gewesen – doch nun schien es schnell dem Ende zuzugehen. Die Ärzte erwarteten ihr Ableben schon jeden Augenblick.
Das Telefon klingelte. Sam hob den Hörer ab.
„Hallo Vater!“ Es war seine Tochter Rachel. „Ich wollte nur anrufen, um zu sehen, wie’s dir geht.“
„Hallo Rachel! Mir geht’s ordentlich. Wie geht’s dir und den Jungs?“, erwiderte Sam und bemühte sich zu klingen, als ob er guter Dinge sei.
„Uns allen geht’s gut. Wir bereiten uns auf Weihnachten vor. Paul hat einen Weihnachtsbaum gebracht und die Jungs haben angefangen, ihn zu dekorieren.“
Weihnachten, dachte Sam. Ich habe versucht, Weihnachten zu vergessen.
„Vati …, Paul und ich wollten fragen, ob du vielleicht Weihnachten mit uns zusammen verbringen möchtest. Du könntest im Gästezimmer schlafen. Die Jungs würden sich sehr freuen, dich hier zu haben. Es würde wohl nicht sehr ruhig sein, aber sicher viel Spaß machen – und vielleicht wäre es gut für dich, wenn ein bisschen was los ist. Na, was sagst du dazu?“
Einen Augenblick war’s still an Sams Ende. „Ich … hm …, es ist wirklich lieb von euch … die Einladung. Ich werd’s mir überlegen, kann ich euch morgen zurückrufen?“
„Selbstverständlich, Vati. Ist sonst alles in Ordnung?“
„Ja, schon … Mir ist’s nur gegenwärtig nicht so sehr nach Feiern zu Mute.“
„Das tut mir leid. Aber ich versteh’s schon. Ruf mich an, wenn du deine Meinung noch ändern solltest. Wir werden das Zimmer für dich freihalten“, antwortete Rachel verständnisvoll.
„Dank dir, Schatz. Tut mir leid, dass ich so ein Partymuffel bin.“
„Bist du nicht, Vati. Ich hab dich lieb!“
„Ich dich auch. Gute Nacht.“
Sam verfiel wieder dem Starren ins Feuer. Ich will nicht an Weihnachten denken. Ich kann mir nicht vorstellen, was das für Weihnachten ohne meine Helen sein würde.
In dem Augenblick klingelte es an der Haustür. Wer in aller Welt könnte das sein, um diese Zeit in der Nacht? wunderte er sich.
Vorsichtig näherte Sam sich der Tür und äugte verstohlen durchs Guckloch. Weihnachtssänger standen vor der Tür.
„Ich hätt’s wissen müssen“, murrte Sam missmutig vor sich hin. „Ich tu so, als wär ich nicht da, vielleicht gehen sie dann weg.“
Als er aber ein weiteres Mal durch den Spion hinausguckte, bemerkte er zwei warm eingepackte Kinder, die übers ganze Gesicht strahlten. Er wusste, dass er es nicht übers Herz bringen würde, sie abzuweisen, also öffnete er die Tür.
„Was in aller Welt macht denn ihr hier in dieser eiskalten Nacht?“, erkundigte sich Sam – bemüht, barsch zu klingen, was ihm nicht sehr gut gelang.
Ein kleiner, wohl gerade mal fünf Jahre alter Junge, lächelte zu ihm hoch: „Wir möchten Ihnen ein Weihnachtslied singen. Wir haben geübt und jetzt kenne ich alle Worte auswendig. Das Lied heißt: Stille Nacht …“
Sams Gesichts verzog sich zu einem Lächeln, das er bis dahin so sehr zu unterdrücken bemüht gewesen war: „Und das möchte ich auf keinen Fall verpassen. Aber ihr kommt wohl besser rein, wo’s zum Singen warm genug ist.“
Und so kam die kleine Weihnachtssängerfamilie herein. Und als Sam sich in seinem Lehnstuhl gesetzt hatte, legten die Sänger von ganzem Herzen los. Benny, so hieß der kleine Junge, erinnerte sich auch tatsächlich an fast den ganzen Text recht gut.
Zum Ende des Liedes hatte Sam Tränen in den Augen und bedankte sich herzlich für das Lied. Benny kam herbei, kniete sich neben Sam nieder, äugte ihm besorgt ins Gesicht und fragte: „Bist du traurig?“
„Nein, Benny“, antwortete Sam, „euer Lied hat mich aufgemuntert. Vorher war ich etwas traurig, doch jetzt fühl ich mich schon viel besser. Danke, dass du für mich gesungen hast.“
Bennys kindliches Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an und er sagte:
„Sam, darf ich ein kleines Gebet für dich sprechen? Ich möchte Jesus darum bitten, dass Er dich wieder glücklich macht?“
„Ja, das würde ich wirklich dankbaren Herzens annehmen!“
Benny neigte seinen Kopf, faltete seine Hände und betete: „Lieber Jesus, Sam war etwas traurig und es wäre wirklich schön, wenn er wieder glücklich sein könnte. Bitte bring alles wieder in Ordnung und vollbringe ein Wunder, damit er ein glückliches Weihnachten verbringen kann. Amen!“
„Amen!“, bekräftigten auch die anderen.
Die Familie verabschiedete sich danach herzlich und Sam fragte sich, ob er sie jemals wieder sehen würde.
Als Sam in jener Nacht schlafen ging, fühlte er sich glücklich und hatte Frieden im Herzen. Er wusste, dass sich Jesus um ihn sorgte und dass alles zu einem guten Ende kommen würde. Und schließlich hatte der kleine Benny Jesus um ein Wunder gebeten.
Früh am nächsten Morgen klingelte das Telefon. Sam stand auf, wankte schlaftrunken zum Telefon und hob den Hörer ab. Als er die Stimme am anderen Ende hörte, war er augenblicklich hellwach. Es war Helen!
Sie sprühte nur so von Energie, als sie aufgeregt erzählte, wie sie zuvor in dieser Nacht das Gefühl bekam, dass es mit ihr zu Ende ging, und wie sie Jesus im Gebet sagte, dass sie bald sterben würde. Da kam Jesus, stand an ihrem Bettende und sagte ihr, dass Er sie heilen würde.
Sie schilderte, wie Jesus Seine Arme über ihren Körper ausstreckte und wie alle Schmerzen unverzüglich verschwanden. Sie wusste gleich, dass sie geheilt war, und konnte sich nicht zurückhalten, ihm dies sofort mitzuteilen.
„Die Ärzte sind noch daran, Untersuchungen und Tests durchzuführen, doch ich weiß das Resultat jetzt schon und so wollte ich dich anrufen, damit du kommst und mich nach Hause holst.“
„Bin schon unterwegs!“, sagte Sam ungläubig, „ich muss nur noch erst schnell einen Anruf machen.“
Rachel konnte es kaum fassen, wie sehr sich die Stimme ihres Vaters verändert hatte, als er anrief. „Ich habe mich schließlich doch dafür entschlossen, Weihnachten mit euch zu verbringen, meine Liebe, und … ich bringe das beste Weihnachtsgeschenk mit, dass man sich erdenken kann!“
Wie lassen sich Wunder erklären
David Brandt Berg
Ein „Wunder“ ist „etwas, das Überraschung oder Erstaunen hervorruft“. Wir sind erstaunt, weil etwas nicht dem natürlichen Lauf der Dinge folgt, so wie wir es eigentlich erwarten; doch alles, was Gott tut, ist natürlich. Für uns ist es ein Wunder, doch für Gott ist es normal. Doch wie vereinbart sich in unserer heutigen „modernen“ Zeit Wissenschaft und Wunder? Das Wort „Wissenschaft“ bedeutet in seiner einfachen Form: „das Wissen, die Kenntnis von etwas“. Man könnte behaupten, dass es sich bei dem Begriff Wissenschaft um die Kenntnis über Gottes Wunder handelt und alles, was Gott geschaffen hat, ein Wunder ist, das weit über unser Vermögen und Verständnis hinausreicht. Wahre Wissenschaft ist das Wissen, das uns dazu veranlasst, Gottes Schöpfung zu betrachten und Gott zu verherrlichen.
Wissen, das die Menschen aus der Beobachtung der wunderbaren Schöpfung Gottes gewonnen haben, wird als Wissenschaft bezeichnet. Die maritime Wissenschaft ist solch ein Beispiel – die Kenntnis von den Gezeiten und den Meeresströmungen. Hier handelt es sich schlicht und einfach um Wissenschaft.
Die Wissenschaftler haben Gottes natürlichen Gesetze der Physik, der Chemie, der Technik, der Moleküle, der Aerodynamik usw. durch wissenschaftliche Experimente entdeckt und dann versucht, diese Kenntnis in eine nützliche Form umzusetzen, wie z.B. die Erfindung des Telefons, des Fernsehens, Flugzeuge, Autos, Laser usw. Anschließend loben sich viele Wissenschaftler selber und kassieren die Lorbeeren für das, was sie erfunden haben, wenn sie doch im Grunde nur Gottes Naturgesetze und Rohstoffe benutzt haben, um auf etwas Neues zu stoßen. Selbstverständlich stehen ihnen dafür einige Lorbeeren zu, denn intensive Forschung ist natürlich mit sehr viel Arbeit verbunden!
„Erfinden“ bedeutet so viel wie: „auf etwas stoßen, auf etwas kommen“ was viel mehr der Wahrheit entspricht, als wie die moderne Definition des Erfindens: „Etwas Neues er-schaffen“. Die Wissenschaft erschafft tatsächlich nichts Neues; sie entdeckt nur, was Gott schon längst erschaffen oder stößt auf Gesetzmäßigkeiten, die Er in Umlauf gesetzt hat und tüftelt dann aus, wie man diese Naturgesetze am besten zum eigenen Vorteil benutzen kann.
Manchmal benutzt man den Ausdruck „wissenschaftliches Wunder“, wenn es um etwas so außergewöhnliches geht, dass es einem mit Erstaunen füllt; aber das bedeutet nicht, dass es übernatürlich ist; es geht hier um nichts anderes als die Anwendung von Gottes natürlichen Gesetzen, um ein so genanntes Wunder zu vollbringen.
Nimm zum Beispiel ein Flugzeug. Die Menschheit hat einfach gelernt, Gottes Gesetz der Aerodynamik anzuwenden, um Seinem Gesetz der Schwerkraft entgegenzuwirken. Aber für jemanden, der noch nie ein Flugzeug gesehen hat, ist es ein Wunder. Das erste Mal, als meine Großmutter in den Kindertagen der Luftschifffahrt ein Flugzeug sah, schüttelte sie ungläubig ihren Kopf und behauptete: „Es muss irgendwie an einem Seil hängen!“
Fernsehempfänger sind ein weiteres wissenschaftliches Wunder. Intelligente Wissenschaftler entdeckten, wie man Bilder und Stimmen erfasst, ausstrahlt, empfängt und mittels eines kombinierten Audio- und Videosignals wiedergibt. Die meisten Menschen wissen nicht, wie es im Einzelnen funktioniert, sie wissen nur wie man diese Technologie benutzt. Da es also über ihr Verständnis hinausgeht, bleibt es für sie ein so genanntes Wunder.
Normalerweise hält man das, was über das Begriffsvermögen hinausgeht, für über-natürlich oder ein Wunder, aber für Gott ist es keineswegs übernatürlich. Auch für die Wissenschaft, die weiß, wie man Gottes Naturgesetze einsetzt, um etwas Wunderbares zu bewirken, handelt es sich nicht um Übernatürliches.
Für Gott ist alles natürlich. Man kann sagen, dass für Gott nichts unmöglich ist. (Lukas 1,37) Vieles von dem, was Gott tut, geht über unsere Kraft und unser Vorstellungsvermögen hinaus und über das, was wir als normal bezeichnen. Wenn also ein Wunder geschieht, sprechen wir von etwas Übernatürlichem. Da für Gott aber nichts unmöglich ist, gibt es also für Ihn auch nichts Übernatürliches!
Wenn jemand zum Beispiel von einer sichtlich unheilbaren Krankheit geheilt wird, sprechen wir von einem Wunder, weil wir den Beweis oder die Manifestation von bestimmten Gesetzen Gottes sehen, von denen wir nichts wissen. Für Gott ist es andererseits ganz einfach. Er weiß jeden Schaden rückgängig zu machen, den eine Krankheit verursacht hat und bewirkt dadurch für uns ein Wunder – einen übernatürlichen Vorgang, der über unsere Fähigkeiten hinausgeht. Wir können Ihn nur bitten, ein Wunder zu tun und über Seine Macht staunen, wenn Er ein solches Wunder vollbringt.
Dasselbe gilt für die Wunder, die in der Bibel aufgezeichnet sind. Als das Rote Meer sich für Moses und die Israeliten teilte, steht geschrieben: „…ließ der HERR einen starken Ostwind aufkommen, der das Meer die ganze Nacht hindurch zurücktrieb“ was die Wasser teilte und den naturgemäß feuchten Meeresgrund austrocknete, damit sie auf trockenem Boden hinübergehen konnten. „Links und rechts von ihnen türmten sich die Wassermassen wie Mauern auf.“ – 2.Moses 14,13-31; Hebräer 11,29. Das muss ein gewaltiger Wind gewesen sein!
Diese Beschreibung widerspricht dem, was wir unter den Naturgesetzen verstehen, aber für Gott war das eine Kleinigkeit. Ihm fällt es leicht, denn Er kann Gesetze benutzen, die Er sonst nicht anwendet, um Seine anderen Naturgesetze zu ersetzen oder zu übergehen, damit das gewünschte Ergebnis herbeigeführt werden kann.
Gewöhnlich setzt Er solche Gesetze nicht ein, die für uns übernatürlich erscheinen. Er scheint sich diese für Notfälle und extreme Umstände vorzubehalten: um Seine Kinder zu retten und zu beschützen, sie zu heilen, mit Nahrung zu versorgen und ihnen auf andere Arten zu helfen, der sie sich nicht einmal bewusst sind.
Die Wissenschaft musste erst einmal die Naturgesetze Gottes entdecken, wie z. B. die der Bewegung, der Aerodynamik und der Molekülstrukturen, und Erfindungen und Geräte entwickeln, die diese Naturgesetze nutzen und scheinbar Übernatürliches vollbringen. Aber Gott braucht keine Geräte, Er kommt ganz gut ohne sie aus.
Es kostet dem Menschen große Anstrengungen, um ein Bild via einem Sender auf einen Fernseher zu übertragen, aber Gott kann ein Bild mittels Seiner – uns unbekannten und für uns übernatürlichen – Naturgesetze schicken, indem Er einfach eine Illustration denkt und sie in unsere Gedanken sendet oder sogar direkt vor unseren Augen sichtbar macht.
Auf diese Art gibt Gott mir Lösungen zu vielen meiner praktischen Fragen. Oft denke ich vor dem Einschlafen über ein bestimmtes Problem nach. Ich frage mich und den Herrn, was wohl die beste Lösung sein könnte. Dann kommt mir die Antwort in der Form eines Traumes oder als Illustration direkt vor meinen Augen. Manchmal passiert es sogar direkt am helllichten Tage und ich sehe Gottes Antwort in der Form eines Bildes.
Es ist erstaunlich, was Gebet bewirken kann, wenn du dich im Einklang mit Gott befindest. Er sieht alles, weiß alles und kann dir mit Leichtigkeit zeigen, wo etwas Verlorenes liegt, wie man etwas repariert oder eine Tätigkeit ausführt. Stell deinen geistigen Empfänger an und schau auf den Herrn um Antworten zu bekommen, und Er wird sie dir geben. Er ist immer bereit, willens und fähig, um unsertwegen Wunder zu vollbringen – Wunder der Heilung, der Versorgung, des Schutzes oder was immer wir sonst noch brauchen. Wir müssen Ihn nur im Glauben bitten und uns auf Seine Verheißungen im Wort berufen. Was für uns ein Wunder sein mag, ist keineswegs etwas Außergewöhnliches für Ihn.
(Die englische Originalfassung Science and Miracles wurde erstmals im März 1990 herausgegeben. Seither hat der Mensch noch so viel mehr entdeckt, wie er Gottes Naturgesetze umsetzen und nutzen kann.)
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Panis Angelicus – Engelsbrot –
Dieses Lied tut immer etwas in mir, selbst wenn ich die Worte nicht verstehe. Das erste Mal wie ich es hörte, brachte es in mir einen alten verhärteten Knoten zum Vorschein, der durch dieses Lied und meine Tränen aufgelöst wurde – ein kleines Wunder bewirkt durch Musik.
Der Engel Brot
wird das Brot aller Menschen;
Es setzt das Himmelsbrot
den Symbolen ein Ende:
O wundersame Sache!
Der Körper des Herrn wird ernähren
Den Armen, den Diener und den Demütigen
Dich, dreifache Gottheit
wir bitten:
besuche uns,
wie wir dich verehren.
Durch deine Wege
führe uns, wohin wir uns sehnen,
zum Licht, das du bewohnst.
Amen.