Eine Einladung zum großen Bankett …

… und ein Platz am Tisch des Vaters

Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen hier

Kapitel 14 des Lukasevangeliums beginnt mit der Aussage, dass Jesus an einem Sabbattag zum Essen in das Haus eines Pharisäerobersten eingeladen war. Dort angekommen, heilte er einen Mann, der an Wassersucht litt, und erzählte ein Gleichnis.

„Als Jesus sah, dass alle, die zum Essen gekommen waren, sich einen Platz am oberen Ende des Tischs aussuchten, sagte er zu ihnen: „Wenn du zu einem Hochzeitsfest eingeladen bist, strebe nicht nach dem besten Platz. Denn was ist, wenn jemand eingeladen wurde, der angesehener ist als du? Der Gastgeber wird sagen: ‚Lass diesen Mann hier Platz nehmen.‘ Und dann musst du beschämt aufstehen und zum letzten Platz gehen, der übrig geblieben ist!“ – Lukas 14,7–9

In der mediterranen Welt zu Jesu Zeit gab es wichtige Protokolle darüber, wer wo bei den Mahlzeiten saß, insbesondere bei großen Anlässen wie einer Hochzeit. Bei solchen Anlässen spiegelte sich der Status und das Prestige der Menschen darin wider, wo sie, bezogen auf das Kopfende des Tisches, saßen, wobei der Mann, dem die höchste Ehre zuteil wurde, am Kopfende des Tisches saß und die anderen wichtigsten Personen saßen ihm am nächsten. In jenen Tagen waren Status, sozialer Rang und das richtige Protokoll von größter Bedeutung, und jemanden zu entehren, indem man ihn an der falschen Stelle am Tisch platzierte, war äußerst anstößig und beleidigend.

Jesus hatte bemerkt, dass einige der Gäste sich um die ehrenvollsten Plätze am Tisch rangen. Als religiöse Juden waren sie mit dem Sprichwort vertraut, das besagt: „Prange nicht vor dem Könige und stelle dich nicht an den Platz der Großen; denn es ist besser, dass man zu dir sage: Tritt hier herauf!, als dass du erniedrigt wirst vor einem Edlen – Sprüche 25,6-7 LUT

Mit diesem Gleichnis verdeutlichte Jesus ein ähnliches Prinzip. Wenn man sich um einen Ehrenplatz drängte, lief man Gefahr, dass jemand von höherem Rang, der einen größeren Anspruch auf einen solchen Platz hatte, später eintreffen könnte. Denn kein Gastgeber konnte einen ehrenwerten Gast auf einen niedrigeren Platz setzen, denn das wäre ein schwerer Verstoß gegen die Etikette.

In einem solchen Fall bliebe dem Gastgeber nur die Möglichkeit, mit der Person zu sprechen, die den Ehrenplatz eingenommen hatte, auf den derjenige keinen Anspruch hatte, und ihn anzuweisen, sich auf einen niedrigeren Ehrenplatz zu setzen. Und da die anderen Gäste bereits Platz genommen hatten, wäre der einzige verfügbare Platz der unterste gewesen. Die anmaßende Person, die sich auf den Ehrenplatz gesetzt hatte, müsste aufstehen und vor allen Leuten schamhaft zum Platz der geringsten Ehre gehen.

Jesus sagte damit seinen Zuhörern, dass sie das Gegenteil tun sollten: Wenn du eingeladen bist, so geh hin und setz dich untenan, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sagt: ‚Freund, rücke hinauf!‘ Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch sitzen. Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden. – Lukas 14,10–11 LUT

Jesus sagte, es sei besser, demütig den Platz mit der geringsten Ehre einzunehmen, was den Gastgeber veranlassen könnte, einem einen besseren, ehrenvolleren Platz zuzuweisen. Anstatt möglicherweise Beschämung hinnehmen zu müssen, weil man sich selbst zu erhöhen versuchte, wird man vor allen anderen Gästen geehrt werden.

Jesus zeigte, dass Demut die beste Vorgehensweise ist, was er auch an anderer Stelle in den Evangelien lehrte, als er sagte: „Wer bei euch groß sein will, soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.“ – Matthäus 20,26-28 Und:

„Wer so gering wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich. – Matthäus 18,4

Wir finden die Lehre Jesu über die Demut im gesamten Neuen Testament wieder, mit Lehren wie:

„Gott stellt sich den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er Gnade. … Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.“ – Jakobus 4,6,10 Die Apostel forderten die Gläubigen auf: „strebt nicht danach, einen guten Eindruck auf andere zu machen, sondern seid bescheiden und achtet die anderen höher als euch selbst. – Philipper 2,3 und: „Alle aber miteinander bekleidet euch mit Demut.“ – 1.Petrus 5,5

Aufgrund der enormen Bedeutung von sozialem Prestige in der römischen Gesellschaft (zu der damals auch Israel gehörte) war es üblich, die „richtigen“ Leute zum Essen einzuladen, in der Erwartung, dass sie sich wiederum mit einer Gegeneinladung revanchieren würden – eine Praxis, die auch heute nicht unüblich ist. Jesus erkannte höchstwahrscheinlich, dass der Pharisäer, der das Essen ausrichtete, und die Teilnehmer an der Mahlzeit in diesem eigennützigen Kreislauf der Gegenseitigkeit gefangen waren.

Jesus bot einen gottgefälligeren Weg an wie wir gleich in den nachfolgenden Versen sehen werden. Anstatt Freunde, Geschwister, Verwandte und Wohlhabende einzuladen – von denen man erwarten würde, dass sie sich revanchieren – lehrte er, dass diejenigen eingeladen werden sollten, die sich niemals revanchieren könnten. Im Gegensatz zu den vier Gruppen von Menschen, von denen man erwarten würde, dass sie sich revanchieren, nannte Jesus vier Gruppen von Bedürftigen: die Armen, die Krüppel, die Lahmen und die Blinden.

Jesus wies auf einen Weg der Gastfreundschaft hin, ohne die Erwartung, in irgendeiner Form entlohnt zu werden, was ein besserer Weg ist, als das System der gegenseitigen „Rückzahlung“. Großzügigkeit, die von Herzen kommt und kein anderes Motiv hat, ist Gott wohlgefällig. Jesus sagte, dass diejenigen, die eine solche Großzügigkeit an den Tag legen, gesegnet und im kommenden Leben belohnt werden – und eine solche Belohnung nicht die Motivation ist. Freundliche Taten und Opferbereitschaft spiegeln die Liebe und Barmherzigkeit Jesu gegenüber anderen wider und sind die Frucht unserer Liebe zu ihm.

Nachdem also Jesus das Bild eines Gastes gab, der öffentlich gedemütigt wird, weil er sich anmaßend den besten Platz ausgesucht hat, wendet er sich an den Gastgeber des Mahls, der ihn eingeladen hat und sagte:

„Wenn du mittags oder abends Gäste zum Essen einlädst, dann lade nicht deine Freunde, Brüder, Verwandten oder reichen Nachbarn ein. Denn sie werden es dir vergelten, indem sie dich ebenfalls einladen. Lade vielmehr die Armen, die Krüppel, die Gelähmten und die Blinden ein. Bei der Auferstehung der Gottesfürchtigen bist du glücklich dran, denn Gott wird dich belohnen, weil du Menschen eingeladen hast, die es dir nicht vergelten konnten. – Lukas 14,12-14

Als jemand am Tisch das hörte, antwortete er: „Glücklich sind die dran, die am Festessen im Reich Gottes teilnehmen! – Lukas 14,15 Mit diesen Worten öffnete die Person am Tisch Jesus die Tür, um seine Ansichten über das sogenannte „messianische Festmahl“ zu erklären – das jüdische Verständnis dessen, was am Ende der Zeit geschehen würde. Im Buch Jesaja ist von diesem Festmahl die Rede:

Hier auf dem Berg Zion wird der HERR, der allmächtige Gott, alle Völker zu einem Festmahl mit köstlichen Speisen und herrlichem Wein einladen, einem Festmahl mit bestem Fleisch und gut gelagertem Wein. Dann zerreißt er den Trauerschleier, der über allen Menschen liegt, und zieht das Leichentuch weg, das alle Völker bedeckt. Hier auf diesem Berg wird es geschehen! Er wird den Tod für immer und ewig vernichten. Gott, der HERR, wird die Tränen von jedem Gesicht abwischen. Er befreit sein Volk von der Schande, die es auf der ganzen Erde erlitten hat. Das alles trifft ein, denn der HERR hat es vorausgesagt. Der Herr hat gesprochen!“ – Jesaja 25,6-8

Obwohl in dieser Passage davon die Rede ist, dass alle Menschen am Festmahl teilnehmen und ihre Tränen abgewischt werden, herrschte zur Zeit Jesu unter den Juden die Meinung vor, dass diese Verse die Heiden (Nicht-Juden) ausschließen. Jesus hatte jedoch eine andere Vorstellung davon, wer am „messianischen Tisch“ sitzen würde. Anstatt, wie es zu erwarten gewesen wäre, etwas über das Halten des mosaischen Gesetzes zu sagen und darüber, dass die Gesetzeshüter mit dem Messias beim Festmahl sitzen würden, erzählte Jesus ihnen eine Geschichte.

„Ein Mann bereitete ein großes Fest vor und verschickte viele Einladungen. Als alles vorbereitet war, sandte er seinen Diener aus, der den Gästen sagen sollte, dass es Zeit war, zum Fest zu kommen. Aber sie fingen alle an, Entschuldigungen vorzubringen. Einer sagte, er habe gerade ein Feld gekauft und  wolle es nun begutachten; er bat, ihn deshalb zu entschuldigen. Ein anderer erklärte, dass er gerade fünf Paar Ochsen gekauft habe und sie prüfen wolle. Wieder ein anderer hatte gerade geheiratet und meinte, er könne deshalb nicht kommen.

Der Diener kam zurück und berichtete seinem Herrn, was sie gesagt hatten. Da wurde der Herr zornig und sagte: ‚Geh hinaus auf die Straßen und Wege der Stadt und lade die Armen, die Krüppel, die Lahmen und die Blinden ein.‘ Der Diener tat, was ihm aufgetragen worden war, und berichtete dann: ‚Wir haben noch Platz für weitere Gäste.‘ Da sagte sein Herr: ‚Geh hinaus auf die Landstraßen und hinter die Hecken und dränge darauf, dass alle kommen, damit mein Haus voll wird. Denn keiner von denen, die ich zuerst eingeladen habe, soll auch nur das Geringste von dem bekommen, was ich für sie vorbereitet hatte. – Lukas 14,16-24

Wenn damals jemand ein Bankett veranstaltete, verschickte er zunächst eine Einladung, in der er den Tag des Festes mitteilte. Bei der Einladung sagten die Eingeladenen, ob sie kommen können oder nicht, und wenn sie zusagten, gingen sie damit eine Verpflichtung ein. Diese Zusage war wichtig, da der Gastgeber das Bankett vorbereiten und Tiere entsprechend schlachten musste, um alle Gäste zu verköstigen. Wenn das Bankett vorbereitet war, schickte der Gastgeber seinen Diener durch das Dorf und verkündete den Gästen: „Bitte kommt, alles ist bereit.“ (Kenneth E. Bailey, Jesus Through Middle Eastern Eyes 313.)

Das Festmahl in der Geschichte Jesu ist groß, und der Gastgeber weiß, wie viele die Einladung angenommen haben, und hat sich entsprechend vorbereitet. Zur festgesetzten Zeit geht der Diener hin und teilt den Gästen mit, dass es Zeit ist, zu kommen.

Bis zu diesem Zeitpunkt scheint alles normal zu verlaufen, doch dann werden die Zuhörer durch die schockierende Aussage allarmiert, dass die Eingeladenen sich weigern, der Einladung auch Folge zu leisten – sie begannen alle gleichermaßen, sich zu entschuldigen.

Jeder, der die Geschichte hörte, verstand, dass die Weigerung zu kommen für den Gastgeber eine bewusste Beleidigung war. Er wurde in den Augen seines Dorfes öffentlich beschämt. Die Entschuldigungen, die für die Nichteinhaltung ihrer Zusage vorgebracht werden, sind lahm und inakzeptabel.

Die Entschuldigung des ersten Gastes lautet: „er habe gerade ein Feld gekauft und wolle es nun begutachten.“ Wer das Gleichnis hört, weiß, dass dies eine dreiste Lüge ist. Ein Grundstück unbesehen zu kaufen, war undenkbar. Die Ausrede, die dem Diener des Gastgebers gegeben wird, ist als Beleidigung gedacht, obwohl zumindest dieser erste Gast um Entschuldigung bittet.

Ein anderer Gast gibt als Ausrede an, er habe „fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe, um sie zu prüfen“. Dies ist genauso eine faule Ausrede, denn bevor der Käufer ein Ochsengespann kauft, geht er auf das Land des Verkäufers, spannt die Ochsen aneinander und pflügt ein wenig zur Probe. Auch diese zweite Ausrede ist frei erfunden und eine Beleidigung.

Der dritte Gast sagt, er habe eine Frau geheiratet und könne deshalb nicht kommen. Er macht sich nicht einmal die Mühe, um Entschuldigung zu bitten; er erklärt einfach, dass er nicht kommen kann, was in der damaligen Kultur äußerst unhöflich und beleidigend war.

Als der Hausherr erkennt, dass die Absicht der Gäste darin besteht, ihn zu beschämen und zu demütigen, wird er zu Recht wütend. Unter diesen Umständen könnte er mit verbalen Beleidigungen reagieren oder sogar Maßnahmen androhen, um diejenigen zu bestrafen, die seine persönliche Ehre öffentlich angegriffen haben. Doch obwohl er wütend ist, reagiert er mit Gnade und nicht mit Rache.

Während es sich bei den ursprünglich Eingeladenen um Standesgenossen des Gastgebers handelte, von denen man erwartet hätte, dass sie sich revanchieren, indem sie den Gastgeber irgendwann in der Zukunft zu einem ähnlichen Mahl einladen, beschließt der Gastgeber, diejenigen einzuladen, die sich niemals revanchieren könnten – die Armen, Krüppel, Blinden und Lahmen. Jesus bezieht sich hier auf die Ausgestoßenen in Israel und das einfache Volk, das seine Botschaft freudig annahm.

Der Herr des Hauses bricht hier mit der gesellschaftlichen Norm. Er beschränkt seine Gäste nicht auf diejenigen, die über Macht, Mittel und Privilegien verfügen, sondern lädt jeden ein, der an seinen Tisch kommen will. Auf Anweisung seines Herrn geht der Diener durch die Straßen und Gassen der Stadt, um diejenigen zu finden, die normalerweise einen niedrigeren sozialen Status haben und diejenigen, die als Ausgestoßene angesehen werden. Der Diener lädt sie nicht nur zum Festmahl ein, sondern er bringt sie auch gleich mit sich.

Anschließend teilt er dem Gastgeber mit, dass der Festsaal noch nicht voll ist und da noch Platz für weitere Gäste ist. Der Herr beauftragt ihn daraufhin, außerhalb über die Stadt hinauszugehen, um Außenstehende zu finden, die nicht zur Gemeinde gehören, und sie zu drängen, zum Fest zu kommen. Diese Leute zu „drängen “, bedeutet nicht, dass sie zur Teilnahme gezwungen werden. Aufgrund gesellschaftlicher Gepflogenheiten müssen diese Fremde die unerwartete Einladung ablehnen, vor allem, wenn sie einen niedrigeren sozialen Status als der Gastgeber haben. Sie sind keine Verwandten auch keine Nachbarn des Gastgebers; sie sind Außenstehende, und es gibt keine Möglichkeit, dass sie die Einladung erwidern können, also müssen sie gemäß den Regeln der Gesellschaft ablehnen.

Da der Diener dies weiß, muss er jeden am Arm nehmen und ihn behutsam führen, um zu zeigen, dass die Einladung ernst gemeint ist. (Kenneth E. Bailey, Through Peasant Eyes)

Welche Botschaft wollte Jesus seinen ursprünglichen Zuhörern übermitteln?

Er konzentrierte sich auf die abgelehnten Einladungen zum Bankett durch eine Gruppe und die unerwarteten Einladungen an andere. Die Ausreden der eingeladenen Gäste haben alle damit zu tun, dass sie mit den alltäglichen Angelegenheiten des Lebens und mit Beziehungen beschäftigt waren. Sie schlossen sich selbst aus, indem sie sich entschieden, nicht teilzunehmen. Sie verschmähten den Gastgeber und seine Einladung und gaben Gründe an, die mit Besitz und Familie zu tun hatten und die einige der Gründe widerspiegeln, aus denen Menschen im Laufe der Geschichte Gottes Einladung abgelehnt haben.

Die Frage, die in dem Gleichnis gestellt wird, lautet: „Wer wird bei dem Festmahl dabei sein?“ Jesu Antwort war ziemlich unerwartet. Die Juden glaubten, dass jeder, der von einer jüdischen Mutter geboren wurde, automatisch am „messianischen Festmahl“ teilnehmen würde, weil er Jude ist. Jesus machte deutlich, dass die Teilnahme am Festmahl in Wirklichkeit davon abhängt, wie man auf Gottes Einladung reagiert.

Klyne Snodgrass schrieb: „Der Sinn dieser Texte und des Gleichnisses vom Festmahl lässt sich mit einer Aussage und einer Frage zusammenfassen: Gott gibt ein Fest. Wirst du kommen?“ (Klyne Snodgrass, Stories with Intent 314)

Jesus lehrte dieses Konzept nicht nur durch seine Worte, sondern auch durch seine Taten, als er mit Zöllnern und Sündern aß (Matthäus 9,10-12). Er sagte: „Viele Menschen werden aus der ganzen Welt herbeiströmen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen. Viele Israeliten (die Kinder des Reichs) dagegen – für die das Reich Gottes eigentlich bestimmt war – werden in die tiefste Dunkelheit hinausgestoßen, wo sie weinen und mit den Zähnen knirschen werden. – Matthäus 8,11-12

Die Teilnahme am Festmahl hängt davon ab, ob man der Einladung folgt. Viele Menschen auf der ganzen Welt halten es für selbstverständlich, dass sie beim Festmahl teilnehmen werden, weil sie denken, dass sie den richtigen Glauben haben, zur richtigen Gemeinschaft gehören, Wohltätigkeitsarbeit leisten oder von anderen wohlwollend betrachtet werden. Die Lehre Jesu in diesem Gleichnis und an anderen Stellen weisen jedoch darauf hin, dass diejenigen, die erwarten, dabei zu sein, nicht unbedingt dabei sind, und viele, die es nicht erwarten, sind es (Matthäus 7,21). Wir nehmen nicht zu unseren Bedingungen am Festmahl teil; wir müssen die Einladung annehmen und teilnehmen und dürfen nicht zulassen, dass uns die Sorgen dieses Lebens ablenken.

Zum Festmahl zu kommen, köstlich zu speisen, ausgezeichneten Wein zu trinken und mit den anderen Gästen Gemeinschaft zu haben, sind Konzepte, die Freude, Glück und Akzeptanz vermitteln. In gewisser Weise ist unsere Rolle als Christen der des Dieners in diesem Gleichnis ähnlich, wenn wir hinaus gehen und andere an den Jesu Tisch einladen (Markus 16,15). Unsere Botschaft sollte eine Einladung zu Freude und Fröhlichkeit sein mit dem Geschenk des ewigen Heils, das Jesus aus freien Stücken anbietet, und wir sollten seine Liebe an alle Menschen weitergeben.

Oft schenken diejenigen, die voller Sorgen und Nöte sind, dieser Einladung wenig Beachtung. Dennoch sollten wir unser Bestes tun, um sicher zu gehen, dass sie verstehen, dass sie eingeladen sind. Wir sollten uns nicht auf die gesellschaftlich Akzeptierten, die Gebildeten und Wohlhabenden oder auf diejenigen beschränken, die in irgendeiner Weise etwas zurückgeben können. Die Einladung gilt allen, auch den sozial Ausgestoßenen, den Ausgegrenzten, den Benachteiligten und denjenigen, unter denen wir uns vielleicht nicht wohl fühlen.

Die Botschaft des Reiches Gottes ist Gnade. Es gibt nichts, was irgendjemand tun könnte, um sich die Einladung zum Festmahl zu verdienen. Wir sind einfach eingeladen und müssen nur annehmen. Durch Gnade alleine werden wir gerettet. Aber jeder muss die Entscheidung treffen, diese Gnade anzunehmen und zu dem Fest zu kommen.


Höre die Stimme der Liebe, die dich ruft
Es gibt einen Stuhl, der auf dich wartet
Und ein Freund, der versteht
Was du durchmachst
Aber du stehst auf Distanz
Im Schatten deiner Schande
Es gibt ein Licht der Hoffnung, das leuchtet
Willst du nicht kommen und deinen Platz einnehmen?
Und bringst alles auf den Tisch
Es gibt nichts, was Er nicht schon gesehen hat
Für all deine Sünde, all deinen Kummer und deine Traurigkeit
Es gibt einen Retter und er ruft
Bringt alles an den Tisch …

Das Gleichnis vom ungerechten Richter hier

Artikel von Peter Amsterdam (Copyright), entnommen von hier

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