Ich versichere euch: Was ihr für einen der Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan! – Dazu gehört aber auch: Was ihr bei einem der Geringsten meiner Brüder und Schwestern unterlassen habt (ihnen nicht getan habt), das habt ihr an mir unterlassen! – Jesus, Matthäus 25,40.45
Das soll keine Verdammnis in dir auslösen für eventuell Unterlassenes, sondern dich anspornen, zu beten, dass Jesus dir helfen möge, die Gelegenheiten nicht zu verpassen, wo du etwas „für Jesus“ tun kannst. Als gerade neugeborener Christ dachte ich, wenn ich für Liebe bete, werde ich einfach von oben so sehr mit Liebe gefüllt, dass es ganz von selbst auf andere überläuft. Doch das ist nie passiert. Stattdessen musste ich lernen, Augen zu entwickeln, die sehen konnten, wann ich etwas für andere tun konnte, das wirklich Liebe war. Ich musste lernen Liebe zu geben und sich voll Liebe zu fühlen, hatte das nichts zu tun. Du zeigst Liebe, weil es das Richtige ist.
Und ich musste mir bewusst werden, dass mit Brüdern und Schwestern jeder gemeint ist, auch jene, die noch nicht meine christlichen Geschwister sind – oder vor allem jene – denn du weißt nie, ob sie durch deine selbstlosen Taten der Liebe für Christus gewonnen werden können. Hier ist eine Anregung für solch einen Start:

Die Kunst, Danke zu sagen
Das tiefste Bedürfnis der menschlichen Natur ist das Verlangen, geschätzt zu werden – William James
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Unsere Familie … hielt an einer Raststätte auf der Autobahn. Wie üblich ging mein Mann mit unseren beiden Jungs in die eine Richtung, während ich mit unseren beiden Mädchen in die andere Richtung zur Damentoilette ging.
Als wir eintraten, fiel mir auf, dass die Toilette trotz des regen Betriebs blitzsauber war. Ich sah eine Frau, die emsig die Toiletten und Waschbecken säuberte und den Boden, wischte, inmitten von all den Leuten, die rein- und rausgingen. Während die meisten anderen Frauen zu Hause das [Abendessen] vorbereiteten oder auf dem Weg zu ihrer Familie waren, verrichtete sie eine undankbare Arbeit. Die Toilette war bemerkenswert sauber, und wie jede Mutter war ich dankbar dafür.
Ich sollte etwas zu ihr sagen, sagte ich zu mir selbst. Doch als ich vom Waschbecken aufblickte, war sie verschwunden. Einen Moment lang war ich erleichtert, dass ich eine möglicherweise unangenehme Begegnung vermeiden konnte. Aber während ich mir die Hände abtrocknete, spürte ich einen Drang in mir, zu ihr zu gehen und mich zu bedanken. Meine Mädchen und ich gingen um die Ecke auf die andere Seite der Toilette und fanden sie vor einem Wandschrank, wo sie dabei war, ihren Reinigungswagen nachzufüllte. Langsam ging ich auf sie zu und sagte: „Ich wollte ihnen nur dafür danken, dass sie die Toilette so sauber und rein halten. Ich weiß das wirklich zu schätzen.“
Ein warmes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie mich ansah. Ich fragte mich, ob ihr jemals jemand für ihre gründliche Arbeit gedankt hatte.
Warum denken wir oft an Dankbarkeit, drücken sie aber nicht mit Worten aus? Haben wir Angst, dumm oder schwach zu wirken? Sind wir zu sehr mit unserer eigenen Agenda beschäftigt, um uns die Zeit zu nehmen, ein Wort der Ermutigung auszusprechen? Sind wir besorgt, dass zu viel Lob den Stolz von jemandem aufblähen könnte?
Ich erinnere mich an einen Sonntagmorgen, am Anfang unseres Dienstes, als eine Frau zu mir kam, um mir zu erzählen, wie die Predigt meines Mannes auf sie gewirkt hatte. „Aber ich wollte es ihm nicht sagen“, vertraute sie mir an. „Ich habe Angst, dass solche Kommentare einem Pastor zu Kopf steigen.“ Dachte sie je daran, wie viel freizügiger die Menschen kritische Worte auszusprechen scheinen. Jedoch ermutigende, dankbare Worte können einer müden Seele Leben und Erfrischung bringen.
Wahrscheinlich könnten wir alle darin wachsen, all die Gründe die wir haben, zu sehen, um dankbar zu sein – sie sind überall um uns herum. Aber die Dankbarkeit in unserem Herzen ist nur der Anfang. Wenn die Dankbarkeit in unserem Herzen aufsteigt, aber nie aus unserem Mund kommt, erleben wir nur die Anfänge der Freude. Dankbarkeit wird nur dann voll ausgekostet, wenn wir sie mit anderen teilen.
Wie C. S. Lewis sagte: „Wir loben gerne, was wir genießen, weil das Lob nicht nur den Genuss ausdrückt, sondern ihn vervollständigt; es ist sein vorbestimmter Höhepunkt.“
Wenn du also das nächste Mal einen dankbaren Gedanken hast, dann fasse ihn in Worte – Stacy Reaoch.
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Nach Ansicht der Experten auf dem Gebiet der positiven Psychologie kommt der mentale Zustand der Dankbarkeit sowohl dem Geber als auch dem Empfänger zugute. Die Forschung zeigt, dass eine dankbare Haltung das Selbstwertgefühl und die Selbstachtung stärkt, negative Emotionen wie Stress oder Ärger bekämpft, sinnvolle soziale Bindungen aufbaut und Endorphine im Gehirn freisetzt, die ein Gefühl des Wohlbefindens erzeugen. Eine Universitätsstudie zeigt, dass Dankbarkeit und Geben sogar die körperliche Gesundheit und die Lebenserwartung erhöhen. Außerdem profitiert der Empfänger deines Dankes davon, dass er sich wertgeschätzt und anerkannt fühlt. Hier sind ein paar Tipps, wie du deine Wertschätzung anderen gegenüber ausdrücken kannst.
Sei aufrichtig. Sag es so, wie du es meinst – wahre Dankbarkeit entspringt echten Gefühlen. Nehmen wir an, ein Kollege oder eine Kollegin hat sich besonders ins Zeug gelegt, um dir zu helfen, ein großes Projekt rechtzeitig abzuschließen. Du könntest schnell „Danke“ sagen, während du dich umdrehst und aus der Tür gehst. Du könntest dir aber auch eine Minute mehr Zeit nehmen, dich neben sie stellen, ihre Hand nehmen und ihr in die Augen schauen und sagen: „Janice, ich bin dir wirklich dankbar für die zusätzliche Zeit und Mühe, die du investiert hast, um das Projekt zu realisieren. Ohne dich hätte ich das nicht geschafft. Ich danke dir sehr.“ Der erste Ansatz wirkt wie ein nachträglicher Einfall und könnte Janice das Gefühl geben, unterbewertet zu sein. Der zweite Ansatz drückt aufrichtige Dankbarkeit aus und wird ihr wahrscheinlich ihren Tag machen. Wenn du dich bei jemandem herzlich bedankst, achte auf guten Augenkontakt, eine offene Körpersprache, einen ausdrucksstarken Tonfall und nenne das wichtigste Wort – ihren Namen.
Wähle das passende Medium. Wenn du an den Geber denkst und an das, was er für dich getan hat, was wäre dann am besten geeignet: ein persönliches Treffen, eine handgeschriebene Notiz, ein Telefonanruf, eine E-Mail, eine Nachricht in den sozialen Medien, Blumen oder ein Geschenk? Jede Form des aufrichtigen Dankes ist besser als gar nichts, aber am besten ist es, wenn du mit einem „Gleiches mit Gleichem“ vergilst.
Sei konkret. Unabhängig vom Medium – ob mündlich oder schriftlich – drücke die besonderen Qualitäten oder Eigenschaften aus, die du an der Person am meisten schätzt, und sagst, wie ihr Beitrag dein Leben positiv beeinflusst hat. Stell dir zum Beispiel vor, ein Kollege hat das letzte Jahr damit verbracht, ein hervorragendes Verkaufsmeeting zu planen und durchzuführen, das eurem Team den Startschuss für ein großartiges Jahr gibt. Nach dem Meeting könntest du ihm eine E-Mail schicken, in der steht: „Danke, Bob. Tolle Arbeit.“ Oder du schickst ein angemessenes Geschenk mit einer handschriftlichen Notiz, in der es heißt: „Lieber Bob, vielen Dank, dass du diese Woche eine so erfolgreiche Verkaufskonferenz organisiert hast. Du hast eine hervorragende Fähigkeit, Details zu organisieren, hochwertige Bildungsinhalte zu vermitteln und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Prozess einzubinden. Wir haben es geliebt! Ich bin zuversichtlich, dass mein Team und ich dank deines Einsatzes unsere Quote übertreffen und ein erfolgreiches Jahr erleben werden. Nochmals vielen Dank!“ (Anmerkung: Wenn du mit deinem Lobausdruck ein wenig übertreiben solltest, mag das bewirken, dass die Person sich von da an tatsächlich mehr bemüht, dem gerecht zu werden.)
Lobe oder empfehle Menschen weiter. Eine der besten Arten, deine Wertschätzung für das, was jemand für dich getan hat, zu zeigen, ist, ihn oder sie bei anderen zu loben. Wenn ein Kollege oder eine Kollegin über sich hinauswächst, lass es seinem/ihrem Chef durch ein Kompliment wissen. Wenn du von dem hervorragenden Service oder Produkt eines Geschäftspartners profitierst, empfehle ihn weiter.
Suche nach Gelegenheiten, anderen zu danken. Jedes Mal, wenn jemand etwas für dich tut, ob groß oder klein, ist das eine Gelegenheit, dich zu bedanken. Sie haben dein Leben ein bisschen besser gemacht als vorher. Im Laufe der Zeit entwickelt sich durch diese wiederholte Praxis eine positive, veränderte Einstellung zum Leben – eine Haltung der Dankbarkeit. … Anderen Menschen zu danken, macht nicht nur dich selbst glücklicher, sondern erfüllt auch ihr tiefes Bedürfnis, sich wertgeschätzt zu fühlen. – Darlene Price
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Halte inne und erinnere dich daran, wann du das letzte Mal ein liebevolles Wort gesagt oder deinem Ehepartner, deinen Kindern oder Arbeitskollegen deinen Dank und deine Anerkennung ausgesprochen hast. Wahrscheinlich ist es schon zu lange her. Vielleicht hast du das Gefühl, dass du deinen Dank und deine Wertschätzung durch dein Handeln ausdrückst, und das ist sehr wertvoll. Aber wenn du deinen Dank und deine Wertschätzung nicht auch verbal ausdrückst, dann fehlt etwas in deinen Beziehungen.
Obwohl Taten mehr sagen als Worte, gibt es auch gute Argumente dafür, deinen Dank und deine Anerkennung mit Worten auszudrücken, und es erfordert so wenig Aufwand, dass es schade ist, dass es nicht mehr Menschen tun. Die einzige Anstrengung, die es braucht, ist, an etwas Bestimmtes zu denken, für das du die andere Person schätzen oder loben möchtest, und sich dann die Zeit zu nehmen, es auszudrücken. Es erfordert vielleicht etwas Mut, wenn du es nicht gewohnt bist, dich zu bedanken oder deine Wertschätzung verbal auszudrücken, aber das ist es mehr als wert.
Ich garantiere dir, dass aufrichtiger Dank und Wertschätzung eine besondere Magie in sich tragen, die unweigerlich den Geist des Empfängers hebt und dir im Gegenzug Freude bereitet, weil du jemandem den Tag verschönert hast. – Jesus
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Dass Wertschätzung anderen zeigen sich irgendwann bezahlt macht, sehen wir durch den nächsten Artikel, denn das Leben ist ein …

VIRGINIA BRANDT BERG
Wie ich als kleines Mädchen zum ersten Mal eine Zirkusvorstellung besuchte, war das einfach überwältigend. Dort sah ich, tief beeindruckt, drei Manegen in voller Aktion – dressierte Tiere in der einen, Akrobaten, die durch die Luft flogen und sprangen in der zweiten Manege.
Was für mich jedoch am interessantesten war, fand in der dritten Manege statt. Ein Mädchen und ein Junge schleuderten hell leuchtende Wurfgeschosse von sich, die sich drehten und geradewegs wieder in ihre Hände zurückkehrten. Egal, in welche Richtung sie auch geworfen wurden, diese Dinger drehten sich und kamen geradewegs zu den jungen Künstlern zurück, die sie auffingen und wieder wegschleuderten.
Ich schaute gebannt zu. „Das sind Bumerangs“, sagte jemand neben mir. Das Wort hörte ich damals zum ersten Mal und verstaute es gut in meinem jungen Gedächtnis.
Seitdem habe ich das Wort natürlich noch öfter gehört. Doch habe ich auch gesehen, wie sich das Prinzip, das dahintersteckt, im Leben widerspiegelt. Eigentlich ist das Leben selbst wie ein Bumerang. Gottes Wort sagt: „Was ein Mensch sät, wird er auch ernten.“ – Galater 6,7 Jedes Wort oder jede Tat, die von uns hinaus geschleudert wird, kommt eines Tages zurück. Ob gut oder schlecht, es wird zu uns zurückkehren, und oft geschieht es mit zunehmender Geschwindigkeit.
Eines Morgens besuchte ich zwei Frauen in einem Krankenhause. Ein Krankenzimmer war mit Blumen, Karten und allerlei kleinen Geschenken von Freunden und Bekannten gefüllt. Es waren aufmerksame Gesten der Liebe, der Besorgnis und des Mitgefühls. Es war ein Spiegelbild ihres eigenen Lebens. Denn in all den Jahren hatte sie Liebe und Aufmerksamkeit ins Leben der anderen gesät, und jetzt kam alles in der Stunde ihrer Not zu ihr zurück.
Im Zimmer am Ende des Flures lag die andere Frau, gänzlich alleine. Immer noch selbstsüchtig, misstrauisch und kritisch, wie sie es immer gewesen war. Sie lag in ihrem Bett mit dem Gesicht zur Wand – eine Wand so hart und kalt und kahl wie die, die sie in ihrem Leben selbst um sich herum errichtet hatte.
Oh, was für einen Unterschied gab es in diesen beiden Zimmern. Der Bumerang war zu beiden Frauen zurückgekehrt, aber auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
„Gebt, und ihr werdet bekommen. Was ihr verschenkt, wird anständig, ja großzügig bemessen, mit beträchtlicher Zugabe zu euch zurückfließen. Nach dem Maß, mit dem ihr gebt, werdet ihr zurückbekommen.“ – Lukas 6,38 Jeder, der selbstlos lebt, (und danke sagen lernt), sich um andere kümmert und ihre Last erleichtert, ihren Schmerz lindert und hilft, ihre Not zu mildern, wird eines Tages erleben, wie der Bumerang in Form von Segnungen zu ihm zurückkehrt.
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Hier noch eine Meditation:

Dein geistiges Wachstum
Um Jahre älter und Gott nicht näher gekommen zu sein, ist wie im Kreis zu laufen; es ist Bewegung ohne Fortschritt. Du kannst dein Herz erforschen und Gott bitten, dir zu zeigen, wie viele Fortschritte du gemacht hast, wie sehr du in deinem christlichen Leben gewachsen bist.
Erinnerst du dich an die Vision, die Gott dir einmal von dem Leben gegeben hat, das er für dich vorgesehen hat – die großen Siegeserwartungen, die großen Aufregungen in deiner Seele und die große Entschlossenheit, in seiner Nähe zu leben?
Ich frage mich, ob du mit Paulus sagen kannst: „Ich bin der himmlischen Vision nicht ungehorsam gewesen.“ – Apostelgeschichte 26,19 Oder hast du dich mit einem niedrigen Niveau des christlichen Lebens zufrieden gegeben, einem mittelmäßigen Leben, gewöhnlich und besiegt?
Ich habe einige Freunde, die in ihrem siegreichen christlichen Leben strahlend und triumphierend sind. Ich kenne aber auch einige bekennende Christen, die frustriert sind. Sie sind wie die alte Dame, die sagte: „Ich bin nur ein armer Wurm!“ Nun, ich würde es hassen, mich im christlichen Leben „nur ein armer Wurm“ zu nennen. Gott sagt, dass wir mehr als Überwinder sind (Römer 8,37).
So etwas wie Stillstand gibt es im christlichen Leben nicht. Entweder du gehst vorwärts oder du gehst rückwärts. Aber wenn du jetzt ehrlich wärst, müsstest du dann sagen: „Ich lebe ein verkümmertes, besiegtes, enttäuschtes Christenleben?“
Was würdest du sagen, wenn du dich geistig auf eine Inspektionstour durch dein Herz begeben würdest, wenn Gott seine Röntgenstrahlen auf deine Seele legen würde? Würdest du bei der Diagnose herausfinden, dass du wächst? In Gottes Wort gibt es wunderbare Ausdrücke über das Leben in Fülle. Strebst du siegreich darauf zu?
Du bist eigentlich drei Personen: die, für die du dich hältst, die, für die dich andere halten, und die, für die Gott dich hält. Eines wissen wir: Wir müssen wachsen, nicht wahr? Gottes Wort sagt in Offenbarung 11,1: „Dann wurde mir eine Art Messlatte gereicht und jemand sagte zu mir: ‚Geh und miss den Tempel Gottes und den Altar und zähle die Betenden!“ Er sagte, wir sollen die messen, die ihn anbeten.
Unsere Messlatte ist Gottes Wort. In 2. Korinther 10,12 heißt es: „Ich würde niemals wagen zu behaupten, dass ich so bedeutend bin wie die Leute, die fortwährend ihre Wichtigkeit betonen (sich selbst loben)! Sie vergleichen sich nur untereinander und messen sich nur aneinander. Welche Dummheit!“ Wir messen unser Wachstum nicht daran, wie andere wachsen; wir messen uns am Wort Gottes: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe, und führe mich den Weg zum ewigen Leben.“ – Psalm 139:23-24
Ich bin für alles dankbar, was mich dazu bringt, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Wir leben in einer Zeit, in der wir so unter Druck stehen, dass keine Zeit zum Meditieren oder Nachdenken bleibt. Aber wir müssen innehalten und einen Blick auf uns selbst werfen und dürfen nichts beschönigen, uns nicht täuschen lassen und unseren geistlichen Zustand nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gottes Wort sagt: „Niemand soll von sich selbst mehr halten, als ihm zukommt, sondern er soll nüchtern denken (Maßstab dafür ist der Glaube, den Gott jedem von uns zugemessen hat).“ – Römer 12,3
Weißt du, wie ein Baby wächst? Ein Baby wächst mit Hilfe von Luft, Nahrung, Wasser und Liebe, und so wächst auch ein Christ. Die Luft ist das Gebet, die Nahrung ist Gottes Wort, das Wasser ist der Durst in deiner Seele und dann ist da noch die ewige Liebe und die Kraft Gottes in deinem Herzen. Ob du wächst, erkennst du daran, ob du in der Liebe wächst.
Du kannst dich nicht selbst dazu bringen, spirituell zu wachsen. Das geht nicht durch eigene Anstrengung. Es kommt dadurch, dass du in der Nähe von Jesus lebst, in seinem Wort lebst, seine Liebe in dich aufsaugst, dich von seinem Geist erfüllen lässt und von Herz zu Herz mit ihm kommunizierst.
Geistiges Wachstum entsteht durch ein Leben in Ihm und Seinem Wort und in süßer persönlicher Verbindung mit Ihm. Es geschieht nicht durch Anstrengung oder Selbstbemühung. Es geht nicht um Selbstabhängigkeit. Es geht darum, sich ganz in seine Hände zu begeben. Das Zentrum des Christentums ist Jesus selbst – eine lebendige, liebende Persönlichkeit. Die Gemeinschaft mit Ihm wird dir den Sieg bringen und das Wachstum bewirken, das du dir für dein christliches Leben wünschst. – Virginia Brandt Berg
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Durch eine Studie darüber, wie Jesus den Menschen geholfen hat, geistig zu wachsen, entwickelte Rick Warren diese acht Gesetze für geistiges Wachstum.
Geistiges Wachstum ist gewollt. Geistiges Wachstum ist nicht zufällig. Du musst die Absicht haben zu wachsen; du musst dich entscheiden zu wachsen. …
Geistiges Wachstum ist schrittweise. Wir wissen, dass das beim körperlichen Wachstum der Fall ist – warum nicht auch beim geistigen? Wir wissen, dass Kinder durch verschiedene Entwicklungsstufen wachsen: Zuerst lernen sie zu atmen, dann lernen sie zu essen. Dann lernen sie zu laufen. Dann lernen sie zu sprechen. Kein Kind hat diese Schritte jemals in der falschen Reihenfolge gemacht. Es sind Entwicklungsschritte.
Das Gleiche gilt für dein geistiges Leben. Bei der Ordnung … geht es darum, den Menschen zu helfen, Christus immer näher zu kommen: Christus kennen, dann Christus lieben, dann in Christus wachsen, dann Christus dienen, dann Christus weitergeben. Das sind die systematischen Schritte zum geistigen Wachstum.
Geistiges Wachstum ist persönlich. Es gibt keine Massenproduktion von Jüngern, denn jeder Mensch ist anders. Es gibt keine Einheitsgröße für geistiges Wachstum. Ein Jünger ist ein Lernender – das ist die wörtliche Bedeutung des Wortes „Jünger“. Weil wir alle unterschiedlich sind, lernen wir auch alle unterschiedlich. Manche lernen zum Beispiel am besten durch Zuhören, andere durch Lesen, manche durch Diskussionen und wieder andere durch ein Projekt. …
Geistiges Wachstum ist praktisch. Gott gibt uns praktische Möglichkeiten, an dem Wachstum teilzuhaben, das er anstrebt. Eines der Ziele der Kirche ist es, den Menschen zu helfen, zu wachsen, indem sie gute geistige Gewohnheiten entwickeln. …
Wir fördern zum Beispiel die Gewohnheit, jeden Tag Zeit mit Gott zu verbringen. Auch das Gebet ist eine geistige Gewohnheit. Das Bibelstudium ist eine geistige Gewohnheit. Der Zehnte und die Teilnahme an einer kleinen Gruppe sind geistige Gewohnheiten. Letztendlich werden wir zu dem, was wir gewohnheitsmäßig tun. Der Versuch, ein Jünger Jesu zu sein, ohne Jüngergewohnheiten zu entwickeln, ist einfach nicht möglich.
Geistiges Wachstum ist beziehungsorientiert. Wir wachsen nur in der Gemeinschaft mit anderen. … Die Bibel sagt uns: „Spornt euch gegenseitig zu Liebe und zu guten Taten an. Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt!“ – Hebräer 10,24-25
Geistiges Wachstum ist multidimensional. Wir haben gelernt, dass es alle fünf Ziele braucht, um zu wachsen. Wir sollen herzlicher werden durch Gemeinschaft, tiefer durch Jüngerschaft, stärker durch Anbetung, umfassender durch Dienst und größer durch Mission. …
Geistiges Wachstum ist saisonal. Niemand wächst die ganze Zeit in einem konstanten Tempo. … Einige von euch machen gerade einen Winter durch: „Ich habe nicht das Gefühl, dass ich im Moment viel wachse, obwohl ich die richtigen Dinge tue, um zu wachsen.“ Das ist in Ordnung. Das ist ein Teil des Lebens. Tatsächlich gibt es einige Dinge, die im Winter passieren, die im Frühling und Sommer nicht passieren. Du vertiefst deine Wurzeln im Herbst und Winter für den nächsten Frühling, wenn du die nächste Stufe des Wachstums und der Frucht haben wirst.
Geistiges Wachstum ist inkarnatorisch. Wenn wir ehrlich sind, geht es beim Wachstum nicht darum, was du erreichen kannst, sondern um die Person Jesus Christus, der in dir lebt. In Galater 2,19-20 heißt es: „Ich aber bin mit Christus gekreuzigt, sodass ich jetzt nicht mehr unter dem Gesetz stehe, sondern für Gott lebe. Ich lebe, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir. Ich lebe also mein Leben in diesem irdischen Körper im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat.“
Das Ziel des christlichen Lebens ist es, wie Jesus zu leben. Aber es geht nicht darum, dass du versuchst, wie Jesus zu sein; es geht darum, dass du darauf vertraust, dass Jesus in dir lebt. Das Geheimnis des christlichen Lebens ist nicht die Nachahmung, sondern die Inkarnation – dass Christus durch dich lebt. Keiner kann besser wie Jesus leben, als Jesus! – Tom Holladay
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Gott beobachtete seinen Sohn, als er vom Baby in der Krippe zum Mann mit einer Mission heranwuchs. „Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.“ – Lukas 2,52 Und als Jesus getauft wurde heißt es: „der Heilige Geist kam in Gestalt einer Taube auf ihn herab. Und eine Stimme vom Himmel sprach: »Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich große Freude (Wohlgefallen).“ – Lukas 3,22

So wie Gott Jesus beim Wachsen beobachtet hat, beobachtet er auch dich. Er beobachtet, wie du an Weisheit gewinnst, wenn du aus seinem Wort lernst. Er beobachtet, wie du stärker wirst, wenn du ihm vertraust, dass er dich stärkt. Während du wächst, sagt dein stolzer Papa, dein Abba: „Du bist mein Kind, das ich lieb habe; an dir habe ich Wohlgefallen.“ – Tama Fortner
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