Gott sehen

30.August 2015

– ein Rückblick

Als ich 65 wurde dachte ich, das ist eine schöne Zahl, hört sich gut an, irgendwie wichtig – vielleicht weil in dem Alter die Meisten in Rente gehen – und sie hat mich irgendwie gut fühlen gemacht. Doch die 66 auf die ich dann zuging hörte und fühlte sich so gar nicht gut an. Die 6 wird als Satans Zahl bezeichnet und mit 66 dann gleich doppelt. Aber der Tag kam und ich wurde 66 und erstaunlicher Weise fühlte es sich auch nicht anders an, als irgendeine Zahl zuvor. Es war ein Tag an dem ich mit meinen Kindern, Enkel und Freunden eine schöne Zeit verbringen konnte und ich konnte stolz auf ein weiteres durchkämpftes Jahr zurückblicken (Ich bin gesundheitlich nicht so auf dem Dampfer, vertrage nur noch Schonkost und nehme jeden Tag, an dem ich noch leben kann, als besonderes Geschenk Gottes).

Zurückblickend musste ich an den allerersten Bibelvers denken, der zu mir „sprach“ als ich gerade ein frischgebackener Christ war. Eigentlich war es mein 2. Vers, denn der Bibelvers, den ich zur Konfirmation zuvor bekommen habe, sprach genauso stark zu mir – lies darüber in meiner Lebensgeschichte hier. Jemand hatte mir von Jesus erzählt und ohne zuvor die Bibel zu studieren habe ich einfach demjenigen geglaubt und vertraut, was der mit über Jesus sagte und Jesus in mein Herz und Leben eingeladen. Das hat eine große Veränderung in mir hervorgerufen, doch wurde mir dann gesagt, wie wichtig es nun sei, die Bibel gut zu kennen, damit ich im Glauben wachsen kann und auch lernen kann „den guten Kampf des Glaubens“ zu kämpfen.

Mir wurde geraten jeden Tag mehrere Kapitel im Neuen Testament zu lesen, aber mich haben auch die Geschichten vom Alten Testament interessiert, da ich sie so wage noch vom Religionsunterricht in der Schule und der Kinderkirche in Erinnerung hatte und sie faszinierend fand. Vieles wurde dann auch viel klarer, wie ich sie zum ersten Mal mit einer „geretteten Seele“ gelesen habe.  Gleichzeitig zum Alten Testament las ich auch im Neuen Testament, angefangen mit Matthäus – obwohl einige sagten, doch mit dem Johannesevangelium zu beginnen. Der Vers, an den ich mich bis heute erinnere, der als erster in meinem Bibelstudium zu mir sprach und so sehr „herausstach“ und etwas in mir bewirkte, war Matthäus 5, Vers 8:

„Glückselig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ – Matthäus 5,8

Was mich für Gott gewonnen hat, war, dass man mir sagte, dass Gott Liebe ist, etwas das ich zuvor noch nie gehört hatte. Das hat mir ein völlig neues Bild von Gott gegeben, ein Bild in das ich mich sofort verliebte. Und hier stand nun, dass die mit reinem Herzen Gott SEHEN werden. – Was für ein Angebot! Was für eine Herausforderung! Was für ein Ziel anzupeilen! Und das wollte ich. Ich wollte Gott sehen; Gott der Liebe ist. Ich hatte keinerlei Vorstellung, wie ich Gott sehen werde oder wann, aber es war das was ich wollte, ich wollte Gott sehen.

Bis heute habe ich Gott nicht „gesehen“, aber ich habe Menschen in Not gesehen, viele Menschen. Und die Not war meistens geistiger Natur. Menschen die verzweifelt waren, nach Antworten suchten, die unglücklich waren, keine Lebensperspektive hatten, krank an Leib und oder Seele, etc. In all den vielen Jahren sah ich mich so mancherlei Herausforderung gegenüber, musste mir so oft selbst zugestehen, dass ich in meiner eigenen Liebe versagt hatte, was mich lehrte, wie sehr ich Gottes Hilfe brauchte, ja dass ich ohne ihn „nichts tun konnte“ wie Jesus es im Johannes 15,5 ausdrückte – nichts Gutes tun konnte (um Schlechtes zu tun, brauchen wir keine Hilfe). Was mir also mit den Jahren bewusst geworden ist, ist dass wir Gott zwar jetzt noch nicht von Angesicht zu Angesicht sehen können, aber wir können jetzt schon lernen so zu denken wie Gott denkt. Andere Menschen so zu sehen wie Gott sie sieht. Zu fühlen, wie Gott fühlt. Zu handeln, wie Jesus gehandelt hätte. Lernen sich in Gott hineinzudenken.

Im Matthäus 25 erklärt das Jesus, wann und wie wir Ihn (der ja Gott ist) sehen können: „Ich versichere euch: Was ihr für einen der Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan!“ Das war Mutter Teresas Leitspruch, sie hat in jedem Kranken, Elenden, jedem Menschen dem sie begegnet ist, Jesus gesehen. Das ist jedoch etwas, das nicht natürlich in jedem schon vorhanden ist, und das Zeit braucht, bis wir das in uns völlig aufnehmen können und dann schon fast automatisch danach handeln. Denn unser innerer Schweinehund kämpft dagegen an, nicht an uns selbst, sondern andere zu denken und uns in sie hineinzuversetzen. In unserer heutigen Welt mit so viel mehr technischen Annehmlichkeiten die das Leben leichter machen, aber auch durch das sehr klein gewordene Zusammenleben mit anderen, sind wir dazu übergegangen, hauptsächlich an uns selbst zu denken – ich zuerst – und wenn ich glücklich bin, dann erst kann ich anfangen auch an andere zu denken (lass mich also zuerst mal ein Selfie machen und mich gut fühlen). Das ist aber das Gegenteil von dem was tatsächlich wahr ist. Uns selbst zu vergessen und zu versuchen andere glücklich zu machen, bewirkt in uns Glücksgefühle und zudem eine innere Zufriedenheit, die nicht vergänglich ist, sondern in alle Ewigkeit bleibt. Im Englischen gibt es dazu ein gute Weisheit:

Jesus,
Others (andere) and then
You (und dann du) spell’s
= JOY (buchstabiert Freude)

Zu diesem Thema von „Glückselig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen“ habe ich einen guten Artikel von Peter Amsterdam gefunden. Hier die Übersetzung:

Wir sehen heutzutage das Herz als ein physisches Organ, sehen es aber auch in Bezug auf Empfindungen. Zu Jesus Zeiten wurde es dem jüdischen Verständnis nach sogar als noch mehr bewogen – das Zentrum von jemandes innerem Zustand, jemandes Gedanken und Willen, als auch der Emotionen. Es war der Sitz ihrer Entscheidungen, moralischen Entscheidungen, Gefühlen; das Zentrum ihrer Persönlichkeit. Wenn Jesus also von einem „reinen Herz“ spricht, spricht er von Reinheit im Zentrum unseres Seins.

Jesus sprach über den Zustand unseres Inneren Wesens als er sagte:

„Böse Worte aber kommen aus einem bösen Herzen und machen den Menschen, aus dessen Mund sie kommen, unrein. Aus dem Herzen kommen böse Gedanken wie zum Beispiel Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, Lüge und Verleumdung. Das macht unrein. Wer aber mit ungewaschenen Händen isst, wird davon nicht unrein! Matthäus 5,18-20

Diese Worte zeigen den Zustand der Herzen aller Menschen, denn durch die Sünde sind wir alle unrein. Jedoch sich Gott durch Glauben und Errettung nähern, reinigen das Herz.

„Gott, der die Herzen der Menschen kennt, hat bewiesen, dass er auch sie annimmt, indem er ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist schenkte. Er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, denn er reinigte auch ihre Herzen durch den Glauben. Apostelgeschichte 15,8-9: Naht euch zu Gott, dann naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen. – Jakobus 4,8

Reinheit des Herzen im Zusammenhang mit dieser Seligpreisung hat auch mit unserer Beziehung zu Gott und anderen zu tun. Wie David in den Psalmen schrieb:

„Wer darf auf den Berg des HERRN gehen, und wer darf an seiner heiligen Stätte stehen? Wer unschuldige Hände hat und reinen Herzens ist, wer seine Seele nicht auf Betrug ausrichtet und nicht falsch schwört.“ – Psalm 24,3-4

Die Person, die sich auf Gott ausrichtet, auf ihn fokussiert ist, die ihre Seele nicht nach Dingen ausstreckt, die falsch sind (Götzen – alles was den Platz von Gott in jemandes Leben einnimmt), der Gott gegenüber ungeteilt ist, ist derjenige, der an der Heiligen Stätte stehen wird. Er schwört nicht hinterlistig oder betrügerisch; ist frei von Falschheit in seiner Beziehung zu Gott und anderen. Unschuldige Hände bedeutet hier, arglos gegenüber anderen zu handeln. Auch das reine Herz ist gereinigt von allen niederen Beweggründen anderen Leuten gegenüber.

Die mit einem reinen Herzen, sind jene, die Gott sehen werden. Wir sehen ihn jetzt durch Augen des Glaubens und in der Zukunft werden wir ihn von Angesicht zu Angesicht sehen. Wie genau das sein wird, ist nicht gänzlich in der Schrift erklärt. Jedoch sehen wir Ihn auf verschiedene Weisen:

● in der Schönheit Seiner Schöpfung,
● in Seiner Antwort auf unserer Gebete,
● in der Führung die Er uns gibt,
● in der Liebe die wir in unserem Leben zeigen,
● in unserer Familie und unseren Freunden,
● in unseren vielen Segnungen.
● Die reinen im Herzen, jene die das Königreich Gottes betreten haben, die, die unter Seiner Führung leben, sehen Gott teilhaben in ihrem Leben. Dieses Sehen jedoch ist nur ein Vorgeschmack darauf wie wir Gott im Himmel sehen werden.

Den vollständigen Artikel findest du hier (in Englisch) http://directors.tfionline.com/post/jesus-his-life-and-message-sermon-moun/

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Göttliches Wesen

Von Maria Fontaine

Gott hat uns seine „allergrößten und kostbaren Verheißungen geschenkt. Er hat versprochen dass wir Anteil an seiner göttlichen Natur haben werden.“ – 2. Petrus 1,4  Was ist die „göttliche Natur?“ – Es ist das Wesen Gottes, wie Er denkt und handelt. Durch die Versprechen, die Er in Seinem Wort gibt, können wir so sein wie Er. Wir können die gleiche Einstellung, die gleichen Gefühle und die gleiche Sichtweise haben, wenn wir an die Grundsätze und Versprechen, so wie wir sie in der Bibel finden, glauben und sie in die Tat umsetzen.

Wir können die Einschränkungen unseres irdischen Verhaltens überwinden, die uns niederdrücken und uns sorgenvoll, unruhig, besorgt und ängstlich machen Wir können nicht nur die Gewissheit haben, dass „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ – Römer 8,28 Sondern wir können es auch glauben, es leben und anwenden und erfahren.

Wir können von all den Einstellungen, Sichtweisen und Gewohnheiten die irdisch und nicht himmlisch sind, gereinigt werden.

Jesus sagte seinen Jüngern: „Ihr seid schon rein wegen des Wortes, das ich zu euch geredet habe.“ – Johannes 15,3 Technisch ausgedrückt, können wir durch Jesus Christus wie neu verkabelt werden – zu neuen Menschen verwandelt werden, und durch seine Macht können wir unsere falschen Einstellungen und schlechten Angewohnheiten überwinden. (2. Korinther 5,17)

Je mehr wir im Wort Gottes leben, daran glauben und es praktizieren, desto mehr werden wir in Übereinstimmung mit dem himmlischen Bereich sein. Je mehr wir „nach dem trachten, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist“, – Kolosser 3,2 desto leichter fällt es uns, in dieser Welt zu leben, ohne von ihr beherrscht oder beeinflusst zu werden. (Sieh Johannes 15,19 und auch Lukas 4,6.7 wo Satan erklärt, dass die Beherrschung der Welt ihm übergeben wurde.)

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Treff dich mit mir am Morgen

Eine Botschaft von Jesus – mit Liebe:

Du tust gut daran, wenn du dich als Allererstes mit mir am Morgen triffst, (mit Jesus, der das Wort Gottes ist!) denn du bist kraftlos ohne die Stärke, die du von mir erhältst; du bist töricht, ohne die Weisheit, die du von mir lernst; und du hast keine Liebe, die du mit anderen teilen kannst, außer wenn du sie zuerst von mir bekommst. Ohne mich würdest du weiterhin in deiner kleinen Welt weitermachen und auf deine eigenen mageren Ressourcen beschränkt sein.

Du würdest mit deiner menschlichen Kraft bereits am Ende sein, bevor der Tag überhaupt erst richtig begonnen hat. Deine eigenen Gedanken würden dir im Weg stehen, und du würdest nicht weit kommen mit dem gestrigen Vorrat an Liebe. Wenn du aber zu mir kommst, werde ich dir die grenzenlose Welt meines Geistes öffnen. Ich bin Weisheit, ich bin Kraft, und ich bin Liebe.

Wie ich schon meinen Jüngern gesagt habe, kannst du in mir Ruhe für deine Gedanken, sowie Kraft für den Tag finden. (Matthäus 11,28-30) Es scheint leichter zu sein, mit deiner eigenen Kraft fort zu fahren, anstatt dich zu bemühen, das Reich meines Geistes zu betreten, wo ich dich durch den Tag hindurch tragen würde; doch dem ist nicht so. Du machst es dir in Wirklichkeit selbst nur schwer, weil du es für mich schwer machst, dir zu helfen.

Nimm dir also jeden Morgen ein bisschen Zeit, um mir näher zu kommen. Übung macht den Meister. Wenn du übst, dich mir zuzuwenden, mit beten und in meinem Wort lesen, dann wird dein Tag leichter werden. Gewöhn dich daran, dir diese Zeit mit mir jeden Morgen zu nehmen, dann wird es dir leichter fallen, dich mit mir während des Tages zu verbinden, wann immer du meine Hilfe benötigst.

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Artikel von Peter Amsterdam und Maria Fontaine Copyright © 2015 The Family International.

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